A Supernatural Love >>SPN One...

By DeanWhoHolmes

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Hauptsächlich Destiel Oneshots, aber auch ein paar Crossover. Kein [ ] : Oneshot [Destiel]/[Sambriel]: Love-O... More

(1) Turn around [Destiel] ; [Sambriel]
(2) Remember me! [Destiel]
(3) Son of a Bitch!
(4) Love in the other way [CasDean]
(5) Let's take a selfie. [Destiel]
(6) In the next morning... [Destiel]
(7) SPN/ Tokyo Ghoul [Destiel]
(8) Changed Personalities [Destiel]
(9) SPN / Criminal Minds
(10) SPN / Shadowhunters [Destiel]
(11) Sixpack [Destiel]
(12) Sweet dreams! [CasDean]
(13) Baby, keep this secret! [Destiel]
(14) My Demons [Destiel]
(15) España Special [Destiel]
(16) SPN/ Elfen Lied [CasDean]
(17) SPN/Arrow
(18) Never mess with a grown-up kid! [CasDean]
(19) Fictional Love |Part I| [Destiel]
(20) Fictional Love |Part II| [Destiel]
(21) Fictional Love |Part III| [Destiel]
(22) The Christmas - Game [Destiel] ; [Sambriel]
(23) This is your day! [Destiel]
(24) The little brother's birth |Part I| [Destiel]
(25) The little brother's birth |Part II| [Destiel]
(26) SPN/Grimm [Destiel]
(27) You are my Star! [CasDean]/[Destiel]
(28) The Pocky Game [Destiel]
(29) "Pie is evil! Bad Bad Pie! No Pie for Dean!" [Destiel]
(30) Homophobia |Part I|[Destiel]
(31) Homophobia |Part II| [Destiel]
(32) What if I took you place?
(33) Chat & Torture [CasDean]
(35) Toast [Destiel]
(36) The Love I can't remember [Destiel]
(37) SPN/ Criminal Minds {2}
(38) I'm more the candy type [Sabriel]
(39) How I met your Father [Destiel]
(40) España Special {2} [Destie]
(41) Angels are watching over you! [CasDean]
(42) Dreamed Reality [Destiel]
(43) My own worst Enemy [Destiel]
(44) Love Curse [Destiel]
(45) Chat & Torture {2} [CasDean]
(46) An Angel's words [Destiel]
(47) Days of Love |Part I| [Destiel]
48) Days of Love |Part II|[Destiel]
(49) Days of Love |Part III| [Destiel]
(50) Flower Power [Destiel]
(51) Jealousy [Destiel]
(52) Monsters ain't dumb! [Destiel]
(53) They hunt us! [CasDean]
(54) Angel of Sugar [Sabriel]
(55) The Archangel [Destiel]
(56) Summer, Sun & Jetsky- Fun [CasDean]
(57) Ice Cream [CasDean]
(58) College Time [Destiel]

(34) The Vampire and the Blue Eyed [Destiel]

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By DeanWhoHolmes

I don't know... I just love Vampires!

"Und das ist wirklich dein erstes Date? Ich muss sagen, du bist prima."
Castiel lächelte sein Gegenüber schüchtern an.
"Das denke ich nicht."
"Oh doch. Und weißt du, woher ich das weiß? Du bist tausend mal besser als alle anderen.
Cas hob eine Augenbraue.
"Du meinst, alle anderen, die du schon gedatet hast?"
Seine Begleitung, ein gewisser Dean, den er über einen Freund eines Freundes kennengelernt hatte, lächelte ihn aufmunternd an. Castiel war froh, dass es so gut lief. Er mochte Dean wirklich sehr, dabei kannte er ihn erst seit zwei Stunden. Sie waren in einem Restaurant gewesen und gingen nun am Flussufer spazieren.
Er war vierundzwanzig, arbeitete in einer Autowerkstatt und lebte allein in einer Wohnung in der Stadtmitte. Ob er ihn wohl später erneut treffen würde? Irgendwann?

"Das hat Spaß gemacht, danke."
Sie reichten sich die Hände.
"Du bist nicht der Typ für einen One-Night-Stand, oder?"
"Nein. Du etwa?"
"Auch nicht."
Cas sah zu Boden. Wie verabschiedete man sich nach einem Date? Keine Ahnung.
"Wirst du immer so leicht rot?", lachte Dean leise, ließ seine Frage aber unbeantwortet.
"Bis dann. Und ruf mich an, ja?"
Er machte auf dem Absatz Kehrt und ging. Cas sah ihm einige Zeit nach, bis ihm einfiel, dass es schon halb zwölf in der Nacht war und er langsam nach Hause gehen sollte.

