Isabella Malfoy

By DearMrDarcy

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Isabella Malfoy ist eine Schande für ihre hochangesehene Familie, als sie aus Durmstrang verwiesen wird und n... More

Der Brief
Beschlossene Tatsachen
Rechtschaffung
Severus Snape
Obsidianschwarze Augen
Post von Albus Dumbledore
Im Traum verfolgt
Hogwarts
Die Auswahl
Ernüchternde Worte
Ein Date?
Zaubertränke mit Folgen
Empathie wider Erwarten
Verschlüsselte Eulenpost
Neue Kontakte
Nachsitzen
Peripetie
Die Kunst, aufzubegehren
Kosequenz des Widerstandes
Paradigmenwechsel
Ein Schritt zurück?
Einsicht
Legilimens
Unerwartete Verbindungen
Das Duell zwischen Löwe und Schlange
Im Büro des Tränkemeisters
Ein Blick in die Vergangenheit
Eine aufschürfende Erkenntnis
Vorweihnachtliche Unglücksboten
Verborgene Seiten
Party auf Umwegen
Feuerwhiskey und Butterbier
Träume sind Schäume, oder?
Abschied
Die Bürde der Malfoys
Reibung und Spaltung
Die Ruhe vor dem Sturm
Erwachen
Ein erschütterndes Ereignis
Die Wiesen von Wiltshire
Zu spät
Zerrissenes Papier
Im goldenen Käfig
Saphir und Silbermond
Schlag auf Schlag
Blaue Flecken
Sackgasse Hoffnung
Reue
Schwarze Tinte
Schlagzeilen
Das Collier
Atmen
Von Kindheit und Erwachsenwerden
Die Drohung
Ein neues Kleid
Versäumnisse
Ein besonderes Geschenk
Der Abschlussball
Der gebrochene Mann
Familienbande
Der Satan in ihm
Die Hochzeit
Wieder der Fluss
Epilog
Es gibt eine Fortsetzung!

Gleis Neundreiviertel

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By DearMrDarcy


Ich atmete weiterhin stumm den vertrauten Geruch meines Vaters ein und hielt den Kopf an seine Brust gepresst, während er mir mit seiner freien Hand sanft übers Haar fuhr.

Nach einigen kurzen Augenblicken beugte er sich zu mir hinab und hielt mich eine Armlänge von sich entfernt fest, während seine rechte Hand noch immer mit festem Griff meinen schlanken Oberarm umschloss.

„Isabella." Mein Vater seufzte. „Was mache ich nur mit dir? Warum redest du nicht mit mir, wie früher? Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt. Was bedrückt dich, mein Kind?"

Er wischte mit seinem Zeigefinger erstaunlich sanft eine Träne von meiner Wange und ich hätte meinen Kopf am liebsten gleich wieder in seinen Armen vergraben, doch der Griff seiner Finger um meinen Arm ließ dies nicht zu und ich war gezwungen ihm ins Gesicht zu blicken.

Ich brauchte einige Minuten, um meine Stimme wiederzufinden, was allerdings nicht an dem vorherigen Silencio-Zauber lag, sondern vielmehr meiner Angst zuzuschreiben war.

„Ich weiß nicht", begann ich mit zittriger Stimme und hob den Blick. „Ich habe nur das Gefühl, dass ich dich ständig enttäusche und ich dich nicht mehr stolz mache. Ich glaube, ich bin dir nicht mehr wichtig", flüsterte ich.

Der Gesichtsausdruck meines Vaters wurde ernst, ehe er mir tief in die Augen sah.

„Isabella. Du und Draco seid das Wichtigste für mich. Ich könnte es nie zulassen, dass euch etwas geschieht. Ich weiß, ich verlange viel von euch, vielleicht sogar zu viel und ich bin manchmal sehr hart zu dir. Aber glaube mir, ich will nur dein Bestes. Ich möchte dich stark machen für diese Welt da draußen, damit du an ihr wächst und ich möchte dich vor Enttäuschungen, die das Leben bereit hält, so lange wie möglich bewahren. Man spürt all die Freuden seiner Kinder, auch ihre Schmerzen. Man sieht ihre Schwächen und gleich auch die eigenen. Man wünscht ihnen nur Gutes, damit sie den Qualen des Lebens entgehen. Ich erkenne so viel von mir selbst in dir wieder, die guten Eigenschaften, aber auch die weniger guten. Ich sehe deine Stärke und glaube mir, ich verstehe dich besser, als du vielleicht begreifen magst und all meine Entscheidungen berufen sich darauf, das Beste in dir zum Vorschein zu bringen und dich vor dem Grauen der Welt zu beschützen."

