Isabella Malfoy

By DearMrDarcy

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Isabella Malfoy ist eine Schande für ihre hochangesehene Familie, als sie aus Durmstrang verwiesen wird und n... More

Der Brief
Beschlossene Tatsachen
Rechtschaffung
Severus Snape
Obsidianschwarze Augen
Post von Albus Dumbledore
Im Traum verfolgt
Gleis Neundreiviertel
Hogwarts
Die Auswahl
Ernüchternde Worte
Ein Date?
Zaubertränke mit Folgen
Empathie wider Erwarten
Verschlüsselte Eulenpost
Neue Kontakte
Nachsitzen
Peripetie
Die Kunst, aufzubegehren
Kosequenz des Widerstandes
Paradigmenwechsel
Ein Schritt zurück?
Einsicht
Legilimens
Unerwartete Verbindungen
Das Duell zwischen Löwe und Schlange
Im Büro des Tränkemeisters
Ein Blick in die Vergangenheit
Eine aufschürfende Erkenntnis
Vorweihnachtliche Unglücksboten
Verborgene Seiten
Party auf Umwegen
Feuerwhiskey und Butterbier
Träume sind Schäume, oder?
Abschied
Die Bürde der Malfoys
Reibung und Spaltung
Die Ruhe vor dem Sturm
Erwachen
Ein erschütterndes Ereignis
Die Wiesen von Wiltshire
Zu spät
Zerrissenes Papier
Im goldenen Käfig
Saphir und Silbermond
Schlag auf Schlag
Blaue Flecken
Sackgasse Hoffnung
Reue
Schwarze Tinte
Schlagzeilen
Das Collier
Atmen
Von Kindheit und Erwachsenwerden
Ein neues Kleid
Versäumnisse
Ein besonderes Geschenk
Der Abschlussball
Der gebrochene Mann
Familienbande
Der Satan in ihm
Die Hochzeit
Wieder der Fluss
Epilog
Es gibt eine Fortsetzung!

Die Drohung

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By DearMrDarcy

Der April kam und der April ging. Noch hatte ich nichts von der Freiheit schnuppern dürfen, deren Tore sich augenscheinlich mit meinem siebzehnten Geburtstag für mich geöffnet hatten. Das Maiwetter war wechselmäßig, genau wie meine Stimmung. Missmutig starrte ich aus dem riesigen Bibliotheksfenster und sah die gewaltige, graue Wolkendecke, die unheilvoll über dem Quidditchfeld schwebte immer näher auf das Schloss zuziehen. Es dauerte nicht lange, bis aus dem feinen Nieselregen ein echtes Unwetter geworden war und der Regen sich wie aus Kübeln auf das verdunkelte Schlossgelände ergoss. In einem einschläfernden Takt prasselten die Tropfen mit gezielter Wucht gegen das beschlagene Fenster, sodass meine Sicht auf die Ländereien bald ganz verschleiert war. Genervt wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Diptam-Aufsatz vor mir zu, doch die Zeilen verschwammen vor meinen Augen.

Mein Schädel dröhnte und meine Augen brannten vor Erschöpfung. Ob ich wohl den Aufsatz nachreichen konnte, wenn ich mit Severus redete? Doch tief in meinem Inneren wusste ich bereits bei der einfachen Überlegung, dass seine Antwort ein unanfechtbares „Nein, Isabella, ich mache keine Ausnahmen, auch nicht bei dir", sein würde. Zynisch und dennoch bestimmt. Es war viel zu lange her, dass in mit Severus alleine gewesen war. Ich seufzte leise. Ich vermisste seine Nähe so schrecklich, dass ich nachts manchmal nicht einschlafen konnte, sondern dalag, bis meine Tränen mich in einen unruhigen Traum schickten.

