XIV

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Caleb

Lächelnd beobachtete ich ihn. Ich hockte in seinem Kleiderkasten nur einige Meter entfernt von ihm. Leise trat ich aus dem Kasten und zog mein Messer aus der Tasche. Die Worte ‚Game Over' erschienen auf seinem Bildschirm. Ich musste ein Lachen unterdrücken. Wie passend. Nur dass das hier kein Spiel war, sondern ein Leben. Und zwar sein Leben. Nur noch wenige Meter. Er bewegte sich nicht, sondern starrte nur auf den Bildschirm. Ich stand hinter ihm. Ich holte mit dem Messer aus. Doch eine Sache wollte ich noch machen bevor ich es tat. Ich wollte, dass er in mein Gesicht sah, wenn ich ihm das Messer in die Brust rammte. Er sollte den Hass in meinen Augen sehen. „Ich habe dich gewarnt.", flüsterte ich. Ruckartig drehte er sich um und sah mich mit vor Schreck geweiteten Augen an.
„D-du..?", stotterte er und stand auf.
„Ja ich." Ich lachte, das Messer hielt ich immer noch über meinem Kopf. Ich ging weiter auf ihn zu und er stolperte nach hinten.
„W-was, w-ie wieso, C-Caleb?" Er starrte mich immer noch geschockt an, doch ich antworte nichts, sondern fixierte ihn nur mit meinen Augen, während ich langsam weiter auf ihn zuging. Er stieß gegen die Wand. Nun konnte er nicht weiter zurück, er saß in der Falle. Zufrieden lächelte ich.
„Ich hab dich gewarnt." Mit einem wütenden Schrei stach ich mit dem Messer nach ihm, doch ich verfehlte seine Brust und stach in seinen Bauch. Sein graues T-Shirt färbte sich weinrot. Meine Lieblingsfarbe. Er schrie auf und schlug mit den Händen um sich. Ich zog das Messer heraus und stach lachend wieder auf ihn ein. Nochmal in seinen Bauch. Immer mehr Blut floss aus seinen Wunden. So machte das doch viel mehr Spaß. Matt krümmte sich vor Schmerz. Er hielt schützend die Hände vor seinen Körper und ich holte erneut mit dem Messer aus. Wo würde ich ihn jetzt treffen? Sein Arm. Doch diesmal ließ ich das Messer nicht stecken sondern schlitzte nur lachend seinen Arm auf. Seine Knie zitterten und er stürzte brüllend auf die Knie. Das Blut tropfte auf den Boden. Ich trat kräftig mit meinem Fuß direkt in sein Gesicht und er fiel nach hinten. Er lag auf dem Rücken und keuchte. Er versuchte sich zu bewegen, doch die Kraft schien ihn verlassen zu haben.
„Egal wie lang ich noch weiter machen würde, du würdest niemals nur annähernd die Schmerzen fühlen die ich ertragen musste." Wütend trat ich nochmal gegen seinen Kopf und kniete mich neben ihn. Er startete einen letzten Versuch sich aufzurappeln, doch ich war schneller und stieß das Messer in seine Brust. Vielleicht hatte ich sein Herz getroffen, vielleicht auch nicht. Ich zog es wieder raus und stieß es erneut in seine Brust. Immer mehr Blut quoll heraus. Er war schon tot, doch ich stieß es wieder und wieder in seine Brust und schrie. Endlich. Dieses befreiende Gefühl war unbezahlbar. Zufrieden ließ ich das Messer sinken und stand auf. Er lag in mitten einer immer größer werdenden Blutlacke.
„Game Over.", flüsterte ich leise und zog einen Zettel aus meiner Tasche und befestigte ihn mit dem Messer an seiner Brust. Hoffentlich konnte man die Nachricht trotz des Bluts noch lesen. Zufrieden lächelte ich und zog sein Handy aus seiner Hosentasche. Ich tippte eine letzte Nachricht ein und sendete sie an Eve. Danach knallte ich es mit voller Wucht auf den Boden und trat darauf. Das Display zersplitterte und es hörte auf zu leuchten. Ich verließ das Haus durch sein Fenster. Draußen striff ich mir die blutüberströmten Handschuhe ab und steckte sie in meine Tasche. Ich fühlte mich so glücklich wie noch nie zuvor.

Obsession - Lost In RealityWhere stories live. Discover now