Isabella Malfoy

By DearMrDarcy

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Isabella Malfoy ist eine Schande für ihre hochangesehene Familie, als sie aus Durmstrang verwiesen wird und n... More

Der Brief
Beschlossene Tatsachen
Rechtschaffung
Severus Snape
Obsidianschwarze Augen
Post von Albus Dumbledore
Im Traum verfolgt
Gleis Neundreiviertel
Hogwarts
Die Auswahl
Ernüchternde Worte
Ein Date?
Zaubertränke mit Folgen
Empathie wider Erwarten
Verschlüsselte Eulenpost
Neue Kontakte
Nachsitzen
Peripetie
Die Kunst, aufzubegehren
Kosequenz des Widerstandes
Paradigmenwechsel
Ein Schritt zurück?
Einsicht
Legilimens
Unerwartete Verbindungen
Das Duell zwischen Löwe und Schlange
Im Büro des Tränkemeisters
Ein Blick in die Vergangenheit
Eine aufschürfende Erkenntnis
Vorweihnachtliche Unglücksboten
Verborgene Seiten
Party auf Umwegen
Feuerwhiskey und Butterbier
Träume sind Schäume, oder?
Abschied
Die Bürde der Malfoys
Reibung und Spaltung
Erwachen
Ein erschütterndes Ereignis
Die Wiesen von Wiltshire
Zu spät
Zerrissenes Papier
Im goldenen Käfig
Saphir und Silbermond
Schlag auf Schlag
Blaue Flecken
Sackgasse Hoffnung
Reue
Schwarze Tinte
Schlagzeilen
Das Collier
Atmen
Von Kindheit und Erwachsenwerden
Die Drohung
Ein neues Kleid
Versäumnisse
Ein besonderes Geschenk
Der Abschlussball
Der gebrochene Mann
Familienbande
Der Satan in ihm
Die Hochzeit
Wieder der Fluss
Epilog
Es gibt eine Fortsetzung!

Die Ruhe vor dem Sturm

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By DearMrDarcy


Langsam und verängstigt rutschte ich an der Tür herunter zu Boden. Stumme Tränen rannen mir über die Wangen, aber ich wischte sie unwirsch fort. Ich wusste nicht, wie lange ich auf die Tür eingehämmert hatte und nach meinem Vater geschrien hatte. Gefleht hatte, dass er mich herausließ, aus diesem kleinen, engen Raum, wo die Luft stickig und dick war, sodass man kaum atmen konnte.

Mein Zimmer lag in völliger Dunkelheit. Nicht einmal die Sterne blickten heute durch den breiten Erker herein, vor dem ich mich nun zusammenkauerte, die Beine an die Brust gezogen und den Kopf auf die Knie gebettet. Eingesperrt zu sein war für mich das Schlimmste. Ein Schlag ging vorbei, er schmerzte, aber nur kurze Zeit. Angeschrien zu werden tat weh, aber auch das dauerte meist nicht lange an. Aber eingesperrt zu sein war ein Freiheitsentzug, den ich nicht gewohnt war. Es war die primitivste Form der Bestrafung. Und dennoch die Schlimmste.

Wäre ich bereits siebzehn würde ich mich einfach mit einem simplen Alohomora-Zauber aus diesem Zimmer befreien. Mein Blick blieb an meinem Hogwarts-Schrankkoffer hängen. Langsam richtete ich mich auf und Schlug den Kofferdeckel zurück. Der Inhalt bestand aus einem einzigen Chaos, aber ich fand meinen Zauberstab einige Sekunden später zwischen einem alten Paar Socken und einem zerknitterten, mit Packpapier umwickelten Päckchen. Meine Augen weiteten sich für einen Moment vor Überraschung. Langsam und vorsichtig zog ich Severus' Päckchen aus dem Wirrwarr von Umhängen, Büchern und anderem Krimskrams hervor.

Die Ecken waren bereits ein wenig angerissen und das Zauberklebeband löste sich an der Rückseite schon fast vollständig ab. Das Geschenk schien in aller Eile verpackt worden zu sein. Mit einem warmen Gefühl im Magen kletterte ich vorsichtig auf das riesige Himmelbett und betrachtete das kleine Päckchen in meinen Händen. Er hatte mir ein Weihnachtsgeschenk gemacht. Mir. Mit leicht klopfendem Herzen schlug ich das dicke, braune Papier auseinander.

Ein wunderschönes, in einen teuren mitternachtsblauen Einband geschlagenes und mit goldgeprägten Ecken verziertes, Buch kam zum Vorschein. Der leichte Geruch von Eukalyptus verbreitete sich im Raum. Meine Initialen prangten in hauchfeiner geschwungener Schrift auf der Rückseite des Buches. Gespannt schlug ich es auf und stellte mit leichter Enttäuschung fest, dass es leer war. Mit gerunzelter Stirn blätterte ich durch die leeren, leicht vergilbten Seiten. Sie ließen sich schwer umblättern. Es war dickes, teures Pergament. Die Titelseite des Buches war aus noch festerem Pergament. Ich hielt inne. Ein winziger Schriftzug zog sich wie ein feines, schwarzes Buchstabenband über die linke untere Ecke des Titelblattes. Ich erkannte seine Schrift sofort wieder.

Schreib alles auf. Alles. Und lies es mir irgendwann vor. Ich werde dir zuhören. Ich werde dir immer zuhören. Ich werde dir auch dann noch zuhören, wenn unsere Herzen langsamer schlagen, der Mond die See berührt und sich dein Haar unter meinen Fingern zu Schnee verwandelt. So lange höre ich dir zu.

Eine Träne tropfte auf die geschwungenen Worte. Mehr stand dort nicht. Doch das musste es auch nicht.

*

Ein kratzendes Geräusch ließ mich hochschrecken. Der Schlüssel wurde im Schloss herumgedreht. Die Tür sprang auf. Eine große dunkle Gestalt hob sich schwarz gegen das dämmrige Flurlicht ab. Die Umrisse meines Vaters nahmen Kontur an. Zwei Schritte vor meinem Bett blieb er stehen. In der einen Hand den Zauberstab, in der anderen ein Pergament. Langsam richtete ich mich auf. Severus' Buch fiel dabei auf die dunkle Bettdecke unter mir.

Langsam ließ er sich auf meine Bettkannte sinken. Er steckte den Zauberstab und das gefaltete Pergament bedächtig unter seine Weste, dann streckte er die Hand nach mir aus. Verängstigt sah ich ihn an. „Komm her", sagte er leise. Ich rührte mich nicht. „Na, komm schon her, Kind." Ich starrte ihn nur an. Sanft berührte er meine Schulter und wollte mich zu sich heranziehen.

Wütend fing ich an, seine Brust mit meinen Fäusten zu bearbeiten. „Ich hasse dich", schrie ich. „Warum tust du das?" Auf jedes Wort folgte ein Schlag. Es war beinahe wie ein Rhythmus. „Ich hasse dich. Ich hasse dich. Ich hasse dich. Du machst alles kaputt." Er wehrte sich nicht mal, also schlug ich fester zu. „Ich hatte Angst", schrie ich. „Du hast mich mehr als einen Tag hier eingesperrt, ohne auf meine Rufe zu reagieren." Ich hielt inne und deutete hysterisch mit ausgestrecktem Finger zu den Fenstern. „Sieh doch. Es wird draußen bereits wieder dunkel." Tatsächlich leuchtete die Dämmerung bereits wieder über den Ländereien Mafloy-Manors. „Einen ganzen verdammten Tag hast du mich eingesperrt." Meine Stimme war um einige Oktaven höher als gewöhnlich. „Ohne Essen und Trinken. Ohne ein Wort." Meine Hände machten sich wieder selbstständig und krallten sich nun in seine Schultern. „Sowas darfst du nicht tun." Ich fing an ihn zu schütteln. „Du darfst das nicht tun. Du bist mein Vater. Du bist grausam und kaltherzig." Wieder fing ich an, auf seine Brust einzuschlagen, aber diesmal fasste er meine Hände mit einem einzigen, festen Griff zusammen, dem ich mich nicht entwinden konnte.

