Blank Dream

Por kaddyabby

39.4K 3.3K 272

Das Leben ändert sich. Immer wieder, ohne dass du oder ich einen Einfluss darauf haben. Felicitas Leben wird... Más

~Eins~
~Zwei~
~Drei~
~Vier~
~Fünf~
~Sechs~
~Sieben~
~Acht~
~Neun~
~Zehn~
~Elf~
~Zwölf~
~Dreizehn~
~Vierzehn~
~Fünfzehn~
~Sechzehn~
~Siebzehn~
~Achtzehn~
~Neunzehn~
~Zwanzig~
~Einundzwanzig~
~Zweiundzwanzig~
~Dreiundzwanzig~
~Vierundzwanzig~
~Fünfundzwanzig~
~Sechsundzwanzig~
~Siebenundzwanzig~
~Achtungzwanzig~
~Neunundzwanig~
~Dreißig~
~Einunddreißig~
~Zweiunddreißig~
~Dreiunddreißig~
~Vierunddreißig~
~Fünfunddreißig~
~Siebenunddreißig~
~Achtunddreißig~
~Neununddreißig~
~Vierzig~
~Einundvierzig~
~Zweiundvierzig~
~Dreiundvierzig~
Frage+Antwort (Sorry :D)
~Vierundvierzig~
~Fünfundvierzig~
~Sechsundvierzig~
~Siebenundvierzig-Ende~

~Sechsunddreißig~

501 50 6
Por kaddyabby

„Autsch, verdammt!"

„Boss, wenn du nicht still hältst, kann ich die Schnittwunden nicht reinigen", beschwerte sich Diego, musste allerdings den bösen Blicken Lucianos standhalten. „Ich weiß, wir können nicht sagen, was Gian ihr antuen wird."

„Das ist nicht das Problem. Er wird sie nicht verletzten. Jedes Mal, wenn er ihre Stimme auch nur gehört hat, beruhigte er sich."

„Warum hast du es dann so eilig?"

„Weil er sie mir niemals zurückgeben wird", knurrte Luciano und band sich die langen, lockigen Strähnen zu einem Zopf zusammen. „Er hat Gefühle für sie, die er bisher zurückstellte, weil er dachte, er sei ihr Bruder. Die aktuellen Fakten sehen allerdings anders aus."

„Entschuldige, wir hätten es ihm nicht verraten sollen."

„Vergiss es. Dafür kann Giovanni es ihm nun nicht mehr sagen. Solange Felicita halbwegs sicher ist, ist mir alles andere egal", er lehnte sich zurück und ließ Diego die Prellung an seinem Oberkörper untersuchen. „Sie wird bestimmt einen Arzt für ihn suchen. So wie er sich in der Kirche verhielt, müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen."

„Und falls er auch Felicita verletzt hat?"

„Dann mein Freund, Gnade ihm Gott."

Nachdem seine Wunden vorsorglich verbunden waren, setzte sich Luciano ins nächste Auto. Giovanni hatte es wesentlich schlimmer erwischt. Er lag, soweit die durchgedrungenen Informationen, mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus. Dort versuchten die Ärzte scheinbar alles, um ihn wieder herzurichten. So kaltherzig wie es vielleicht klingen mochte, interessierte es Luciano wenig, ob dieser Mann jemals zurück in diese Welt käme. Seinetwegen durfte er gerne im Koma verkommen. Manchmal schlug die Gerechtigkeit eben doch zu.

Die Suche gestaltete sich schwierig. Da sich seine Leute zuvor über mögliche Doktoren für Gians Abhängigkeit erkundigt hatten, wusste er vier Anlaufstellen, wo Felicita eventuell Hilfe bekam. Falls es ihr nichts passiert war. Er knirschte mit den Zähnen und bemerkte Diegos musternden Blicke. Dieser Junge machte sich eindeutig Sorgen um seine Gesundheit. Wie konnte er das alles nur unter einen Hut bringen?

„Hey", wand er sich an den Fahrer. „Wir statten den Romanos einen Besuch ab. Antonio wird bestimmt gerne erfahren, was einer seiner Leute in dieser Stadt treibt."

Als hätte er es vorausgesehen, trat Antonio aus der Tür sobald der Wagen vorfuhr. Besonders erfreut wirkte er nicht, aber es gab ja auch selten einen solchen Anlass, wenn sie sich trafen. Einen Vorteil brachte er jedoch mit sich. Antonio war einer der Wenigen, die nicht wegen jeder Kleinigkeit ausrasteten. Heute hätte er allerdings einen guten Grund, denn Luciano musste Gians Ausbruch und die Folgen mitverantworten.

„Wieder schiefgegangen, was?", begrüßte der andere Boss ihn schwach. „Schon eine Spur?"

„Nein nichts. Hat er sich bei dir gemeldet?"

„Leider auch nicht. Seit wir aus der Arena sind, haben wir keinen Kontakt. Und Felicita?"

„Ihr sollte nichts geschehen. Bisher hat Gian sie immer verschont und ich nehme an, dass er uns nur angegriffen hat, um sie zu sich zu holen."

Antonio entwich ein Stöhnen, das so klang, als hätte er sich so eine Reaktion Gians bereits gedacht. Etwas aufgewühlter als zuvor lief er vor dem Haus auf und ab. Wie sollte ihnen das weiterhelfen? Wütend trat Luciano gegen den Reifen seines Autos, aber auch das verschaffte ihm keine Linderung. Selbstverständlich sorgte er sich um Felicita, jedoch schienen seine Emotionen in völlig verrückte Bahnen zu verlaufen. Das kannte er so nicht.

„Wie schlecht steht es um Gian?", hakte Antonio nun ernster nach.

„Würde ich sagen, es stehe nicht gut um ihn, wäre das eine maßlose Untertreibung. Er hat erst mich und dann Giovanni ohne zu zögern angegriffen. Meine Verletzungen sind größtenteils oberflächlich, aber Del Monte könnte im Sterben liegen."

Der andere Mann drückte seinen Handrücken gegen die Stirn und blickte gen Himmel. Luciano tat es ihm gleich. Dunkle, verwischte Wolken verdeckten das klare Blau. Auch die Sonne zeigte sich sehr verhalten. Ein schlechtes Omen? Nein, er glaubte nicht an diesen Quatsch. Wenn er sich auf solche Spinnereien verließe, käme er keinen Schritt voran.

„Wir werden die Ärzte in der Stadt abfahren. Sie würde alles daran setzten, sein Leben zu retten. Selbst, wenn sie dabei ihres aufs Spiel setzt."

„Und du meinst, dass wir sie so finden?", die Skepsis in Antonios Stimme war nicht zu überhören. „Das ist so, als würden wir im Nichts fischen. Außerdem haben wir viel zu wenig Leute, die uns bei der Suche helfen könnten. Nicht zu vergessen, dass die Regierung bald auch noch mit ihren Einheiten hier auftauchen wird. Die findet es wohl nicht so lustig, dass die Arena auf einmal leer ist. Ich sage es ungern, doch du könntest auf eine nicht zu unterschätzende Ressource zurückgreifen."

„Nein, kann ich nicht", knurrte Luciano.

„Du kannst schon, du willst nur nicht."

„Mit ihnen hat alles begonnen. Wären sie nicht, säßen wir schlimmsten Falls in der Arena und das einigermaßen sicher. Ohne die Vit C3 Monster."

„Diese Entscheidung liegt bei dir, Fontana. Meine Männer und ich werden bei der Suche behilflich sein, soweit es uns möglich ist."

„Danke. Aber ihn zu bitten ..."

„Nicht einmal für Felicita?"


Sie hörte die Schritte vor der verriegelten Tür. Konnte dieser Mann denn nicht eine Sekunde still stehen? Aus diesem fensterlosen Zimmer konnte er jedenfalls nicht entkommen, was eines ihrer Probleme löste. Gian hatte vor wenigen Stunden kurzen Prozess mit dem Arzt gemacht und ihn dort eingesperrt.

Wieso machte der Doktor da drin so einen Lärm? Immerhin befand er sich in Sicherheit, sie saß neben Gian, der angebunden an ein Krankenbett ausharrte. Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn, die Haarsträhnen waren verklebt. Vorsichtig legte sie ein kaltes Tuch auf seinen Kopf, doch viel würde es nicht helfen. Sie müssten abwarten, bis Dr. Phillips ein Gegenmittel zusammengebraut hatte. Und das - da machte sich Felicita nichts vor - konnte noch Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern. Oder Monate, aber daran wollte sie nicht denken, denn Monate hatte Gian sicher nicht mehr.

Ihre Hand fuhr das kalte Bettgestell an. Ein Seufzen entrann ihrer trockenen Kehle. Langsam stand sie auf, richtete ihre Kleidung, die überhaupt nicht an Ort und Stelle saß. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass der Arzt auch wirklich arbeitete, statt sich einen Fluchtplan auszudenken. Ihr gefiel es nicht, einen Fremden einzusperren und ihn dazu zu zwingen, ihnen zu helfen. Allerdings gefiel ihr die Vorstellung, Gian zu verlieren noch weniger.

Fließend Wasser, das normalste der Welt und doch erschien es ihr nach dem Leben in der Arena wie ein Wunder. Sie befüllte drei Gläser, gab eines davon Dr. Phillips, das Zweite stellte sie zu Gian und das Letzte leerte sie in einem Zug. Gians Stöhnen schreckte sie auf. Sofort hockte sie sich an seine Seite und redete auf ihn ein. Ohne Antwort. Er krallte sie in der Matratze fest, knirschte mit den Zähnen, dass sie befürchtete, diese würden zerbrechen.

„Gian!", ihre Stimme wurde lauter. „Halte noch ein bisschen durch."

„Oh nein", vernahm sie die Stimme des Doktors dumpf. „Oh nein, oh nein."

Nun wurde die junge Frau wütend. Erkannte dieser Mann nicht, dass es hier um viel mehr als nur sein Leben ging? Zumal er keine Angst haben musste, solange er sich in seinem Kämmerchen versteckte. Mit der Faust hämmerte sie gegen die Tür.

„Nein, nicht", winselte er dahinter.

„Seien Sie endlich ruhig. Ich habe doch schon gesagt, dass Ihnen nichts passieren wird."

Im gleichen Augenblick gab es ein lautes Krachen. Blitzschnell drehte sich Felicita auf der Hacke um und sah durch das Fenster zum Eingangsbereich. Männer in schwarzen Anzügen strömten von dort in das Haus hinein. Ihr Herz donnerte in ihrer Brust, nur um von der nächsten aufspringenden Tür übertönt zu werden. Innerlich schrie sie, aber ihr Körper konnte sich nicht bewegen. Sie schaute einzig zu, während die Männer auf sie zukamen. Allen voran Remi Del Monte.

„Da konnten wir euch zwei ja doch aufspüren", erwiderte er auf ihr Schweigen. „Schön zu sehen, dass du Gian fixieren konntest. Allerdings", er deutete auf die Einrichtung des Arztes. „Wird euch dieser Doktor sicherlich nicht helfen können."

„Wie konntest ausgerechnet du uns finden?", krächzte Gian.

„Meine Kontakte sind sehr gesprächig, wenn es um bestimmte Angelegenheiten geht. Ich könnte ja niemals die Sicherheit meiner Nichte aufs Spiel setzen", als wäre sie ein kleines Säckchen Gold, hielt er seinen Colt fast vor ihre Nase. „Keine Sorge, Kleine. Ich werde dem Grauen jetzt ein Ende setzten. Ansonsten wirst du dich uns ja nie freiwillig beugen. Ihr könnt nicht ewig vor uns davonlaufen."