Müde aber zufrieden fiel er aufs Bett. Vielleicht wurde das tatsächlich was ernstes. Er würde sich jedenfalls darüber freuen.
Sein Telefon klingelte. Er seufzte. Um Punkt zwölf jedes Wochenende angerufen zu werden, war für ihn schon eine Art Routine geworden. Er ging ran.
"Hallo, Lebensretter. Ja, ich lebe noch und nein, es ist nichts vorgefallen. Höchstwahrscheinlich, weil ich gefühlt eine halbe Flasche Deo und ein komplettes Parfüm für diesen Abend verbraucht habe. Aber es ist gut gelaufen danke der Nachfrage."
"Ich habe doch noch gar nichts gesagt", lachte Sam Winchester am anderen Ende der Leitung, "Ich weiß, wenn etwas wäre, hättest du mich bereits verständigt."
Sie unterhielten sich ein bisschen über Sams Job,  bis Cas sagte, dass er müde wäre, auflegte und nach Sekunden einschlief.

Cas kannte Sam nur aus einem Grund; seinem Geheimnis. Es war nichts, was ihm peinlich sein musste und doch irgendwie schon. Denn Sam war ein Jäger, jagte Vampire, Werwölfe, Dämonen und anderes Zeugs. Und Cas... Cas war sozusagen das perfekte Vampirköder. Er wusste nicht, warum, doch sein Blut roch für diese Monster unendlich gut und intensiv. Als er einmal deswegen gekidnappt worden war, hatten Sam und dessen Vater ihn gerettet und aufgeklärt. Da der Geruch seines Blutes immer noch stark war, rief Sam ihn jede Woche an, um zu prüfen, ob alles in Ordnung war. Darüber hinaus erkannte Castiel Vampire sofort, da diese ihn unmittelbar anstarren mussten, sobald er in der Nähe war. Nur wenige, denen er bisher begegnet war, hatten sich beherrschen können. Sie waren einfach nur widerwärtige Monster, die es nicht verdient hatten zu leben. Wer als Vampir leben wollte, tötete. Etwas anderes konnte Cas sich nicht vorstellen.

Am anderen Ende der Stadt lehnte Dean sich schwitzend gegen eine Wand. Er war nur für einige Sekunden seinen Instinkten gefolgt und schon stand er da:
Neben einer blutüberströmten Frau, die gerade einen Autounfall hinter sich hatte. Sie streckte die Hand zu ihm hoch.
"Hilfe", flehte sie, "Bitte. Holen Sie Hilfe."
Dean atmete schnell und ballte die Hände zu Fäusten, doch konnte das Hervorschnellen seiner Fangzähne trotzdem nicht verhindern. Die Frau schrie entsetzt auf und kroch schwach nach hinten. In Sekunden kniete Dean über ihr und presste sie auf den Asphalt. Sie schrie weiter, auch als Dean ihr seine Zähne in den Hals schlug. Eine wärmende Befriedigung erfüllte ihn schon nach Sekunden. Er wollte nicht aufhören. Er hatte seit Tagen nichts getrunken. Doch er musste. Er musste aufhören! Er nahm seine Willenskraft zusammen und wandte sich von der Frau ab.
"Es... tut mir leid. Es tut mir so leid."
Er wehrte sich mit aller Kraft dagegen, die arme Frau weiterhin zu verletzen, was sie zu merken schien.
"Laufen Sie!"
Die Frau konnte es aber nicht. Sie sah ihn teils verängstigt, teils mitleidig an. Dean hörte Sirenen in der Ferne.
"Die... Polizei ist gleich... bei ihnen. Halten sie noch durch."
Dean zwang sich, wegzurennen. Nach einigen Minuten kam er zur Innenstadt zurück. In einem Schaufenster konnte er sein Spiegelbild erkennen. Das Spiegelbild eines blutrünstigen Monsters. Er hasste sich. Sich und sein Leben. Er wusste, dass er früher ein Mensch gewesen sein musste, doch er erinnerte sich an keine Sekunde dieses Lebens. Nur von Caroline wusste er, dass sein Name Winchester war.Aus Verzweiflung hatte er versucht, sich ein neues aufzubauen. Mit Job, Freunden und Partner. Doch das war beinahe unmöglich. Die Sonne schien ihn zu hassen, überall waren Menschen, die viel zu einladend rochen. Egal, was er tat, das Monster in ihm hatte bisher immer die Oberhand.
Dean fragte sich, während er sich zu seinem Nest aufmachte, ob dieser Castiel, der ein Freund vom Freund eines Arbeitskollegen von ihm war, ihn gut leiden konnte.
Denn Dean mochte ihn wirklich. Der Kerl hatte so viel Parfüm aufgetragen, dass Dean sein Blut kaum noch gerochen hatte. Das war schön gewesen.

