Status: In einer Beziehung

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Samstagmorgen, kurz nach meiner Morgen-Joggingrunde mit Nina, saß Susanne schon fertig aber müde am gedeckten Frühstückstisch. Gegen Neun wollten Phillip und sein Vater sie abholen, um dann zu der Newcomer-Veranstaltung zu fahren. Das waren eindeutig nicht ihre Zeiten. Ich wusste, dass sie bis nach Mitternacht noch mit Lilli geskyped hatte, weil sie gemeinsam über einen Horrorfilm herziehen wollten.

Na ja, immerhin war sie wach genug gewesen, um den Tisch zu decken. Dachte ich zumindest. Dad kam aus dem Bad und nahm Nina die Frühstücksbrötchen ab.

„Wolltest du nicht ausschlafen?", fragte Nina verwundert. Tatsächlich war Dad meistens der letzte, der aufwachte.

Dad grinste. „Ich wollte mir noch mal Romeo anschauen, bevor ich Susanne mit einem fremden Jungen alleine lasse."

Susanne nickte, sprang dann aber etwas wacher auf: „Hey! Ich bin kein kleines Mädchen mehr."

„Das bereitet mir ja Sorgen", witzelte Dad.

„Und wieso misstraust du nur Phillip und mir?", fragte Susanne jetzt bockig. „Bei Miriam war's doch auch kein Problem."

„Schon einmal was vom Enthaltsamkeitsring gehört?", fragte Dad.

Meine Schwester legte den Kopf schief und sah mich an. „So was hast du doch nicht."

„Nein", antwortete ich. „Jacob hat mich so lange dazu zwingen wollen, bis Dad sich eingeschalten hat. Ich musste aber versprechen, auf bestimmte Handlungen bis zu meinem 21. Lebensjahr zu verzichten. Und glaube mir, nach Aufklärungsunterricht mit Jacob versprichst du das sehr gerne. Außerdem musste ich das Versprechen schriftlich festhalten."

„Verrückt", Susanne setzte sich nachdenklich wieder.

„Ist Küssen erlaubt?", fragte Nina neugierig. Ich nickte. „Aber ohne Zunge."

„Händchen halten?" „Im Winter mit Handschuhen."

„Umarmungen?" „Nur kurze."

„Kuscheln?" „Nope."

Dad fand das amüsant, Susanne erinnerte sich wieder daran, dass sie müde war.

Kurz vor Neun gingen wir nach unten. Nina und ich wollten zur Tanzschule.

Phillip stand schon vor einem schlichten blauen Auto. Immerhin war es größer als Ninas Schrottkiste.

Susanne lief in die Arme ihres Freundes und sie küssten sich kurz. Dad kam langsam angelaufen.

Leicht verlegen meinte meine bessere Hälfte: „Das ist mein Vater."

Dad gab Phillip die Hand. „Jürgen Lieblich mein Name. Ich wollte dir nur einen Tipp geben: Je nachdem, was du mit Susanne machst, kriegst du von Jacob Smith oder mir Ärger."

„Ich weiß", antwortete Phillip lächelnd. „Alles, was mit Skandalen und Geld zu tun hat, ist Smiths Sache und alles, was mit Susanne selbst zu tun hat, Ihre."

„Braver Junge", sagte Dad. „Viel Spaß."

Phillip tat, als würde er bellen, und öffnete dann Susanne die Tür. Nina bat Dad noch darum, Emma später zur Tanzschule zu bringen und schon stiegen wir ins Auto.

„Bist du sauer?", fragte Nina. „Susanne und du schient wieder etwas distanziert."

„Ein wenig", antwortete ich. „Ich wäre auch gerne dort gewesen. Susanne meinte gestern, dass ich so was doch ständig mache. Sie hat ja auch Recht, aber es wäre trotzdem schön gewesen."

Rich Girl DownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt