Sei mein Akhira Partner...(Üb...

By Muslimah-Mind

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Assalamu aleykum wa rahmatullahi wa barakatuhu liebe Schwestern und Brüder, Hallo an alle Interessierten! ° ... More

[1]...Der Traum...
[2]...Masjid...
[3]...Unerwartete Hilfe...
[4]...Mit allen Sinnen Leben...
[5]...Das schützende Verbot...
[6]...Gezwungene Gedanken...
[7]...Das Gebet...
[8]...Vernunftlosigkeit...
[9]...Identität...
[10]...Entscheidung...
[11]...Die Er-kundigung...
[12]...Ehe...
[13]...Der Anruf...
[14]...Warten...
[15]...Gebetsraum...
[16]...Istischara...
[17]...Istikhara...
[18]...Im Kaffee...
[19]...Vorbereitungen...
[20]...Vorbereitungen 2...
[21]...Talak...
[22]...Die Geschichte...
[23]...Letzter Tag...
[24]...Sabr...
[25]...Entscheidung des Lebens...
[26]...Spielen...
[27]...Der Zopf...
[28]...Überraschung...
[29]...Vorurteil...
[30]...Das Kind...
[31]...Die alte Frau...
[32]...Es-Sabur...
[33]...Arbeit...
[34]...UMMAH...
[35]...Vorlesung...
[36]...Geburt...
F&A
[37]...Die Heiligen-Bücher...
[38]...Tarawih...
[39]...Ramadan-Erklärung...
[40]...Besuch...
[41]...Sunnah...
[42]...Zina...
[43.1]...Krankheit...
[43.2]...Krankheit...
[44]...Der schützende Glaube...
[45]...Warum erschaffen?...
[46]...Das Ego im Islam...
[47]...Ego und Prophetentum...
[48]...Nachbarschaft...
...[Ende?]...Frage (wird später gelöscht)
[49]...Fatima...
[50]...Gesundheit...
[51]...Die Jugend...
[52]...Verlorene Kindheit...
[53]...Der Tod...
[54]...Das Leben...
[55]...Das Hier und Jetzt...
[56]...Alltag...
[57]...Träume...
[58]...Grenze...
[59]...Warten...
[60]...Yusuf'isches...
[61]...Versprechen...
[62]...Organisation...
[63]...Ein Haus, drei Seelen...
Ankündigung !
[64]...Zusammenkommen...
[65]...Unfall...
[66]...Renovierung...
[67]...Sorgen...
[68]...Erinnerungen...
[69]...Segen Allah's...
[70]...mütterliche Zärtlichkeit...
[EPILOG]+Fortsetzung

[71] ENDE

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By Muslimah-Mind

Jetzt mal etwas anders, nicht am Ende meine Worte sondern am Anfang des Endes. Ich bitte euch herzlich darum eure Meinung, Gedanken und Wünsche ein letztes Mal für Sare und Hureyre zu bemerken. Diesmal findet ihr am Ende dieses Kapitels das Epilog und die Fortsetzung.

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Ich lief zum Eingang und musste mich ausweisen, sobald bekannt war, dass ich der Ehemann von Sare war wurde ich informiert, "Herr Kaya Frau Kaya ist jetzt im OP. Als sie ankam hatte sie einen sehr schwachen Puls, das eine Baby von Ihnen wird vorbereitet. Wenn Sie möchten können Sie sie auf der Säuglingsstation besuchen.", ich fragte nach dem wichtigsten für mich, "Wie geht es meiner Frau? Was ist das für eine Op? Ich habe ihre Frauenärztin benachrichtigt, sie wird jeden Moment hier sein.", in meinem Redefluss fand die Frau professioneller weise eine Lücke und sprach das bisher unausgesprochene aus, "Herr Kaya, Ihre Frau wurde mit einer lebensbedrohlichen Blutung eingeliefert, der Doktor Khan ist jetzt im OP, wir halten Sie auf dem Laufenden, keine Sorge.". Mein Mund schlug einen Spalt breit auf und ich sah die Schuhe der Frau an als sie den Flur verließ und hinter der Schiebetür verschwand. Meine Knie wurden schwach und ich stützte mich an der Halterung der Wand ab. Ohne Kraft lies ich mich nieder und versuchte mich wie verrückt an unser letztes Gespräch zu erinnern, was war das Thema? Ich konnte mich nicht daran erinnern also ging ich alle Sätze durch, alle Fragen, alle Antworten, Zitate bis ich es wusste. Mein Gesicht zog sich schmerzerfüllt zusammen, meine Augenlider presste ich aufeinander und biss umso fester meinen Kiefer zusammen. Meine rechte Faust an meiner Seite schlug ich auf den Boden und legte meinen Kopf in meinen Nacken, wieso hatten wir gerade darüber gesprochen?

Im OP-Saal

"Legt bitte ein weiteren Beutel an, intubieren und beobachten.", Dr. Khan stand nach langer Zeit wieder im OP, weder die Schwestern glaubten Ihren Augen noch der Anästesist Oliver, "Sag' mal Khan, was haben wir deinen Einsatz zu verdanken? Ich dachte dir ginge es gut oben im Büro, du weißt schon." Dr. Khan legte endlich das Baby auf das Intensiv-Bett der Säuglingsstation, " Dr. Schneider, ich möchte Sie nicht aufhalten.", das war das Zeichen, worauf Herr Schneider mit seinem Team gewartet hatte. Er ließ es sich nicht zweimal sagen und gab die ersten Anweisungen, "Sauerstoffmangel, Flüssigkeit aus den Lungen sofort saugen und Beatmungsgerät anschließen.", Dr. Khan schloss den Kaiserschnitt und versorgte alle Wunden mit weiteren Nähten, währenddessen fuhr der Assistenz Arzt mit der Herzmassage fort. "Ali, warum lässt du sie noch angeschlossen?", Oliver sah zu seinem Kollegen und fragte sich, weshalb er eine Patientin mit Herzstillstand weiterhin sowohl intubieren ließ als auch Bluttransfusionen anlegen ließ. "Ganz einfach Olli, jeder Patient verdient das höchste Maß Anstrengung und jeder Angehörige mit einer Patientenverfügung hat ein Recht auf Mitsprache.". Wie immer war sein Kollege erstaunt über sein Wissen und nickte lächelnd, "Der Ali, den ich kenne, hätte genau diese allwissende Antwort gegeben.", dieser jedoch war fertig und überließ die Patientin seinem Assistent und antwortete, da ihm viel daran lag, "Ich bin auf keinen Fall allwissend. Nein, das bin ich nicht."

Erzählers Sicht

Hureyre hatte seinen Vater angerufen, ein Anderer kam ihm nicht in den Sinn. Während er sich in allen Möglichkeitsszenarien austobte erschien die Frauenärztin, "Herr Kaya, wo ist sie?", Hureyre zeigte in die Ambulanzeingangstür, den Rest erledigte die Frau selbst und verschwand nach einer kleinen Erklärung dahinter. Mit dem Auf und Zugehen der Außentür sah sich Hureyre mit angeschwollenen Augen um, er erkannte seinen Vater und zog sich mit aller Kraft auf die Beine, nur um dann seinem Vater in die Arme zu fallen. Er war wieder der kleine Junge, der seine Mutter bei der Geburt seiner Schwester verloren hatte, er sah weder ein Ausweg noch jemanden, der ihm diesmal die Verantwortung abnehmen konnte, wie es sein Vater damals tat. Nein, diesmal war er genau an seiner Stelle. "Baba!", doch seine raue Stimme war nur in der Halsgrube seines Vaters zu hören, seine Schwester, die hinter ihrem Vater stand zertrümmerte der Anblick ihres Bruders. Noch nie zuvor hatte sie ihren Bruder dermaßen verloren und am Ende gesehen.

Sie stütze sich vor diesem Anblick an der Wand ab und ließ das leise Keuchen ihres Bruders im Flur hinter sich zurück, ihr Magen drehte sich um und sie rannte aus der Ausgangstür in die kalte Nachtluft. Als sie den Anruf erhalten hatten hatte sie gespürt, dass es diesmal anders war, sie sah ihren Vater nur einmal im Jahr dermaßen traurig und das am Jahrestag des Todes ihrer Mutter. Sie würgte bei dem Gedanken an Sare und einen möglichen Jahrestag von ihr. Ihr Oberkörper spannte sich an und sie unterdrückte den Drang danach ihren Magen zu leeren. Stattdessen nahm sie ihr Handy und rief Fatima an, sie war die Einzige mit Erfahrung und die Einzige, von der sie nach Sare annähernd erfahren konnte, was zu tun war. Sie strich sich durch das Gesicht und unterdrückte es beim Anblick der Eingangstür zu würgen, nein, sie musste ihrem Bruder helfen. Es war keine Zeit selbstsüchtig zu sein. Sie hoffte, dass Fatima die Eltern von Sare benachrichtigte. Wieder drehte sich ihre Magen als sie die Luft des Korridors einatmete, es war so als würde sie sich etwas vormachen.

In der Duftwolke von Desinfektionsmittel, Leder , ausgenommen von den Tränen ihres Bruders, die nicht dufteten roch sie noch einen Duft und blieb stehen. Wo sind die Babys? Sofort lief sie zu Hureyre, der inzwischen bei seinem Vater auf einem Sitz saß, er schien dennoch nicht anwesend zu sein. Auch wenn ihr Vater ihr mit den Blicken sagte, sie solle lieber nicht kommen war es für Amine von großer Bedeutung. "Wo sind die Babys?", sie sah zwischen den zerzausten Haaren ihres Bruders und seinen Händen, die er auf seinen Knien schlapp abgelegt hatte hin und her. Er sah nicht zu ihr auch nicht zu seinem Vater als er müder nach der Tür sah, die von der Ambulanz aufschwang. Die Frauenärztin lief zu ihnen sobald sie Hureyre erkannt hatte imd sprach ihn direkt an, "Herr Kaya.", ihr Mitleidiger Unterton bewirkte, dass Amine sich langsam auf einem Sitz niederließ zur Vollendung ihres Anblicks ließen ihre Hände sich im Freien baumeln. "Ich konnte nicht mit dem Dr. Khan sprechen, weil er noch im OP sei dennoch habe ich Herrn Schneider gesprochen, er ist der Chirurg der Säuglingsstation.", Sie wartete absichtlich auf Hureyres Reaktionen und sprach dann erst weiter.

Die leiseste Reaktion dessen war sein Blinzeln und ein unmerkliches Nicken, "Das Mädchen kam eine halbe Stunde früher zur Welt, sie ist auf der Intensivstation für Säuglinge. Da sie eine Frühgeburt ist wird sie dort eine Weile zur Beobachtung bleiben. Der Junge.", ihr unprofessionelles Anhalten fiel Amine sofort auf und sie schloss ihre Augen, "Er liegt auch auf der Intensivstation, er wird noch bis auf weiteres künstlich beatmet." diese Information schockierte sowohl Amine als auch ihren Vater doch beide blieben bei der Reaktion von Hureyre darauf wie erstarrt. Er nickte. Als sei es keine wichtige Information. Die Frauenärztin sah sich sein Gesicht an und stand auf "Ich werde versuchen über Frau Kaya etwas zu erfahren, ich informiere Sie sobald ich etwas erfahre.", noch bevor sie sich umdrehen konnte stand Hureyre auf und griff nach ihrem Ärmel der Jacke.

Geschockt sah Amine ihrem Bruder zu als dieser begann "Sie haben gesagt Sie würden sich um alles kümmern. Es würde alles gut laufen. Wir wären vorbereitet. Wo sind Ihre Vorbereitungen? Wo bleibt Ihre Hilfe?!", er schrie schließlich im Flur und sorgte für die Aufmerksamkeit der Nachtschwester, die aus der Aufsichtskabine trat und nach der Ursache sah. Der Vater von Amine nahm sofort die Hand von Hureyre weg und sah zur Ärztin, "Entschuldigen Sie.", er zog Hureyre vorbei an ihr und Amine heraus in die Nacht und hoffte dass die Nachtluft seinen Sohn zu Sinnen brachte.

Im OP-Saal

"Herr Khan, die Patientin reagiert nicht. Was soll ich als nächstes machen?", der Assistent sah interessiert zum Dr., der die Monitore ansah. Er zog die Augenbrauen zusammen und sah nach etwas, er suchte wohl etwas gerade als eine Schwester in den Op kam sah er zum Assistent, "Haben Sie die Ergebnisse des CT?", dieser schüttelte den Kopf doch ihm kam die Schwester zuvor, die soeben eingetroffen war indem sie antwortete "Sie hat Flüssigkeit im Gehirn.", Dr. Khan sah zur Patientin und dann zu Oliver und entschied sich schnell, "Ein Hirnödem, sie wird eine Schwangerschaftsvergiftung gehabt haben. Sofort zweiten Op vorbereiten und Narkose einleiten.", Oliver sah erstaunt zu Dr. Khan und nickte dem Assistenten zu, "Lernen Sie schnell, das sehen Sie nie wieder von Dr. Khan selbst." der angesprochene nickte und sah schnell zum Herrn Khan als dieser sprach "Wir müssen wieder den Sauerstofftransport herstellen, dann reguliert sich der Herzschlag und ihre Atmung legt sich. Alles der Reihe nach. Auf geht's Männer, wir haben eine Patientin die wir soeben aufgegeben hätten zu retten.", er zwinkerte Olli zu und fuhr mit seiner Arbeit fort, dabei hielt er die Monitore stets im Blick. Oliver hingegen bewunderte en Positivismus seines Kollegen.

Hureyres Sicht

Mein Vater sah mich an doch ich dachte an Sare, wieso war ich in diesen Stau gefahren? Doch meine Gedanken durchbrach mein Vater indem er mich rüttelte, "Jetzt ist nicht die Zeit dich gehen zu lassen!", auch wenn er halblaut sprach wusste ich dass er es nicht gewohnt war so laut zu sprechen, genau wie ich es nicht gewohnt war Frauen anzuschreien. "Ist dir klar, dass du noch zwei Kinder bekommen hast, um die du dich zu kümmern hast?", Hureyre konnte nicht anders als zu Grunzen "Meinst du die Babys, wegen denen Sare im Op halb tot ist?" bevor mein Vater antworten konnte kam ihm eine mir in letzter Zeit sehr bekannte Stimme zuvor, "Bismillahhirrahmanirrahim innaka mayyitun wa-'innahum mayyituun." ich sah zu ihm, anders als gedacht kam er mit einer strengen Miene auf mich zu. Umar war seit ich ihn kannte ein Mann, der immer zu weichen Gesichtszügen neigte, nie hatte ich ihn dermaßen streng gesehen. "Az Zumar 30 Hureyre. Erinnerst du dich?", er fragte offensichtlich nur um die Antwort zu geben, "🌸Du wirst gewiß sterben und auch sie werden sterben. Allah hat mit Sicherheit die Wahrheit gesprochen🌸, nicht wahr Bruder?" doch ich ließ meinen Blick am Boden.

Umar hatte den Qur'an von Anfang bis zum letzten buchstäblich auswendig weswegen er seinem Freund tief in die Augen sah, als dieser seinen Blick zu heben wagte. "Wie kann ein ge-Schöpf mehr geliebt werden als vom Schöpfer selbst?", ich schwieg. Leise schritt mein Vater fort doch meine Lektion hatte erst begonnen. "Und wer kann dem Tod entkommen?", ich seufzte und schloss die Augen. Ich wusste das auch aber ich konnte nicht "Hureyre.", Umar führte mich auf eine Bank und setzte sich zu mir. "Es ist und wird nicht einfach sein aber das gibt dir lange nicht das Recht zwei engelsgleichen Geschöpfen die Schuld zu geben.", "Sare ist deswegen-" doch er schnitt mir bewusst das Wort ab, so scharfsinnig er auch war "Du bestimmst nicht darüber wer lebt und wer nicht lebt Hureyre aber du bestimmst wann du Allah darum flehen kannst deine Gebete anzunehmen. Sag' mir einen Grund, warum das was du hier tust etwas bezwecken könnte." die Stille war zu hören, wie Schwerter die aufeinander schlugen. "Wollen wir ein Gebetsraum suchen? Wenn es keinen gibt ist hier zwei Straßen weiter eine Moschee. Wir können hier jederzeit erfahren wie es ihnen geht.", ich sah in seine Augen und ließ meine Tränen fließen, "BarakAllahu feek" er nickte und stand mit seiner gewohnt entspannten Miene auf und wartete auf mich. Ich sammelte mich und lief mit ihm.

Erzählers Sicht

Amine lief auf und ab während Fatima aus dem Qur'an rezitierte, Herr Kaya hatte nicht länger gewartet und benachrichtigte den Vater von Sare, anders als Amine vermutet hatte. In der Zwischenzeit sagten Amine und ihr Vater Bittgebete auf, wobei ihr Vater zwischen Rezitationen und den Bittgebeten wechselte. Er rezitierte insbesondere die Sure Yasin und betete Allah an, dass die Bedeutung dieser Sura ihnen verhelfen solle. Allah versprach seinem (ohne Deutung auf Geschlecht, dient zur Satzvervollständigung) Gesandten salallahu aleyhi wa sallam mit dieser Sura Seine Azza wa Calla Unterstützung und dass jeder lediglich bei Ihm Azza wa Calla Zuflucht suchen solle. Amine setzte sich hin und sah auf ihre Hände, die sie zum Bittgebet geöffnet hatte, sie erinnerte sich daran, wie ihr Bruder ihr erzählt hatte, dass sie damals zuhause durch Sare bewusstlos und dennoch rechtzeitig aufgefunden wurde. Wenn erst Allah und dann Sare nicht auf sie aufmerksam gemacht hätten wäre sie sicherlich innerhalb weniger Stunden gestorben. Nicht der Tod hätte sie beängstigt sondern ihr Wissen, dass sie noch nicht genug bereichern konnte, um vor Allah treten zu können, geschweige denn der Rechenschaft die sie geben müsste über all die Zeit, die sie vergeudet hatte.

"Amine.", ihr Vater sah sie von der Seite an und wartete darauf, dass sie sich umdreht, dabei gelang es ihr nicht einmal ansatzweise. Im Gegenteil sie brach zusammen, ihr Gesicht vergrub sie in ihren Händen und nuschelte so, dass nur ihr Vater sie hören konnte "Baba ich habe alles von ihr gelernt. Ich konnte mich nicht bedanken. Sie hat mir meine Akhira gerettet. Wenn ich sie nicht kennengelernt hätte wäre ich immer noch so stur gewesen.", sie schluchzte, ihre Schultern zitterten und ihr Gesicht vergrub sich tiefer in ihren Händen. "Alhamdulillah sie hat dir den richtigen Weg gezeigt und dafür werde ich immer Bittgebete für sie sagen dennoch, denk daran Amine. Du bleibst für dein Handeln bis zum letzten Atemzug verantwortlich, keiner kann für dich die Verantwortung übernehmen, nicht mal dein Vater.". Amine sah auf und ignorierte ihre erröteten und schmerzenden Augen, sie sah ihm direkt in die Augen und fragte "Papa, sie hat doch noch Babys, die sie erziehen muss. Sie muss ihnen auch alles erklären. Sie-", Amine zog ihr Gesicht zusammen und schluchzte wieder bei dem Gedanken daran, "Sie wird wie meine Mutter ihre Babys zurück lassen." doch diesmal schüttelte ihr Vater mit strenger Miene den Kopf, "Sag sowas nicht, bete und vertraue Allah. Wir wissen nicht was er plant, vergiss nicht den Vers "Allah ist der beste Planschmied."(Sura al-Anfal 8, Vers 30). Wir wissen nicht was Er subhanahu wa ta'ala plant, gewiss Er subhanahu wa ta'ala liebt seine Schöpfung mehr als alle Wesen.", Amine sah auf den Boden und schwieg. Ihre Wunde vom Verlust ihrer Mutter war nicht verheilt, sie hatte nur eine dünne Schicht, die mit diesem Geschehen ihre Wunde aufgekratzt hatte.

