Isabella Malfoy

By DearMrDarcy

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Isabella Malfoy ist eine Schande für ihre hochangesehene Familie, als sie aus Durmstrang verwiesen wird und n... More

Der Brief
Beschlossene Tatsachen
Rechtschaffung
Severus Snape
Obsidianschwarze Augen
Post von Albus Dumbledore
Im Traum verfolgt
Gleis Neundreiviertel
Hogwarts
Die Auswahl
Ernüchternde Worte
Ein Date?
Zaubertränke mit Folgen
Empathie wider Erwarten
Verschlüsselte Eulenpost
Neue Kontakte
Nachsitzen
Peripetie
Die Kunst, aufzubegehren
Kosequenz des Widerstandes
Paradigmenwechsel
Ein Schritt zurück?
Einsicht
Legilimens
Unerwartete Verbindungen
Das Duell zwischen Löwe und Schlange
Im Büro des Tränkemeisters
Ein Blick in die Vergangenheit
Eine aufschürfende Erkenntnis
Vorweihnachtliche Unglücksboten
Party auf Umwegen
Feuerwhiskey und Butterbier
Träume sind Schäume, oder?
Abschied
Die Bürde der Malfoys
Reibung und Spaltung
Die Ruhe vor dem Sturm
Erwachen
Ein erschütterndes Ereignis
Die Wiesen von Wiltshire
Zu spät
Zerrissenes Papier
Im goldenen Käfig
Saphir und Silbermond
Schlag auf Schlag
Blaue Flecken
Sackgasse Hoffnung
Reue
Schwarze Tinte
Schlagzeilen
Das Collier
Atmen
Von Kindheit und Erwachsenwerden
Die Drohung
Ein neues Kleid
Versäumnisse
Ein besonderes Geschenk
Der Abschlussball
Der gebrochene Mann
Familienbande
Der Satan in ihm
Die Hochzeit
Wieder der Fluss
Epilog
Es gibt eine Fortsetzung!

Verborgene Seiten

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By DearMrDarcy

Danke Meliii24 für deinen Kommentar :) Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!


Doch alles kam noch schlimmer, als ich mir vorgestellt hatte. Er machte aus einem Abend Nachsitzen eine Woche und aus den zehn Punkten Abzug zwanzig. Wütend sah ich ihm nach, wie er aus dem Klassenzimmer rauschte, die Tür hinter sich zuschlug und dabei Umbridges widerliche rosa Notiz mit spitzen Fingern von sich hielt wie ein totes Insekt, dem man nicht zu nahe kommen wollte.

Ich kochte noch immer vor Wut. Wie konnte Snape nur? Wieder versuchte ich, meinem Ärger Luft zu machen, indem ich dem Bücherregal an der rechten Büroseite einen Fußtritt verpasste. Es erzitterte und ein wenig Staub segelte zu Boden. Ich ließ einen langen Zug Luft aus meinen Lungen entweichen und lehnte mich mit dem Rücken an das Regal. Eines der Bücher mit dem äußerst prekären Titel „Gifte, Seuchen und Befall" fiel dumpf neben mir zu Boden und entblößte das grässliche Foto einer mit dunkelgrünen Pocken übersäten Hand mit der bedeutsamen Überschrift „Portugieser Flusspilzbefall".

Mit schaurigem Gefühl im Nacken schlug ich das Buch zu und steckte es zurück zwischen die anderen, mit reichlich Staub und Schmutz bedeckten, Exemplare. Ein anderes Buch aber erregte wieder einmal meine Aufmerksamkeit. Verstohlen sah ich mich in dem Raum um, dann zog ich das schwarzmagische Buch vorsichtig aus dem Regal. Sofort fiel ich über das erste Kapitel her und hatte den Punktabzug und Snapes Rüge in dem Moment auch schon wieder vergessen, da ich in die Zeilen eintauchte. Nicht, dass mich schwarze Magie besonders angezogen hätte, aber eben, weil es verboten war, war es ja so spannend durch diese Zeilen zu stöbern.

Langsam rutschte ich an der blanken Steinwand hinab, den Blick unentwegt auf die schwarzgedruckten Wörter gerichtet. Gerade, als ich das Vorwort gelesen hatte hörte ich Schritte auf dem Gang. Schnell klappte ich das Buch zu und wollte es mit fahrigen Fingern zurück in das Regal schieben, als ein Stück Papier aus der Mitte des Buches hervorrutschte. Verflucht. Wenn Snape mitbekam, dass ich eines seiner wertvollen Bücher gelesen und dabei auch noch ruiniert hatte, konnte ich mich aber auf ein Donnerwetter sondergleichen gefasst machen.

Die Schritte draußen auf dem Gang erstarben und ich wagte, ruhiger zu atmen. Ich schlug die Stelle mit der vermeintlich losen Buchseite auf. Die Zeichnung einer sorgfältig mit ihren Wirkungen und Eigenschaften als Zaubertrankzutat beschrifteten Lilie füllte die komplette rechte Seite und das, was ich zuvor für eine aus dem Einband gelöste Buchseite gehalten hatte war in Wirklichkeit ein ausgebleichtes und alt wirkendes Zaubererfoto, das zwischen den leicht vergilbten Seiten klemmte. Ich zog es vorsichtig hervor. Es war das Bild einer hübschen jungen Frau mit dichtem, dunkelrotem Haar und leuchtend hellgrünen, mandelförmigen Augen, die mir aus dem Foto lächelnd entgegenwinkte.

Ich starrte in diese verblüffend grünen Augen der Frau und ich hatte mit einem Mal fast das Gefühl, als würde ich diese Frau, die fast noch ein Mädchen war, kennen. Zumindest kam sie mir seltsam bekannt vor und mir war, als wäre ich diesem strahlenden Blick nicht zum ersten Mal begegnet. Doch mir wollte nicht einfallen, woher ich die Frau möglicherweise kennen könnte. Nun stellte sich mir die zweite, bei weitem noch absurdere Frage: Warum bewahrte oder vielmehr versteckte Snape dieses alte Foto zwischen den Seiten eines verbotenen schwarzmagischen Buches?

Ich sah wie gebannt auf das Foto hinab und merkte nicht, wie die Tür zum Büro erneut aufgezogen wurde. Hastig stopfte ich das Foto zurück an seinen urspürglichen Platz und verbarg das Buch hinter meinem Rücken. Dann hechtete ich hinüber zu meiner Schultasche und hatte gerade noch Zeit, so zu tun, als würde ich darin nach etwas suchen. Keine Sekunde später fand ich mich mit meinem eigenen Gesicht nur noch Zentimeter von dem meines Zaubertrankprofessors entfernt. Seine schwarzen Augen blitzen gefährlich auf und mir lief ein kalter Schauer den Rücken hinab. Ich schluckte.

„Was haben Sie noch hier zu suchen?", blaffte Snape und seine kalten Augen gruben sich in die meinen.

„Ich...", stotterte ich. Snapes Augen wurden schmal. „I-Ich habe mein Zaubertrankbuch hier vergessen", sagte ich und mied Snapes stechenden Blick. Ich durchstöberte mit der freien Hand meine Schultasche und bemühte mich, eine Unschuldsmiene aufzusetzen. Dann zog ich Zaubertränke für Fortgeschrittene aus der Tasche und probierte, meinem ängstlichen Gesichtsausdruck den Eindruck von höchster Überraschung zu geben. „Ach, hier ist es ja", sagte ich mit hoher Stimme und schlug mir mit der Hand gegen die Stirn. „Zu blöd, dass ich es immer überall rumliegen lasse", flötete ich. „Aber jetzt habe ich es ja wieder", ich machte Anstalten, mich Richtung Tür zu bewegen. „Verzeihung für die Störung, Sir, aber Sie wissen ja, der Aufsatz über Gegengifte..." Ich trat einen Schritt nach vorn.

Doch Snape durchschaute mein wenig überzeugendes Schauspiel zu meinem Leidwessen natürlich sofort und versperrte mir den Weg. Er fuhr sich in einem Anflug von erhöhtem Stresspegel mit der Hand übers Gesicht und ich nutzte den Moment um das verbotene Buch blitzschnell in den Tiefen meiner Tasche verschwinden zu lassen. Doch dann sagte Snape etwas, das mein Herz ein Stockwerk tiefer rutschen ließ. „Tasche ausleeren", befahl er.

Ich rührte mich nicht. „Tasche leeren, Miss Malfoy." Seine Lippen waren ganz weiß vor unterdrückter Wut.

Mit wild klopfendem Herzen, aber nicht minder zornig stülpte ich trotzig meine Tasche um, sodass sich ihr kompletter Inhalt auf Snapes glattpolierten Schreibtisch ergoss, angefangen bei dem halben Dutzend Lehrbücher, dem verbotenen schwarzmagischen Buch, über Federkiele, einen ziemlich matschigen Apfel vom Mittagessen bis hin zu einer Packung von Bubbles bestem Blaskaugummi. Warum musste Snape auch hellseherische Fähigkeiten haben? Ein Muskel unterhalb von seinem rechten Auge zuckte verräterisch, als der Apfel über den Tisch rollte und mit einem dumpfen Geräusch auf dem Steinboden des Büros auftraf. Ich verschränkte schief grinsend die Arme vor der Brust und blies mir mit Genugtuung eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Snape knirschte mit den Zähnen. „Passen Sie auf, dass ich meinem eigenen Haus nicht noch mehr Punkte abziehe", zischte er mit zusammengepressten Lippen.

