VERSATILE II

By Storybyme_Leli

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[BAND II] 154 Tage sind es her. 154 Tage seitdem Aurelia von Nathaniel verraten wurde und Aurelias geliebter... More

Besetzung
Vorwort
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INFO
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Bin wieder da!

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By Storybyme_Leli

Ich winkte Drake nochmal zu bevor ich meine Haustür öffnete. Seufzend betrat ich das Haus und zog seelenruhig meine Schuhe und Mantel aus. Es war wieder zu viel passiert und ich musste erstmal alles verdauen. Ich schaute mich kurz im Spiegel an und man merkte nicht wie aufgewühlt ich war. Das glaube ich jedenfalls.

„Aurelia!", überrascht drehte ich mich um und sah meine ganze Familie vor mir stehen. Alle trugen noch ihre Arbeitskleidung und wirken mehr als erschöpft, doch ihre Sorgen waren auf ihren Gesichtern zusehen. „Warum bist du nicht an dein Telefon rangegangen? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!", hatte meine Mutter geweint? Ihre Augen waren ganz rot und angeschwollen.

„Ich habe euch doch ein Zettel geschrieben und gesagt, wo ich bin", meinte ich und wusste nicht wirklich wo das Problem war. Ich legte mein Schal ab und schaute zu Mariella und Damien, die still an der Couch saßen und mich besorgt anschauten. Mein Bruder hatte seine Krawatte gelockert und seine Haare waren ganz verstreut. Nur Charlotte wirkte nicht mitgenommen und schaute gelangweilt in meine Richtung.

„Du hast geschrieben, dass du mit Drakes und Marisols Familie Drakes Geburtstag feiern würdest und du denkst wir würden dir das wirklich glauben? Das du in einem Haus saßt wie er?", fragte Cosimo und ich hörte wie seine Stimme zitterte. Sie hatten sich also wirklich um mich Sorgen gemacht.

„Was dachtet ihr denn was ich sonst mache? Dachtet ihr etwa das ich von einer Brücke springe, oder was?", fragte ich und verschränkte die Arme. Niemand antwortete mir und so hatte ich meine Antwort. Sie dachten, dass ich mir etwas antuen würde. Ich schaute zu meiner Mutter, die sich mit einem kleinen Tuch die Tränen wegwischte.

„Wir dachten wir hätten dich für immer verloren", sie schluchzte auf. Vor mir stand meine Mutter Tage nach dem Tod meines Vaters. Ich ging auf sie zu und umarmte sie zur Beruhigung. „Ich kann dich nicht auch noch verlieren"

„Mama ich bin da...ich werde mir nichts antuen", ich streichelte ihren Kopf beruhigend, wie sie es bei mir immer als Kind gemacht hatte und schaute zu meinen Geschwistern, die ihre Lippen zusammenpressten und uns beobachteten. Als ich meine Schwester genau anschaute, bemerkte ich, dass sie auch geweint hatte.

Erst jetzt bemerkte ich, wie unwahrscheinlich es wäre, dass ich mit Nathaniel freiwillig in einem Haus wäre. Nachdem sich meine Mutter beruhigt hatte, hockten wir uns alle hin und jeder schaute mich erwartungsvoll an.

„Warum schaut ihr mich so an?", fragte ich.

Charlotte verdrehte die Augen und spottete mich mit ihrem genervten Seufzen. „Du warst über zwei Stunden in einem Haus voller Kenneths und dann fragst du uns so blöd warum wir dich so anschauen?"

„Charlotte..", Cosimos warnende Stimme überraschte Charlotte, doch sie ließ sich nicht beirren und schaute mich an. „Haben sie dich wieder um ihre Finge gewickelt? Hat dein Verlobter dich überredet wieder eine Kenneth zusein? Wirst du wieder deinen Verlobungsring tragen?"

Ich zuckte zusammen und schaute weg. Ihr intensiver Blick und diese Wörter verunsicherten mich. Sie wusste, was mich verletzte und benutzte es immer wieder.

Ich schloss kurz meine Augen. „So wie du wohl meinen Bruder um deine Finger gewickelt hast, Miss Conway", ich stand auf und ging in die Küche um mir was zum Trinken zu holen. So vermied ich die bösen Blicke von ihr und konnte überlegen, was ich sagen könnte.

