A Supernatural Love >>SPN One...

By DeanWhoHolmes

75.3K 5.1K 489

Hauptsächlich Destiel Oneshots, aber auch ein paar Crossover. Kein [ ] : Oneshot [Destiel]/[Sambriel]: Love-O... More

(1) Turn around [Destiel] ; [Sambriel]
(2) Remember me! [Destiel]
(3) Son of a Bitch!
(4) Love in the other way [CasDean]
(5) Let's take a selfie. [Destiel]
(6) In the next morning... [Destiel]
(7) SPN/ Tokyo Ghoul [Destiel]
(8) Changed Personalities [Destiel]
(9) SPN / Criminal Minds
(11) Sixpack [Destiel]
(12) Sweet dreams! [CasDean]
(13) Baby, keep this secret! [Destiel]
(14) My Demons [Destiel]
(15) España Special [Destiel]
(16) SPN/ Elfen Lied [CasDean]
(17) SPN/Arrow
(18) Never mess with a grown-up kid! [CasDean]
(19) Fictional Love |Part I| [Destiel]
(20) Fictional Love |Part II| [Destiel]
(21) Fictional Love |Part III| [Destiel]
(22) The Christmas - Game [Destiel] ; [Sambriel]
(23) This is your day! [Destiel]
(24) The little brother's birth |Part I| [Destiel]
(25) The little brother's birth |Part II| [Destiel]
(26) SPN/Grimm [Destiel]
(27) You are my Star! [CasDean]/[Destiel]
(28) The Pocky Game [Destiel]
(29) "Pie is evil! Bad Bad Pie! No Pie for Dean!" [Destiel]
(30) Homophobia |Part I|[Destiel]
(31) Homophobia |Part II| [Destiel]
(32) What if I took you place?
(33) Chat & Torture [CasDean]
(34) The Vampire and the Blue Eyed [Destiel]
(35) Toast [Destiel]
(36) The Love I can't remember [Destiel]
(37) SPN/ Criminal Minds {2}
(38) I'm more the candy type [Sabriel]
(39) How I met your Father [Destiel]
(40) España Special {2} [Destie]
(41) Angels are watching over you! [CasDean]
(42) Dreamed Reality [Destiel]
(43) My own worst Enemy [Destiel]
(44) Love Curse [Destiel]
(45) Chat & Torture {2} [CasDean]
(46) An Angel's words [Destiel]
(47) Days of Love |Part I| [Destiel]
48) Days of Love |Part II|[Destiel]
(49) Days of Love |Part III| [Destiel]
(50) Flower Power [Destiel]
(51) Jealousy [Destiel]
(52) Monsters ain't dumb! [Destiel]
(53) They hunt us! [CasDean]
(54) Angel of Sugar [Sabriel]
(55) The Archangel [Destiel]
(56) Summer, Sun & Jetsky- Fun [CasDean]
(57) Ice Cream [CasDean]
(58) College Time [Destiel]

(10) SPN / Shadowhunters [Destiel]

2.1K 101 21
By DeanWhoHolmes

[ Ich lasse mal ein paar Fakten des 11. Seasonfinals außen vor.]

Noch nie hatte Cas sich mit einer solchen Situation auseinandersetzen müssen. Er kam nicht damit klar, dass sein bester Freund gestorben war und sein Vater. Er sollte Sam zur Seite stehen, doch wie sollte das gehen, wenn er es selbst nicht richtig verkraftete? Wie es Dean jetzt wohl ging. Wo war er?
Mit Mühe hatte er Sam dazu gebracht, etwas zu schlafen, er selbst konnte das ja nicht. Cas gab sich die Schuld. Wäre es anders gekommen, wenn er Lucifer nie aus dem Käfig gelassen hätte? Wäre Gott dann überhaupt aufgetaucht? Hätten er und Dean dann nicht sterben müssen?
Der Engel zwang sich dazu, nicht vor Wut die Wand einzutreten. Sam sollte nicht seinetwegen aufwachen.
"Ich kümmere mich um ihn, Dean. Ich verspreche es", murmelte er in die Leere.
Dazu musste er aber stärker werden. Viel stärker. In eine Zeit zurückreisen, in der er stärker gewesen war? Zu riskant.
Die Gnade eines anderen Engels zu seiner hinzufügen? Auf keinen Fall! Seine Brüder und Schwestern hassten ihn schon genug.
Castiel sah nur eine Möglichkeit...

"Jace! Aufwachen, sofort!"
Alec betrat ohne jede Rücksicht das Zimmer, riss die Fenster auf und zog ihm die Bettdecke fort.
"Waaas?", knurrte Jace im Halbschlaf.
"Das komplette Institut ist in Aufruhr. Wie um alles in der Welt kannst du so etwas verschlafen?!"
Alec warf seinem Parabatai Hose und Shirt gegen den Kopf.
"Ich schlafe halt auch erst seit... knapp einer Stunde wegen dieser scheiß Vampir - Ausreißer. Lass mich..."
"Raus aus den Federn. Jetzt, Jace!"
"Was kann denn sooo wichtig sein?", meckerte der Schattenjäger, drehte sich ein Mal zu viel im Bett herum und landete auf dem Boden.
"Autsch."
Er zog sich mürrisch an und trank etwas von dem Kaffee, den Alec mitgebracht hatte.
"Sag schon, Alec."
Dieser seufzte.
"Das Institut bekommt einen neuen Leiter."
Jace verschluckte sich, ließ den Kaffee fallen und hustete.
"Bitte was?"
Er sah Alec fassungslos an.
"Nicht schon wieder. Deine Eltern sind das beste, was dem Institut passieren konnte. Ich schwöre, ich knöpfe mir den vor. Wer ist es?"
"Ich weiß nicht viel, Mom und Dad reden nicht darüber. Ich weiß nur, dass es jemand sehr mächtiges sein soll. Dass es eine sehr große Ehre ist, dass wir jemanden wie ihn überhaupt zu Gesicht bekommen. Also sag oder tu nichts, was du später bereuen könntest, okay?"
"Tu ich doch sonst auch nie, oder."
Alec verdrehte die Augen.
"Mom sagte auch, wir sollten Magnus, Simon und Luke ihm gegenüber nicht erwähnen."
Jace zog eine Augenbraue hoch, folgte ihm jedoch trotzdem nach draußen, wo sie auf Izzy und Clary trafen.
Die beiden schienen im selben Zustand zu sein, wie Jace, müde und doch in heller Aufregung.
"Warum entzieht man Mom und Dad schon wieder die Leitung des Instituts? Was soll da..."
Alec unterbrach sie, indem er den Finger an seine Lippen legte. Im nächsten Moment kamen Maryse und Robert zu ihnen, gefolgt von einigen anderen Schattenjägern.
"Draußen ist niemand, Maryse. Bist du sicher, dass..."
Im nächsten Moment nahm Alec ein Geräusch wahr, sehr leise und doch deutlich zu erkennen : Flügelschläge!
Urplötzlich stand ein Mann in der Mitte des Raumes. Alle wichen zurück, einige gaben kleine Schreie von sich, was ihn nicht im geringsten zu stören schien. Er trug einen Trenchcoat und eine dunkle, falsch zusammengebundene Krawatte, war etwa Ende dreißig Anfang vierzig und... sah ziemlich gut aus.
Alec hätte sich am liebsten eine reingehauen, allein weil er darüber nachdachte.
"Hallo", sagte der Mann tonlos, "Mein Name ist Castiel. Ich bin ein Engel des Herrn."

Clary klappte die Kinnlade herunter.
Das sollte ein Engel sein? In ihren Vorstellungen sahen die etwas anders aus. Eher so riesige, mächtige, glänzende Geschöpfe, die alles um sich herum überragten.
"Sie, dämlicher Idiot, sollen ein Engel sein? Wollen Sie mich verarschen?"
Jace ging auf ihn zu, da sie etwa gleichgroß waren, war sein Gesicht jetzt nur wenige Zentimeter von dem des Engels entfernt. Plötzlich flackerten die Lichter und es schien zu donnern. Clary sah zu Castiel und erkannte dessen riesige Flügel hinter ihm. Jace wich augenblicklich zurück und sah zu Boden.
"Ja, bin ich", bestätigte der neue Leiter überflüssigerweise, "und ich weiß auch, wer du bist, Jonathan. Da ist so viel, dass du selbst noch nicht weißt." Man konnte eine Art Mitleid in seiner Stimme hören.
Maryse trat vor und zog den völlig überrumpelten Jace an sich.
"Sie müssen ihm verzeihen, Sir. Er ist... noch ein Kind", warf Robert unsicher und nervös ein. Der Engel warf ihm einen leeren Blick zu.
"Ich bin keineswegs über ihrem Adoptivsohn verärgert, Robert Lightwood. Glauben Sie nicht, dass er der erste Zweifler ist, dem ich begegne."
Robert schüttelte den Kopf, machte dann aber ein fragendes Gesicht. Da Castiel weder ihn noch die Teenager weiter beachtete, zogen sie sich auf ihre Zimmer zurück, während Maryse und die anderen bei dem Engel blieben. Clary konnte nicht anders. Sie schnappte sich ihren Zeichenblock und kritzelte mehrere kleine Castiel - Skizzen hinein. Was ihm bloß passiert sein mochte. Er hatte seit dem ersten Moment nicht gewaltig oder furchteinflösend auf sie gewirkt... sondern eher traurig. Sehr traurig. Als säße da ein tiefes Loch in seiner Brust. Genauso hatte Clary sich gefühlt, als sie ihre Mutter nicht hatte finden können. Der wichtigste Mensch in ihrem Leben war einfach fort gewesen. Hatte Castiel etwas Ähnliches durchgemacht? Er wirkte einsam, müde und traurig...
Nun zeichnete Clary den Engel mitsamt Flügeln und Oberkörper, setzte ihm einen kleinen Heiligenschein auf und ließ ihn die Hand nach jemandem ausstrecken. Wer es wohl war. Jemand, der ihm nahe stand? Sein Bruder, seine Schwester? Ein Freund oder eine Freundin? Je länger Clary darüber nachdachte, umso interessanter wurde Castiel für sie. Konnten Engel sich verlieben? Aßen sie? Schliefen sie? Konnten sie ähnlich fühlen wie Menschen? Einsamkeit, Hass, Scherz? Hatten sie Hobbys?
Von unten war eine Stimme zu hören, die immer lauter wurde. Clary war sich zunächst nicht sicher, wem sie gehörte, doch beim genaueren Hinhören... MAGNUS!
Clary rappelte sich auf, rannte zur Tür und von dort aus immer Magnus' Stimme hinterher. Irgendwie wusste sie, dass da etwas schiefging. Magnus sollte Castiel doch niemals treffen. Das könnte die Lightwoods in Schwierigkeiten bringen.
Clary blieb stehen und beobachtete mit Entsetzen, wie Magnus lässig zu Castiel und den Nephilim spazierte. "Ein Neuer, was? Nicht falsch verstehen, Kleiner, aber deine Krawatte ist falsch gebunden. Ich war im 17. Jahrhundert bei Louis XVI. dabei, ich sollte so was wissen. Magnus Bane, oberster Hexenmeister von Brooklyn. Und Sie sind?"
Er streckte ihm die Hand hin und nach kurzem Zögern ergriff er sie. Der Zauberglanz verschwand auf der Stelle und Magnus Katzenaugen wurden sichtbar, doch der Engel verzog keine Miene. Dem Hexenmeister hingegen schien schon etwas aufgefallen zu sein, doch er ließ sich nich weiter davon stören.
"Castiel."
"Hübsch. Ganz im Ernst."
"Warum genau haben Sie mich Kleiner genannt?"
"Weil Sie wohl kaum älter sind als ich, mein Guter."
"... also eigentlich..."
"Clary, nimm Magnus doch mit zu dir und den anderen. Ihr habt,denk ich, einiges zu bereden."
Robert warf ihr einen hilfesuchenden Blick zu. Clary kam dem Befehl nach und zog Magnus unsanft in Richtung Alecs Zimmer.
"Hey, was hast du's denn so eilig?"
Clary stieß die Tür auf und schob ihn zu Alec, Jace und Isabelle.
"Der ist kein normaler Nephilim, oder? Da war diese mächtige Präsenz, als wäre der Typ überhaupt kein Mensch. Und nebenbei sah er für einen Mann etwa in Lukes Alter ziemlich gut aus."
Alec wurde rot.
"Er ist kein Mensch, Magnus. Du hast dich gerade mit unserem neunen Institutsleiter unterhalten. Einem richtigen Engel", stellte Clary klar.
Seine Kinnlade klappte herunter.
"Is nicht euer Ernst... ach deshalb wollte er noch etwas erwidern, als ich behauptete, er sei jünger als ich..."
"Oh, beim Erzengel, Magnus!"
Alec fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
"Warum bist du eigentlich so rot geworden, Alec? Einfersüchtig?", lachte Izzy.
"Nein, aber Alexander hatte den selben Gedanken wie ich."
Magnus grinste und Alec wurde noch roter, als er eh schon war.
"Jetzt wollen wir nur hoffen, dass Engel keine Gedanken lesen können."
"Er wusste alles über mich. Wer garantiert uns, dass er nicht schon von Alec und dir wusste, bevor er ankam?", murmelte Jace.
Das war das erste Mal, dass Clary ihn reden hörte, seit er Castiel zu nahe getreten war. Ihr kam ein neuer Gedanke: Was, wenn die Person, die ihm so fehlte auch anfangs ein Zweifler gewesen war wie Jace? Wenn der Engel damals dasselbe getan hatte? Und ihm jetzt wehtat, dass er es erneut erlebte...