Fatima hatte durch Amines Gespräch mit der Rezitation kurzzeitig aufgehört und hob ihr Gesicht vom heiligen Buch. Sie stockte und überlegte, Sare hatte sie sehr spät für die Verhältnisse kennen gelernt und dennoch hatte sie in Kürze einen sehr großen Platz in ihrem Herzen gewonnen. Sie wurde zur Familie und rettete nicht nur ihr sondern auch ihrem Kind das Leben, mit dem Willen Allah's subhanahu wa ta'ala. Sie dachte über ihre gemeinsamen Gespräche und unterdrückte ihre Tränen, rechtzeitig um die Nachricht von Umar zu sehen. "Fatima, Hureyre ist mit mir. Schreib mir bitte, wenn es Neuigkeiten gibt.". Sie sah auf und sagte Amine bescheid, denn ihr Vater rezitierte wieder. "Okay.", Amine ertrank wieder fast in Gedanken als Fatima ihr die Hand gab und sie kurz ansah, sie kannte Amine noch weniger als Sare vielleicht war sie voreilig doch dem Anschein zufolge hatte Sare eine sehr wichtige Rolle in ihrem Leben weswegen sie Amine zuversichtlich in die Augen sah "Bete weiter, Allah bewilligt Gebete, die aus Nächstenliebe stammen.", das junge Mädchen sah zu Fatima, die noch nicht einmal den Qur'an zugeschlagen hatte, sie konnte nur nicken und öffnete ihre Hände wieder zu Allah.

Im OP-Saal

"Olli, ich bin hier fertig.", sein Kollege lächelte und sah auf die Herzfrequenz, "Jap, ich seh's Khan.", er sah wieder zur Patientin, die wiederbelebt wurde. Der Assistent sah zwischen Beiden hin und her, "Wie geht es den Babys?", während Dr. Khan die Patientin dem Assistent überließ sah er zu Olli, der zum Besprechungsraum mit seinem Kopf deutete, "Frag' doch deine Fans draußen vor der Tür.", Dr Khan sah aus der Scheibe und erkannte eine Reihe von Kollegen und Schüler, die sein OP beobachtet hatten. Er nickte und lief raus, "Den Rest schaffen Sie ohne mich. Informieren Sie die Familie vorerst noch nicht. Schauen wir nach der Stabilität.", er lief raus und zog sein Kittel mitsamt aller anderen Op-Bekleidungen aus. "Dr. Khan, was verschafft uns diese Ehre? Nach Jahren sehen wir Sie im OP?", er sah seinen Übergeordneten an und sagte gleichgültig, "Ich habe den Fall schon von Anbeginn verfolgt, da gehört es sich nur es zu beenden.", "Allen Respekt.", er hob beide Hände und ließ Dr. Khan weglaufen, dieser jedoch hatte nicht die volle Antwort gegeben. Er lächelte unmerklich bei dem Gedanken an den Grund seiner Taten, er wiederholte die Worte 🌸Diese eilen um die Wette nach dem Guten und suchen einander darin zuvorzukommen.🌸 🍀Sure Mu'minûn 23, Vers 61🍀

Dr. Khan lief zu den Babys, mit der Hoffnung, dass seine Vermutung nicht eingetreten war und sah, wie eines der Zwillinge an einem Beatmungsgerät angeschlossen wurde. Er zog sich sein Kittel und seine Maske an und lief in den Raum. "Und?", er sah seinen Kollegen der Säuglingsabteilung an und dann das Baby. "Wir haben die Flüssigkeit rechtzeitig ausgesaugt. Durch die künstliche Beatmung hat der kleine eine Bronchopulmonale Dysplasie." Dr. Khan nickte und fragte weiter, "Wie sieht's aus mit dem Infektionsrisiko?", sein Kollege bestätigte seine Vermutung mit dem nächsten Satz, "Tatsächlich sieht sein Immunsystem schwach aus, trotzdem ist es eine Vermutung, hoffen wir dass er zu den Kämpfern gehört.", Dr. Khan sah seinen Kollegen an und bestätigte es, "Er ist ein Kämpfer, wie jedes Frühchen hat er in der ersten Sekunde sich festgeklammert. Er schafft es.", lautlos ergänzte er im Geiste "InschaAllah."

Erzählers Sicht

"Bruder?", Umar sah zu seinem Nachbar, den er seit einiger Zeit weitaus mehr schätzt als gewöhnliche Nachbarn. "Können wir?", Hureyre nickte und faltete seine Ärmel runter. Sie hatten die Waschung genommen und saßen je vor einem kleinen Pult und sahen auf ihre heiligen Bücher, "Ich kann zuerst rezitieren, du kannst erstmal folgen. Wir wechseln natürlich auch.", Hureyre nickte dankbar und ließ den Mann beginnen, den er für sein Gedächtnis bewunderte, da er jeden Buchstaben vor sich auswendig hatte. Er wusste, dass er für ihn die Bücher geholt hat, da er alles auch ohne vor Augen hatte. "Euzubillahi minasch'schaytanir'rajim bismillahir'rahmanir'rahim.", er begann mit seiner wunderbaren art zu rezitieren. Er ließ Hureyre aus seiner Verzweiflung erwecken und öffnete ihm die Sicht mit den Worten Allah's. Er fand halt und Hoffnung, sein Gefühl des Furchtes verschwand und ließ seinen Platz der Erleichterung in der Hingabe zurück. Als sie eine lange Weile rezitiert hatten klingelte das Handy von Umar. Er sagte den Vers zu ende und sah dann auf sein Bildschirm.

"Es ist aus dem Krankenhaus.", er nahm ab Hureyre hing an seinen Lippen und betete Allah an, dafür dass er Gnade erweisen soll. "Okay. Wir sind inschaAllah in zehn Minuten draußen.", er legte auf und stand auf. Seine Ruhe war gegensätzlich zur Unruhe, die Hureyre zu spüren begann, "Was ist?", sein Freund nickte in Richtung Ausgang. "Lass uns aufräumen. Es erwarten dich deine Babys.", Hureyre nickte verklemmt und lief vor als Umar hinter ihm blieb und ihn doch noch aufhielt. "Hureyre.", der Aufgehaltene sah seinem Freund in's Gesicht und hielt an, Umar jedoch sah ihn ungewöhnlich streng an, "Erinnere dich an die Worte Allah's subhanahu wa ta'ala, egal was kommt, behandle deine Kinder mit Achtung und Liebe. Sie sind Segen Allah's, nicht alle Menschen werden mit diesem Segen bereichert. Behandle deine Kinder mit der ersten Begegnung so, wie es der Prophet sagte: 🥀Der Vater kann seinem Kind kein besseres Erbe als eine gute Erziehung hinterlassen.🥀🍀 Tirmizî, Bir, Hadîth Nr. 1953, Bd. IV/338🍀", Hureyre nickte entschlossen und lief ihm wieder voraus.

Sie fuhren wieder in das Krankenhaus vor dessen Tür Hureyre anhielt und sich bewusst wurde, dass der Morgen fast angebrochen war. Sein Freund kam ihm zuvor und hatte dafür gesorgt, dass sie das Gebet verrichtet hatten. Im Geiste sagte der frische Vater seinen tiefsten Wunsch an Allah, "Allah, prüfe mich, mit dem, was für mich meine Stufe im Jenseits erhöht und gib mir die Kraft dein Willen zu akzeptieren" er trat ein und lief in Begleitung von Umar zum Aufzug. Seine Füße trugen ihn zur Intensivstation der Säuglinge, sobald er seinen Vater und Amine noch dazu seinen Schwiegervater vor dem Fenster sah blieb er stehen noch bevor er vor dem Fenster angekommen war. Warum weinte seine Schwester? Umar legte eine Hand auf seine Schulter und erinnerte ihn an ihre erste Begegnung und die Geburt seines Sohnes. Er nickte wieder und lief nach vorne. Sobald Amine ihren Bruder sah fiel sie ihm um den Hals und löste sich in Lichtgeschwindigkeit, um ihrem Bruder den schönsten Anblick auf der Welt zu gewähren.

Hureyre hob seinen Blick und sah sofort ein Baby neben einer Schwester, die an ihr hantierte. Sein Mund zog sich bis zu seinen Ohren, er konnte und wollte es nicht verhindern. Seine Augen tropften die Tränen aus ihnen heraus um seine Sicht zu verschärfen, nichts desto trotz füllten sie sich wieder mit Tränen, Tränen um jedes Moment, das er mit seiner Geliebten und seinen Kindern verbringen wollte. "Ist das meine Tochter?". Er sah keine Sekunde weg als sein Vater ihm antwortete, "Ja, mein Sohn. Das ist deine Tochter." Hureyre lachte heiser auf und sah zu seinem Vater. Er verstand es endlich ansatzweise, was es bedeutete Vater von einem Mädchen zu sein. Er wollte sie vor allem Übel beschützen, von der ersten Sekunde an. "Warum-warum hat sie Schläuche in ihrer Nase?", als er begann nicht nur die Schönheit seiner Tochter zu sehen machten sich die ersten Zeichen der realen Welt bemerkbar. "Sie ist ein Frühchen abi. Es sei einige Zeit gewöhnlich, dass man die Atmung unterstütz, ihre Lungen sind noch nicht vollständig gewachsen.", Hureyre sah seine Schwester an und nickte, "Stimmt, du warst doch auch eine kurze Zeit so.", sein Vater nickte, dennoch warnte er seinen Sohn, "Amine war aber nicht allzu früh wie deine starke Tochter. MaschaAllah sie ist wie ihre Mutter.". Sein Schwiegervater lächelte ihn auch an und stimmte ihm zu.

