XLXI

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Caleb

Die Tür knarrte als ich sie öffnete. Ich ließ den Schlüsselbund, der an einer Kette um meinen Hals hing, wieder unter mein T-Shirt gleiten. Ich drehte das Licht an und ging die Stufen runter. Sofort sah ich Eve. Sie lag zusammengerollt auf dem Boden und hatte die Augen geschlossen. Ihr Gesicht sah ziemlich schlimm aus. Arme kleine Evie...Ich kniete mich neben ihr nieder und strich vorsichtig über ihr Gesicht.
„Tut mir leid mein Schatz, ich wollte dich nicht verletzten.", flüsterte ich leise und küsste sie vorsichtig auf den Mund. Ich schloss die Augen und küsste danach vorsichtig ihre Wange, ihre Nase, ihr Auge...
„Lass mich."
Überrascht öffnete ich die Augen und sah Eve, die mich böse anfunkelte.
„Oh, Schatz, du bist wach. Möchtest du etwas essen?" Ich legte meine Hand auf ihre Wange.
„Geh weg von mir Jasper!", fuhr sie mich an und schlug meine Hand weg. Was war los mit ihr? Das meinte sie bestimmt nicht so.
„Evie...Wieso nennst du mich Jasper? Du musst keine Angst haben, ich bins doch.." Vorsichtig näherte ich mich ihr wieder und strich ihr über die Haare. Ich konnte meine Finger einfach nicht von ihr lassen.
„GEH WEG!", schrie sie mich wieder an und rutsche so weit es ging von mir weg. Sie schien wirklich Angst vor mir zu haben, doch ich konnte einfach nicht verstehen wieso. Wurde sie vielleicht verrückt? Wieso nannte sie mich die ganze Zeit Jasper? Ich seufzte auf.
„Evie...Komm schon Schatz." Ich rutschte wieder näher an sie und wollte sie küssen. Doch Eve drehte ihren Kopf weg und begann mich anzuschreien. Plötzlich spürte ich einen Schlag in meinem Gesicht. Blitzschnell packte ich ihre Hand um einen weiteren Schlag zu verhindern. Sie trat und schlug um sich, wie eine Wahnsinnige. Ich schaffte es nicht ihre Beine und Arme gleichzeitig fest zu halten.
„DU HÖRST MIR JETZT MAL ZU!", schrie ich sie wütend an und packte sie am Hals. Sie begann noch wilder um sich zu schlagen, doch ich ließ sie nicht los und drückte fester zu. Sie keuchte und ich merkte wie ihr langsam die Kraft ausging. Sie hörte auf um sich zu schlagen und versuchte meine Hand von ihrer Kehle zu lösen, doch ich war stärker als sie. Ich sah wie ihr Kopf langsam rot anlief, doch ich wollte noch nicht locker lassen, ich war so wütend auf sie.
„Jasper...", formte sie fast tonlos mit ihren Lippen, während sie panisch nach Atem rang.
Ich drückte noch fester zu und funkelte sie wütend an. „Ich bin nicht Jasper.", zischte ich ihr zu.
„C-C-Caleb, b-bitte." Ich hörte sie kaum noch.
„Wenn du mich einmal noch Jasper nennst Eve, dann drück ich das nächste Mal noch fester zu. Glaub mir. Du bleibst jetzt hier unten, bis du dich wieder beruhigt hast." Ich löste meinen Griff und ließ sie los, damit sie wieder atmen konnte. Sie holte tief Luft und begann zu husten und zu würgen. Ich blieb neben ihr hocken und wartete, bis sie sich beruhigt hatte. „Hast du verstanden?", fuhr ich sie an.
„Mhh.", keuchte sie und hustete weiter.
„Gut.", sagte ich und stand auf. „Ich bring dir Wasser und was zu Essen." Ich ging die Treppen wieder nach oben und blieb kurz stehen. Ich drehte mich um. Sie lag immer noch mit zusammengekniffenen Augen am Boden und hielt sich die Hände an den Hals. Sie hustete und würgte immer noch. Zwischendurch hörte ich sie immer wieder aufschluchzen. Ich drehte mich um und drehte das Licht ab.
„Nn-nein, J-Jas, Ca-caleb.",wimmerte sie. Doch ich ignorierte es. Denn ich war immer noch wütend und ich musste den Raum verlassen, da ich Angst hatte, ich würde ihr etwas antun, wenn sie sich weiterhin so benahm. Ich schüttelte den Kopf und sperrte die Tür hinter mir wieder ab.

Obsession - Lost In RealityWhere stories live. Discover now