17. Kapitel

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Schweigsam sah ich aus dem Fenster. Sollte ich ihn ansprechen? Zweifelnd zupfte ich an meinem Kleid, woraufhin ich ein Schmunzeln neben mir vernahm. Klar, dass ihm das wieder gefiel. Aus den Schuhen hatte ich mich bereits befreit, sodass ich nun tatsächlich nichts weiter, als diesen Fetzen hier trug.Wie gerne hätte ich jetzt meine Beine an meinen Körper gezogen, um mich etwas zu wärmen, doch die Kürze des Kleides ließ das leider nicht zu. So rutschte ich also weiterhin unruhig auf meinem Sitz hin und her und ließ die Landschaft an mir vorbei ziehen.

Ich war ehrlich, ich hatte keinen Schimmer, wo Harry hier herum fuhr, doch ich traute mich auch nicht recht etwas zu sagen. Ich war es allmählich Leid immer alles zu hinterfragen, da ich ja doch nie eine Antwort erhielt. Seufzend schlang ich also meine Arme um meinen Oberkörper, um das Zittern ein wenig zurückzuhalten. Ich lehnte mich an meine Kopfstütze und wollte gerade die Augen schließen, als Harry jedoch plötzlich anhielt. Ja, er hielt einfach an, mitten auf der Straße.

Verunsichert blickte ich zu ihm rüber. Als ich jedoch bemerkte, dass er genau das selbe tat, schaute ich schleunigst wieder zurück auf meine Hände. Ich wusste nicht recht, was jetzt zu tun war, ich meine, er hat einfach angehalten und tat... nichts..

Meine Augen schielten wieder zu ihm, wobei ich ihn dabei erwischte, wie er mich noch immer anstarrte. Ich wollte gerade etwas sagen, als ich ein weiteres Mal eine Hand auf meinem Oberschenkel spürte, diesmal fühlte es sich jedoch im Gegensatz zu dem Typen vorhin, nicht widerlich an. Dafür machte es mich sichtlich nervös.

„Du bist eiskalt.", stellte Harry nach einer Weile fest, woraufhin er von mir abließ und ausstieg.

Neugierig blickte ich ihm hinterher, um ihn anschließend dabei zu beobachten, wie er im Kofferraum herum kramte. Verdammt, wie konnte er so leichtsinnig sein? Wir standen noch immer mitten auf der Straße. Dieser Typ schaffte mich. Seufzend sah ich aus der Frontscheibe und wartete einfach ab. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Beifahrertür, woraufhin er mit einer Decke vor mir stand. Wortlos beugte er sich zu mir rein und breitete sie über mir aus. Sein Arm streifte meine kalte Haut, während er mich leicht anhob, um den Stoff unter mir zu befestigen. Wortlos blickte ich ihn an. Was war nur los mit mir?

Was war los mit ihm?!

Als er fertig war, suchte er mit seinen Augen meine auf. Wir waren uns so nah. Nervös zupfte ich immer wieder an der Decke herum, bis Harry mich stoppte. Seine Hand legte sich auf meine und hielt mich somit vom Zappeln ab. Erst jetzt spürte ich diese Hitze in mir aufsteigen. Verdammt Mia! Reiß dich zusammen!

Meine Gedanken wurden schwach, mein Atem stockte, als er den Abstand zwischen uns verringerte. Sein Gesicht kam mir näher, woraufhin ich für einen kurzen Moment wieder diesen schmierigen Typen vor mir sah und deshalb zurück zuckte.

„Nein!", keuchte ich und drückte mich in das Leder der Sitzes.

Leicht schmunzelnd ließ Harry von mir ab und zog sich zurück, um auf seine Seite zurück zu gehen, als ich ihn jedoch an der Hand festhielt. Aufmerksam blickte er zu mir runter, was meinen Blick jedoch gleich wieder auf den Boden fallen ließ. Aufgeregt spielte ich erneut mit meinen Fingern, während Harry noch immer auf eine Aussage meinerseits wartete.

„Uhm.. D..danke.", murmelte ich sichtlich nervös und bezog das keineswegs nur auf die Sache mit der Decke eben.

Doch Harry schien mich genau verstanden zu haben, da er einen kurzen Lacher von sich gab, bevor er seine langen Finger unter mein Kinn wandern ließ. Vorsichtig drehte er meinen Kopf zu sich zurück und beugte sich erneut zu mir vor. Mein Herz schlug mir beinahe bis zum Hals, während er mich mit seinen Augen einfing. Heißer Atem prallte gegen mein Gesicht, als die Worte seinen Mund verließen.

thief of my heart ~stay with me #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt