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Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, seitdem Katherine das Apartment verließ. Ich wusste auch nicht, wie lange ich noch auf diesem Stuhl sitzen musste. Müde versuchte ich mich von den Ketten zu lösen, doch ich hatte zu wenig Kraft. Egal was ich tat, egal was ich versuchte, ich konnte nichts erreichen. Ich betete jedes Mal innerlich als ich wen auf den Fluren dieses Wohnhauses hörte, doch nach Hilfe schreien konnte ich nicht.

Einige Stunden vergingen bis die Tür sich öffnete. „Hope ich bin zuhause!" rief sie freudig durch die Wohnung, als würde sie ihre Mitbewohnerin begrüßen. Plötzlich stand sie vor mir und sah mich an „Oh Hope, du siehst ja fast bemitleidenswert aus" schmollte sie und hob mein Kinn an, damit ich gezwungen in ihre Augen sah. „Du kannst es abschalten Hope" „Abschalten?" quälte ich aus mir raus. „Deine Gefühle abschalten. Dann musst du diese Schmerzen nicht mehr erleiden und ich lasse dich gehen."

Meine Gefühle abschalten war also das, was sie von mir wollte. Sie wollte mich gar nicht töten. „Wieso tötest du mich nicht einfach?" „Das wäre ja zu langweilig." lachte sie gehässig. Ich wollte und konnte nicht mehr. Meine Kleidung war voller getrocknetem Blut, meine Kräfte wurden immer schwächer und schwächer und ich hatte mächtigen Hunger. Plötzlich riss sie die Ketten von mir ab und zog mich aus meiner Sitzposition. Sie hielt mich an meinem Oberteil fest und starrte mir in die Seele. Dann schubste sie mich, mit ihrer vollen Kraft,  gegen einen Holzschrank der dadurch zusammenbrach.

Dann lag ich da, neben den Trümmern dieses alten Schrankes, mit Holzsplittern in meinen Händen und sah sie vom Boden aus an. „Schalt es ab Hope, dann bist du frei. Schalte sie einfach ab..." „Nein..". Plötzlich tritt sie mich gegen die nächste Wand, nahm ein Stück von dem Schrank und rammte es mir in meinen Magen. Ich schrie voller Schmerz auf. „SCHALT ES AB!" schrie sie mich an. Ich konnte das nicht länger mit machen, weshalb ich meine Augen schloss. Ich dachte an alle Momente in meinem Leben, die mich glücklich machten. Meine Eltern, Jeremy, Elena, die Mikaelsons, sogar an Damon hatte ich für einen kurzen Moment gedacht. Und plötzlich wurde alles schwarz. Dort waren keine Bilder mehr, keine Gefühle, kein Leben. Also öffnete ich die Augen. „Ich bin so Stolz auf dich Hope" grinste sie, zog das Holzstück aus meinem Magen und trat beiseite. „Du kannst gehen".

Stunden wanderte ich an einer Straße entlang, da ich nicht wusste wo ich war. Es war wahrscheinlich schon mitten in der Nacht und meine Beine waren kurz davor nachzugeben. Das einzige an was ich dachte war dieser unstillbare Hunger. Dann fuhr ein Auto an den Straßenrand. Ein junger Mann stieg aus „Ist alles okay bei Ihnen? Kann ich helfen?". Ich drehte mich um und sah ihn an. Sein Herz pulsierte und es dröhnte in meinen Ohren. Ich konnte ihn riechen und er stand mindestens fünf Meter von mir entfernt. „Ja...das können sie" sagte ich grinsend, rannte auf ihn zu und rammte ihn meine Zähne in den Hals. Er war köstlich, frisch und so warm. Mit schreien und Schlägen versuchte er sich zu wehren und auf sich aufmerksam zu machen, doch es war keine Menschenseele in der Nähe. Ich wartete bis ich ihm den allerletzten Tropfen Blut aus seinem Körper saugte. Seine Leiche schubste ich in den Wald neben der Straße, stieg in sein Auto und fuhr los.