„Shh, Isabella... Ruhig", murmelte er mit seiner tiefen Stimme, die mir gleichzeitig das Gefühl von unbändiger Angst und engstem Vertrauen geben konnte.

„Lass mich los", fauchte ich und wand mich aus seinem Armen.

„Shh...", murmelte er nur immer wieder dicht an meinem Kopf. „Lass es gut sein, mein Kind... Beruhige dich."

„Lass mich", flehte ich, doch mein Widerstand bröckelte.

„Shh, Isabella. Ganz ruhig. Ich bin hier..."

Alle Emotionen lösten sich. Mein Herz schlug so schnell, als wenn ich gerade eine wilde Verfolgungsjagd hinter mich gebracht hätte. „Bitte tu das nie wieder", wimmerte ich an seine Brust gelehnt, die Hände fest in sein dunkles Hemd gekrallt. „Bitte tu das nie wieder. Ich hatte solche Angst."

„Ich verspreche es", murmelte er in mein Haar. Dann zögerte er. „Es tut mir leid, Isabella", sagte er mit rauer Stimme. „Das hast du nicht verdient. All das hast du nicht verdient. Aber manchmal muss ich eben Dinge tun, die dir widerstreben. Ich tue das nur zu deinem Besten. Versteh das bitte." Er legte Zeige- und Mittelfinger unter mein Kinn und zwang mich so, ihn anzusehen. „Ich möchte, dass du das weißt, Isabella", sagte er mit fester Stimme.

Ich war unfähig, mich zu rühren. Ich nickte wie in Trance. Ich wollte ihn von mir stoßen, wollte fortfahren, seine Brust mit meinen Fäusten zu bearbeiten, wollte ihn die Angst und die Einsamkeit spüren lassen, die ich durchlitten hatte, wollte ihn von mir stoßen, ihn verfluchen und die Flucht ergreifen. Aber ich konnte nicht... Stattdessen brach ich haltlos schluchzend in seinen Armen zusammen. All die Laster der vergangenen Monate schienen auf einmal heraus zu wollen. Ich stellte mir vor, dass es Severus war, der mich festhielt und mit sanfter Stimme auf mich einredete. Ich dachte an seine Stimme, die wie flüssige Seide zu mir hindurchdrang, dachte an seine dunklen Augen, die mir einen Schauer über den Rücken jagten, dachte an seine warmen Finger, die zärtlich durch mein Haar fuhren... Mein Herz zog sich so schmerzvoll zusammen, dass ich hätte aufschreien wollen. Und bei dem Gedanken an Severus wälzte ich mich gequält hin und her und wimmerte, aber mein Vater hielt mich fest umklammert. Nach einer Weile versiegten meine Tränen und ich schluchzte nur noch leise vor mich hin.

Mein Vater strich mir beruhigend mit der Hand übers Haar und wiegte mich in seinen Armen. „Jetzt wird alles gut, mein Engel", murmelte er. „Ich habe dafür gesorgt. Jetzt wird alles wieder gut werden... Du bist in Sicherheit. Du darfst mir nur nicht mehr davonlaufen. Das darfst du wirklich nicht tun, denn dann könnte ich vor Sorge um dich zergehen..." Mit seiner freien Hand umklammerte er das Pergament unter seinem Hemd und drückte es an sich wie einen wertvollen Schatz. "Alles wird gut. Er wird dich mir nicht mehr wegnehmen können..." Dann schlang er beide Arme um mich und drückte mich an seine Brust. "Niemand wird dir nun je etwas antun. Das lasse ich nicht mehr zu. Alles wird gut."

Mysteriöses Ende, oder? :) Was glaubt ihr? Schreibt mir eure Vermutungen gerne in die Kommentare :D Bald erfahrt ihr, was dahinter steckt! Grr, ich mag Lucius einfach nicht!!!

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