XLIV

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Jasper

'Hey, Jasper...Mir tut das wegen gestern echt leid was ich alles gesagt hab, das war nicht okay. Ich versteh, dass es dir gereicht hat, dass ich von Matt geredet hab. Tut mir leid.. :/'

Inzwischen konnte ich diese Nachricht schon auswendig. Wieder und wieder hatte ich sie mir durchgelesen. Seit dem sah ich sie die ganze Zeit wenn ich meine Augen kurz schloss. Ich verbrachte den ganzen Tag in meinem Bett und tat nichts. So gerne würde ich auf die Nachricht antworten und Eve schreiben, dass alles gut zwischen uns war und dass ich ihr verzeihe und dass es mir auch leid tut, dass ich so ausgerastet bin. Dann würden wir uns treffen, darüber reden und den restlichen Tag miteinander verbringen. Und dann, würde ich ihr sagen, dass ich sie liebe, weil sie perfekt für mich war und ich immer für sie da sein werde. Und ihr zu hören würde auch wenn sie mal wieder über Matt reden würde, auch wenn ich das nicht gerne höre, aber ich würde alles für sie tun. Alles. Doch das ging nicht. Ich konnte ihr nicht schreiben. Oder zumindest konnte ich ihr nicht schreiben, dass alles gut war.

‚Hey. Ich weiß es ist schon spät. Aber komm bitte um 22h zur Straßenbahnstation. Wir müssen reden.'

Eve antwortete sofort, also machte ich mich auf den Weg zur Station, denn es war schon viertel vor zehn. Als ich dort ankam, wartete sie schon auf mich.
„Hey Jasper." Sie ging auf mich zu und lächelte mich an. Doch ich erwiderte das Lächeln nicht.
„Eve, wir müssen reden."
„Ich weiß. Jasper es tut mir leid, dass ich solche Sachen gesagt hab, ich war betrunken. Ich werde versuchen mich ein bisschen zusammen zu reißen, ich verspreche es. Aber bitte sei nicht mehr böse auf mich. Bitte lass es uns einfach vergessen.", begann sie bevor ich etwas sagen konnte. Sie war so schön. Vergessen...Es war so ein wunderbarer Gedanke es einfach zu vergessen. Den Streit vergessen. Glücklich sein. Ein glückliches Paar. Doch ich schüttelte den Kopf.
„Nein, Eve. Ich kann es nicht vergessen.", sagte ich kalt und sie sah mich erschrocken an. „Ich kann nicht. Ich kann nicht mit dir zusammen sein, wenn ich mir dauernd deine Probleme anhören muss. Ich hab versucht ein guter Freund zu sein, aber ich kann das nicht."
„Jasper! Ich hab doch gesagt ich werde mich zusammenreißen. Und du bist der beste feste Freund den man sich wünschen kann. Ich versteh schon, dass es dir reicht und ich werde mich bessern, wenn du mir eine Chance gibst.", antwortete sie schnell. Sie sah mich verzweifelt an.
„Nein Eve. Ich will nicht mehr, ich kann nicht. Es tut mir leid, aber es ist alles zu viel. Und die Gefühle sind nicht mehr dieselben. Es ist zu viel passiert und ich brauch einfach Abstand. Es tut mir leid."
„Jasper, Nein! Bitte, du bist alles was ich hab. Ich liebe dich! Bitte, mach nicht Schluss. Ich bessere mich und ich..-.", sie suchte nach den richtigen Worten um mich umzustimmen, doch das musste sie nicht. Ich war bereits fest entschlossen dazu.
„Eve Sorry. Du bist nicht mehr dieselbe wie früher. Du weißt ich hab dich geliebt. Aber du hast dich verändert. Ich hab die positive Eve geliebt, ich komme damit nicht klar. Es tut mir leid. Ich will nicht mehr."
In ihren Augen bildeten sich Tränen. „Das heißt du liebst mich nicht mehr?" Sie schüttelte den Kopf und wischte sich die Tränen weg.
„Nein." Natürlich liebte ich sie noch. Was dachte sie denn? Eve. „Ich...wir sehen uns Eve." Ich drehte mich schnell um und ließ sie stehen. So schnell ich konnte ging ich weg. Ich wusste, dass sie mir nachschaute, ich spürte ihren Blick im Rücken. Doch zum Glück konnte sie meine Tränen nicht sehen, die ich einfach nicht zurück halten konnte.
„Jasper. Bleib verdammt nochmal stehen! Du kannst nicht einfach so weggehen. Schluss machen. Du lässt mich alleine. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Nur wegen einem kleinen Streit? Du bist alles was ich habe, Jasper. Aber jetzt lässt du mich einfach im Stich? Fick dich Jasper. Du bist so ein Idiot.", rief sie mir nach und ich hörte ein lautes Schluchzen, doch ich ignorierte sie. Sie durfte nicht sehen, dass ich weinte. Sie durfte nicht wissen, wie sehr ich sie liebte. Denn das tat ich. Ich würde alles dafür geben, um weiter mit ihr zusammen sein zu können. Doch ich musste mich von ihr fernhalten, das wusste ich. Weil ich sie so sehr liebte. Ich musste sie beschützen. Vor mir beschützen. Denn ich war ‚C'. Caleb. Der Mörder von ihrem Freund und ihrer besten Freundin. Ich hatte ihr die ganzen Schmerzen zugefügt, nicht irgendein Verrückter sondern ich. ICH. ICH BIN CALEB.

Gute Nacht ❤❤

Obsession - Lost In RealityWhere stories live. Discover now