Denn aufgrund der bald anstehenden UTZ- und ZAG-Prüfungen hatte er kaum noch Zeit, weil er oft bis tief in die Nacht hinein seine Unterrichtsstunden vorbereitete oder Aufsätze und Klassenarbeiten korrigieren musste. Hinzu kam für ihn noch seine übliche Arbeit als Lehrer der anderen Klassen. Aber auch für mich ging es stark auf die Abschlussprüfungen zu und ich hockte, zu meinem eigenen Missmut, immer öfter bis spät in die Nacht hinein an irgendwelchen Arbeitsaufträgen und Ausätzen, deren Abgabedatum ich des Öfteren immer fast um ein Haar verpasste, es aber irgendwie doch immer noch rechtzeitig zu schaffen schien. Ich fragte mich, wie Schüler mit weniger Ehrgeiz und weniger guten Noten, als ich, dem ganzen Druck standhielten...

Im Gemeinschaftsraum war es derzeit so laut, dass ich nun doch gezwungen war, mich in die Stille der Bibliothek zurückzuziehen, die ich eigentlich seit geraumer Zeit entschieden mied, weil das Risiko, Yaxley zu begegnen viel zu groß war. Aber heute Abend hatte ich es in dem überfüllten Gemeinschaftsraum einfach nicht mehr ausgehalten. Bei meinem siebten, verkorksten Versuch des Zaubertrankaufsatzes, war ich frustriert aufgesprungen, hatte mir meine Tasche geschnappt und war in die Bibliothek geflüchtet.

Langsam stand ich auf und steuerte die Regalreihe mit der Aufschrift „Zaubertränke und Zauberbräue" an. Die dunklen, hohen Regalreihen warfen schwarze Schatten auf den hölzernen, glattpolierten Bibliotheksboden. Vor der Abteilung für Heiltränke machte ich halt. Die Bibliothek war heute wie ausgestorben. Vielleicht, weil es Freitagabend war und die anderen Schüler besseres zu tun hatten, als sich an einem solchen Abend mit der Wirkung von Diptam herumzuschlagen. Ich seufzte und begann meine pochenden Schläfen mit Zeige-und Mittelfinger zu massieren. Ich hielt inne und schloss die Augen. Und mit einem Mal erfüllte mich verzweifelte Sehnsucht. Oh, Severus. Zaghaft fuhr ich mir mit dem Zeigefinger über meine Lippen und hielt die Augen weiterhin geschlossen...

Das Gefühl in mir war immer noch präsent.
Seine Lippen auf meinen.
Die Hitze.
Das Feuer.

Draußen prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben und ich hörte nun Donner den grauen Himmel erfüllen.

Ich sehnte mich so sehr nach ihm.
Obwohl er manchmal so kalt zu mir war.
Doch wie hätte ich mich wehren können?
Ich war gegen ihn völlig machtlos. Schon seit mehr als einem Jahr.
Ich liebte ihn.
Mit jedem Schlag meines jungen Herzens.
Mit jeder einzelnen Sekunde. Mit jedem Atemzug mehr.

Tatsächlich hatte ich noch nie so ein schmerzhaft schönes Gefühl in meiner Brust gehabt; ich atmete in tiefen Zügen ein und aus, und es war kaum zum Aushalten. Mein Herz lief fast über vor Sehnsucht – nach ihm. „Severus", flüsterte ich in die Stille der leeren Bibliothek hinein. Ich lehnte mich mit der Stirn an eines der zahlreichen Regale, die Augen noch immer geschlossen. Mein Unterleib zog sich bei dem Gedanken an Severus qualvoll zusammen. Ich war so voller Sehnsucht. Ich stöhnte leise auf. Frustriert.

"Hast du mich vermisst?", hörte ich seine dunkle, samtige Stimme ganz dicht an meinem Ohr flüstern.
Ja, seine Stimme! Oh, Severus. Endlich...
Er hatte den Schrei meines Körpers gehört. Mein Verlangen gewittert. Meinen Frust gespürt. Meine Lust nach... mehr.
Doch nie hörte er den Schrei meines Herzens... Er war viel zu vernünftig, viel zu vorsichtig für meinen Geschmack. Hörte er denn nicht, dass jede Faser meines Körpers nach seiner Aufmerksamkeit schrie? Aufmerksamkeit in egal welcher Form. Ob Zorn, Frust oder Liebe.