Plötzlich drehte ich mich zu meiner Familie um und schaute zu Cosimo. „Warum hast du nicht gesagt, dass Nathaniel mich mitten in der Nacht gesucht hat?"

Cosimos Gesicht war so kahl wie die Wand und ach Damiens Augen flackerten, wie würde er etwas wissen. Ich schaute zu Mariella, die wegschaute. Jeder wusste es außer ich.

„Hätte es etwas daran verändert, wenn du es gewusst hättest? Würdest du zu ihm zurückkehren oder wie?", fragte mich Cosimo und stand auf,"Hätte es die Tatsache geändert, dass die Kenneths Schuld am Tod unseres Vaters sind?"

„Nein aber für mich hätte es sich was geändert!", ich warf mein Glas Wasser gegen die Wand. Das Glas zersprang und das ganze Wasser verteilte sich auf der Wand und dem Boden. Jeder sprang auf und schaute mich überrascht an. Das war meine erste starke Reaktion seit Wochen.

„Ich spürte seine Schmerzen. Ich spüre sie immer noch. Gott, ich muss euch wohl nicht die Verbindung zwei Partner des Lebens erklären...ihr habt auch welche. Seit Monaten wunderte ich mich warum ich die Last von zwei Personen auf meinem Rücken tragen musste, den Schmerz zweier Personen spüren musste aber ihr habt mir die Wahrheit versperrt! Genau wie Vater mir 19 Jahre die Wahrheit über meine Identität versperrt"

Ich merkte nicht mal die Hitze auf meinen Händen und sah nicht wie sich die Flammen um mich herum sich bildeten. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Seit Wochen weinte ich nicht. Die Angst war zu groß, wenn ich anfangen würde zu weinen, nicht mehr aufhören könnte. Feuer und Wasser vermischten sich.

„Aurelia! Beruhige dich!", Mariella stand auf und wollte auf mich zugehen, doch Cosimo stoppte sie. Er zeigte auf meine Hände und ich schaute hinunter. Blitze erschienen aus meinen Fingern. Panisch realisierte ich was ich gerade tat und spürte wie die ganze Energie verschwand.

„Es tut mir leid", wisperte ich und ging ein Schritt zurück. „Alles in Ordnung, Schatz", meine Mutter lächelte mich leicht und wollte mir näher kommen, doch ich ging ein Schritt zurück. „Er trinkt wegen mir...ich zerstöre wieder ein Leben. Ich habe euer Leben zerstört und jetzt zerstöre ich seinen", flüsterte ich.

„Er zerstört sich selbst, Aurelia. Du bist nicht Schuld. Du warst nie Schuld an irgendetwas. Vater hatte damals entschieden für dich entschieden und wir sind dankbar, denn sonst wärst du nicht da. Es gibt für alles einen Preis und das wusste Vater und das weiß auch Nathaniel", meine Schwester kam auf mich zu.

„Wie ich sehe, ist heute schon zu viel passiert, deswegen lassen wir unsere Schwester jetzt in Ruhe, nicht wahr Cosimo?", meine Schwester hackte sich bei mir ein und schaute zu Cosimo, der leicht nickte. „Und Charlotte, wenn du nichts Schlaues zum sagen hast, dann sag am Ende lieber gar nichts", Mariellas Stimme wurde kälter als sie sich Charlotte wandte.

Bevor Charlotte auch nur die Chance hatte zu kontern, zog Mariella mich in mein Schlafzimmer und half mir mich umzuziehen. „Marisol hatte aus dir eine neue Person gezaubert mit dem Make-up", murmelte sie und lächelte mich an. Ich nickte nur und war wieder komplett still. Bändigen nahm mir die letzte Kraft, die ich noch besaß und ich wollte einfach unter der Decke sein und die Augen schließen.

„Es tut mir leid, dass ich dir nichts erzählt habe...du warst nur damals in dem Zeitpunkt noch so labil und hast tagelang nicht gesprochen. Ich wusste nicht wie du reagieren würdest, wenn du wissen würdest, das er sturzbetrunken vor unserem Haus standest"

„Wann?", fragte ich und zog mir frische Schlafhosen an.