Er stieß die Tür zu dem Haus auf, dass sie als Unterschlupf benutzten.
"Und? Wie hat der Versuch, Mensch zu sein, geklappt?", fragte Caroline, die er wie alle anderen seit seiner Verwandlung kannte. Sie, Layla, David und James waren wie eine Familie für ihn. Sie entschieden fast alles zusammen, jagten manchmal gemeinsam und kümmerten sich umeinander.

Jedoch gefiel Dean nicht, dass James und Layla ihre Opfer gern quälten, bevor sie sie aussaugten und ihnen gefiel nicht, dass er versuchte, normal zu sein.
"Ganz gut", sagte Dean. Das stimmte nur zur Hälfte.
"Und... dein Date. Wie roch er so?"
"Caroline!"
"War doch nur 'ne Frage. Keine Sorge, wenn du nicht willst, dass den Menschen von deiner Arbeit oder deinen Dates oder so etwas passiert, dann haben die von uns nichts zu befürchten. Und das weißt du."
Dean nickte.
"Trotzdem. Das ist nicht witzig."
Caroline sah ihn durchdringend an.
"Du hattest wieder einen Rückfall. Ist doch so, oder?"
Dean sah beschämt zu Boden. Sie erkannte so etwas immer. Seine Freundin nahm ihn in den Arm. Er erwiderte die Geste dankbar.
"Wie kann es eigentlich sein, dass ihr beide noch nicht verheiratet seid? Ach so, ja. Dean steht ja nicht auf Brüste."
Dieser löste sich aus der Umarmung und knuffte seinen Stiefbruder James grinsend in die Seite. Auf eine seltsame Art liebte er seine Familie. Sie waren nett zu ihm. Meistens zumindest. Sie hatten ziemlich viel zusammen durchgemacht. Und sie würden füreinander sterben.

Als Cas aufwachte, war es bereits zehn Uhr. Erst erschrak er, doch dann fiel ihm ein, dass Sonntag war. Erleichtert ließ er sich ins Kissen fallen und dachte über den gestrigen Abend nach. Es war toll gewesen. Und Dean war ein guter Mensch. Er konnte es spüren.
Nach einiger Überlegung beschloss er, zu Deans Arbeitsplatz zu fahren. Auf dem halben Weg rief Sam ihn plötzlich an.
"Ja?"
"In deiner Stadt scheint sich ein Vampirclan eingenistet zu haben."
"WAS?!"
Castiel war so geschockt, dass er beinahe eine rote Ampel übersah, aber gerade rechtzeitig quietschend zum Stehen kam. Hinter ihm hupten und fluchten die Leute wütend, doch er hatte andere Sorgen.
"Du kannst mir das doch nicht einfach so ohne jede Vorwarnung erzählen. Verdammt, ich hätte fast 'nen Unfall gebaut."
"Sorry. Hör zu, Dad und ich kommen in die Stadt..."
"Schon klar. Ich bereite euch das Gästezimmer vor."
"Danke Mann."
"Kein Ding."
Er legte auf. Cas seufzte ein wenig genervt. Eigentlich konnte er John Winchester überhaupt nicht leiden. Egal, wie rassistisch jemand war, Sams Vater übertraf jeden. Und mit rassistisch war Hass gegen Monster gemeint. Naja, jetzt hatte er schon zugesagt, also musste er da durch. Er stieg aus uns lief über die Staße. Dort sah er ihn auch schon.
Dean fummelte gerade am Motor eines Mercedes herum. Er trug ein ärmelloses weißes Shirt und eine Jeans. Seine Haut schimmerte. Warum? Erschrocken fuhr er hoch, als Cas gegen die Scheibe des Wages klopfte.
"Warum um alles in der Welt arbeitest du sonntags?", fragte er ihn.
Dean zuckte die Achseln.
"Hab nichts zu tun."
"Ja, aber... willst du denn keinen Tag zum entspannen haben?"
"Das gestern abend war entspannend genug."
Dean zwinkerte ihm zu.
"Äh... wolltest du eigentlich irgendwas?"
Cas wollte... doch nach dem Gespräch mit Sam musste er jetzt improvisieren.
"Ich... äh..."
So wie er die Winchesters kannte, waren sie womöglich schon in wenigen Stunden vor seiner Haustür.
"Also... ich wollte fragen, ob du Montagabend Zeit hättest. Du weißt schon."
Deans Miene hellte kurz auf. Castiel war schon ziemlich früh aufgefallen, dass er ihn recht energisch ansah.
War er einer der Vampire?
Quatsch. Sonst hätte er es gestern abend schon gemerkt, oder?
"Ja. Ja, ich hab Zeit. Wann und wo?"
"Du hast doch den Park gesehen, an dem wir gestern vorbeiliefen?"
"Ja."
"Treffen wir uns dort, dann können wir ja immer noch entscheiden, wie wär's?"
"Cool. Perfekt."
Wieder gaben sie sich die Hände. Diesmal aber zuckte Dean übertrieben zusammen, hielt sich den Mund zu und fiel auf die Knie.
"Dean, alles in Ordnung?!", fragte der Blauäugige. Er war verwirrt. Warum hielt er sich den Mund zu? Bei jedem anderen hätte er jetzt einen Vampir vermutet, doch nicht Dean.
Dean war kein böser Mensch. Und anders als Vampire strahlte er keinen Sadismus aus.
"Mir... geht's gut. Mir war nur kurz schwindelig. Passiert öfter, wenn's so warm ist."
Jetzt fiel Cas ein, was das auf der Haut seines Freundes war. Sonnencreme. Seeehhhr viel Sonnencreme. Der Arme war aber ziemlich empfindlich. Freudestrahlend auf sein zweites Date wartend stieg Castiel zurück in sein Auto.