In der Sekunde, in der sein Vater Sare erwähnte weiteten sich die Augen von Hureyre, "Gibt es Neuigkeiten? Wo ist sie? Geht es ihr gut?", doch bevor sein Schwiegervater ihm antworten konnte geschah hinter dem Fenster etwas, ein weiteres Baby wurde eingefahren, nur hatte dieses deutlich mehr Kabel und Schläuche zur Begleitung. Hureyre zog die Luft ein, die Schwester sah auf und stellte das Brutkasten neben dem des Mädchens ab. Sie sah zur Familie vor dem Fenster und nickte ihnen zu, wobei Hureyre schnell blinzelte "Ist das-mein Sohn?", er sah ungläubig zu Umar der lächelnd nickte und seine Lippen weiter bewegte. "Warum hat er mehr Kabel?", seine Frage stand im Raum bis die Schwester raus kam. Er sah zur Schwester und lies sie nicht einmal ankommen und fragte los "Wie geht es den beiden? Warum sind sie verkabelt?", die Schwester sah alle nacheinander an und antwortete, "Sie sind beide Frühchen und noch dazu Mehrlinge, ihre Organe sind nicht vollständig gereift und sie könne wie die meisten Frühchen ihre Körpertemperatur nicht regulieren, deshalb liegen sie in den Brutkasten. Sie werden beide mit Sauerstoff versorgt, wobei ihr Sohn ein Atemnotssyndrom hat, näheres dazu wird Ihnen der Doktor in Kürze auf Ihren Wunsch mitteilen. Ihre Babys sind unter intensiver Beobachtung, machen Sie sich keine Sorgen.", Hureyre nickte überfordert und sah zur Scheibe. "Bitte überlasten sie die Besucherzeiten nicht.", alle nickten und die Schwester verließ den Flur, in Kürze war sie wieder bei den Babys im Raum.

Hureyre sah trotz der unschönen Neuigkeiten zu den Babys und nickte entschlossen "InschaAllah werden wir es schaffen. Sie schaffen das. Guckt doch wie beide da liegen, sie wollen leben.", sein Vater nickte, "Ja, mein Sohn. BiidniAllah sind beide stark.", bei seinem letzten Wort sah Hureyre zu Amine und fragte "Wie geht es Sare, haben sie was gesagt?", doch diese schwieg vorerst. "Wo ist sie? Ist sie immer noch im OP?", Amine schwieg, da sie es nicht wusste doch Umar schnitt Hureyre bei der nächsten Frage das Wort, "Fatima ist bei ihr Bruder.", Hureyres Kopf schnellte zu ihm als er geantwortet hatte, "Wo ist sie?", seine Stimme zitterte als er seinem Freund in's Gesicht sah, auch die Anderen lauschten, da sie wegen der Babys Fatima dort gelassen hatten. "Sie ist oben in der Erwachsenen-Intensiv.", Hureyre hielt seine Luft an, sein Vater legte seine Hand auf seine Schulter "Alhamdulillah ala kulli hal, Hureyre.", Hureyre sagte diese Worte gerne selbst. Alles Dank gebührt Allah für jede Situation. Er lief Umar hinterher, während Amine bei den Babys blieb.

(...)

"Hier.", Umar lief zu Fatima, neben ihr saß seine Schwiegermutter mit Zübeyr, der sehr unruhig und verwirrt sich umsah. Hureyre sah weg von allen und wischte sich über sein Gesicht, sobald sein Lächelnsaß drehte er sich zu Zübeyr und kniete sich zu ihm , er sah erst seine Schwiegermutter an und dann Zübeyr, "Selamun aleykum.", der Kleine nahm seinen Gruß an "Aleykum selam" er ließ sich von Hureyre umarmen und sah ihn dann von oben an, "Weißt du wo abla ist? (Schwester)", Hureyre nickte und wich der Frage aus, "Möchtest du nicht die Babys sehen? Dann kannst du abla alles erzählen, du wolltest doch auf sie aufpassen?", Zübeyr nickte und sah traurig seine Mutter an, "Mama wollte mich hinbringen aber sie sitzt seit wir hier sind hier rum, sie sagt nicht wo abla ist.". Hureyre sah seine Schwiegermutter an, die den Tränen nahe stand, auch er wollte endlich wissen wo Sare war und wie es ihr ging. Er schaffte es eine plausible Antwort zu geben, "Amine abla ist unten bei den Babys, wenn du willst kann dich-" er stockte und sah sich um, gerade dann half ihm Umar, der von Fatima angetippt wurde, "Fatima abla kann mit dir zu ihnen.", dankbar nickte Hureyre und ließ Zübeyr an ihre Hand laufen.

"Wo ist dein Baby?", Zübeyr sah zu Fatima im Gehen auf, die leise antwortete "Mein Baby schläft heute bei einer alten Freundin." Zübeyr fragte nicht mehr und verschwand mit Fatima hinter dem Flur. Hureyre sprach seine Schwiegermutter an und erfuhr, dass sie noch immer nicht viel erfahren konnten, also ging er mit der Schwester sprechen. "Hallo, ich bin der Ehemann von Sare Kaya. Dürfte ich sie sehen?", die Schwester sah hinter dem Fenster auf und klickte sich kurz durch bis sie endlich ihre Erlaubnis erteilte. "Ja, Sie können rein. Frau Kaya liegt in Raum xy. Bitte legen Sie kein Essen oder Blumen oder dergleichen an ihr Bett. Bei Fragen können Sie gerne zu uns kommen.", Hureyre nickte und fragte "Muss ich etwas beachten, darf ich sie anfassen und muss ich etwas anziehen?", die Schwester lächelte und sah zum Bildschirm, "Nein Herr Kaya, Sie können rein und Ihre Frau gerne auch berühren, sprechen Sie ruhig mit ihr und halten Sie auch ihre Hand. Wie gesagt bei Fragen können Sie uns und auch Dr. Khan ansprechen, er wird heute Mittag zur Visite kommen.", er nickte und lief mit der Schwester zum Raum.

Im Zimmer war es sehr kühl, sobald er den breiten Durchgang hinter sich gelassen hatte sah er erst das Gerät und dann Sare in dem für ihre Proportionen zu großen Bett. Er atmete erleichtert aus und lief zu ihr, hinter ihm verließ die Schwester leise das Zimmer, sobald die Tür in's Schloss fiel weinte Hureyre am Fußende von Sare. Er wagte keinen Schritt näher an sie heran weder legte er eine Hand an ihr Bett noch sprach er ein Wort. Ihr Anblick brannte sich fest in sein Gedächtnis, ihr letzter Anblick aus dem Auto kam ihm vor die Augen und er kniete sich neben dem Bett hin. "Sare!", seine Stimme zitterte und war halblaut, ihr Kopf war mit einem Verband versehen, ihre Augen wurden von dunklen Ringen umgeben, sowie ihr Gesicht insgesamt noch viel weißer war, als sie es bereits gewesen ist. Er legte seine Hand auf ihre und nahm sie schnell in seine, als könne er sie festhalten, im hier und jetzt, die baumelnden Hände hatte er nun fest im Griff und konnte sie schützen.

Bei dem Gedanken an seine unausgesprochene Angst schluchzte er und schloss seine Augen. Ihm war bewusst wie knapp es gewesen sein musste und er war Allah durch und durch dankbar dafür. "Sare.", er flüsterte doch da sie nicht reagierte schwieg er wieder, es ging eine Weile so bis er noch mehr zu Stande brachte als ihren Namen. "Sie sind beide so schön. Sie haben winzige Finger, ich glaube nicht mal dass sie Nägel haben. Ihre Arme sind so schwach wie dünne Äste und trotzdem trampeln sie im Bettchen. Sie halten sich an den Kabeln fest, so entschlossen.", er sah ihr Gesicht lange an bis er weiter sprach, "Wir warten auf dich. Wir sind endlich alle zusammen Sare, werd' wieder gesund, damit wir unser Traum in Erfüllung bringen können. Lass mich nicht allein.", den letzten Satz flüsterte er so leise, dass die Worte nur an sein Ohr gelangen und nicht einmal im Raum halt finden konnten. Er lächelte endlich seit dem Anblick seiner Babys, "Du hattest recht, unsere Tochter ist viel entschlossener als Sohnemann.", er lachte und sah wieder zu ihr. Sein Lächeln wurde schwach und erreichte nicht seine Augen, "Werd' wieder gesund Sare. Ich brauche dich.", er sah ihre Hände und die Infusionen an, "Ich weiß du bist bestimmt müde aber nur das bisschen ohne dich konnte ich fast nicht überstehen. Bitte-", er sah zur Tür die geöffnet wurde. Sein Schwiegervater sah zu ihm und er nickte ihm zu, "Ich gehe jetzt. Ruh dich aus. Ich passe auf unsere Babys auf.", er küsste ihre Schläfe und strich über ihr Gesicht.

(...)

Sares Sicht

Ich lief entlang eines Weges, es war schmal und mühsam zu überqueren. Die Anstrengung sorgte dafür, dass ich hilfesuchend um mich sah. Mein Blick sah und mein Gehirn erkannte ein Gesicht vor mir. Schnell lief ich hin, versuchte die Person einzuholen doch vergebens. Viel schneller als ich überquerte dieser den Weg und war verschwunden. Keuchend kam ich zum Halt, vor mir waren noch wenige Schritte, die ich nicht mehr bewältigen konnte. In dem Moment, als ich mich hinsetzen wollte erschien meine Oma neben mir. Weder ein Wort noch ein Ton verließ ihren Mund und dennoch lächelte sie mich an und nahm mich an der Hand, wie sie es früher immer getan hatte. Ich bin mir bewusst darüber, dass es ein Traum ist, denn ich weiß dass meine Oma nicht mehr bei mir ist. "Oma ich bekomme Zwillinge.", erwartungsvoll sah ich zu ihr, sie jedoch sah auf mein Gesicht und nickte mit einem mir traurig erscheinenden Gesichtsausdruck. Irritiert sah ich ihr nach, wir waren fast am Ende des Weges als sie anhielt und meine Hand losließ. Weder bewegten sich ihre Lippen noch ihr Gesicht, doch es schien fast als würde ich ihre Gedanken hören, durch die sie zu mir sprach "Geh weiter. Bleib nicht stehen, nimm deine Waschung und bete. Sei immer dankbar." und sie verschwand.

Ich sah wieder ein kleines Blumenbeet und eilte zu ihm, am Rande des Weges erschienen kleine Blumen in ihm, eine Rose und eine andere Blumenart waren eingepflanzt. Als jemand mich an meiner Schulter fasste, wusste ich ohne hin zu sehen, dass es Hureyre war und lächelte. "Hast du sie eingepflanzt?", er sah zu den Blumen und nickte, "Wir sollten sie gießen.", ich nickte und nahm die Kanne neben mir.

