Ein ereignisreiches Wochenende (1)

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„Du Miri...Miri..."

Immer wieder wurde ich an der Schulter angestupst. Ich öffnete verschlafen die Augen und sah in Susannes Gesicht.

„Hm?", fragte ich noch verschlafen und merkte, dass ich auf ihrem Bett lag.

„Bist du noch sauer?"

Nach meinem Traum, bei dem ich mit ihr und Delfinen in einem Vulkan schwimmen war, wusste ich erstmal nicht wieso. Dafür erinnerte mich mein schwerer Kopf wieder daran, dass ich mich am Morgen wegen einer schlimmen Migräne in Susannes Bett verkrochen hatte, statt zur Schule zu gehen.

„Hm?", fragte ich und setzte mich auf. Es war schon Vier Uhr Nachmittags.

„Wegen gestern?"

Ich erinnerte mich wieder dunkel an einen kleinen Streit, aber nicht mehr, wie er angefangen hat.

„Wegen 'Dir wird doch alles in den Arsch geschoben'?"

Susanne nickte schuldbewusst.

„Oder wegen 'Der würde sich doch kein Stück für dich interessieren, wenn Jacob nicht reich wäre'?"

Susanne legte verlegen den Kopf schief: „Ja, das auch."

Stimmt, ich hatte sie aufgezogen, weil sie sich augenscheinlich ein wenig in Phillip Lorenz oder auch Babyface verguckt hatte. Irgendwie war das dann in einen Streit ausgeartet, der aus irgendeinem Grund in Richtung Matt abgedriftet war.

„Oder das mit der reichen Tussi?", fragte ich mehr aus Spaß.

„Hey, das kannst du mir nicht vorwerfen", rief Susanne. Ich zuckte zusammen und sie entschuldigte sich sofort.

„Bitte nicht so laut", sagte ich nochmal, während ich den Kopf an die Wand lehnte. Ich hatte immer noch starke Kopfschmerzen. „Wenn du mir später sagst, was ihr in der Schule gemacht habt, und meinen Kotzeimer ausschüttest, ist alles vergessen."

Susanne verzog angeekelt das Gesicht und sah sich nach entsprechendem Eimer um. Sie stand auf und wollte ihn anheben, doch hielt plötzlich inne. „Du hast dich nicht übergeben."

Ich versuchte zu Grinsen. „Hab ich auch nie behauptet. Ich wollte nur noch nicht aufstehen. Und bevor hier noch ein Unfall passiert, ist es besser, wenn er wegkommt."

Sie schaffte ihn schnell weg und kam wieder.

„Also, was brauchst du?", fragte ich. „Oder wolltest du dich wirklich nur erkundigen, ob ich noch sauer bin?"

„Du fährst übers Wochenende nach Berlin, oder?", fragte Susanne.

Ich nickte. „Freitag ist eine kleine Veranstaltung für die Anti-Mobbing Kampagne. Samstag will Ellen nochmal ein Fotoshooting machen, weil aus irgendeinem Grund die Leser ein Poster von mir wollen, und vorher bin ich mit Benoît zum Frühstück verabredet und Sonntag treffe ich mich mit Matt und er stellt mir seine Kommilitonen vor."

„Okay, ich wollte fragen, ob...", sie hielt plötzlich inne. „Benoît? Ist das nicht der Sohn von Mamas Cousin? Dieser Überflieger, der an irgendeiner amerikanischen Superuni studiert?"

„Genau", sagte ich. „Er studiert aber nicht in Amerika sondern in Großbritannien. Um genauer zu sein: In Oxford. Er hat mich letztens angeschrieben, weil er jetzt im April sein Auslandssemester in Berlin verbringt, und auch weil er erfahren hat, dass ich mittlerweile hier wohne."

Susanne schüttelte den Kopf. „Okay. Eigentlich wollte ich aber fragen, ob ich mit nach Berlin kann."

Ich zuckte mit den Schultern. „An mir soll's nicht liegen. Ich kann nachher im Hotel anrufen. Aber warum willst du mit?"

Rich Girl DownWhere stories live. Discover now