Seine Hand glitt über mein Schlüsselbein, schob den losen, heruntergerutschten Träger des Sommerkleides wieder über meine blasse Schulter. Ich trug heute Himbeerrot. Meine Lippen und Wangen in dem gleichen Ton, nur weniger intensiv. Ich brauchte keinen Lippenstift, kein Rouge. Seine pure Anwesenheit genügte und mir schoss die Farbe ins Gesicht. Die Haare offen. Verführerisch. Leicht gewellt von der Sonne, die vor einigen Stunde diesem grauen Sommergewitter Platz gemacht hatte, sodass ich Katie unten am See im Schatten der alten Buche zurückgelassen hatte, um meinen Aufsatz zu schreiben...

"Viel zu verspannt...", hörte ich ihn murmeln.

Seine dunklen, nein, seine tintenschwarzen Augen versanken in den meinen. Ich presste die Schenkel zusammen, als er mit seinen Fingern meine Schulter entlangfuhr, wieder hinauf zu meinem Schlüsselbein und meine Haare zur Seite strich und somit meinen Hals freilegte.

„Viel zu beherrscht", murmelte er. „Lass dich fallen, mein Mädchen, lass dich fallen..." Ja, Severus! Oh, Merlin. Ich liebte ihn. Verdammt. Ich liebte ihn. Ja, das tat ich. Severus. Severus. Sev-

Plötzlich umschlagen zwei kräftige Hände meine Taille. Ich blinzelte. Die Hände wanderten weiter meinen Körper hinauf, umfassten meine festgewordenen Brüste. Ich spürte seinen heißen Atem in meinem Nacken und registrierte noch im selben Moment, dass das hier nicht Severus war. Erschrocken fuhr ich herum und blickte in zwei kalte, meergrüne Augen.

„Sag meinen Namen", verlangte er und drehte mich vollständig zu sich herum. „Sag ihn." Die Gier tanzte in seinen Augen wie Feuer. „Ich will ihn aus deinem Mund hören."

„Yaxley?", piepste ich erschrocken und stemmte meine Hände jetzt gegen seine Brust.

„Sag ihn", keuchte er. „Meinen Vornamen, sag ihn." Seine Augen weiteten sich gefährlich. „Oder wem schenkst du in diesen dunklen Stunden deine Sinnlichkeit, wem gibst du dich hin, wenn du glaubst, dass es niemand sieht?" Seine Hände krallten sich in meine Schultern, ich wimmerte auf vor Schmerz. „Ich weiß es... Ja, ich weiß es. Du hast einen Liebhaber, nicht wahr? Du gibst dich ihm hin, obwohl du mir versprochen bist. Wir sind einander versprochen, hast du gehört? Wir sind für einander bestimmt. Und was tust du? Gibst dich einem anderen Mann hin? Träumst von seinen Berührungen... Du kleine Schlampe. Na, gib es schon zu." Er begann mich zu schütteln. Mein Hinterkopf schlug leicht gegen das dunkle Nussbaumholz des Buchregals hinter mir, aber nur kurz. Ich schrie leise auf. „Gib es zu.", schrie er und weiße, schäumende Wut zeichnete sich in seinem hübschen Gesicht ab. Er schüttelte mich immer heftiger. Nun vergrub er eine Hand in meinem Haar und drückte mich gegen das Regal der Heiltrankabteilung. „Na, los. Sag mir seinen Namen, hübsche Isabella, und ich werde ihm das Leben zur Hölle machen, genauso wie dir. Du kleines Miststück..."