Blinzelnd sah ich zur Decke, meine Augen schmerzten durch das grelle weiß, der Schmerz zog von meinen Augen direkt in mein Kopf, ich zog mein Gesicht zusammen und sah an mir runter, mein Bauch war noch da, wenn auch nicht wie ich es in Erinnerung hatte aber sobald ich mich versuchte aufzusetzen schmerzte mein Unterleib. Meine gereizten Augen versuchten im Raum Personen oder auch nur Gegenstände findig zu machen tatsächlich erkannte ich neben mir eine alte Frau, die an ein riesiges Gerät angeschlossen war. Ängstlich sah ich mich um, bis ich die rote Klingel mit dem Männchen darauf fand. Ich drückte schnell zweimal, binnen Sekunden kam jemand in's Zimmer, "Ahh Frau Kaya, guten Morgen. Wie geht es Ihnen?", die überdurchschnittlich glückliche Frau mittleren alters sah mich an und checkte die Geräte ab, während sie mir die Maske vom Gesicht nahm von dessen Anwesenheit ich endlich auf das unwohle Gefühl auf meinem Gesicht verleitet wurde und es liebend gern abnehmen lies. "Haben Sie irgendwelche Beschwerden?", sobald sie es ansprach nickte ich und fragte nach Wasser, mein Mund war so trocken wie der Sand an einem Strand. "Natürlich.", sie gab mir einige Schlücke Wasser und drückte auf dem Gerät 2 Knöpfe, "Der Doktor kommt gleich zur Visite Frau Kaya. Klingeln Sie ruhig wenn was sein sollte.", ich nickte und fragte schnell bevor sie raus laufen konnte, "Geht es den Babys gut?", die Schwester nickte, "Ihre Babys sind beide unten in der Säuglingsintensiv.", sie lief raus. Ich atmete aus und sah mich ein weiteres mal ruhiger um, ich erinnerte mich an den Stau und an den Mann, der uns zur Hilfe kam. Das letzte, was ich wusste war die Frau vor mir und Hureyre, den ich hinter mir gespürt hatte.

"Allah!", ich legte meine Hand an mein Mund, ich dachte ich würde sterben. Die Angst, die ich Hureyre gemacht haben musste erdrückte mich doch lange konnte ich darüber nicht denken, da meine Tür sich öffnete und drei Personen herein kamen. "Frau Kaya.", der Mann vom Stau stand vor mir doch direkt hinter ihm erkannte ich zwei winzig gewordene Augen, die mich sanft beäugten. Die Haut seiner Augen war sichtbar gereizt und errötet sowie die Schatten unter ihnen mich nahezu zweifeln ließen, ob er es tatsächlich war. "Ich möchte Sie untersuchen, wenn es Ihnen auch recht ist.", ich nickte und sah ihn an, der Hureyre sein musste. Er schien nicht meine Person anzusehen, abwesend beobachtete er den Mann als mir eine Frage einfiel, "Entschuldigen Sie, sind Sie Arzt?", der Mann lachte etwas auf und öffnete ihre Decke, "Ja, mein Name ist Dr. Ali Khan, ich hatte mich Ihnen vorgestellt. Ich habe Ihren Kaiserschnitt eingeleitet und habe auch Ihren Hirnödem operiert, erinnern sie sich noch an unsere Begegnung?", ich keuchte leise und sah zu Hureyre der mich zustimmend ansah. "Sie-Was?", ich sah den Mann an, der meine Decke wieder zu legte.

"Wir haben uns im Stau kennen gelernt frau Kaya, wissen Sie es noch?", langsam kamen Bilder benebelt dennoch erkennbar vor meine Augen, "Wir haben das erste Baby im Auto versorgt, das zweite Baby mittels Not-Kaiserschnitt hier im Krankenhaus rausgeholt, Sie hatten einen Herzstillstand und wurden wiederbelebt.", er ließ mir Zeit ihm zu folgen. "Durch eine Ihnen unbekannte Schwangerschaftsvergiftung hatten sie ein Hirnödem, weswegen ihr Herzschlag sehr schwach war. Ich habe die Flüssigkeit entleert, deshalb der Verband um Ihren Kopf. Jetzt geht es Ihnen aber besser, oder?", ich fühlte mich besser also nickte ich. "Ja, was ist mit den Babys, geht es Ihnen gut?", Dr. Khan sah zu seinem Assistent, der die Lage der Babys erklärte, "Beide sind auf der Säuglingsintensiv und sind unter Beobachtung. Beide sind in Brutkasten, das heißt ihre Organe sind noch nicht gut genug entwickelt um selbstständig zu funktionieren. Das ist meistens bei Frühchen der Fall, nach einer Zeit werden beide entsprechend ihres Gewichts und der Entwicklung ihrer Organe in das Wärmebett verlegt. Bei dem jungen gibt es ein Atemnotssyndrom weswegen er zusätzlich durch verschiedene Geräte stündlich beobachtet wird. Beide werden beobachtet und sind stabil.", Dr. Khan nickte mit einer strengen Miene und sah mich an.

"Frau Kaya, machen Sie sich keine Sorgen um ihre Babys, sie sind unter meiner Beobachtung und unter der, ihrer vertrauten Frauenärztin. Wir wissen um Ihre und die Lage ihrer Kinder bescheid. Wir sind als Krankenhaus voll ausgestattet für ihre Behandlung und das Wohlergehen Ihrer Kinder.", ich nickte und atmete aus. "Wann kann ich die Babys sehen?", Dr. Khan hob eine Hand und sah mir in die Augen, "Gehen Sie es lieber langsam an Frau Kaya, Sie haben sowohl einen Kaiserschnitt als auch eine neurochirurgische OP überstanden eine normale Geburt ghet dem zuvor, geben Sie erst Ihrem Körper Zeit zum Heilen, dann können wir in der Zeit die Babys versorgen. Sie brauchen alle Zeit.". Er sah zu Hureyre, der nickte und mir damit versicherte, dass es ihnen gut ging. "Sie sind hier nicht mehr allzu lang. In 2 bis drei Tagen können sie auf ein normales Zimmer, zur Sicherheit bleiben Sie hier noch unter intensiver Beobachtung. Ich werde Ihnen für die Kopfschmerzen ein leichtes Mittel geben, dass der Milchproduktion nicht schadet. Ihr Verband ist an der Stelle schon entfernt, die Schwestern werden alle paar Stunden nach der Naht sehen. Sie haben eine sich selbst auflösende Naht am Kaiserschnitt. Sie heilt in der Regel in 6 Wochen ganz ab. Haben Sie für's erste noch Fragen?", ich sah zu Hureyre und schüttelte den Kopf. Mein Kopf schien über sensibel zu sein und die Informationen, die ich verarbeiten musste setzten noch einen obendrauf.

Dr. Khan nickte und verabschiedete sich, auch sein Assistent sah kurz nach den Zettel und verließ den Raum, sodass Hureyre bei mir blieb. Schnell genug war er bei mir und küsste meine Schläfe und dann meine Wangen. "Es tut mir leid. Ich hab' dir bestimmt so sehr angst gemacht.", meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern doch er sah mich kurz an und schüttelte den Kopf, "Nein, denk nicht mehr daran. An nichts. Werd' gesund. Mehr brauche ich nicht mehr von dir.", er nahm meine Hand in seine und sah auf mein Gesicht, meine Tränen verließen in Zeitlupe meine Augen weswegen er seine Lippen aufeinander presste und sein Kopf leicht in beide Richtungen schüttelnd mit seinen Fingern die Tränen weg wusch. "Ist meine Mutter bei den Babys?". Ich sah zur Tür als er antwortete, "Ja, sie wechseln sich ab, mal ist sie hier, mal ist sie dort.", ich nickte und sah sein Gesicht an. "Du siehst so müde aus.", sein Anblick brach mir das Herz doch er lächelte, "Das ist mir alles recht. Wenn du wüsstest wie schlimm es mir gegangen wäre wenn-", er schwieg abrupt.

"Wie auch immer, Alhamdulillah es geht dir gut.", ich sah ihn mit riesigen Augen an, "Hast du sie schon gesehen? Wie sind sie so?", ich sah ihn gespannt an und versuchte das Ziehen unter meinem Bauch zu ignorieren. "Sie sehen mir sehr ähnlich.", es dauerte eine Weile bis ich mich an seiner Betonung orientieren und seine Ironie durchschauen konnte. "Was du nicht sagst?!", ich sah zur Tür und ließ meine Hand fester umschließen. "Natürlich sehen sie dir ähnlich.", er nahm lächelnd meine Hand in seine und führte sie zu seinen Lippen, die sich rau und trocken anfühlten, "Wir müssen aber endlich die Namen sagen damit sie in dein Mutterpass eingetragen werden.", ich sah zur Uhr an der Wand, als könnte sie mir zeigen, wie lange ich geschlafen hatte. "Wie lange ist es schon seit der Geburt her?", Hureyre sah auf meinen Bauch, der noch etwas dick aussah, "3 Tage.", ich nickte.

"Hast du eine Idee?", er sah zu mir und nickte. "Ich hatte für den Jungen ein Namen, den anderen kannst du bestimmen, wenn du möchtest?", "Okay, was hattest du für einen Namen?", er sah in meine Augen und antwortete "Zekeriya.", ich nickte und überlegte. "War nicht einer der Namen des Propheten, Allah's Frieden und Segen seien auf ihn, seine Familie und seine Gesandten, Tahir?", Hureyre überlegte und nickte anschließend. "Ist es okay, wenn er Zekeriya Tahir heißt?". Hureyre sah mich lächelnd an und nickte "Natürlich.". "Und für das Mädchen? Hast du auch etwas für sie?", ich sah ihn aufgeregt an. Er sprach also los "Ja schon, aber gib' du ihr den ersten Namen.", "Ich weiß aber noch nicht. Hmmm.", ich überlegte bis ich eines gefunden hatte, "Ich finde Hafsa schön, eine Ehefrau des Propheten hieß so, meine Freundin hieß auch so. Die Bedeutung ist auch sehr schön, junge Löwin, sie war die Tochter von Hz Umar ibn al-Khattab." Hureyre lächelte mich riesig an und nickte. "Und was hattest du für einen als Vorschlag?". Diesmal fragte er, "Ich weiß, deine Oma hat dir sehr viel bedeutet, deshalb dachte ich Aicha oder eben der Name meiner-", ich beendete seinen Satz lächelnd "Mutter?". Er nickte woraufhin ich auch zustimmte, "Ja, es soll der Name deiner Mutter sein.".