"Jace, ich glaube wirklich nicht, dass Castiel sich irgendwie Respekt verschaffen wollte oder dir Angst einjagen oder..."
"Ich habe keine Angst!", erwiderte Jace, woraufhin er sämtliche zweifelnde Blicke erntete.
"Wir beide sollten verschwinden. Wir sagen Simon und Luke, dass sie sich in nächster Zeit vom Institut fernhalten sollten."
"Wie meinst du das, in nächster Zeit?", fragte Jace.
"Naja, Castiel soll, soviel ich gehört habe, nur vorübergehend hier bleiben..."
"Und damit rückst du jetzt raus, Alec?"
Jace strahlte pure Erleichterung aus.
Clary begleitet Magnus und Alec noch nach draußen. Sie setzte sich auf eine Bank. Was war der Grund, dass wir einen Schutzengel brauchten?, überlegte sie, War es Valentin? Oder jemand anderes? Sie setzte sich auf
"Clarissa", sagte plötzlich jemand. Nach Sekunden realisierte Clary, dass es Castiel war. Ihr Magen machte einen Salto, auch wenn sie sich einzureden versuchte, sie sollte ganz ruhig bleiben. Sie drehte sich zu ihm. Wie sollte sie ihn überhaupt ansprechen.
"Ähm... Sir?"
Der Engel setzte sich neben sie. Sein Gesichtsausdruck wirkte beruhigend. "Du kannst ruhig Castiel sagen. Ich glaube, das hier gehört dir."
Panisch entdeckte Clary, dass er ihr ihren Block hinhielt mitsamt aller Zeichnungen, die sie gemacht hatte, bevor Magnus ankam. Das waren nicht wenige. Sie wurde rot und nahm sie an sich.
"Als wir an deinem Zimmer vorbeikamen, lagen sie überall herum, da hat Mrs. Lightwood sie eingesammelt und hat sich entschuldigt. Ich weiß nicht, warum, ich dachte mir aber, du willst sie vielleicht wieder."
"Danke."
Also das... das war richtig peinlich.
"Clarissa..."
"Clary."
"Clary. Ist da vielleicht etwas, worüber du mit mir reden möchtest?"
Sie schluckte. Wo sollte sie anfangen? Sollte sie überhaupt anfangen?
"Ziemlich... viel eigentlich."
"Fang an. Sie sagten, ich sollte mich jetzt etwas ausruhen. Vielleicht hätte ich ihnen sagen sollen, dass ich nicht schlafe..."
"Sie schlafen nicht?"
"Nein, essen oder trinken auch nicht." "Logisch, Sie sind ja ein Engel."
Clary wollte etwas fragen, schloss den Mund jedoch wieder.
''Du kannst mich alles fragen, was du willst", stellte Castiel klar.
"Es muss doch einen Grund haben, dass Sie hier sind. Ich meine... gerade jetzt", entfuhr es Clary.
"Ja, den gibt es. Zunächst solltest du wissen, dass keiner im Institut weiß, was ich dir jetzt erzähle. Ich bin nämlich keiner eurer Engel. Ich komme... aus einer Paralleldimension. Hier in eurer Welt, haben die Engel eigene Körper, bei uns ist das nicht so. In meiner Welt müssen die Engel den Körper eines Menschen... ausborgen. Meine wahre Gestalt ist etwa so groß wie euer Chrysler Building und dem letzten Menschen, der sie gesehen hat, sind die Augen währenddessen verbrannt."
Clary sah ihn entsetzt an.
"Jedenfalls haben eure Engel mich gebeten, euch beizustehen. Dieser Valentin, dein Vater so viel ich weiß, hat eine neue Art von Dämonen heraufbeschwören, die einen das oder denjenigen sehen lässt, was oder wer ihm am meisten psychische Schmerzen bereitet."
"Und... warum sind Sie eigentlich hergekommen?"
"Zur... Ablenkung."
Eine Alarmglocke bimmelte in Clarys Kopf. Themawechel. Sofort.
"Und wie sind die Schattenjäger in ihrer Welt."
"Es gibt keine."
"Wie..."
"Halbengel, die durch Runen an unglaubliche Kräfte gelangen können? Die gibt es nicht. Aber es gibt Menschen, die das Böse in Schach halten. Jäger."
"Einfache Menschen? Können sie etwa alle durch den Zauberglanz sehen?"
"Den gibt es nicht. Und es gibt viel mehr als nur Vampire, Werwölfe, Hexenmeister und Feen, gegen die wir kämpfen müssen."
"Wie wird man zu so einem Jäger? Hat man es im Blut oder..."
"Normalerweise nicht. Jäger haben meistens jemanden durch eine dieser Kreaturen verloren und wollen Rache."
"Normalerweise?"
"Es gibt den einen oder anderen, die durch eine Art Schicksal dazu gezwungen sind. Oder man wird in eine Familie geboren, die bereits jagt."
"Das wäre schrecklich."
Clary sah zu Boden.
"Und... wie ist er so?"
"Wer?"
"Naja... Gott. Dein Vater."
Castiel versteifte sich und ballte die Hände zu Fäusten. Hätte ich nicht fragen sollen?, dachte Clary.
"Er ist tot. Er wurde ermordet."
Sie stand geschockt auf. Es war wie als hätte man ihr ein riesiges Loch in die Brust gebohrt. Sie war auf jede Antwort vorbereitet, doch nicht auf diese. Sie schwankte.
"Clary? Clarissa!" Castiel fing sie auf und im nächsten Moment lag sie in ihrem Bett. Der Engel saß neben ihr. "Es tut mir leid. Eine solche Information ist nicht einfach zu verkraften, das weiß ich..."
"Nein, mir tut es leid. Ich hätte Sie das nicht fragen sollen."
"Du konntest das doch nicht wissen. Wie geht es dir?"
"Alles bestens. Es war nur... ich dachte immer der eine Gott sei durch gar nichts zu töten."
Wie konnte ich nur so blöd sein? Ausgerechnet das musste ich ihn fragen, schimpfte Clary mit sich.
"Das dachte ich auch."
Deswegen war der Engel so traurig. Und sie hatte die Wunde wieder aufgerissen. Am liebsten hätte sie sich eine reingehauen.
"Clary, darf ich dich um etwas bitten."
"Natürlich."
Was konnte ein Nephilim, was ein Engel nicht konnte? Die Füße hinter dem Kopf verschenken? Störten die Flügel, oder was? Clary versuchte so zu tun, als hätte sie nie darüber nachgedacht.