„Ende Oktober", und das war schon Erklärung genug. Ich wusste in welcher Verfassung ich damals war. Das war der Tiefpunkt meines Lebens. Ich nickte und legte mich dann ins Bett. „Du hast dich nicht mal abgeschminkt", beschwerte sie mich aber sie ließ es sein, nachdem sie bemerkte wie müde ich war.

Sie deckte mich leise zu und wollte mein Zimmer verlassen, doch ich stoppte sie. „Mariella?"

„Ja, Schwesterherz?", fragte sie und stoppte vor der Tür. „Denkst du das ich jemals die Alte werde?", fragte ich und kämpfte wach zubleiben.

„Nein, du wirst besser als die Alte sein...stärker und schlauer", sie lächelte mich an.

„Ich bemühe mich...ich bin die ältere Schwester...ich habe Vater versprochen auf euch aufzupassen. Ich sollte dich trösten, nicht anders herum", murmelte ich.

„Ich habe Vater auch einige Dinge versprochen. Mach dir also keine Sorgen und schlaf jetzt, Aurelia"

„Gute Nacht Mariella"

„Gute Nacht Aurelia"

Am nächsten Morgen stand ich in meinem Zimmer und malte wie verrückt. Da ich so früh schlafen gegangen bin, bin ich heute sehr früh wach geworden. Sogar meine Mutter war noch Zuhause und wunderte sich, dass ich so früh wach war. Sie hatte mir eine Schüssel Müsli auf meinem Tisch abgesetzt und noch meinen üblichen Orangensaft bevor sie sich auf dem Weg zur Arbeit machte.

Ich trank nur meinen Saft aus, da ich zu beschäftigt war seinen Gesicht zu malen. Ich hatte nach fünf Monaten zum ersten Mal einen anderen Traum. Ich träumte von ihm. Seinen Augen, seinem Mund, seinem Lachen, seinem Körper, seinem Händen, die mich berührten.

Ich fokussierte mich auf seine Augen, die mich seit gestern jagten. Sein intensiver Blick als er seinen Wein getrunken hatte. Seine Lippen, die das Glas berührten und so intim aussahen. Ich blendete jeden aus und versuchte mich an jede Faser seines Körpers zu erinnern.

So malte ich ihn mit seinem Rollkragenpullover und seinen typischen Haaren. Mit verschiedenen Brauntönen versuchte ich seine Augen zu malen, doch ich bemerkte schnell das ich noch ganz andere Farben brauchte. Ich mischte Orangetöne, Gold und versuchte seine bernsteinfarbene Augen auf der Wand zu realisieren.

Es war schweres als gedacht aber am Ende war ich zufrieden mit den Augen. Ich schaute auf die Uhr und bemerkte, dass es schon Mittag war. Ich würde noch lange brauchen um sein Gesicht zu vervollständigen. Die Augen brauchten ja schon fast 5 Stunden. Bevor ich auch nur die Möglichkeit hatte mit dem Wandgemälde weiterzumachen, klingelte es an der Tür.

Nachdem Marisol und Drake mich gestern ohne Vorwarnung besucht haben, konnte ich mir jeden vor der Tür vorstellen und wischte mir schnell die Farbe von meinen Händen. An meinem Gesicht war die Farbe schon ausgetrocknet und ich habe die Hoffnung verloren, daran etwas jetzt ändern zu können. Ich legte den Pinsel weg und ging raus zur Haustür.

Ich öffnete die Tür und wollte sie wieder schließen als ich sah, wer vor mir stand.

„Aurelia...bitte", Nathaniel blockierte mit seinem Fuß die Tür und versuchte sie zu öffnen. „Ich habe Essen mitgenommen...ich will nur zuschauen, dass du etwas isst".

Ich kämpfte und versuchte die Tür zuschließen aber natürlich war er stärker. „Aurelia...ich muss mit dir reden", ich hörte ihn seufzen.

„Was hast du mir zum Essen gebracht?", fragte ich.

„Deine Lieblingsnudeln", antwortete er. Ich schloss kurz meine Augen und seufzte auf. „Bastard", wisperte ich und öffnete die Tür.

„Hast du mich gerade wirklich Bastard genannt?", ich sah wie er schmunzelte. „Ja, habe ich und denke nicht das es das erste Mal sein wird", ich machte ihm den Weg frei ins Wohnzimmer.