Er lächelte mich an und küsste meine Hand. "Zekeriya Tahir und Hafsa Zeynep.", seine Augen glänzten mit Tränen auf und meine wusch ich bereits weg als er aufstand "Ich gehe ihnen dann die Namen sagen, wir können die Namen den beiden in die Ohre flüstern, wenn sie aus den Brutkasten kommen.", "Okay. Pass auf sie auf.", "Mache ich.", er küsste meine Schläfe und verließ den Raum, indem er ständig nach mir sah bis ich lächelnd meine Hand Richtung Tür schüttelte.

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Es vergingen 4 Wochen, ich kam erst in ein normales Zimmer und kurz danach wurde ich entlassen. Meine Wunde verheilte ziemlich gut, sofern ich keine extremen Bewegungen machte, Hureyre erschwerte mir natürlich nur die geringste Bewegung. Meine Mutter legte mein Wochenbett, in der Zeit kümmerte sich Hureyre bis zum siebten Tag nach der Geburt um die Aqiqa von Zerekiya Tahir und Hafsa Zeynep. Aqiqa sind vom Propheten Muhammed Allah's Freiden und Segen seien auf ihn, seine Familie und seine Gesandten bei der Geburt von seinen Enkel Hasan und Husayn geschlachtete Ziegen, wobei jedes aus islamischer Definition als Opfer geltendes Tier als Aqiqa angesehen wird. Aus den Sunnahbüchern der Sahih Reihe und Musnad Ahmad, sowie Tirmidhi laß er sich diese Praxen, wobei im Letzteren von Aischa (r.a.) überliefert wird:🥀Der Prophet (s) befahl, für einen Jungen zwei und für ein Mädchen ein Schaf schlachten zu lassen.🥀

Während ich im Wochenbett lag, organisierte Hureyre alles soweit, dass er die Haare der Beiden geschnitten und in einem Gold Juwelier wiegen lassen hatte. Den Wert der Haare in Gold pro Gramm spendete er an Bedürftige. Al-Bayhaqi überlieferte dies auch in einem Marfuu'-Bericht von 'Ali (), der sagte: 🥀Der Gesandte Allahs (salla-llahu alayhi wa sallam) wies Faatimah an, das Äquivalent des Gewichts der Haare al-Husayns in Silber als Sadaqah zu geben.🥀 dabei war es zu beachten, dass jeder Moslem nach finanzieller Lage den Betrag in Gold oder Silber verrechnen lassen kann.

Da er die Aqiqa mithilfe seines Vaters bereits in Somali an Bedürftige geschickt hatte rieb er etwas Dattelpaste vorsichtig an die Gaumen der beiden, dabei achtete er sehr darauf die zierliche Knochenbildung keineswegs zu behindern. Danach rief er den beiden ihre Namen in das Ohr, wie es der Prophet salallahu aleyi wa sallam empfohlen hatte. Erst rief er den Adhan in das rechte Ohr, wie von Abu Rafi' überliefert, dass er (s.a.w) sagte: 🥀Ich sah, dass der Gesandte Allahs (s) den Adhan ins rechte Ohr von Al-Hasan ibn Ali sprach, als Fatima ihn zur Welt brachte.🥀🍀Sahih🍀

In der 6. Woche nach der Geburt nahmen wir unsere Kinder mit nach hause, Hureyre holte sie ab und fuhr mit beiden zu mir, nach hause da ich mich weiterhin schonen musste. Sobald er da war ging meine Mutter nach hause, meine Wochenbett-Zeit verging problemlos Alhamdulillah. Wir bauten im Gästezimmer neben unserem Zimmer ihr Zimmer ein, leider hatten wir nicht für jeden ein Raum, da wir unser Masjid beibehalten wollten aber in Zukunft wussten wir beide, dass wir es auflösen müssten, wenn wir nicht umziehen wollten. Als meine Kinder kamen erinnerte ich mich an unsere Zeit nach unserer Hochzeit, wir hatten die erste Nacht beide gebetet und für eine glückliche sowie segensreiche Ehe Allah angebetet und nun hatte Allah uns das beste Segen seiner Segen geschenkt, indem wir unsere Kinder in unser Haus gesund mitnehmen konnten. Ich betete für alle Familien, die sich Kinder wünschten und betete ebenso um Kinder, die sich gottesfürchtige Eltern und eine Erziehung auf dem rechten Pfad Allah's subhanahu wa ta'ala wünschten. Meine Gedanken umkreisten Kinder, welche unter den Qualen ihrer Eltern leiden mussten, dabei sagte der Gesandte Allah's subhanahu wa ta'ala 🥀Gebt euren Kindern (von eurem Vermögen und eurer Liebe) und gebt ihnen eine gute Erziehung🥀 🍀Ibn Mâdscha, Adab, 15; Hadith Nr. 3671🍀.

Ich hatte zu meinen Pubertätszeiten eine Hutba (Vorlesung in der Mosche Freitags) gehört, die den Muslimen folgendes an's Herz legte, dass sie ihren mit Liebe und Respekt begegnen, geduldig und verständnisvoll sind, sie zum Guten führen, einen guten Umgang mit ihnen pflegen, sie beim Gebet an die Seite nehmen, keine unangemessene Sprache in ihrer Anwesenheit verwenden, ihnen ein Vorbild zu sein, da Kinder von uns nicht nur Nahrung erhalten, sondern auch unser Verhalten übernehmen. Und zuletzt den Rat, das Kind eines Anderen nicht als fremd, sondern wie unser eigenes Kind zu betrachten. Ya Allah mach das wir unsere Kinder bewusst erziehen und sie mit deiner Liebe und der Liebe und Praxen des Propheten aleyhissalatu wassalam zu Menschen erziehen, welche auch mit dem Paradies entlohnt werden können.

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"Hureyre kannst du mir mal helfen?", ich hielt Hafsa Zeynep im Arm und zeigte auf das Bett von Zekeriya Tahir, "Kannst du ihn bitte wickeln damit ich direkt stillen und schlafen legen kann?", Hureyre kam zu mir und sah auf Hafsa Zeynep "Hafsa Zeynep, mein Schatz, hast du hunger?", er küsste sie sanft auf die Nase und sah dann zu mir, "Soll ich sie dann schlafen legen? Während du dann Zekeriya Tahir stillst?", ich nickte "Ja, das geht auch." er drückte zwischen seinem Zeige- und Mittelfinger meine Wange zusammen und neckte mich "Wann hast du eigentlich Zeit für mich? Du hast mich völlig vergessen.", er schmunzelte hinter mir, da ich es aus seinem Stimme hörte. "Ja, Zekeriya Tahir deine Mutter ist eine ganz andere Frau geworden. Als ich sie geheiratet habe, war sie viel schüchterner weist du? Jetzt ist sie so schamlos und frech.", er flüsterte so laut, dass ich es hörte also sprach ich mit Hafsa Zeynep so laut, dass er es hörte "Hafsa Zeynep, dein Vater ist ein echter Macho weißt du, er droht sogar dem Kellner damit vor die Nase zu sehen." ich lachte auf und sah hinter mir, wie er seine Miene versteifte.

"Ne, ne junge Dame. Nicht so weit! Keiner, außer mir darf dich zweimal ansehen. Ende!", "Hahaha!", ich lachte und legte Hafsa Zeynep in ihr Bett, kurz drehte ich mich zu ihm und antwortete, "Nein, das stimmt nicht. Ich kenne mindestens zwei Männer, die mich ansehen sollen.". Hureyre legte Zekeriya Tahir auf dem Bett ab und lief zu mir und sprach während dessen, "Wer sind die denn?", er zog mich am Arm zu sich und legte seine Arme um meine Taille. Ich tat so als würde ich überlegen und sah zur Decke, "Hmmm. Mein Papa und mein Sohn.", auch wenn es sich ungewohnt anhörte 'mein Sohn' zu sagen musste ich danach grinsen. Hureyre sah mich lange genug an und ergänzte, "Du hast dich verändert, wenn Zübeyr wüsste, dass du ihn schon vergessen hast. Peh!", er drehte sich zur weinenden Hafsa Zeynep, sichtbar unzufrieden von der Unterbrechung wohingegen ich meinen Verrat an meinen Bruder mit folgendem Satz zu kaschieren versuchte, "Kümmer dich lieber um deine Tochter, sie hat eine Allergie gegen unsere Nähe." er lies mich los, ich hingegen bereitete Zekeriya Tahir zum Stillen vor. "Na meine süße, machst du Mama Konkurrenz?", er spielte mit ihr weswegen ich ihn ermahnte, "Hureyre sie soll bitte nicht in den Spielmodus rutschen, ja?", Hureyre lachte auf und sah zu mur, "Erstens, sie ist kein Spiel mit Level und zweitens bist du vielleicht neidisch auf deine Tochter?". Ich nahm den fertigen Zekeriya Tahir auf den Arm und drehte mein Rücken zu Hureyre, "Nein, ich bin nur eine schlaflose Mutter.".