„Jonathan", sagte ich und umfasste in einem plötzlichen Impuls seinen muskulösen Oberarm. Bei dem Klang seines Namens hielt er augenblicklich inne und sein Blick wanderte zu meiner Hand, die seinen Arm umklammert hielt. Langsam hob er den Blick. Aufmerksam studierte er mein verängstigtes Gesicht. Nervös befeuchtete ich meine Lippen mit der Zunge.

„Du wirst nächsten Monat mit mir zum Abschlussball der Siebtklässler gehen", verkündete er kühl. "Nach den UTZ-Prüfungen."

„Selbstverständlich", sagte ich rasch und senkte den Blick.

Er nickte. „Ich werde morgen mit dir ein Kleid kaufen gehen. Schließlich soll meine Zukünftige auch vorzeigbar sein."

Ich hielt inne. „M-Morgen? Aber uns ist es nicht erlaubt, dass Schulgelände zu verlassen ohne ausdrückliche Genehmigung der Schulleitung und unserer Eltern. Außerdem liegt die Winkelgasse doch mitten in London und-"

Er hob die rechte Hand und ich verstummte augenblicklich. „Selbstverständlich werde ich nicht mit dir in die Winkelgasse gehen, außerhalb der Ferien." Er verdrehte die Augen über meine Dummheit. „Und ich dachte du wärst nicht nur schön, sondern auch klug." Ein süffisantes Grinsen legte sich um seine blassen Lippen. „Aber solche Frauen gab es wohl nur in Camelot. Merlin hatte Glück." Er lachte kurz über seine eigene Anekdote. Ich starrte ihn an und ballte meine Hände wütend zu Fäusten. Wie abfällig er sich Frauen gegenüber äußerte ängstigte mich, aber es machte mich auch ungemein wütend. Trotzdem sagte ich nichts. „Jedenfalls", holte mich seine schnarrende Stimme zurück in die Wirklichkeit, „werden wir morgen selbstverständlich in Hogsmeade nach einem Kleid für dich suchen. Falls es dir entgangen sein sollte, mein hübsches Dummchen, ist morgen Hogsmeade-Wochenende. Hängt wie immer am schwarzen Brett jedes Gemeinschaftsraums." Er legte zwei Finger unter mein Kinn und sah mir prüfend in die Augen. „Ich erwarte dich morgen vorzeigbar um Punkt zehn Uhr am Portal in der Eingangshalle." Er ließ mein Kinn los und ich nickte mechanisch. „Und Isabella..." Meine Augen flackerten zu ihm herüber. Gewittergrau und Meergrün. „Sollte auch nur irgendetwas von dem stimmen, was du soeben abgestritten hast, dann werde ich dafür sorgen, dass dich nie wieder irgendjemand anrühren will... Schönheit ist vergänglich, weißt du", sagte er mit einem kalten Lächeln. „Der Cruciatus-Fluch beschleunigt den Prozess... Und ich bin ein Meister auf diesem Gebiet, wie du vielleicht wissen solltest. Und ich werde mich nicht scheuen, davon Gebrauch zu machen... Denn wer steht schon auf entstellte Mädchen mit Narbengesicht?"

Mit einen letzten Grinsen machte er auf dem Absatz kehrt und verließ mit federnden Schritten die Bibliothek, wohlwissend, dass seine Drohung die gewünschte Wirkung bei mir hervorgerufen hatte. Endlich konnte ich die Schwäche zulassen, die schon die ganze Zeit durch meinen Körper jagte und meine Hände zum Zittern brachte. Kraftlos brach ich auf dem Boden zusammen und vergrub mein Gesicht in den Händen. Trockene Schluchzer ließen mich am ganzen Körper beben. Und diesmal war kein Severus in der Nähe, der mich beschützend in den Arm nahm und mir sagte, dass alles wieder gut werden würde...

Oh je... Arme Bella. Brr, widerlicher Kerl, dieser Yaxley :D Aber es gibt halt auch diese Art von Charakteren... Ob er wohl noch eine andere Seite hat? Was denkt ihr? :)

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