Als Dean den Wagen wegfahren sah, kehrte er so schnell er konnte zum Nest zurück.
"Caroline. Caro? CARO!"
"Waaaas? Es is' mitten am Tag. Lass mich pennen."
"Ich brauche Hilfe. Bitte, Caroline."
Die Blondine stand genervt auf.
"Was gibt es denn so Dringendes, dass es meinen Schlaf wert ist?"
"Ich..."
Dean wusste nicht, woe er anfangen sollte. Eigentlich ging das seine Freundin überhaupt nichts an, weil er sich ja selbst in diese blöde Lage gebracht hatte, doch er war restlos verzweifelt.
"Ich... hab dir doch erzählt, dass ich mit diesem Kerl ausgegangen bin. Castiel."
"Der mit den wunderschönen blauen Augen? Ja. Kann mich erinnern. Was ist mit ihm? Wenn er ein Jäger ist, tut mir leid, aber dann töte ich ihn. Mir egal, was du davon hältst. Zu unser aller Sicherheit."
Dean schüttelte den Kopf.
"Nei... nein. Das ist es nicht. Er riecht... mehr als nur ziemlich gut. Du weißt schon... stärker als die anderen."
Caro sah ihn besorgt an.
"Du weißt, dass solche Leute, wenn sie ein solches Alter erreichen, ziemlich wahrscheinlich Jäger sind, oder? Anderenfalls wären sie Blutsklaven und das ist bei dem Geruch ziemlich unwahrscheinlich."
"Er ist keiner. Ich bin ganz sicher."
Sie nahm ihn in den Arm.
"Du wirst eh nicht auf mich oder deinen Verstand hören, aber du solltest dich von dem Typen fernhalten."
Natürlich würde er es nicht tun. Dean würde einen Weg finden.

Castiel machte sich ganz dünn, als John und Sam sich mitsamt Gepäck an ihm vorbei ins Gästezimmer schoben.
"Wollt ihr was? Kaffee, Wasser... Bier?"
John nickte dankbar, doch Sams Blick sagte: Ob ich was will? Ein anderer Job wär' gut.
Cas ging in die Küche und holte drei Flaschen aus dem Kühlschrank.
"Drei Leichen bisher. Alle an verschiedenen Orten gefunden. Völlig verstümmelt. Wahrscheinlich zu Tode gefoltert. Und zudem noch eine Frau, die behauptete, einem jungen Mann mit Reißzähnen begegnet zu sein, der sie angegriffen hat und dann wegrannte", sprach John, als er wiederkam.
"Warum hat er sie nicht mitgenommen?", fragte Sam verwirrt, "Oder wollte er sie..."
"Das ist unmöglich, Sam, und du weißt das. Vampire lassen keine Gnade walten oder sonst was. Ansonsten wäre..."
Er brach ab und fasste sich an die Stirn. Sam und Castiel hätten zu gern gewusst, warum John ausgerechnet Vampire so sehr verabscheute. Mehr als alle anderen. Doch diese Antwort war er ihnen immer schuldig geblieben.
"Ich wollte schon mal vorab sagen, dass ich morgen Abend allein sein muss. Egal wo, seid einfach woanders, okay?", stellte Cas klar.
"Ein Treffen mit deinem Schwarm?", grinste Sam.
"Ehrlich gesagt, ja."
John holte ein kleines grünes Fläschchen aua seiner Tasche und reichte es ihm. Eine dunkle Flüssigkeit war darin.
"Schütte ihm das in den Drink. Nur zur Sicherheit", empfahl er.
Cas wusste, was drin war. Blut eines Toten. Das war Gift für einen Vampir.
"Aber er ist kein Vampir. Sie wissen, ich hätte es gemerkt."
"Und ich weiß, dass du wegen deiner Nervosität ganz schön viel Parfüm benutzt haben musst. Überprüfe es einfach noch einmal."
Cas nickte nachgiebig.
"Na schön."