Er murmelte im Anschluss an meinen Satz etwas vor sich hin als ich Zekeriya Tahir stillte. "Pschhht.", ich meinte zwar meinen Sohn aber auch mein Ehemann wurde still und setzte sich zu Hafsa Zeynep und sagte auswendige Suren auf, woraufhin ich auch lauschte und mein Sohn lauschen ließ. Anstatt nur Schlaflieder zu singen sagten wir Rezitationen auf, zumal Hureyre von Umar zum Auswendig lernen des gesamten Qur'an Unterricht bekam und dadurch praktisch üben konnte. Als ich Zekeriya Tahir schlafen legte, war er sehr müde und schloss die Augen. Er gähnte und schmatzte wonach er meinen Finger umschloss und seinem Vater zuhörte, dessen Stimme den Raum füllte. Mit dem paradieshaften Duft meiner Kinder im Raum sah ich vorerst meinen Sohn an nachdem er schlief sah ich nach Hureyre und Hafsa Zeynep. Ich schlich mich an sie heran und legte meine Arme um den Bauch von Hureyre, sodass ich meine linke Gesichtshälfte auf seine rechte Schulterplatte legen konnte. Er rezitierte noch einige Minuten bis sie einschlief und legte seine Hände auf meine. Lächelnd drehte er sich zu mir und führte mich an der Hand aus dem Zimmer, im Wohnzimmer schloss er die Tür und sah nach mir, da ich mich auf der Wohnlandschaft niedergelassen hatte "Meinst du unsere Eltern kommen direkt dieses Wochenende? Jetzt wo deine Wochenbettphase frisch vorbei ist?", ich lachte leise auf und ließ ihn neben mir sitzen, die ziehenden Schmerzen auf meinem Bauch bewusst ignorierend. "Du weißt schon, dass Amine seit dem Wochenbett kommen wollte oder?", ich sah ihn von der Seite an.

"Ja, ich weiß." er sah mich an und sagte ich solle aufrutschen. Ich tat was er sagte, "Leg dein Kopf hier ab.", er nahm mein Kopf und führte ihn zu seinem Schoß. Sobald ich mit meinem Gesicht zu ihm lag legte er seine Hände auf meine Schläfen und begann mich zu massieren. Lächelnd schloss ich die Augen und fragte spielerisch "Was habe ich diesen Service zu verdanken Herr Kaya?", "Saree?!", warnend nahm er die Finger von meinen Schläfen weswegen ich weinerlich versprach nicht weiter zu quatschen. Gute zehn Minuten massierte er mich bis ich mich entspannen konnte und langsamer atmete. Eine Frage blieb mir noch im Kopf also stellte ich sie mir immer und immer wieder. "Hör auf damit.", "Was denn?", ich ließ meine Augen geschlossen doch meine Miene war nicht mehr entspannt, "Damit.", er tippte zwischen meinen Augenbrauen auf die Krümmung, die durch das Zusammenziehen meiner Augenbrauen entstand. "Sorry.", ich öffnete meine Augen als er mich genervt ansah, "Was fragst du dich schon wieder so spät am Abend?", ich zuckte die Schultern und antwortete "Ich glaube ich weiß endlich, was meine ganzen Träume bedeutet haben könnten.". Ich schloss gleichgültig die Augen, diesmal war Hureyre verwirrt und fragte, "Und was bedeuten sie laut deiner Meinung?".

Ich öffnete meine Augen wieder und rechnete eins und eins im übertragenen Sinne zusammen, "Naja, bis vor meiner Schwangerschaft habe ich immer von Dingen geträumt, die wohl auf die Gesundheitsprobleme hinweisen. Auch die Schwierigkeiten in meinem Arbeitsleben könnten die ganzen trüben Träume sein. Noch dazu hat meine Mutter meine Gesundheitsprobleme deutend geträumt. Danach habe ich eine lange Zeit lang von meiner Oma geträumt bis ich schwanger wurde und die Gesundheitsprobleme nicht nur mich betrafen. Dann habe ich immer von Gärten und Pflanzen geträumt, die wohl auf Nachwuchs deuten und das interessanteste war mein Traum in der Op.", er unterbrach mich "Du hast während der Anästhesie geträumt?", ich nickte. "Ich denke schon. Meine Oma hat mir gesagt ich soll den Weg zu ende gehen und die Waschung nehmen und beten. Wenn ich überlege macht das sinn. Sie hat kein Gebet, sie ist tot, für Tote gibt es kein Gebet aber für mich schon, weil ich lebe.". Hureyre nickte und dennoch ging er auf nur mal sicher, "Trotzdem solltest du dich nicht auf so schwache Theorien stützen. Es könnte auch unterbewusst sein, Allahu alem." (Allah weiß es am besten). "Ja, stimmt.".

Ich sah auf sein Gesicht, mein Finger ging von allein auf seine Augenbrauen und legte sich auf eine seiner Augenbrauen und strich darüber. "Du siehst so aus, als wärst 10 Jahre auf einmal gealtert.", er blies die Luft aus seinen Lungen und deutete ein Lachen an, "Ich habe auch Dinge erlebt, die andere in 10 Jahren erleben. Das ist der Stress.", er grinste wobei mir mein Lachen vergangen war. "Wir haben wirklich so viel in so kurzer Zeit erlebt. Ich kann mich noch an den Morgen erinnern, an dem ich mich auf unsere islamische Eheschließung vorbereitet hatte.", "Ja und jetzt hast du meine Kinder ausgetragen", ich schlug ihm instinktiv auf die Schulter, "Unsere!". Er lachte nur und sah auf mein Gesicht, leise erwiderte er "Ich weiß.". Meine Augen schlossen sich, zwei Babys waren in einem Haushalt sehr anstrengend, "Wann bist du heute wach geworden?", ohne meine Augen zu öffnen bewegten sich meine Lippen, "Vor der Morgendämmerung, Zekeriya Tahir hat geweint. Er ist teilweise viel weinerlicher als Hafsa Zeynep. Es wundert mich, weil eigentlich Hafsa Zeynep tagsüber mehr weint aber nachts.", ich hielt an und atmete aus um danach meine Überlegung zu ende zu formulieren, "Nachts ist der Kleine wie eine Rakete. Unaufhaltbar laut und hat extrem viel Ausdauer.". Seine Finger waren wieder an meinen Schläfen und drückten in kreisenden Bewegungen auf meinen Schädel ein, "Meinst du nicht, dass er jedes Recht dafür hat? Schließlich musste er im ersten Moment auf dieser Welt um sein Leben kämpfen.", Hureyre versank in Stille und ließ mich über alles Geschehene reflektieren. "Meinst du, dass er es akzeptiert?", Hureyre hielt in seiner Bewegung inne also öffnete ich meine Augen und bereicherte meine Frage mit Details, "Dass seine Schwester eine gute Stunde älter ist als er?", Hureyre lachte kurz auf und schüttelte den Kopf, "Nein, nicht mal ich sehe sie so an. Nö, sie sollte nach mir von ihrem Bruder beschützt werden.".

Ich hob meinen Kopf von seinem Schoß und setzte mich mit meinem Oberkörper zu ihm hin, wobei ich meine nach und nach verheilte Wunde respektierte mir keine Schmerzen bereitete zu haben, "Meinst du das ernst? Sie braucht dieses 'großer Bruder' Zeug nicht.", ich zog die Augenbrauen zusammen. Sie sollte sich nicht vor ihrem Bruder fürchten, "Sie wird einzig und allein von Allah beschützt und stellt ihr Leben nach Allah's Regeln auf, nicht nach denen ihres 'älteren Bruders'?!", Hureyre sah mich ernst an und schüttelte den Kopf, "Nein, du weißt nicht wie es ist. Ein älterer Bruder ist immer doppelter Schutz für ein Mädchen.". Ich hob meine Hand und sah ihn eine halbe Minute so an bis er seine Lippen zu einem Grinsen zog, "Natürlich wird er kein furchteinflössender Mann in ihren Augen sein. Sie wird sich einzig und allein vor Allah rechtfertigen müssen deshalb braucht sie auch keinen, der scheinbar Druck auf ihr ausübt. Wenn sie um ihrer Furcht Willen sich auch nur Bedeckt wirft sie es nieder sobald er nicht in ihrer Nähe ist. Wenn sie aber versteht, dass ihr Bruder nur die Gesetze Allah's subhanahu wa ta'ala verinnerlicht und das auch ihre Aufgabe ist, kann sie sich dem eher fügen und mit dem wahrhaftigen Glauben daran leben.", ich nickte erleichtert. "Ich habe es so oft miterlebt, wie Klassenkameraden in der Mittelstufe sich umgestylt haben, weil ihr Bruder oder ihre Familienmitglieder davon nichts mitbekommen würden, dabei haben sie sich so sehr getäuscht weil Allah sie überall sieht. Das sollte keiner von Grund auf missverstehen, es wäre viel zu schade.", er nickte und ergänzte "Ich konnte Amine auch nie druck machen, mit der Angst dass ich das beste in unserem Leben den Glauben wie ein Monster darstelle. Jetzt hat sie von allem den Sinn und Zweck verstanden und liebt es alles auszuleben.", er sah auf seinen Schoß, "Also, willst du dich nicht mehr hinlegen?".

Ich sah auf den Kissen, den er zu sich zog und auf seinem Schoss ablegte. Meinen Kopf schüttelnd sah ich zu ihm, "Nein, wann bist du aufgewacht?", er antwortete nicht und fragte, ob ich Tee wollte. "Ja, ich komme mit. Bewegung schadet nicht.", vor mir laufend sagte er im Flur zur Antwort "Ja, vor allem wenn man Zwillinge bekommen hat und dafür ordentlich zunehmen musste." da die Gelegenheit sich ergab schlug ich auf seine Schulter, dabei liefen wir in die Küche. "Du solltest mal nicht übertreiben, ich habe für den Durchschnitt noch weniger gewogen als norm war.", er drehte sich abrupt zu mir und wurde ernst, "Ich weiß. Ich weiß es besser als jeder in unserer Umgebung. Deshalb wirst du auch nie wieder deine Essgewohnheiten vor der Geburt ablegen. Du wirst nur noch Essen, jetzt wo du stillst musst du es sowieso.", ich biss auf die Unterlippe und sah zum Tisch, nach der sekundenschnellen Entscheidung setzte ich mich und sah zu ihm "Ich habe beim Dr. Khan nachgefragt, er hat mir einen guten Hämatologen empfohlen. Nach der Vergiftung und der ganzen Vorgeschichte mit dem Eisenmangel und so weiter hat er meine Werte im Krankenhaus abchecken lassen. Er meinte es schien unregelmäßig, was auch immer das bedeutet.", Hureyre legte den Tee vor mir ab und setzte sich, er warf bei mir ein Würfel rein und mied es für sich, "Er hat einiges drauf Sare, wir sollten ihm vertrauen. Wenn er das gesagt hat muss es einen Grund haben. Ich habe viel später erfahren, wie viel er für uns getan hat.", ich nickte und nahm einen Schluck vom Tee als aus dem Schlafzimmer das Weinen zu hören war. Müde lies ich meine Schultern runter und sah zu Hureyre "Uuund nummer zwei-" schon war ein weiteres Kind am Weinen also stand ich auf "Bingo!", ich lief gefolgt von Hureyre in den Raum.