Er hielt inne.

„Aber ich kann das nicht, Vater. Ich bin nicht wie du!", stieß ich hervor.

„Ich möchte, dass du mir jetzt gut zuhörst, Isabella. Lass dir von keinem sagen, dass du irgendwas nicht kannst. Auch nicht von mir. Versprich mir das!"

Sein Blick wurde milder und die strengen und harten Gesichtszüge glätteten sich für einen Moment, und sein Gesicht wirkte für den Augenblick jünger und unbeschwerter, ehe er mich in die Arme schloss.

„Vater", flüsterte ich. „Ewig ringst du in mir. Und nie hörst du auf."

„Ich weiß, dass du mich nicht enttäuschen wirst, Bella! Merke dir meine Worte gut, Kind. Denn eines Tages wirst auch du diese Bürde tragen."

Er erhob sich seufzend und ließ mich los. „Und jetzt müssen wir los, sonst kommen wir zu spät."

Ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen schritt er aus dem Studierzimmer und ließ dröhnende Stille zurück. Ich sank wieder auf den Teppich zurück und versuchte die Worte meines Vaters zu begreifen, denn ich war mir nicht sicher, ob ich sie überhaupt verstanden hatte.


Der Bahnsteig war voller Muggel. Doch mein Vater bahnte sich, uns allen voran schreitend, energisch einen Weg durch die Massen, bis wir vor einer Backsteinmauer ankamen, welche die Gleise Neun und Zehn in Kings Cross teilte. Es war zehn vor elf.

Leicht verwirrt sah ich zu meinem Vater empor. Er legte mir eine Hand auf die Schulter und drückte sie kurz, eher er sich zu mir herunterbeugte und flüsterte: „Zusammen."
Zuerst war ich verwirrt, aber sagte nichts. Und mit diesen Worten durchmaßen wir das Tor, dass die Muggelwelt von unserer Welt trennte und ich fand mich auf einem belebten Bahnsteig wieder, wo mächtig viel Getriebe herrschte. Der rote Hogwartsexpress stieß dampfend Rauch über die Köpfe der schnatternden Schüler und Eltern hinweg.

Ein rothaariger Junge in einem kastanienbraunen, zerschlissenen Pullover stieß mich grob aus dem Weg und bahnte sich eine Schneise durch eine Schar kichernder Mädchen in Hogwartsuniform und mit blau-silbernen Krawatten, auf denen ein Adler abgebildet war.
Empört schaute ich dem Rotschopf hinterher und für einen Moment verstärkte sich der Druck auf meiner Schulter enorm, denn mein Vater hatte seine Finger in meine Haut gepresst, als der Junge vorbeigeeilt war.

Jetzt gesellte er sich zu einem hübschen rothaarigen Mädchen mit rehbraunen Augen und einem Jungen mit verstrubbeltem, rabenschwarzen Haar und verblüffend grünen Augen, die hinter einer Brille mit runden Gläsern leuchtend hervorstachen. Doch es war die blitzförmige, hauchfeine Narbe auf der Stirn des Jungen, die mich nach Luft schnappen ließ.

„Das ist Harry Potter", stammelte ich und sah meinen Vater aufgeregt an.

Doch in seinem Blick spiegelten sich Häme und Verachtung wieder. „Ja, das ist Potter", murmelte mein Vater. „Und du wirst dich von ihm fernhalten, haben wir uns verstanden?"

„Aber...", begann ich langsam.

„Ob wir uns verstanden haben, Isabella?" Sein Blick bekam etwas Bedrohliches.

„Ja, Vater."

„Gut." Er nickte zufrieden. „Wo bleiben denn deine Mutter und Draco?" Er sah sich suchend auf dem Gleis um, doch ich starrte nach wie vor gebannt zu Harry Potter und seinen Freunden herüber. Gerade hatte sich ein Mädchen mit buschigem braunem Haar zu Potter und seinen Freunden gesellt.