Das tat er gerade nicht wirklich? Felicita versuchte noch, sich an den anderen Männern vorbei zu drängen und Remi aufzuhalten, aber der Knall kam und damit auch die Stille. Ihre Sicht verschwamm unter den Tränen, die unaufhaltsam über ihre Wangen hinabkullerten. Weinend und voller Verzweiflung warf sie sich zu Boden, krabbelte auf allen Vieren zu dem Bett. Ein dünnes Rinnsal aus rotem Blut färbte die Laken ein, schlängelte sich am glatten Kunststoff des Rahmens entlang. Sie wollte zu ihm, sichergehen, dass er nicht vielleicht noch atmete.

„Nehmt sie mit und lasst den Doktor raus. Wir haben Einiges zu erledigen", befahl Remi, aber sie nahm seine Stimme nur als Rauschen wahr.

Irgendjemand schleifte sie über die eingerammte Tür. Knirschend. Dass sie das Haus verließen, erkannte am Regen, der ihre Haut benetzte. Alles fühlte sich so bedeutungslos an. Wie konnte Remi ihn so einfach umbringen? Sie blickte auf und wurde in warme Arme geschlossen.

„Ich bin ja so froh, dass es dir gut geht", murmelte Luciano in ihr Haar.

„Mir ...", wie auf ein Zeichen flossen die Tränen wieder. „Mir geht es nicht gut. Er hat ... Gian, er hat ihn erschossen."

„Was? Remi, das war nicht so abgemacht!"

„Das kann schon sein, aber ich befolge auch nicht deine Befehle, sondern die meines Bruders. Solange er nicht anwesend ist, handle ich für die Del Monte Familie."

Felicita stemmte sich gegen Luciano, sodass er sie schließlich freigeben musste. Unter den langen Wimpern hindurch musterte sie ihn, konnte noch nicht fassen, dass mit Remi gemeinsame Sache gemacht hat.

„Hör mir zu", begann er betrübt. „Ohne seine Hilfe hätten wir dich nicht finden können."

„Und wenn ich gar nicht gefunden werden wollte?", konterte sie wütend. „Du hast uns an ihn verraten!"

„Nicht ganz, Kleine", entgegnete Remi und baute sich vor ihnen auf. „Er gab uns nur einen guten Tipp, wo du dich verstecken könntest. Wir lieferten lediglich die Leute, um jede noch so kleine Klinik und Praxis zu durchforsten."

„Felicita, ich wollte nicht, dass sie Gian töten", redete Luciano weiter auf sie ein.

„Aber sie haben es getan und das nur, weil du ihnen alles verraten musstest."

Plötzlich ergriff er das Mädchen und schulterte sie. Sie wehrte sich eine Weile. Viel Kraft blieb ihr nicht mehr, also konnte er ihr problemlos standhalten. Obwohl sie ihn keines Blickes mehr würdigte, setzte er sie sachte in den Wagen und gab dem Fahrer Anweisungen. Dieser würde sie also zurück in die Villa ihres Vaters fahren. Warum? Wozu der Aufwand? Wenn hier sowieso jeder machen konnte, wie ihm beliebte?

Seguir leyendo

También te gustarán

67.5K 1.9K 8
»Sexuelle Nötigung, räuberische Erpressung, Geiselnahme, Menschenhandel, Geldwäscherei, Drogenmissbrauch«, die nahezu schwarzen Augen schenken mir ei...
Aaron Por Melli

Novela Juvenil

647K 22.7K 75
Sie kommen beide aus unterschiedlichen Welten. Haben aber eines gemeinsam, die Musik. Während Skylar sich allerdings dem Klassischen hingibt, lebt Aa...
240K 16.6K 60
Wie ein Traum, der nie in Erfüllung ging. Stehst du da, verursachst einen Sturm in meinem Inneren, der mir erneut die Luft zum leben raubt; verdammt...
4.2M 126K 52
Während manche Teenager sich das Ziel gesetzt haben ihren letzten Highschool Jahr zu genießen und so viele Erfahrungen zu sammeln wie möglich, gibt e...