Dean stand in Mitten eine Menschenmasse. Er musste lernen, sich zu konzentrieren. Für Cas. Für das normale Leben, das er haben wollte. Er lief einfach die Einkaufsstraße entlang, die an diesem Sonntag ausnahmsweise geöffnet war. Es war viel zu hell, viel zu laut und viel zu unangenehm. Viel zu viele freizügig gekleidete Menschen. Nein! Er konnte nicht mehr. Er rannte in eine Seitengasse, wo Schatten war, und sackte in sich zusammen. Die Kälte auf seiner Haut war ein beruhigendes Gefühl. Sein Handy vibrierte, was ihm einen riesigen Schrecken einjagte.
''Was ist denn, Dave, ich hab zu tun."
"Schwing deinen Arsch her. Jetzt sofort, du Vollidiot."
Er legte wieder auf. Dean beeilte sich. Wenn David, der ruhigste und gleichgültigste Kerl, den er kannte, zu fluhen begann, war es wirklich schlimm.
Als er die Tür öffnete, wurde er sofort von James gepackt und an die Wand gedrückt.
"Warst du es? Dean, bist du es gewesen?!", brüllte er ihn an.
"Was meinst du? Ich habe gar nichts..."
"Meine Freundin ist tot. Jemand hat meine Freundin Hannah ausgesaugt. Sie war ein Mensch und wurde von einem von uns getötet. Sie wusste von mir, aber ich versprach, ihr würde nichts passieren. Also, warst du es, oder nicht?"
Dean wollte sich losreißen, doch James war stärker als er.
"Ich habe niemanden getötet, der auf unserer Liste steht. Ich halte mich an die Regeln, das weißt du auch. Wenn ein Foto von ihr und ihr Name auf der Liste stand, hat keiner von uns ihr was getan."
Er ließ von ihm ab. Deans Clan hatte eine Liste, auf die jedes Mitglied die Namen und ein Foto seiner menschlichen Freunde eintrug. Diesen Personen durfte dann kein anderer schaden.
"Noch weitere Vampire sind in der Stadt. Die mache ich allesamt kalt, das schwöre ich."
James fuhr sich durch das dunkelblau gefärbte Haar und trat gegen einen Tisch. Die anderen kamen in den Flur.
"Jetzt komm runter."
Dave schlug ihm so unerwartet ins Gesicht, dass er ihn überrascht ansah.
"Tut mir leid, es so ausdrücken zu müssen, aber wir haben wichtigere Probleme. Durch diese anderen Vampire sind Jäger auf diese Stadt aufmerksam geworden. Kommt."

Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich an den großen Esstisch. Neben Dean saßen Caroline und Layla, vor ihnen David und James.
"Zwei Optionen. Eins; wir verlassen die Stadt. Und zwei; wir töten sie. Alles andere wäre lebensmüde oder zu riskant."
David sah in die Runde.
"Ich bin dafür, sie zu töten. Neue Nester sind mittlerweile schwer zu finden und ich würde hier nur ungern fortgehen", fügte er hinzu.
"Ich teile deine Meinung", sprach Layla und James nickte.
Dean und Caroline waren so oder so in der Unterzahl. Und da Layla und James Geschwister und deswegen zusammen doppelt so stur waren, lohnte es sich von vorne bis hinten nicht, mit ihnen zu diskutieren.
"Na schon", sagten er und Caro gleichzeitig. Sie hatte anscheinend dasselbe gedacht.
"Dann steht es fest. Sie sollen sterben."

Castiel lag auf seinem Bett und betrachtete das Fläschchen. Was, wenn John recht behielt und Dean dadurch vergiftet würde? Klar, er sollte ihm sofort den Kopf abschlagen. Aber hatte er auch den Mumm dazu? Er hatte zuvor noch niemanden verletzt, geschweige denn getötet. Selbst wenn er ein Vampir und damit Monster war. Was, wenn er es vorher merkte und ihn umbrachte? Cas lief ein Schauer über den Rücken. Er wollte nicht wieder Vampirzähne in seiner Haut spüren. Nie wieder!
Sollte er Sam bitten, in der Nähe des Geschehens zu warten und ihn zu töten, wenn es sich so ergab? Nein, so feige war Cas nicht. Er würde es selbst tun. Auch wenn er sich damit selbst schadete, weil er Dean liebte. Zumindest so sehr, wie man nach einem Date in jemanden verliebt sein konnte.