Auf ihrer Brust schimmerte das silberne Abzeichen der Vertrauensschüler und in den Armen hielt das Mädchen einen orangefarbenen äußerst hässlichen Kater mit eingedelltem Gesicht an sich gepresst. Das hübsche Mädchen mit den roten Haaren lachte auf und der trotzige Blick des Rotschopfs in kastanienbraun ließ mich darauf schließen, dass die beiden Geschwister waren.

Jetzt legte Potter einen Arm um das Mädchen mit dem Buschhaar und sie vier zogen los, vermutlich um sich ein freies Abteil zu suchen.

Mit einem seltsamen kleinen Stich im Magen wandte ich mich von den vier Freunden ab und ließ den Blick suchend über die Menge schweifen. Mein Blick fiel auf einige bekannte Gesichter, unter ihren Jonathan Yaxley, die Freunde meines Bruders Crabbe und Goyle und ein dunkelhaariges Mädchen mit Stupsnase, das ich mit dem Namen „Pansy Parkinson" in Verbindung brachte.

Snape entdeckte ich nicht. Ich zuckte die Achseln und wandte mich zu meinem Vater um, der dabei war, den Koffer meines Bruders in den Zug zu laden. Draco unterhielt sich angeregt mit seinen Freunden.

Die Uhr zeigte kurz vor elf an, als auch mein Koffer verladen wurde. Mein Vater drückte mich ein letztes Mal an sich und ein Hauch Wehmut erfüllte mein Herz.

„Jetzt aber rein in den Zug.", sagte meine Mutter und hatte Tränen in den Augen, als sie Draco einen letzten Kuss auf die Stirn drückte. „Benehmt euch!"

Sie hackte sich bei meinem Vater unter. Draco war bereits in den Zug gestiegen und mit seinen Kumpels verschwunden, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Doch mit einem Mal wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich mich nun für eine ganze Weile von meinen Eltern verabschieden musste.

Eine Träne fand ihren Weg über meine Wange und tropfte auf den Käfig von meiner Eule Nietzsche, den ich in der Hand hielt. Er plusterte sein braunes Gefieder auf und stieß einen kurzen wohlklingenden Laut aus, der mich seltsamerweise noch melancholischer stimmte.

Ich klammerte mich an den Umhang meines Vaters und erst als der gellende Pfiff ertönte und sich die Türen des Zuges nach der Reihe zu schließen begannen, löste ich mich widerstrebend von ihm.

„Auf bald", sagte ich mit tränenerstickter Stimme.

„Auf bald, mein Kind", hauchte meine Mutter und küsste mich ebenfalls auf die Stirn. Ein Hauch der Zuneigung überkam mich und ich ließ sie gewähren.

„Ich hoffe, du enttäuscht mich nicht, Isabella", raunte mein Vater und half mir, in den Zug zu steigen. „Grüß Severus von mir."

Er schloss die Zugtür und einige Leute auf dem Bahnsteig starrten meinen Vater ungläubig an. Ich wusste nicht wieso, aber es war mir im Moment egal.

Ich steckte den Kopf aus dem Fenster der Zugtüre und der Zug setzte sich langsam in Bewegung. Der Abschied fiel mir viel schwerer, als ich gedacht hatte und Hogwarts erschien mir auf einmal fern und unwirklich und ich hatte den Drang, den Zug anzuhalten und mich wieder in die Arme meines Vaters zu werfen.

Mein blondes Haar flatterte im Zugwind, den der Hogwartsexpress verursachte, während er zunehmend an Fahrt gewann. Die winkenden Eltern und Geschwister am Bahnsteig wurden immer winziger, dann ging der Zug in eine Kurve, und die Leute verschwanden aus meinem Sichtfeld. Kurz nahm ich noch die Umrisse meines sehr herrisch aussehenden Vaters wahr, der meine Mutter in den Arm genommen hatte.

Ich stand noch lange so da, ehe ich mich in Bewegung setzte, um ein freies Abteil zu suchen. Nietzsche schuhute leise und steckte den Kopf unter den Flügel. Der Hogwartsexpress ratterte in einem gleichmäßigen Tempo daher und bald waren zu beiden Seiten der Fenster nur noch grüne Graslandschaften und bestellte Felder zuerkennen. Und mit einem Mal fühlte ich mich schrecklich einsam und verlassen.

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