[Und jetzt stellt euch Misha Collins beim Versuch vor und lacht.]

"Sag Jonathan bitte, dass es mir leid tut. Ich habe ihm einen richtigen Schrecken eingejagt, denke ich und..."
"Er meinte, es ginge ihm gut."
"Okay", seufzte der Engel erleichtert, "Kannst du es ihm trotzdem noch einmal sagen, bitte?"
"Mach ich."
"Danke."
Es klopfte an der Tür. Sekunden später betrat Jace ihr Zimmer und Clary sah sich um, doch Castiel war wie vom Erdboden verschluckt.
"Hey", Jace setzte sich zu ihr, "Geht es dir gut? Du siehst nämlich nicht so aus."
Ich habe gerade erfahren, dass Castiels Vater tot ist und das es tatsächlich Umstände gibt, unter denen Gott selbst zugrunde gehen kann, aber sonst...
"... Mir geht's gut, ehrlich."
Jace zuckte die Achseln.
"Ich glaube, dass Castiel echt nett ist, Jace. Du brauchst keine Angst zu..."
"Ich habe keine Angst, Clary. Ich bin..."
"Was? Sauer auf ihn, weil du ihn einen dämlichen Idioten genannt hast?"
Jace wollte etwas sagen, überlegte es sich aber anders.
"Okay, eins zu null für ihn."
Jace' Blick wanderte zu den Zeichnungen auf dem Nachttisch.
"Warum überrascht mich das überhaupt nicht?"
Er verdrehte die Augen.
"Ich sage nur, versuch es bei ihm noch einmal von vorn."
"Wenn du es so willst..."
"Ja."
"Dann mach ich's. Erklär' mir nur, warum."
Clary zögerte. Sie wollte ihm nicht von Gott erzählen oder wo Castiel herkam.
"Ich glaube einfach, er wirkt ziemlich traurig."
"Weswegen denn?"
"Woher soll ich das wissen? Er sieht so aus."
Jace zuckte die Achseln.
"Meinst du? Für mich sieht es so aus als sähe er nach gar nichts aus. Nach gar keinen Gefühlen. Als hätte er keine. Und weißt du, was am allerbesten ist? Ich hab ihn sagen hören, Raziel sei gar kein Erzengel."
In seiner Dimension vielleicht nicht, dachte Clary. Aber wie sollte sie das Jace beibringen? Dass die Engel ihrer Welt sich für zu gut hielten, um hier aufzutauchen?
"Clary... oh Jace, ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist." Isabelle beäugte Clary.
"Geht es dir nicht gut?"
"Doch, doch. Alles klar."
Izzy glaubte ihr ganz offensichtlich nicht, hackte aber nicht weiter nach. "Ich wollte eigentlich... Sekunde mal. Was ist das?"
Sie lauschten. Tatsächlich schien irgendwas sich unten abzuspielen. Jemand schrie und mehrere riefen wild durcheinander. Gleichzeitig bebte der Boden so minimal, dass Clary es ohne Runen nicht wahrgenommen hätte.
"Runter!"
Sie schnappten sich ihre Waffen und rannte los. Waren Dämonen im Institut? War etwas mit Castiel? Oder beides? Oder weder noch?
Unten angekommen entdeckten sie, wie ein Schattenjäger, den Clary nicht beim Namen kannte, vor jemandem kniete, die ganz offensichtlich ein Dämon war. Schwarze Linien durchzogen ihre Haut wie Venen.
Jace wollte losstürmen, Maryse aber hielt ihn zurück und deutete auf Alec, der leblos wenige Meter vom Dämon entfernt lag.
"Wenn du jetzt blind losrennst, passiert dir dasselbe. Sag, ist Alec am Leben? Du bist sein..."
"Ihm fehlt nichts. Er scheint nur... sehr, sehr traurig und wütend zu sein. Auf sich."
"Das wird diese neue Dämonenrasse sein. Castiel hat uns erklärt, sie würden ihm den- oder dasjenige zeigen, was ihm am meisten seelische Schmerzen bereitet. Sodass man sich für alles schuldig fühlt, was schief geht", erklärte Maryse. Der Dämon brüllte dem Nephilim Dinge zu, die Clary unter anderen Umständen längst zum heulen gebracht hätten. "Was machen wir? Wir müssen ihm helfen, können aber nicht seinen Platz einnehmen."
Der Mann schrie.
"Hör auf. Hör auf, bitte! Ich konnte doch nicht wissen, dass..."
Die Frau hielt ihm mit verhasstem Blick ein Messer hin.
"Mach deine Fehler wieder gut."
Der Mann nahm es und setzte es sich an den Hals. Urplötzlich stand Castiel ganz nahe bei ihnen. Er hielt den Mann im Arm und nahm ihm das Messer ab.
"Cas... Castiel, was...?"
"Ich hatte gesagt, ich würde euch beschützen, bevor ich ankam. Und das werde ich auch."
Castiel gab Clary das Messer und ging auf den Dämon zu. Augenblicklich veränderte er sich von oben bis unten. Clary hatte nicht gedacht, dass es auch bei Castiel wirken würde. Der Mann, dessen Gestalt der Dämon angenommen hatte, war etwas größer als Castiel, hatte grüne Augen und kurzes hellbraunes Haar. Er lächelte selbstgefällig und klatschte in die Hände.
"Na, Castiel? Erkennst du deinen kleinen Winchester wieder? Obwohl, wie könntest du ihn auch vergessen. Er war schließlich... dein ALLERbester Freund. Egal, was du für Mist gebaut hast, Dean hat dir immer verziehen. Und nichts für ungut, aber du hast richtig viel Mist gebaut. Du hast die beiden verraten, belogen, getäuscht, doch er hat dir immer verziehen. Selbst als der Himmel sich gegen dich stellte, war Dean bei dir. So ein süßer, kleiner, naiver Junge. Letzten Endes... war es deine Schuld, dass er sterben musste. Ganz recht, Cassy. Der Mensch. Den du am meisten geliebt hast. Ist DEINETWEGEN gestorben! Es ging dir doch gar nicht um Gott, oder? Du wolltest Dean beschützen. Tja, super hinbekommen hast du das."
Der Dämon spielte mit dem Reißverschluss seiner Jacke. Das Abbild veränderte sich. Das Gesicht des Mannes war jetzt blutüberströmt. "Wie oft, musste er das deinetwegen durchmachen, hm? Wie oft hast DU das mit ihm gemacht. Und dann die Sache mit der Dunkelheit. Wenn du und Sam nicht gewesen wärt, wäre das alles gar nicht erst passiert. Dein Vater und Dean sind EURETWEGEN TOT."
Castiel, der bis jetzt einfach nur dagestanden und ihn angestarrt hatte, ballte jetzt die Hände zu Fäusten.
"Natürlich dachtest du, du würdest das Richtige tun. Das dachtest du immer. Als du den Teufel hereinließt, als du Samuel seine verseuchte Seele einfach entferntest oder ach ja. Als du Dean für die kleine Schlampe Naomi halb totgebrügelt hast. Ich meine, komm schon, Cas. Gib..."
Castiel hatte ihn von den Füßen gehoben und warf ihn im hohen Bogen gegen eine Wand.
"Wurde ja auch langsam Zeit."
Der Dämon rappelte sich auf und war ihm ein gespielt warmes Lächeln zu.
"Ich versuch's mal."
Er rieb sich die Hände, dann ein Räuspern.
"Hey Cas. Cas, du dämlicher, geflügelter Mistkerl. Cas, tu es nicht. Cas,wir finden eine Lösung. Niemand wird sterben, Cas. Und? Wie bin ich? Oder warte, hier ein Klassiker. Zwei Dinge weiß ich ganz genau, Cas. Ernie und Bert sind schwul. Und du wirst nicht als Jungfrau sterben."
Er lachte gehässig.
"Ganz ehrlich, der Kerl war wirklich irgendwie cool. Und du warst, bevor du ihn kanntest nur ein Baby in 'nem Trenchcoat. Und, wenn ich's mir so überlege, bist du's immer noch, Ca..."
Castiel hob ihn hoch und hielt ihm eine lange silbrige Klinge an den Hals. War das sein Engelsschwert?, fragte Clary sich.
"Du. Bist. Nicht. Er! Und du kommst nicht im Geringsten an ihn heran, du jämmerlicher Mistkerl."
Damit schnitt er ihm die Kehle durch. Zeitgleich löste er sich in schwarzem Rauch auf. Die ersten paar Sekunden wagte es niemand sich zu rühren. Dann ging Castiel auf Alec zu und berührte ihn an der Stirn. Dieser erwachte sofort und sah den Engel verwirrt an.
"Was... ist passiert?"
Castiel ignorierte seine Frage und stand wieder auf.
"Alec!"
Clary und die anderen rannten erleichtert auf ihn zu.
"Ihrem Sohn geht es gut, Mrs. Lightwood", hörte sie Castiel sagen, "Er hat alles, was der Dämon sagte, vergessen. Einen solchen Schmerz hat niemand verdient." Auch dem anderen tippte er auf die Stirn.
"Danke", antwortete Maryse.
Castiel gab ihr und allen anderen ohne Worte zu verstehen, dass sie das ganze am besten vergessen sollten. Dann verschwand er einfach.
Clary bemühte sich, alles was sie über den Engel wusste, zusammen zu fassen. Doch es war viel zu wenig, als das sie es könnte.
Alle zogen sich auf ihre Zimmer zurück. Jace und Alec in eins. Wahrscheinlich wollte er Magnus anrufen.
Clary begann wieder herumzukritzeln und ehe sie sich versah, hatte sie diesen Dean zu ihrer letzten Zeichnung hinzugefügt. Wenige Millimeter und ihre Fingerspitzen hätten sich berührt.
Plötzlich merkte sie, das ihr Spiegel beschlagen war.
"Was zum..."
Sie konnte sich nicht mehr erkennen. Jetzt begann jemand etwas zu schreiben... von der anderen Seite!
Clary kniff sich in den Unterarm, doch es brachte nichts.
HALLO?, stand nun auf dem Spiegel. Was sollte sie tun? Die Nachricht verschwand wieder. Ohne sich all zu viele Gedanken zu machen, schrieb Clary zurück.

Dean starrte auf den Spiegel, den Crowley mitgebracht hatte.
"Und das soll funktionieren?", fragte er skeptisch.
"Also, wenn du lieber eine richtige Hexe konsultieren willst...", bemerkte der Dämon mit leicht beleidigtem Unterton.
"Und Sie wollen, der König der Hölle sein?" Mary zog eine Augenbraue hoch.
"Du hättest ihn sehen sollen, als er fast ein Mensch war. Weißt du noch, Sammy? Ich verdiene, es geliebt zu werden." Die Brüder lachten.
"Willst du jetzt deinen Engel finden, Squirrel, oder nicht."
Dean stand grinsend auf.
"Was muss ich tun?"
"Schreib etwas gegen den Spiegel. Die Nachricht wird so nah wie es nur geht an Castiel herankommen. Egal, wo er ist."
"Vorrausgesetzt er hat 'nen Spiegel mit."
"Irgendwo wird schon einer sein."
Dean seufzte und kritzelte ein HALLO? gegen den beschlagenen Spiegel.
Die Nachricht verschwand tatsächlich. Kurz darauf stand eine Antwort darauf.
HALLO?
Dean hockte sich davor. Sollte er Cas direkt ansprechen. Lieber nicht.
WER IST DA?
Er behielt recht.
CLARISSA. CLARISSA FAIRCHILD.
Er sah Crowley verwirrt an.
Dieser zuckte die Achseln.
"Frag sie nach deinem Engel. Aber nicht so direkt." Dean überlegte.
WO BIST DU?
BROOKLYN.
"Was zur Hölle hast du in Brooklyn verloren, Cas?", murmelte Dean.
WAS BIST DU?
Die Frage hatte sich in seinem Kopf besser angehört.
"Dein Ernst, Squirrel?"
"Ja, glaub schon."
ICH BIN EINE SCHATTENJÄGERIN.
EINE WAS?
WER SIND SIE?
"Sag ruhig die Wahrheit. Was kann schon passieren. Außer dass wir durch den Spiegel in einer Ebene zwischen Zeit und Raum landen und geboren sein werden", flüsterte Crowley gelassen vor sich her.
Dean überhörte es.
DEAN. DEAN WINCHESTER.
Keine Antwort mehr. Selbst nach mehreren Hallos kam nichts.
"Wo ist sie hin? Denkt ihr, ihr ist etwas zugestoßen?"
"Immer auf's Schlimme. Sie hatte wohl keine Lust mehr, mit dir zu schreiben."
"Wirklich witzig."
Dean starrte auf den Spiegel.
"Crowley, kriegst du mich dorthin?"
"Wieso? Musst du ein bisschen mit ihm allein sein?"
Dean drehte sich weg, denn er wurde rot, statt sich über den Dämon aufzuregen.
"Ja oder nein?"
"Was denkst du von mir. Ich bin der König der Hölle."
Er fummelte ein wenig an dem Ding herum und legte es schließlich auf den Boden.
"Jetzt musst du nur noch hineinspringen."
Dean sah ihn entgeistert an.
"Alter,... das Teil ist nicht größer als zwei IPhones nebeneinander."
"Das passt schon."
Dean beäugte den Spiegel. Er war immer noch beschlagen, auch wenn das, was sich auf ihm abbildete, sich wie Nebel zu bewegen schien.
"Crowley? Wenn ich sterbe, bring ich dich um."
"Glaub ich dir sogar. Los jetzt."
"Soll ich mitkommen?", fragte Sam bereitwillig.
"Lass mal, Sam. Ich krieg das schon hin. Immerhin hab ich vor drei Stunden das Universum gerettet."
Dean holte automatisch Luft, bevor er sprang, ohne eine Antwort abzuwarten.
Er landete kopfüber auf einem Bett. Es knackte gefährlich. "Son of a Bitch. Also hoffentlich war das das Bett, nicht meine Knochen."
Er rappelte sich auf.
Alles noch heil. Er drehte sich um. Da war der Spiegel, aus dem er rausgekommen war. Und das auf dem Nachttisch... waren das etwa Zeichnungen von Cas?!
Der Winchester blätterte sie durch. "Clarissa Fairchild, woher zum Henker weißt du, wie ich aussehe."
Dean entdeckte die Nachricht.:.
DEAN?
ALLES GUT. ICH GEH IHN SUCHEN. ODER ERSTMAL IRGENDJEMANDEN SUCHEN.
Bei den Geräuschen, die von unten kamen, musste Dean nicht mal lange suchen. Bereits im Flur fand er jemanden vor, der wie diese Clarissa ein Schattenjäger sein musste oder so. Er kämpfte gegen einen Leviathaner oder... war es doch ein Dämon?
Jedenfalls hatte der Winchester sowohl den Colt als auch das Messer mitgenommen. Instinktiv erschoss er den 'Dämon' als der Mann am Boden lag. Statt umzukippen, löste er sich in schwarzem Rauch auf.
"Mal was Neues."
Dean hockte sich neben den Verletzten. Er war von oben bis unten mit Tattoos bedeckt.
"Können Sie gehen? Sie können nicht einfach liegen bleiben."
Erst sah der Mann ihn dankbar an, dann jedoch wechselte sein Blick zwischen Verwunderung und Ungläubigkeit.
"Wer... wer sind Sie?"
Ich bin eben aus dem einen Spiegel gesprungen, um meinen besten Freund zu finden und wo zum Teufel sind die Teufelsfallen und die Pistolen mit Steinsalz? Nein, das würde er nicht laut sagen.
"Ich bin... hier um zu helfen."
Eine Lüge war das noch nicht mal. Nicht hundertprozentig zumindest.
"Aber... Sie sind ein Mundie."
"Ein was?"
Der Mann ließ sich von ihm aufhelfen und schleppte sich zur Wand, wo er sich aufzurichten versuchte.
Er nahm ein kurzes schwarzes Etwas in die Hand und strich sich einmal über den Arm. Sofort erschien ein neues Tattoo und der Mann stand mühelos auf.
"Nicht so wichtig. Wenn Sie das zweite Gesicht haben und uns helfen wollen... umso besser."
"Hä? Ach auch egal... Dean. Dean Winchester."
Sie reichten sich die Hände.
"Robert Lightwood. Kenne ich Sie irgendwo her?"
"Sicher nicht."
Jemand schrie. Ein Kind.
"Max!" Robert rannte los, Dean folgte ihm. Sie rannten, fiel ihm auf, eigentlich in die Richtung, wo weniger Stimmen herkamen, im Moment konnte er aber schlecht umdrehen. Zwei Dämonen, diesmal aus seltsam glühender Asche bestehend, stellten sich ihnen in den Weg. Kurzerhand griff Dean zum Messer und es klappte tatsächlich.
"Ich verstehe das nicht", sagte Robert, "Weder Ihr Messer noch Ihre Pistole dürften funktionieren."
Dean zuckte die Achseln.
"Tja, das habe ich von dem schwarzen Stock in ihrer Tasche auch gedacht."
"Stele."
"Was?"
"Das ist eine Stele."
"Auch egal."
Sie rannten weiter. Der Junge, den sie hatten schreien gehört, lag bereits am Boden.
"Nein!"
Dean erstach den Dämon, doch Robert kniete verzweifelt neben Max.
"Können Sie ihm nicht... einfach so ein Tattoo auf den Arm zaubern?" Der Schattenjäger schüttelte den Kopf.
"Das funktioniert erst ab einem bestimmten Alter."
"Ganz toll."
Dean beugte sich über ihn. Es war eine Stichwunde an seiner rechten Schulter.
"Schwester, bringen Sie mir Nadel und Faden, während ich auf die Wunde drücke!"
"Schwester?", fragte Robert verdutzt. "Ich nehme, was ich kriegen kann, los jetzt!"
Irgendwie schaffte Dean es, die Wunde zu verschließen und gleichzeitig eine Gruppe Dämonen abzuwehren.
"Jetzt müssen wir warten. Er kommt wieder auf die Beine, ganz sicher."
Robert lächelte beruhigt.
''Ich schulde Ihnen was. Erst ich und jetzt mein Sohn..."
"Kein Ding. Das ist mein Job."
"Leute retten und Monster jagen? Ist das so eine Familiensache?"
Dean musste grinsen.
"Das Sie das gerade so ausdrücken."
"Woher kommen Sie, Dean? Wenn Sie von hier wären, würden wir uns kennen, aber..."
"Ich komme wegen Castiel. Dem Engel. Blaue Augen, dunkles Haar, Trenchcoat, falsch zusammengebundene Krawatte..."
"Ich weiß, wen Sie meinen. Was wollen Sie von ihm?"
"Wir kommen beide aus einer Paralleldimension dieser Welt. Cas ist... wahrscheinlich hier, weil er sich für den Tod seines Vaters verantwortlich fühlt."
"Aber ist sein Vater nicht... Gott?"
"Ganz genau. Er war praktisch am sterben und ich sollte eine Art Gleichgewicht durch meinen Tod bezwecken. Ist alles etwas anders gelaufen."
Robert schien nicht ganz mitzukommen, nickte jedoch trotzdem.
"Und ich dachte, als ein Mensch, der zur Hälfte Engel ist, kann man kein komplizierteres Leben haben."
Dean fiel fast das Wasser, das er geholt hatte, aus der Hand.
"Sie... sind Halbengel?!"
Er nickte. Na, das kann ja heiter werden, dachte der Winchester.
Nun kam eine Frau den Flur entlang.
Als sie Dean sah, wie Max' Kopf so auf seinem Schoß lag, blieb sie wie erstarrt stehen.
"Maryse, keine Sorge, er ist auf unserer Seite. Dean, das ist meine Frau."
Sie sagte nichts, sondern zog ihr Schwert.
"Robert, dieser Mann ist tot. Weißt du noch, was ich dir über die neue Dämonenrasse erzählt habe? Als er Castiel sah, hat er sich in ihn hier verwandelt. Und beide wussten, dass er nicht mehr am Leben war."
"Okay, ganz langsam. Heißt das, Cas' größter Schmerz war es, mich wiederzusehen?"
Sie antwortete nicht kam jedoch weiter auf ihn zu.
"Maryse, jetzt hör doch zu. Er hat schon mir und Max das Leben gerettet. Er ist kein Dämon, ich bin mir sicher."
Ihr Gesichtsausdruck wurde etwas gelassener.
"Wenn das wahr ist, warum glaubt, Castiel dann, Sie seien tot?"
"Weil ich eigentlich tot sein sollte. Passiert mir nicht zum ersten Mal... lange Geschichte. Wo ist er?"
"Castiel? Er ist bei meinen Kindern und versucht, mithilfe von einem Hexenmeister, Valentin aufzuspüren, um die Dämonen alle gleichzeitig zu vernichten."
"Und dieser Valentin ist?"
"Ein Wahnsinniger, der versucht, alle Schattenwesen zu vernichten und sich auch nicht scheut, dafür auch seinesgleichen umzubringen."
"Und Sie wissen das, weil Sie früher auf seiner Seite standen?"
Das Ehepaar sah bedrückt zu Boden. "Hey, wegen mir, meinem Bruder Sam und Castiel ist in unserer Welt vor ein paar Jahren die Apokalypse losgegangen, also macht euch keinen Kopf."
Sie warfen ihm entsetzte Blicke zu.
"Problem?"
"Naja, also..."
"Nein, keineswegs. Was gedenken Sie nun zu tun, Dean?"
"Ich werde Cas und den anderen helfen und anschließend mit ihm zurückkehren. Ich habe ihm so einiges zu sagen."
Er ging nach rechts, blieb dann stehen, drehte sich um und seufzte. "Ich sag's ihm, gleich nachdem ich erfahren habe, wie ich hier rauskomme und wo sie überhaupt sind."

