Zwei Jahre später

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Es klingelte und Mum rief mich nach unten. Tiffany war da, um mich zu einer Party abzuholen. Ich schnappte meine Tasche und hoffte, alles Wichtige zusammengeräumt haben. Als ich mich von Mum verabschiedete fühlte ich mich schrecklich, aber ich musste das jetzt tun.

„Are you ready?", fragte Tiffany und ich nickte zaghaft. Anders als ich Mum hatte glauben lassen, fuhren wir nicht zu einer Party, sondern zum Flughafen.

Ich fragte Tiffany ob sie meine Koffer hatte. Seit einiger Zeit brachte ich immer wieder Sachen zu ihr, die sie für mich in Koffern verstaute.

„We're really going, aren't we?", fragte sie aufgeregt.

„Yes, we are going", murmelte ich. Unser Ziel: Natürlich Deutschland. Tiffany hatte eine Rolle für einen Film an Land gezogen, der teilweise in Berlin gedreht wurde, also musste ich meine Reise nicht alleine antreten. Was mich angeht...ich wollte nach meinem Schulabschluss einfach wieder an den Ort, den ich wirklich Zuhause nennen konnte. Natürlich hatte sich nicht viel geändert, nachdem ich zurück nach Rich Hill gekommen war. Aber dazu später mehr.

Tiffanys Dad stieg zu und brachte uns zum Flughafen. Einige Zeit später, kurz bevor unser Flug aufgerufen wurde, schrieb ich Mum:

„Hey Mum,

Es tut mir Leid, dir das so zu sagen, aber ich weigere mich, Catherine nach Harvard zu folgen. Ich werde nicht Wirtschaft studieren. Ich befinde mich gerade auf dem Weg nach Deutschland und dieses Mal werdet ihr mich nicht zurückholen können. Ich bin alt genug, um für mich selbst zu entscheiden.

Ich wollte dir nur sagen, dass ich froh darüber bin, wie sich unsere Beziehung in den letzten zwei Jahren entwickelt hat und hoffe du kannst mir verzeihen.

In Liebe, Miriam."

Danach schaltete ich mein Smartphone aus.

„So, whom did you tell, your coming?", fragte Tiffany, die in der Zeit des Drehs bei ihrem Freund wohnen würde.

„Just Dad and Matti", antwortete ich. Meine bessere Hälfte wusste noch nichts. Ich wollte sie überraschen, bevor sie in ein paar Tagen nach Berlin in ihre erste Wohnung ziehen würde. Zusammen mit ihrem Freund, den Plattenfirma-losen Superstar Phillip Lorenz, der ihr ein kleines Geschenk gemacht hatte, mit dem Jacob nicht einverstanden war. Aber das interessierte ja Susanne nicht.

„What are you going to do?", fragte Tiffany. Gute Frage. Ich hatte einiges an Geld angespart, aber darauf konnte ich mich ja nicht ausruhen. Ich wollte ziemlich schnell Arbeit finden und mich dann für ähnliche Studiengänge bewerben, wie Matt ihn erfolgreich absolviert hatte.

Viele viele Stunden später kamen Tiffany und ich am Flughafen in Berlin an. Unsere Freunde holten uns ab. Wir gingen gemeinsam noch einen Kaffee trinken, bevor Matt mich mit seinem neuen teuren Auto nach Leipzig fuhr.

„Du verdienst gut, was?", fragte ich erstaunt.

Matt, der sich mittlerweile einen Kinnbart hatte wachsen lassen, antwortete: „Ich habe von meinem Vater ein paar Aktien bekommen. Natürlich weniger als meine Brüder...außer Chase...immerhin. Du hattest ein paar Modeljobs?"

„Ja, aber jetzt ist alles ausgelaufen", antwortete ich. „Na ja, außer die Kolume. Ellen ist hin und weg, dass ich wieder da bin."

„Brauchst du Hilfe?", fragte Matt. „Laetitia sucht wieder."

„Arbeitet die nicht mittlerweile für eine etwas teurere Marke in Frankreich?", fragte ich interessiert. „Sie postet auch ständig ihr typisches französisches Frühstück."

„Genau", antwortete Matt. „Also soll ich?"

Ich nahm mein Smartphone und schaltete es wieder an. Die zig Anrufe von Mum ignorierte ich. „Das kann ich auch mal alleine probieren. Aber danke für den Tipp."

Rich Girl DownDonde viven las historias. Descúbrelo ahora