Doch ich dachte gar nicht daran jetzt kleinbeizugeben. „Haben Sie gefunden wonach Sie suchen, Sir?" Ich klaubte die Kaugummipackung auf und steckte mir einen in den Mund.

Und nun hieß es nur noch immer schön weiter zu provozieren, um von der eigentlichen Straftat abzulenken... Mein Plan ging auf.

In hohem Bogen zischte der noch halb unzerkaute Kaugummi aus meinem Mund und landete pfeilschnell und mit einem zischenden Geräusch in dem metallenen Mülleimer an der Stirnseite des Zimmers. Und wie blendend mir die Provokation gelungen war bemerkte ich spätestens jetzt, als Snape mich am Handgelenk packte, die Bürotür aufriss, mich nicht gerade sanft hinausschob und gleich darauf wieder hinter mir zuschlug. Meine Tasche aber lag noch immer auf seinem Schreibtisch... Das wiederrum hatte nicht zu meinem genialen Plan gehört.

Einen Moment war ich völlig perplex, doch die Sache klärte sich nach weiteren zehn Sekunden auf, als die Bürotür erneut aufgerissen wurde und Snape kochend vor Zorn mit dem Buch vor meiner Nase auf und ab wedelte. Offenbar hatte er während seiner fünfzehnsekündigen Durchsuchungsprozedur genau das gefunden, was ich versucht hatte zu verbergen. Er stellte mir keine Fragen, sondern sah mich nur unverwandt wütend an und beugte sich schließlich mit gefährlich blitzenden Augen so tief zu mir hinab, dass seine Nasenspitze nur noch Zentimeter von meiner eigenen entfernt war.

„Ich weiß nicht, was Sie während meiner Abwesenheit hiermit getrieben haben", er wedelte erneut mit dem Buch vor meiner Nase herum, „aber seien Sie versichert, dass das ein Nachspiel haben wird."

Falls es überhaupt möglich war, Snapes Zorn noch weiter anzufachen, war jetzt der Moment, es auszutesten, denn schlimmer konnte es wohl kaum werden, fand ich. Besser gleich mit der Wahrheit herausrücken und ihn seinerseits konfrontieren, als zu riskieren, dass ich Strafarbeiten ableisten musste, die, aus meiner Sicht, unverdient waren.

„Bitte, Professor", sagte ich rasch, damit er mir nicht wieder die Tür vor der Nase zuschlagen konnte, „ich wollte gerade gehen, da ist eines der Bücher aus dem Regal gefallen und als ich es zurück an seinen Platz stellen wollte, ist mir dieses Exemplar hier aufgefallen." Ich deutete auf das in schwarzes Leder gebundene Buch in seiner Hand, die ungewöhnlich still war, wo meine doch so sehr zitterte. „Als ich das Buch aufschlug, natürlich nur aus Naivität und wie ich zugeben muss ungeahnter Dummheit", sein Blick wurde kaum merklich weniger frostig, „ist mir dieses Bild im inneren des Buches aufgefallen. Sir, ich glaube ich kenne sie, Verzeihung, die Frau auf dem Foto natürlich, meine ich."

Snape verzog keine Miene. „Das ist unmöglich", sagte er knapp.

„Sir?"

„Sie können Sie unmöglich kennen, sie..." Seine Stimme brach, ehe er in schneller und abgehackter Tonlage hinzufügte: „... sie starb als Sie gerade mal zwei Jahre alt waren."

„Oh." Ich starrte verlegen zu Boden. „Aber ihre Aug-"

„Seien Sie still", zischte Snape und drehte mir plötzlich den Rücken zu, ehe er zum Regal hinüberschritt und das Buch zurück an seinen Platz stellte. „Gehen Sie jetzt", sagte er mit unveränderter Stimme, doch er hatte mir noch immer den Rücken zugekehrt.

„Alles in Ordnung, Professor?", fragte ich, beinahe ernsthaft in Sorge.

„Gehen Sie und treffen Sie mich heute Abend um 21 Uhr in meinem Büro. Wir reden über Ihren weiteren Verbleib in Bezug auf ihren kleinen missglückten Diebstahl von einem gewissen Buch..."

Ich drehte mich zur Tür. Es war zum wahnsinnig werden. Mitten in der Bewegung machte ich kehrt und lief zu ihm zurück. Ich legte ihm eine Hand auf den Rücken und versuchte behutsam einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen, doch er wich nur zur Seite und rauschte auf direktem Wege in einen der angrenzenden Räume. Verunsichert zog ich mich zurück. Erst draußen auf dem Flur fiel mir auf, dass mein Zorn wie weggeblasen schien und an seine Stelle ein seltsam mulmiges, sorgenvolles Gefühl getreten war.

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