 
Am nächsten Tag war es schließlich soweit. Der Blauäugige schritt etwas nervös durch den Park. Je mehr er über die Situation nachdachte, umso unwohler fühlte er sich. Zum einen, weil er Angst hatte, zum anderen, weil er sich dumm vorkam. Es war so offensichtlich, das Dean ein Vampir war und doch hatte er es ignoriert.
Weil er gehofft hatte, er könnte mit ihm glücklich werden. Er atmete tief durch. Außer ihm war kein Mensch im Park. Was, wenn Dean ihn einfach ohne Vorwarnung von hinten angriff? Einen solchen Kampf würde er sofort verlieren. Doch was, wenn Dean ihm nicht wehtun wollte?
Der Navak lachte sich selbst für diesen Gedanken aus. Natürlich wollte er ihm wehtun. Natürlich wollte er sein Blut. Er war ein blutsaugendes Monster.
"Hi. Wartest du schon länger?"
Sein Herz blieb fast stehen, doch Cas drehte sich mit normalem Gesichtsausdruck um.
"Nö. Bin auch gerade erst gekommen."
Dean lächelte. War das ein Ich-töte-dich-sobald-wir-dort-sind-wo-dich-niemand-schreien-hört-Lächeln?, überlgte Cas, grinste aber zurück.
"Hast du dich erschreckt?", fragte Dean ein wenig belustigt.
Dass er es gemerkt hatte, war auch ein Zeichen für Vampire. Sie hörten der Menschen Herzschlag. Castiel wurde immer nervöser. Diesmal hatte er kein Parfüm aufgetragen, doch Dean verzog keine Miene. Wahrscheinlich, weil er sich am Sonntag dran gewöhnt hatte.
"Ein wenig. Wie wär's, wir gehen ein bisschen den Park entlang und danach zu mir nach Hause?"
"Wie du magst."
Dean schien nicht zu ahnen, dass Cas von ihm wusste. Das war gut so. So war es leichter, ihm das Totenblut ins Glas zu schütten.
Sie gingen eine Zeit lang spazieren unf unterhielten sich über wenig wichtige Dinge. Castiel war erleichtert, denn es kamen ihnen schnell einige Leute entgegen. Wenn sie nicht allein waren, würde er ihn auch nicht ohne weiteres angreifen.

Wenig später öffnete der junge Mann seine Haustür. Er hatte im Vorhinein den Tisch gedeckt. Auf seiner Mitte stand eine Flasche Wein, um sie herum zwei Gläser. Er hatte ein wenig von dem Blut in die Flasche getan. Es würde ihm ja nicht schaden, er würde es im Gegensatz zu Dean nicht einmal spüren.
"Hübsches Haus."
Dean sah sich erstaunt um.
"Du bist um einiges ordentlicher als ich."
"Danke."
Mehr fiel Cas nicht ein. Er war zu nervös. Ihm stand vielleicht sein erster Mord bevor.
"Komm, setz dich."
Dean gehorchte gutgläubig. Er wirkte völlig entspannt, als wollte er nur einen schönen Abend mit seinem Date verbringen. Doch Cas wusste, dass Vampire Meister der Täuschung waren.
"Willst du mich betrunken machen?", lachte Dean
"Nichts liegt mir ferner."
Das war noch nicht einmal gelogen. Ein Schluck würde Cas schon reichen um zu sehen, ob er recht hatte.

Der Blauäugige setzte sich vor ihn und öffnete die Flasche. Es war lauter, als er dachte. Er zuckte zusammen und ließ die Flasche fallen. Er erwartete einen Aufprall und schloss die Augen. Nichts dergleichen geschah. Er sah auf den Boden. Dean hatte sie aufgefangen. Er schmunzelte von unten.
"Hab gute Reflexe. Frag nicht..."
Er verstummte. Er roch an der Flasche. Sein Blick veränderte sich. Seine Gestik auch. Er hatte es doch nicht... Castiel stand reglos da. Was sollte er tun?