„Wie ich sehe malst du immer noch gerne", und zog sich seinen Mantel aus. Natürlich musste er diesen dunkelgrauen Anzug tragen, welches ihm immer so gut stand. Wie als hätte er geplant, dass ich ihn so anstarren werde.

„Mittagspause?", fragte ich und hockte mich auf den Küchentisch hin. Er nickte leicht und setzte die Tüte mit dem Essen ab. „Ich konnte gestern nicht mal was über deine blonden Haare sagen", seine Augen wanderten zu meinen blonden Locken.

„Vielleicht hättest du nicht mal was sagen sollen...immerhin hast du deiner Schwester versprochen mit mir gar nicht zureden und mir hast du auch versprochen das du dich von mir fern hältst aber du warst nie ein Mann der Wörter also hätte ich mir nichts Anderes erhoffen sollen"

Er grinste. „Du hast mich gestern angesprochen, nicht ich dich". Er holte wie als würde er hier wohnen einen Teller aus dem Schrank und legte mir alles bereit. „Ich meinte nicht gestern, Nathaniel", ich schaute vorsichtig zu ihm.

„Was meinst du?", er runzelte die Stirn und hockte sich hin bevor er mir ins Gesicht schaute. Ich stand vom Tisch auf und hockte mich vor meinem Teller mit Nudeln hin.

„Entweder du kannst wirklich gut schauspielern oder du hast zu viel getrunken. Beides ist sehr wahrscheinlich, wenn ich höre wie du in den letzten Monaten geworden bist...ich meinte als du betrunken vor meinem Haus standest"

Sein Grinsen verschwand und er schaute weg. „Drake hat dir alles erzählt, nicht wahr?". Ich nickte und ich hörte ihn seufzen. „Der zukünftige Bürgermeister ist also ein Trinker?", fragte ich und nahm meine Gabel in die Hand.

„Es war nicht einfach für mich...", hörte ich ihn wispern. „Für mich war es auch nicht einfach und ich habe kein Tropfen Alkohol zu mir genommen", meinte ich und schaute auf die Nudeln.

„Ja, dafür hast du dich ausgehungert", konterte er,"iss jetzt etwas, Liebes"

„Nenn mich nicht so", ich schluckte meine Nudeln runter. „Tut mir leid...eine Angewohnheit", murmelte er und beobachtete mich wie die Nudeln aß. Natürlich war seine Kochkunst noch besser als in meinen Erinnerungen aber das würde ich ihm niemals sagen.

Nach der Hälfte konnte ich nicht mehr und reichte ihm den Teller. „Du bis satt?", fragte er,"schmeckt er dir nicht?"

„Doch, Nervensäge aber ich kann nicht mehr...deswegen sollst du das essen", ich stand auf um ihm eine Gabel zu holen, doch er nahm meine und aß seelenruhig. Ich blieb stehen und schaute ihn an.

„Soll ich dir nicht eine Andere holen?", doch er schüttelte den Kopf und so schaute ich zu wie er mit meiner Gabel aß. Immer wieder schaute er zu mir, wie als würde ich seine Blicke nicht bemerken. Ich musste wirklich sexuell frustriert sein, dass es mich sogar anmachte, weil er mit der selben Gabel wie ich aß.

Ich merkte, dass er mir etwas sagen wollte. Immer wieder sah ich wie er seinen Mund öffnete aber am Ende nichts sagte. Er legte die Gabel weg und wir schauten uns an.

„Sag schon, was du mir sagen willst. Ich kann zwar viele Gefühle von dir spüren aber ich kann nicht deine Gedanken lesen", meinte ich genervt und verschränkte die Arme.

„Du bist wirklich bissig geworden, Aurelia Conway", er grinste aber wurde wieder schnell ernst. Er räusperte sich und schaute mir dann in die Augen. Wie hypnotisiert starrte ich in diese Augen, die mich letzte Nacht in meinen Träumen jagte.

„Komm Nachhause"

—————
Ist alles noch unbearbeitet :/
Aber nach den ganzen Kommentaren und so viele Votes die letzten Tage konnte ich nicht einfach anders und poste es ein Tag früher als geplant
Hoffe es gefällt euch :)

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