"Castiel, hinter dir!"
Clary macht sich viel zu viele Sorgen, dachte der Engel und stach einem weiteren Dämon in die Brust. Dafür, dass sie alle noch Kinder waren, waren die Lightwoods, Jonathan und sie sehr stark. Wenn das hier vorbei war, würde er zu Sam zurückgehen. Nun war er stark genug, um ihn zu beschützen. Wie sollte er das eigentlich Claire erklären? Oder Jody? Würden sie bei der Beerdigung dabei sein wollen?
"Castiel? Hörst du mir zu?"
"Was? Oh, entschuldige, Isabelle. Ich hab' gerade..."
Sie warf ihm einen eher besorgten als verärgerten Blick zu, während Jace nur genervt war.
"Schließt die Augen!", befahl Cas und tötete alle Dämonen im Umkreis von zehn Metern auf einen Streich.
"Wow", kam es von Clary und den Lightwoods und selbst Jace sah ehrfürchtig zu Boden. Castiel verkniff sich ein selbstgefälliges Grinsen und ging wortlos weiter in Richtung Treppe.
"Wir... sollten den Aufzug nehmen. Er ist im zwanzigsten Stock", schlug Alec vor.
"Nein, das dauert zu lange."
Der Engel schnippste und schon waren sie am Ziel... auch wenn die Schattenjäger seltsam reagierten.
"Was soll denn der Scheiß? Ich kann bestimmt die gesamte nächste Woche nicht auf's Klo, vielen Dank auch."
Castiel brauchte ganze drei Sekunden, um zu begreifen, an wen ihn das erinnerte.