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"Yenge soll ich euch Tee bringen?", ich nickte dankend und bereitete den Wunsch einer Schwester vor "Kızım otur ben yaparım. (Setz dich hin mein Kind ich mache das schon.)" meine Mutter stand am Tresen und setzte sich einfach nicht an den Tisch hinter uns. "Anne setz dich bitte hin, wenn ich mit 2 kreischenden Babys zurecht komme schaffe ich es biidniAllah auch diese Teller zu füllen.", lächelnd setzte ich den Teller am Tresen ab damit die Schwester in ruhe zahlen konnte. "MaschaAllah Hafsa Zeynep.", meine Mutter spielte mit Hafsa Zeynep, die sich in ihrem Sitz hin und her zappelnd zu wälzen versuchte. Wir waren auf der Kirmes unserer Moschee als Frühlingsveranstaltung, meine Mutter half mir dabei sowohl Hafsa Zeynep zu versorgen als auch im Kirmes zu helfen noch immer gab sie mir Tipps und Tricks bei diversen Dingen, die ich niemals allein hätte wissen können. Meine Aufmerksamkeit galt Amine, die etwas blass wieder bei uns eingetroffen war. Ich sah zu ihr und runzelte die Stirn, "Alles okay?", sie jedoch nickte abwesend und setzte sich an den Tisch hinter der Theke, mit dem Blech in der Hand. Meine Mutter sah mich kurz an und lächelte als wüsste sie es, "Eehm, was genau ist gerade das Problem?", ich sah zu Amine und wartete geduldig dennoch gespannt auf ihre Antwort.

Sie sah unter dem Tisch an einen Punkt und zog die Schultern hoch. "Papa redet mit abi über einen-", sie stockte und sah zu mir als sie es zuende brachte "-Antrag.". Ich öffnete meine Augen riesig und begann zu lächeln "Heißt das?", sie nickte und errötete etwas als sie wieder unter dem Tisch mit ihren Blicken sich zu verstecken versuchte. "Möge es dir zum ewigen Segen verhelfen meine Liebe.", sie nickte und antwortete schließlich "Es ist nur ein Antrag außerdem muss abi noch seine Meinung sagen.", ich runzelte die Stirn, "Warum? Heiratet dein Bruder dann oder wie?", meine Mutter lachte etwas auf und schloss sich an "Eine Meinung ist nur erforderlich damit ihr alles im Rahmen einer Istischara besprechen könnt. Es dient nur dazu dir deine Meinung klarer zu machen. Damit du nicht vergisst an alle möglichen Faktoren zu denken.". Amine sah zu mir und ich nickte auch, "Yenge meinst du es ist zu früh?", ich überlegte und schüttelte den Kopf "Naja, du bist fertig mit deinem Abi und wenn du studieren möchtest kannst du das auch machen. Wenn du reif genug bist eine Ehe anzugehen und dir über deine Verpflichtungen bewusst bist gibt es keinen der dich daran verhindern sollte, sofern es keinen triftigen Grund dafür gibt."

Amine lächelte und nickte, ihr Blick wanderte zu Hafsa Zeynep und sie gewann wieder Stärke, "Wenn Papa nichts schlechtes oder komisches über ihn hört hätte ich ein Paar fragen an ihn. Mal sehen, es muss nicht sein aber wenn-", ich schnitt ihr das Wort mit Absicht ab "-wenn du ein Gefühl davon hast, wenn es sich richtig anfühlt merkst du es genauso wie du es schnell merken wirst wenn er nichts für dich ist." Das geht ehr schnell, bete an Allah, dass Er subhanahu wa ta'Ala dir diese Gefühl frühzeitig und intensiv zu spüren gibt.", Amine nickte, da wir über meine Eheschließung und die gesamte Prozedur gesprochen hatten. "Darf ich auch mal?", Amine traute sich noch immer nicht Hafsa Zeynep in die Arme zu nehmen weswegen ich sie neckend ansah "Wenn du es dir zutraust und mein Kind nicht auf den Boden fallen lässt, warum nicht?", meine Mutter sah mich streng an als ich meinen Tee trank. "Hier Amine, so nimmst du sie in die Arme. Mach die Arme auf.", sie zeigte es ihr, wobei ich lächeln musste.

Ich dachte an unsere erste Begegnung mit Amine noch bevor ich sie getroffen hatte traf ich Hureyre. Meine Verwirrung in dem Moment ließ mich lächeln, wie sehr es mich gestört hatte vor der Männerabteilung in der Moschee neben einem Jungen zu stehen. Ich hatte keine Ahnung, dass dieser Junge, mein Ehemann wird und seine Schwester mich zu meinem Glück verleiten wird. Meine Blicke wanderten auf Amine und meine Tochter in ihren Armen genau in dem Moment lief Zübeyr gerannt vor den Tresen und sah mich streng an "Abla, wir beten gleich drinne, sitz' doch nicht rum!", aus meinen Gedanken gerissen zog ich mein Lächeln mit samt meiner Lippen in meinen Mund und sah zu meiner Mutter, "Nur weil es die Moschee ist wird mein Sohn sich nicht zurückhalten. Was dachtest du denn? Er ist schon groß geworden und betet bei den Männern, oder?", mein Bruder sah zu Amine und nickte stolz "Ja und ich lerne schnell hat Umar amca (Onkel) gesagt. Ich hab' schon 6 Suren auswendig!", ich griff nach seinem Arm und zog ihn zu mir "Echt?". Mein Lächeln entgang seinem Blick nicht und er nickte ernst "Ja und nicht die kurzen die langen.", sein Fortschritt ließ mich plötzlich schmunzeln. Er war so reif dass ich es kaum glauben konnte "Und jetzt rufst du mich zum Gebet?", er nickte stolz "Ja!".

Ich sah ihn an und dann Amine, sie lächelte mich an und ich blinzelte meine Tränen weg "Okay, wir bereiten uns jetzt vor der Adhan wird gleich aufgerufen oder?.", "Ja, schnell!", er lief los zu der Männerabteilung als meine mit Tränen gefüllten Augen endlich die Flüssigkeit frei ließen. "Mama wie schaffst du es ihn so zu erziehen?", meine Mutter lächelte meine Tochter an und sah mich keineswegs an als sie mir die Antwort darauf gab, "Ich erziehe ihn mit der Liebe und dem Respekt zu Allah und lasse ihn sein Propheten Muhammad, Allah's Frieden und Segen seien auf ihn, seine Familie und seine Geliebten, als Beispiel nehmen. Den rest schafft er mit seinen Bittgebeten und seinem Fleiß.", ich nickte und dachte an unsere Zeit, als er auf meinem Schoß meine Bittgebete mit "Amin" beendet hatte, es erschreckte mich wie schnell er wuchs, noch mehr als meine rasend wachsenden Kinder. Möge Allah meinem Bruder eine segensreiche Zeit auf dieser und eine noch glücklichere Zeit im Jenseits geben, Allah weiß meine Eltern haben viel Arbeit und Lehre in seine Erziehung gesteckt, vielleicht sogar noch mehr als in meine, weil er das zweite Kind war.

"Wir gehen jetzt Mama, die meisten kommen zum Gebet deswegen wir hier nicht viel los sein.", sie nickte und kümmerte sich um Hafsa Zeynep. Als ich nach meinem Handy sah hatte Hureyre mir geschrieben, "Sare, kann jemand gleich für's Gebet Zekeriya Tahir abholen?", ich sah meine Mutter an. "Anne ist es okay wenn Hureyre Zekeriya Tahir gleich hierher bringt?", schnell nickte sie "Ja, ja. Macht nur aber nimm ihn bitte von ihm und bring ihn zu mir. Es muss nicht die ganze Welt wissen dass ich-", ich wusste was sie sagen wollte und nickte. "Okay.". Wir trafen uns mit Hureyre auf dem Gelände, der für Männer und Frauen zum Durchgang in die jeweiligen Abteilungen vorgesehen war. "Hier bitte.", ich sah meinen Sohn an und lächelte leicht "Los geh! Sonst kommen wir zu spät.", gerade als er ausgesprochen hatte wurde das Gebet ausgerufen. "Okay." er lächelte mich an und lief dann zu den Männern. Ich hingegen eilte zu meiner Mutter und dann zum Bad. Sobald ich meine Waschung genommen hatte lief ich zum Gebet und schloss mich der Gemeinde an. Kurz bevor ich mit dem Gebet begann dankte ich Allah subhanahu wa ta'ala für alles und machte mir ein weiteres mal bewusst, dass sowohl mein Ehemann als auch ich genau in diesem Moment zu Allah beteten und unsere Kinder inschaAllah es uns gleich machen würden bis sie durch ihre eigenen Recherchen die Wahrheit bestätigen würden. Alhamdulillah, die Herzen meiner Eltern, von mir und meinem Ehemann und die meiner Kinder würden mit der Liebe zu Allah und dann mit der Liebe für Menschen um des besten Menschen Muhammed aleyhissalatu wassalam willen schlagen und alles Gut in dieser Welt bestreben, inschaAllah.

Möge Allah uns allen ein Bewusstsein für den Islam und den Wert unserer Praxen sowie der Nächstenliebe geben und uns mit guten Taten bereichern damit Er subhanahu wa ta'ala uns in sein Paradies höchst persönlich einlädt.

AMIN ALLAHUMMA AMIN.

[...ENDE...]

Hinterlasst gerne hier eure Gedanken, Gefühle vielleicht auch Enttäuschungen zum Ende an sich, wenn es welche gab.

Im Epilog findet ihr die "Fortsetzung" und meine Gefühle zum Ende. Asslalamu aleykum.

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