112.

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Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, seitdem sie das erste Mal ihr Messer in meinen Oberschenkel rammte, doch ich musste jedes mal mitzählen als sie es tat. "128". Ihr grinsen, ihre hasserfüllten Augen, ihre Hände die von Blut überströmt waren. "129". Meine Augen waren schwach, konnte sie kaum offen halten, doch sie zwang mich sie zu öffnen. Sie wollte die Angst in meinen Augen sehen. "130". Und egal wie sehr ich versuchte mich zu konzentrieren, egal wie oft sie dieses Messer in meinen Oberschenkel rammte..."131."...alles was ich verspürte war Mitleid. Ich hatte es verdient, sie ist wegen mir "gestorben". "132". Sie ist seit hunderten von Jahren auf der Flucht. Vielleicht ist meine Angst genau das was sie braucht, um ihre eigene zu verarbeiten.

Aber ist es wirklich so einfach? Muss hinter jedem bösen eine Geschichte stecken? "133". Oder will ich mir die Situation einfach nur gut reden? "134". Ich weiß, dass sie gelogen hat. Ihre Augen zeigten mir, dass sie mich nicht freilassen wird. "135".  Ich denke nicht wirklich, dass sie denkt, dass ich der Grund zur ihrer Freiheit sein kann. Sie wird mich töten um sich zu rächen. 

Meine Tränen trockneten auf meinen Wangen. Ich dachte, dass mal zu mal der Schmerz nachlässt, dass mein Körper sich daran gewöhnt. Doch ich irrte mich, es wurde immer schlimmer. "Du bist langweilig..." schmollte sie und leckte das Messer mit meinem Blut ab. Dann grinste sie mich an "Und schmecken tust du auch nicht". 

"Was sieht Klaus eigentlich in dir? Du bist ein nichts, rein gar nichts. Du hättest dich aus unserer Welt fernhalten sollen, aber nein Mrs. fucking Gilbert musste ja mit Damon schlafen". "Bist du eifersüchtig?" "Natürlich nicht, sieh dich doch mal an. Und außerdem ist es Stefan den ich will und es wird für immer Stefan bleiben. Aber reden wir weniger über mich und mehr über dich.". Sie fing an zu grinsen, was in mir einen kalten Schauer ausbreitete. 

Ein paar Schritte entfernte sie sich, öffnete eine Schublade und nahm dort ein Feuerzeug heraus. "Vielleicht...lernst du endlich mal dein vorlautes Maul zu halten". Brutal packte sie meinen Kiefer, zwang mich dazu meinen Mund zu öffnen und nahm meine Zunge. Ich versuchte mich zu wehren, doch die Eisenkraut Dosierung die sie mir gab, war zu stark. Ich merkte wie die Flamme sich immer mehr der Spitze meiner Zunge näherte. Es würde wärmer und wärmer, bis ich vor Schmerz aufschrie. Ihr Griff ließ sich nicht lockern und es fühlte sich so an als würde mein kompletter Mund in Flammen stehen. Ich weinte, schrie, versuchte mit all meiner Kraft mich zu wehren, doch das einzige was ich in diesem Moment in meinem Kopf herumschwirrte war der Gedanke, dass es jetzt so weiter gehen wird, bis sie das Interesse verliert. Immer wieder ließ sie meine Zunge heilen und hielt erneut das Feuerzeug an. Immer mehr merkte ich, wie sehr ich in diesem Moment lieber sterben wollte, als nicht zu wissen wie lange ich noch durch diese Höllenqualen gehen muss.

Nach mindestens zwei Stunden hörte sie auf. "Ich muss jetzt los, muss mich als Elena ausgeben, das übliche also" grinste sie. "Schade, dass ich nicht deine Doppelgängerin bin, das wäre ziemlich amüsant. Doch bevor ich gehe..." weiter sprach sie nicht, doch sie ließ die Spritze in meinem Arm führ sie reden. "Damit du mir nicht abhaust". Ihre Hand strich einmal durch mein Haar. Mit einem angewiderten Blick verabschiedete sich, verließ das Apartment und ließ mich alleine.

Ich merkte wie das Eisenkraut sich in meinem Körper ausbreitete und ich immer schwächer wurde. Meine Gedanken hatten keinen klaren Anfang und ein noch unklareres Ende. Die einzige Emotion die ich gerade verspürte war Angst. Ich glaube, dass ich noch nie in meinem Leben so viel Angst hatte. Hoffen, beten oder einfach zulassen. Waren das wirklich meine einzigen Optionen? Hatte ich wirklich eine andere Wahl? Wird Klaus mich finden? Wird er mich lebendig finden?

A Vampire?/The Vampire DiariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt