Love doesn't knock, it comes like a tornado looking to blow away the walls around her heart, leaving you open and vulnerable. ~Pierre Alex Jeanty
*Ruby P.o.V*
Nach Kyles Worten versuchte ich immer wieder einzuschlafen, doch es gelang mir nicht. Aber ich konnte auch nicht aufstehen, da ich die Jungs sonst geweckt hätte. Erleichtert seufze ich auf, als mein Wecker klingelt und sich die beiden Walrosse von mir runter bewegten. "Das nächste Mal, sucht euch ein anderes Kissen!", ächze ich und halte mir die Schulter.
Ihr habt ja keine Ahnung, wie schwer Kyles Kopf ist. Hätte ich nie gedacht, bei so wenig Inhalt.
Kichernd gehe ich an ihnen vorbei zu meinem Kleiderschrank. "Woran hast du gedacht?", fragt Kyle. Ich schaue ihn kurz an, bevor ich meine Arme vor der Brust verschränke und ihm herausfordernd in die Augen schaue. "Dass, dein Kopf ganz schon schwer ist, dafür das da so wenig drin ist.", kichre ich. Sam bekommt einen mittelschweren Lachanfall. Kyle schaut mich beleidigt an.
"Haha. Haben wir heute einen Clown gefrühstückt?", fragt er sarkastisch. "Nein. Ich habe noch gar nicht gefrühstückt.", grinse ich und scheuche die beiden Clowns aus meinem Zimmer. Als ich mich umdrehen will, um ins Badezimmer zu gehen, fällt mein Blick auf meine Fotowand. Erleichtert stelle ich fest, dass sie leer ist. Ich habe wohl, nach Kyles letztem Besuch hier vergessen, die Fotos wieder aufzuhängen.
Ich gehe ins Bad, dusche mich, überdecke mein blaues Auge mit Schminke, schminke mich generell, ziehe mich an, packe meine Sachen und gehe dann runter zu den Anderen. Kaum habe ich die letzte Stufe erreicht, werde ich von etwas weichem am Kopf getroffen. Erschrocken schaue ich zum Wohnzimmer. Kyle steht in der Tür und grinst mich an. Ich schaue auf den Boden, wo ein Kissen liegt. Kopfschüttelnd hebe ich es auf und werfe es Kyle an den Kopf. Er hält sich mit gespielt schmerzverzerrtem Gesicht die Stirn und ich gehe lachend weiter in die Küche.
Mona steht am Herd und kocht Rührei. "Danke. Ich hätte das jetzt auch gemacht.", murmle ich und setze mich auf einen der Hocker. Müde lege ich meinen Kopf auf meine Arme. "Was ist denn mit dir passiert? Hast du heute Nacht nicht geschlafen?", fragt Mona. Ich schüttle den Kopf. "Etwas hat mich wachgehalten!", sage ich etwas lauter und mit Nachdruck in der Stimme. Aus dem Wohnzimmer ertönt raues Lachen und ein "Kyle, Ruby lästert über dich!" von Sam.
Kopfschüttelnd drehe ich mich zu Mona, die mich grinsend mustert. "Vollidioten.", sage ich und decke den Tisch.
"Sag mir nicht, dass du auch noch Veganer bist!", stöhne ich zehn Minuten später genervt auf, als ich Lisas angewiderten Blick auf dem Rührei liegen sehe. Sie schaut mich vernichtend an. "Nein. Bin ich nicht. Aber ich esse kein Ei." Ich starre sie kurz an, bevor ich meine Hand gegen die Hand klatsche. "Oh man. Erstelle mir einen Plan mit Sachen die du nicht isst oder gegen die allergisch bist, damit ich nicht noch mal was falsch mache!", flehe ich sarkastisch. Sie lächelt mich falsch an. "Ich hoffe das es kein nächstes Mal geben wird.", zischt sie. "Da sind wir ja ausnahmsweise mal einer Meinung!", zische ich zurück.
"Hey Mädels! Beruhigt euch.", versucht Sam uns zu beruhigen. Kyle legt beruhigend seine Hand auf meinen Rücken und malt kleine Kreise darauf. Sofort entspanne ich mich und lehne mich wieder zurück. "Kyle, Mia und ich müssen jetzt zur Schule.", sage ich und erhebe mich. Die anderen beiden folgen meinem Beispiel. "Mona, Jerrit ich bin mir sicher, dass Kyle euch seinen Wagen noch mal gibt, damit ihr eure Sachen in euer Haus bringen könnt, stellt ihn dann einfach vor der Schule ab und gebt den Schlüssel im Sekretariat ab.", sage ich und gehe in den Flur.
"Danke, Ruby. Das ist super lieb von dir.", sagt Mona und nimmt mich in den Arm. Ich nicke nur. "Kein Problem." Auch die beiden anderen schlüpfen jetzt in ihre Schuhe und nehmen ihre Sachen.
Mia hat sich Klamotten von mir geborgt und Sam hat Kyle welche aus seinem Koffer geliehen. Ich muss schon sagen, Mia stehen meine Sachen besser als mir. Lächelnd nehme ich sie an der Hand und wir gehen ins Auto. "Wartet! Wir kommen mit!", schreit Sam uns hinterher. Verwundert drehe ich mich zu ihm um. "Und aus welchem Grund bitte?" - "Schule?" Sam lässt das offensichtliche, wie eine Frage klingen.
In meinem Gehirn fängt es an zu rattern. "Du-du gehst auf unsere Schule?", frage ich freudig nach. Er nickt grinsend und ich falle ihm um den Hals. "Und warum sagst du mir das nicht früher?" Beleidigt stemme ich meine Arme in die Seite. Unschuldig zuckt er mit den Schultern.
"Wenn wir jetzt so viele sind, würde ich sagen, Mia und ich fahren im Ferrari und ihr drei im Audi?", schlage ich vor. Mia nickt begeistert. Auch die anderen sind einverstanden. Also steigen wir ein und fahren los.
Als wir an der Schule ankommen, liegen, wie immer, alle Blicke auf uns. Kaum sind wir ausgestiegen, wird angefangen zu tuscheln. Kyle legt Mia sofort einen Arm um die Schultern, was sie mit einem dankenden Lächeln zu ihm und einem genervten Augenrollen in meine Richtung quittiert. Ich muss lachen.
Sam hält Lisas Hand in seiner und ich stehe dumm daneben. Bis Logan mir einen mitleidigen Blick zuwirft und dann grinsend seine Arme ausbreitet. Sofort sprinte ich los und falle ihm um den Hals. Lachend drehen wir uns einmal im Kreis. Als er mich absetzt, drückt er mir einen kleinen Kuss auf die Wange.
"Guten Morgen, Sonnenschein." Grinsend lehne ich mich an ihn, nachdem ich auch Olly und Matt mit einer festen Umarmung und die anderen Jungs mit einem Handschlag begrüßt habe. Sam schaut lächelnd zwischen mir und Logan hin und her. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen, bis bei mir der Groschen fällt.
"Sam, nein! Wir sind nicht zusammen. Er ist mein bester Freund.", sage ich schnell und hebe einen Zeigefinger. Sams Unterlippe schiebt sich schmollend vor. "Ich dachte, ich wäre dein bester Freund!" Ich grinse ihn leicht an. Manchmal benimmt er sich echt, wie ein kleines Kind.
"Ihr seid es beide, ok?" Zufrieden drückt er mir einen Schmatzer auf die Wange. Logan schaut mich mit gehobener Augenbraue an. "Zwei beste Freunde? Geht das überhaupt?" Ich haue ihm leicht auf den Oberarm, was mit einem schmerzenden Laut quittiert. "Ja, das geht. Und weißt du was? Eigentlich habe ich zehn beste Freunde und eine beste Freundin." Ich zwinkere Mia beim letzten Teil des Satzes zu.
Sie quietscht freudig auf und nimmt mich in den Arm. Ich erwidere die Umarmung leicht und lasse meinen Arm um sie, als wir uns wieder lösen. Ihr Arm ruht an meiner Taille.
Es klingelt zum Unterricht. "Oh, ihr beide müsst noch ins Sekretariat. Voll vergessen. Ich zeige es euch schnell. Muss mich aber beeilen. Die Weigert hasst mich eh schon.", sage ich und ziehe eine entschuldigende Grimasse. Die anderen lache laut auf.
"Wenn du deine Hausaufgaben machen würdest und nicht immer lauthals Musik hören würdest, würde sie dich vielleicht sogar ein bisschen mögen.", sagt Mia klugscheißerisch, woraufhin ich ihr einen Vogel zeige. "Die Olle kann froh sein, dass ich mir ihren Namen merke. Und dass ich nicht mitsinge.", schnaube ich, was mir erneutes Lachen der Jungen einbringt.
Grinsend umarme ich Mia zum Abschied und mache mich mit Sam und Lisa auf zum Sekretariat. "Ah guten Tag, Ms. Conradt. Was führt Sie zu mir?" Ich muss leise lachen. Ich bin schon so oft hier gewesen, dass sie mittlerweile meinen Namen kennt und wir uns eigentlich recht gut verstehen. "Mein Kumpel hier und seine Freundin sind neu an der Schule und bräuchten Raum- und Stundenpläne." Sie nickt. "Alles klar. Ich regle das, und jetzt machen Sie das sie weg kommen, Frau Weigert hat Sie schon oft genug wegen zu spät kommens eingetragen. Ich will doch nicht, dass meine Lieblingsschülerin von der Schule fliegt, wegen so einem Mist!", sagt sie streng.
Lachend mache ich mich auf den Weg in den Unterricht. Mrs. Fletcher ist echt die Beste. Ein bisschen älter schon, vielleicht so Mitte vierzig, Anfang fünfzig. Ein bisschen molliger, aber ein herzensguter Mensch. Mit dem Gong rausche ich ins Klassenzimmer und lasse mich auf meinen Platz fallen. "Ms. Conradt! Alle anderen Schüler schaffen es doch auch, pünktlich auf ihren Plätzen zu sitzen!", jammert sie. Ich sehe sie kalt an. "Ich bin doch pünktlich. Was wollen Sie denn noch?", keife ich zurück.
Meine ganze gute Laune ist dahin...
Seufzend und mit einem letzten bösen Blick an mich, beginnt die Lehrerin mit dem Unterricht. Fünfundfünfzig Minuten später, klingelt es endlich zum Stundenende. Ich springe auf und renne raus. Da es eine Doppelstunde war, haben wir nun große Pause. Schnell gehe ich in die Cafeteria, wo ich die Anderen schon an unserem Stammtisch sitzen sehe. Auch Sam und Lisa sitzen dort. Mia zieht mich in eine Umarmung. Ich lächle sie warm an, bevor ich mich den Jungs zuwende. "Was gibts Neues?", frage ich in die Runde.
"Außer, dass Logan in den letzten beiden Stunde durchgehend gepennt hat, eigentlich nichts. Bei dir?", erläutert Kyle. Ich lache leise und schaue Logan, der schon wieder eingepennt zu sein scheint. "Außer, dass ich auch fast eingeschlafen wäre und mich mal wieder mit der Lehrerin angelegt habe, nichts.", grinse ich. Mia schüttelt den Kopf und Olly verpasst mir einen Schlag auf den Hinterkopf.
Empört schaue ich ihn an. "Wenn du so weiter machst, fliegst du wirklich noch von der Schule.", sagt Sam und grinst frech. "Wäre nicht das erste Mal.", zucke ich nur die Schultern. Alle fangen an zu lachen, außer Sam und Lisa, die schauen eher bestürzt. "Schaut nicht so. Es war eigentlich eine ziemlich witzige Geschichte.", grinst Logan, der scheinbar aus seinem fünf-Minuten-Nickerchen aufgewacht ist. Ich nicke lachend.
"Und uneigentlich?", hakt Sam nach. "Na los, erzähl es ihnen schon!", lacht Kyle. Ich schmunzle. "Mach du doch." Er nickt.
"Also. Ich weiß auch nur, das was in den Medien berichtet wurde. Und glaubt mir, das war eine Menge." Sam schaut mich verstört an. "Es war vor drei Jahren. Ruby war gerade vierzehn geworden und hatte zu der Zeit einen Freund richtig?" Ich schüttle entsetzt den Kopf. "Nein! Das war Bullshit." Kyle lächelt kurz, bevor er fortfährt. Auf meinen Lippen liegt immer noch ein fettes Grinsen. "Naja gut. Jedenfalls waren wir gerade in die Neunte gekommen und Ruby war noch auf einer anderen Schule. Elite-Schule am anderen Ende der Stadt." - "Oh, Sorry Bitch!", ruft jemand dazwischen. Lachend fahre ich mir durch die Haare und zeige Kyle an, dass er weiter reden soll.
"Vier Wochen nach den Sommerferien, gab es auf ihrer Schule eine Spind Kontrolle, weil auf dem Klo ein Joint gefunden wurde. Alle haben mitgemacht. Ruby war nicht zu der Kontrolle erschienen. Weiß Gott warum. Jedenfalls wurde sie somit die Hauptverdächtige. Als sie wieder zur Schule kam, wurde sie sofort verhört und ihr Spind durchsucht. Und tatsächlich fand man dort Drogen. Daraufhin wurde sie für zwei Wochen suspendiert. Als sie dann wieder auf die Schule kam, hat sie aus nicht bekannten Gründen eine Prügelei angefangen. Mit einem der beliebtesten Schüler der Schule. Sie hat ihn windelweich geprügelt, sodass er monatelang im Krankenhaus lag." - "Weichei." - "Nachdem sie sich an ihm ausgetobt hat, wollte sie ein Lehrer von dem halbtoten Jungen runterziehen, doch sie hat ihn mit dem Ellbogen an der Nase getroffen und ihm diese gebrochen."
Sam und Lisa schauen mich schockiert an. "Dieser unerklärliche Grund, war der, dass er mich angepackt hat. Er war ein Player, ist es noch und hat mich angegrapscht. Mir auf den Arsch gehauen. War doch nicht so unberechtigt, oder?" Ich schneide eine Grimasse.
*Kyle P.o.V*
Sofort flammt eine unglaubliche Wut in mir auf. Ich balle meine Hände zu Fäusten und knurre auf. Sofort liegen alle Blicke auf mir. Ruby schaut mich kurz erschrocken an, bevor sie sanft lächelt. "Du brauchst mich nicht beschützen.", sagt sie und legt mir eine Hand an die Wange. Die Stelle fängt an zu kribbeln. Auch sie scheint etwas zu spüren, da sie ihre Hand sofort zurückzieht und sie skeptisch mustert.
"Ich kann mich sehr gut alleine verteidigen. Hat man ja gesehen. Er hat übrigens eine Narbe von meinem Angriff behalten. Oberhalb seiner Lippe." Ein hinterhältiges Grinsen macht sich auf ihren Lippen breit.
Das Kribbeln an meiner Wange ist immer noch zu spüren. Ich muss leicht lächeln.
Kacke. Ich kenne dieses Gefühl.
Leute immer und überall beschützen zu wollen. Sich immer Sorgen um sie zu machen, wenn man sie nicht sieht.
Wie bei Mia.
Liebe.
*Ruby P.o.V*
Als ich meine Hand auf Kyles Wange gelegt habe, wurde ich sofort von einem warmen, kribbelnden Gefühl umhüllt. Das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und etwas, dass ich bisher noch nie empfunden habe:
Liebe.
--------
Hey ihr Süßen,
hier ist das neue Kapitel. Tut mir leid, wegen der Komplikationen und Verwirrungen deswegen. Ich hatte die Veröffentlichung wieder zurückgezogen, da nicht so viel in dem Kapitel passiert war, weswegen ich es noch einmal überarbeitet habe und nun eine relativ zufriedenstellende Version hochladen kann.
Ich hoffe es gefällt euch.
Hab euch lieb.
Haltet die Ohren steif!
Bis dann
Eure Alisha<3