"Wo zum Henker sind wir? Wollten wir nicht Cas suchen?"
Dean stieg aus.
"Wir wissen selbst nicht, wo sie sind. Magnus Bane hat sie zu Valentins Versteck geschickt. Er ist der mächtigste Hexenmeister von Brooklyn. Er wird Sie bis zu ihnen bringen. Ist das in Ordnung?"
Dean zuckte die Achseln.
"Klar, solange wir diesen Idioten finden..."
"Glauben Sie nicht, Sie sollten etwas respektvoller gegenüber einem Engel sein?"
Dean gab sich die größte Mühe, nicht laut loszulachen.
"Nein. Ganz bestimmt nicht."
Magnus öffnete.
"Sie müssen der Mundie sein."
"Und Sie müssen der Hexenmeister sein. Bei den Beschreibungen von Ihnen hat nicht einer, den ich fragte übertrieben."
Dean starrte in Magnus' Katzenaugen und grinste bei dem Gedanken, dass keiner wusste, dass er es sah.
Magnus grinste und war sich nicht sicher, ob das gut oder böse gemeint war.
"Ich sollte zurück. Die brauchen im Institut jede Hilfe, die sie kriegen können."
Robert ging und Dean schob sich an Magnus vorbei.
"Und? Wie geht's weiter?"
"Wir senden dich direkt ins Versteck. Ich hätte das auch mit denen machen können, aber der Trenchcoat-Engel wollte das unbedingt selbst machen."
"Wissen Sie was, Magnus? Nach allem, was ich über Sie erfahren habe, glaube ich, Sie sind mit Abstand der coolste Hexer, dem ich je begegnet bin. Und denken Sie nicht, ich sei wenigen begegnet."
Magnus' Grinsen wurde von Mal zu Mal breiter.
"Dasselbe kann ich von ihnen behaupten, Dean Winchester, Mörder des Todes." Sie warteten und unterhielten sich etwa eine Viertelstunde, bis das Portal bereit war. Dean lächelte, trank etwas aus dem nächstbesten Glas, das er fand, dann verschwand er.