Dank des Navis konnte ich innerhalb von 20 Minuten nach Mystic Falls fahren. Ich parkte den Wagen vor der Schule und ging den restlichen Weg.
Müde öffnete ich die Tür und sofort standen Rebekah, Klaus und Elijah vor mir. „Wo warst du??" fragte Rebekah ganz aufgeregt und besorgt, dann musterte sie mich „Und wieso bist du so mit Blut verschmiert?". Ich musterte alle drei abwertend. „Falls es euch noch nicht aufgefallen ist, aber Katherine Pierce ist am Leben. Sie hat mich entführt, mich gefoltert und jetzt bin ich hier. Ach und wegen dem Blut..." sagte ich während ich an mir herunter sah „...ich hatte Hunger und hab einen Mann auf dem Weg getötet. Ist doch nichts dabei?". Alle sahen mich verwirrt an. „Wie geht es dir Hope?" „Wunderbar" antwortete ich ironisch auf Elijahs Frage. „Wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich gehe jetzt baden".

Ich drängte mich an den drei vorbei und stolzierte zum Badezimmer. Als ich mich auszog und das Wasser schonmal in die Wanne laufen ließ, klopfte es an der Tür. Ich legte mir ein Handtuch um. „Kannst rein kommen.". Klaus öffnete die Tür und sah mich an „Liebes...ich entschuldige mich für Katherines Verhalten, hätte ich gew-" „Ich brauche kein Mitleid Klaus.". Verwirrt hob er eine Augenbraue und schloss die Tür hinter sich. „Wie bitte?" „Soll ich mich wirklich wieder holen? Ich.brauche.kein.Mitleid" bei meinem letzten Satz betonte ich jedes Wort. Er kam bedrohlich ein paar Schritte auf mich zu. „Was hat sie getan Liebes?" „Mich definitiv nicht getötet wie man sehen kann". Er hob mein Kinn an und sah mir in die Augen, als würde er irgend eine Antwort in ihnen finden können. Hin und wieder sah ich zu seinen Lippen die mich gerade dazu anflehten sie zu küssen. „Wieso..." fing ich an und legte meine Arme um seinen Nacken und ließ somit mein Handtuch fallen „...kommst du nicht einfach mit mir in die Wanne und wir reden dann weiter?". Sein Blick änderte sich sofort. Vorsichtig legten sich seine kalten Hände an meine Hüfte. „Ich habe dich vermisst weißt du?" hauchte ich gegen seine Lippen. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben, dass er versuchte sich zu kontrollieren. Vorsichtig biss ich ihm auf die Unterlippe. Meine Hände suchten währenddessen ihren Weg zu seinem Shirt, welches ich ihm auch geschickt auszog. „Was ist passiert...?" „Pssst nicht reden, genießen." murmelte ich und öffnete seinen Gürtel. Meine immer noch blutigen Lippen liebkosten seinen Oberkörper. Seine Hose landete auch sofort in der anderen Ecke des Badezimmers. Sehnsüchtig zog ich ihn zu mir und stieg mit ihm in die Wanne, die so groß war, dass sogar drei Personen hineinpassen würden. Ich kuschelte mich an seinen nackten Oberkörper und musterte sein wunderschönes Gesicht. Seine Finger geleiteten über meinen Rücken und wanderten immer mal wieder zu meinem Hintern, was mich grinsen ließ. „Ich bedauere, dass du so etwas erleben musstest" „Schon okay, war halb so wild". Erneut kassierte ich einen verwirrten Blick, doch ich wusste nicht wieso. Allerdings sagte er auch nichts weiteres und streichelte mich einfach weiter. Ich ignorierte die angespannte Situation und legte vorsichtig meine Lippen auf seine. Dieser Zungenkuss war geprägt von Sehnsucht. Während unsere Zungen miteinander spielten, nutzte ich die Chance und fuhr mit meiner Hand langsam seinen Oberkörper hinunter. Er schnappte diese sofort am Handgelenk und sah mich warnend an. „Aber Liebes, wir haben kein Re-" weiter ließ ich ihn nicht reden da ich ihn mit einem erneuten Kuss unterbrach und mich auf seinen Schoß setzte. Als wäre das ganze Leid welches ich verspürte einfach verschwunden...

A Vampire?/The Vampire DiariesWhere stories live. Discover now