Plötzlich sprintete Dean blitzschnell nach vorne und verpasste ihm einen Hieb. Im hohen Bogen flog er durch den Raum und gegen die Wand. Seinen ganzen Körper durchfuhr ein unbeschreiblicher Schmerz. Er schnappte nach Luft. So hatte er keine Chance. Er war verloren. Innerhalb einer Sekunde stand Dean über ihm und hob ihn nach oben. Verzweifelt versuchte Cas, sich zu wehren, doch seine Füße baumelten bereits über dem Boden. Dean holte aus und schlug so fest zu, dass Cas in den Flur stürzte. Sofort kniete er über ihm und und presste ihm die Hand auf den Mund. Cas stiegen die Tränen in die Augen. Er wusste, wie sich der Schmerz anfühlen würde. Er machte sich auf alles gefasst und hörte auf, sich zu wehren. Es nützte sowieso nichts. Er wartete. Wartete darauf, dass sich Zähne in seinen Hals schlugen. Doch das Leid blieb aus.
Als nach einer gefühlten Ewigkeit immer noch nichts geschah, traute er sich, den Grünäugigen anzusehen.

Dieser starrte ihn nur an. Begierig aber traurig.
"Du hast gewusst, was ich bin und hast deshalb Totenblut in den Wein getan?"
Zögernd nickte er kurz. Er traute sich nicht, ihn anzulügen und dadurch noch mehr zu verärgern.
"Woher weißt du's? Kennst du die Jäger, die herkamen?"
Wieder ein Nicken. Cas spürte, das Blut aus der Wunde an seiner Schulter lief, die er sich beim Aufprall zugezogen hatte. Deans Zähne kamen zum Vorschein.
"Nein...nein. NEIN!"
Er dehnte seinen Kopf hin und her, bis sie wieder verschwanden. Schwer atmend sah er Cas' Schulter an.
"Weißt du... wir hätten auch ganz normal über alles reden können. Du selbst bist kein Jäger. Das fühle ich."
Ein erneutes, schwaches Nicken. Der am Boden liegende wurde aus der Situation nicht schlau. Dean wirkte nicht, als ob er ihn töten wollte. Aber er war ein Vampir. Es war doch sein Instinkt.
"Ich werde dir jetzt die Hand vom Mund nehmen. Wir werden uns in die Küche setzen und über alles reden wie erwachsene Menschen. An deiner Stelle würde ich nichts Dummes machen. Verstanden?"
"Mhm."
Castiel hatte zu viel Angst um zu Schreien. Oder auch nur eine falsche Bewegung zu machen. Andererseits wusste er nicht, was er glauben sollte. Wollte er sein Vertrauen gewinnen? Oder wollte er ihm wirklich nicht wehtun? Gab es auch solche Vampire? Dean stand auf und reichte ihm die Hand. Er ergriff sie und ließ sich auf die Füße ziehen.
"Hast du irgendwo einen Verbandskasten oder so was?"
"W...wozu?"
"Naja, willst du deine Schulter etwa so lassen?"
Natürlich wollte er das nicht. Sorgte der Vampir sich tatsächlich um ihn?
"I...im Badezimmer."

Wenige Minuten später beruhigte sich Castiel allmählich, während Dean seine Wunde nähte. So wie es aussah, spielte er entweder mit ihm, oder er machte sich Sorgen. Bis vor kurzem hatte er gedacht, dass letzteres unmöglich wäre.
"Na also. Geht doch."
"Was denn? Bist du fertig?"
"Nein, aber dein Herzschlag wird ruhiger. Du stehst nicht mehr so unter Stress, dass bedeutet, du vertraust mir und das ist gut."
"Nein, tue ich nicht."
Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen. Das hätte er nicht laut sagen sollen.
Dean seufzte, weil er anscheinend hörte, dass das Herz wieder schneller wurde.
"Cas, du musst dich nicht fürchten. Ich schwöre, ich wollte und will dir nichts tun."
"Und das soll ich dir glauben?"
Dean wollte etwas sagen, schloss aber wieder den Mund.
"Warum wolltest du mich überhaupt kennenlernen?"
"Ich wollte ein Leben. Ein richtiges Leben. Mit 'nem Job und allem drum und dran."
"Wozu?"
"Um mich nicht wie ein Monster zu fühlen."
So ehrlich war Dean zum letzten Mal gewesen, als Caroline ihn dasselbe fragte. Castiel sagte nichts mehr. Dean fragte sich, warum. Natürlich dachte er darüber nach, ob er ihn töten musste, um seine Familie zu beschützen. Oder...
"Deine Jägerfreunde sollten aus der Stadt verschwinden. Wir haben nicht ihre Aufmerksamkeit erregt, es waren andere. Aber falls meine Familie ihnen begegnet, werden sie sich wehren, sei dir dem bewusst."
Cas holte erschrocken Luft.
"Sie lassen sich davon nicht von mir abbringen. Oder von irgendwem. Die Winchesters sind verdammt stur, wenn sie es wollen."
"Was?"
"Wie was?"
"Der Name. Der Name der Jäger. Woe war er?"
"Ähh... Winchester."
"Oh. Mein. Gott..."
"Hä? Was ist denn?"
Dean sah entrüstet zu Boden. Ihm fiel alles wieder ein. Jede Kleinigkeit, die vor der Verwandlung geschehen war. Die Erinnerungen durchzuckten ihn wie ein Stromschlag. Doch dann horchte er.