"Wie konnte ich das übersehen? Verdammt!"
Jace trat gegen eine Wand.
Sie waren hineingerannt und sofort hatte sich dieser blöde Feuerkreis um Castiel gebildet. Sie waren in eine Falle gelockt worden. Nur um an Castiels Blut zu kommen.
"Verdammt, er WUSSTE es. ER WUSSTE, WIR WÜRDEN KOMMEN!"
"Jace, jetzt komm erstmal runter..."
"Runterkommen, Alec? Wie denn, er könnte mit Castiels Blut sonst was anstellen, er könnte..."
"Jace", Clary legte ihm die Hand auf die Schulter, "Gib dir nicht die Schuld daran."
"Schon klar, schon klar. Keiner hätte das voraussehen können. Aber woher wusste er das mit dem Öl? Oder überhaupt von dem Engel im Institut? Wir müssen..."
"Sei mal still!" Izzy lauschte. Jetzt hörte Jace es auch: Die Dämonen, von denen sie bewacht wurden, kämpften. Und allem Anschein nach waren sie am Verlieren. Wie viele Schattenjäger hatte das Institut nachgeschickt? Nun fielen Schüsse.
"Seit wann kann man Dämonen mit Schusswaffen bekämpfen?", sprach Clary die Frage aus, die gerade jedem durch den Kopf ging.
"Eigentlich gar nicht. Es wäre viel zu aufwendig, jede einzelne Kugel mit 'ner Rune zu versehen", antwortete Alec unsicher.
Jetzt flog die verschlossene Tür aus den Angeln und ein einziger Mann kam durch die Tür.

"Dean Winchester?!"
Clary trat erschrocken zurück. Es konnte unmöglich jemand anderes sein. Und doch...
"Sie... Sie sind tot. Sie sind eine von Castiels traurigsten Erinnerungen."
Dean zog eine Augenbraue hoch.
"Das erste habe ich schon öfter gehört, aber letzteres ist mir neu. War das 'ne Art Kompliment?"
"Nun, also..."
"Ein Mundie? Das darf doch nicht wahr sein."
Dean trat ganz nah an ihn heran.
"Hör mal. Ich habe, ob du's glaubst oder nicht, in meinem Universum vor wenigen Stunden die Welt gerettet und hätte eigentlich explodieren sollen. Und auch sonst bin ich öfter gestorben, als ihr alle je werdet. Also..."
Er wandte sich zu den anderen.
"Dem nächsten, der mich Mundie nennt, polier' ich die Fresse."
Er ging auf die Treppe zu.
"Nein. Keine zwanzig Stockwerke. Nicht mit mir." Er machte auf dem Absatz Kehrt und ging auf den Aufzug zu. Im Aufzug meinte er noch:
"Ach und Clary."
"Ja."
"Ich bin der Typ vom Spiegel vorhin.''
"Ach, das waren Sie."
"Jap."
Ein Geräusch ertönte und die Tür öffnete sich. Etwa drei Dutzend Dämonen drehten sich gleichzeitig zu ihnen um.
"Na toll. Hat jemand zufällig Weihwasserpistolen?", grinste Dean.
"Und ich dachte, niemand ist sarkastischer als Jace", murmelte Alec und zuckte die Achseln.

"Aaaaaaarrrg!" Die seelischen Schmerzen, die Castiel zugefügt wurden, wandelten sich langsam in körperliche um. Es war die schlimmste Folter, der Castiel je ausgesetzt war. Der Dämon griff auf seinen Massenmord im Himmel und Sams Zeit in der Psychiatrie zurück. Mehrere Stichwunden und Kratzer hatten sich bereits auf seiner Burst und seinem Rücken gebildet.
Er schrie.
"Dein Blut ist kostbar, ob ich dich töte oder nicht", stellte Valentin klar, "Aber... du hast noch ein paar Minuten, bevor er dir den Rest gibt, also... irgendwelche letzten Worte? Oder ein Gebet? Wenn es nicht zu lang ist."
Nun konnte man Schreie von draußen wahrnehemen.
"Was zum... das kann nicht..."
Die Tür wurde aufgetreten. Cas traute seinen Augen nicht. Dean stand da. Sein Dean. Blutüberströmt und schmutzig. Aber sein. Castiel überströmte ein unglaubliches Glücksgefühl.
"Weg von meinem Freund, Miststück!"
Völlig überrumpelt stürzte der Dämon sich auf ihn, doch Dean hatte den Colt.
Er warf die Leiche auf die Flammen, wodurch Cas befreit war. Dieser schleuderte Valentin gegen die Wand.
"Ich werde Sie nicht umbringen. Aber ich kenne Ihre Zukunft. Sie hätten meinen Bruder nicht rufen sollen. Ihr wahres Schicksal ist viel schlimmer."
Castiel schickte ihn weit fort und wandte sich dann Dean zu.
"Cas... du siehst furchtbar aus."
Der Engel lächelte. Das war das erste Mal seit dem 'Ende', dass er lächelte. Dean lief auf ihn zu und umarmte ihn. Die Umarmung glitt in einen Kuss über, einen langen, gefühlt ewigen, erleichternden Kuss. Wenn Castiel sich nicht vorher schon perfekt gefühlt hätte, hätte ohm das den Rest gegeben. Als sie sich voneinander lösten, merkte Cas die Schattenjäger, die allesamt an der Tür standen.
"Dean, wir werden angestarrt."
"Hätte ich mir denken können."
Die Teenager wurden rot.
"Tut mir leid, ich hatte nur nicht erwartet..."
"Dass Engel schwul sein können? Ich bitte dich, Clary, sogar Gott ist bi."
"Ist er das?", fragte Isabelle erstaunt.
"Jep. Er hat ein paar Tage bei uns gewohnt, da hat man sich schon einiges zu erzählen."
"Sie haben Gott getroffen? DEN Gott?"
Dean nickte und grinste.
"Können wir, Cas?"
"Meine Aufgabe ist erfüllt, ja. Soll ich euch noch nach Hause..."
Jace winkte ab.
"Danke, aber das schaffen wir schon. Mir ist immer noch dezent schlecht."
Die anderen stimmten ihm zu.
"Wir sehen uns ganz sicher wieder. Macht's gut."
"Castiel." Clary nahm ihn am Arm. "Du meintest, Valentin hätte ein schlimmeres Schicksal. Was meinst du damit?"
"Dass alles gut wird. Egal, wie schlimm es erscheint, Clarissa, am Ende wird alles gut."
Damit tippte er Dean auf die Stirn und sie standen wieder im Bunker.

Continue Reading

You'll Also Like

4K 254 9
lest es wird sich lohnen.
30K 1.3K 71
Es ist meine erste FF zu dem ASDS. Es geht hier um eine Geschichte in der die Spezialisten sich um eine Angstpatientin kümmern... Was für eine Heraus...
325K 13.5K 49
✧˚ · . 𝐇𝐄𝐍𝐃𝐄𝐑𝐒𝐎𝐍┃» Hab ich was verpasst, oder warum bist du plötzlich zum Babysitter mutiert? « 𝗛𝗘𝗡𝗗𝗘𝗥𝗦𝗢𝗡 ist die große Schwester...
68.9K 7.2K 61
"Ich bin ein Krankenpfleger! Meine Aufgabe ist es kranke Menschen zu versorgen und nicht den Babysitter eines verwöhnten Idols zu spielen!" Die Augen...