Plötzlich geschahen mehrere Dinge zugleich: Sie hörten, dass die Tür aufging, sofort schoss jemand auf ihn. Dieser Jemand war John. Dean wurde zwar getroffen, doch es machte keinen Unterschied. Seine Fangzähne kamen zum Vorschein und er stürmte nach vorne. Geschickt wich er den Angriffen des Jägers aus und sprang über ihn hinweg. Er packte Sam, der hinter John gestanden hatte, hielt ihn fest und brachte ihn mit einer einzigen Bewegung zu Fall. Er holte ein Messer aus seiner Jacke hervor, von dem er gehofft hatte, es nicht benutzen zu müssen, und hielt es Sam an den Hals. Auf der Stelle blieb sein Vater stehen.
"Nicht!", rief er.
"Dean, nein. Hör auf, bitte!", schrie Cas, überrumpelt von der Situation.
Alle außer dem Vampir sahen ihn überrascht an.
"Dean", sprach der Blauäugige weiter, "Ich weiß jetzt, dass du ein guter Kerl bist und dass du normal sein willst. Und ich verstehe, dass du deine Freunde beschützen willst, aber... ich flehe dich an, tu Sam nicht."
Dean sah auf ihn herab.
"Sam also."
Keiner verstand sein Verhalten. Dean hielt den Mann weiterhin fest, machte jedoch keine Anstalten, ihn verletzen zu wollen.
"Ich werde dir nichts tun, Sammy. Nur eine Frage. Erlaube mir nur eine Frage."
Deans Bitte war an John gerichtet, welcher seltsamerweise zu wissen schien, worum es gehen würde. Er sah den Grünäugigen ängstlich an, als hätte dieser einen guten Grund, ihn auszusaugen.
"Hast du Sam gebeichtet, was passiert ist, oder es ihm verschwiegen und mich deswegen zurückgelassen? Hattest du Angst, ich könnte Sam oder dir wehtun? Was war der Grund, dass du mich halb tot und verwandelt zurückgelassen hast? Sag es mir... Vater."
Dean ließ Sam los, der sich jedoch wegen der Frage nicht rühren konnte. Castiel versuchte es zu verarbeiten. Oder wenigstens ein wenig zu begreifen. Was um alles in der Welt...? Das war auch Sams Gedanke. Er starrte seinen Vater an.
"Dad... Sag mir, dass das nicht wahr ist! Sag, dass er lügt! Dad..."
John schwieg nur und starrte in die Luft. Er konnte keinem seiner Söhne in die Augen sehen. Weder dem, den er vor mehr als zehn Jahren aufgegeben und verstoßen hatte, noch dem, den er diese ganze Zeit über belogen hatte.
Dean flüsterte Sam etwas ins Ohr, Sekunden danach sprang er durch ein Fenster aus dem Haus. Keiner rührte sich. Keiner sagte etwas. Eine gefühlte Ewigkeit verging, bis Cas die Stille endlich unterbrach. Er hatte nun verstanden, was John getan hatte. Er ballte die Hände zu Fäusten, um dem Mann nicht an die Gurgel zu gehen.
"Was... hat er gesagt? Sam, was hat er gesagt?!"
Der Ältere sah seinen Vater mit einer Mischung aus Hass und Wut an.
"Er sagte", zitierte er und sah dabei fest in Johns Augen, "dass es ihm leid täte und dass er mich immer lieben wird. Und dich immer lieben wird. Doch dass er nicht bei uns bleiben könnte, weil... einige dagegen wären. Er sagte,... wir würden ihn nie wieder sehen..."
John öffnete den Mund, doch Sam sah ihn drohend an.
"Wag es ja nicht. Verschwinde aus meinem Leben. Ich will dich nie wiedersehen, hast du mich verstanden?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er die Wohnung, Cas mit ihm.

Stunden später lag der Novak hellwach auf seinem Bett. Er würde der ersten Mann, der ihn aufrichtig geliebt hatte, nie wiedersehen. Zum unzähligsten Mal schrie er nun schon in sein Kissen. Während er es umklammerte, spürte er etwas unter dem Laken. Er holte es hervor. Es war ein Zettel.

Als ob ich mir von meinem Vater das Leben versauen lasse. Erzähl niemandem hiervon.
Dean

Darunter stand eine Nummer. Überglücklich griff Castiel nach seinem Handy.

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