thief of my heart ~stay with me #1

44. Kapitel

„Mia Summer oder sollte ich doch eher sagen Kate Willson.“ Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, während er mir unentwegt näher kam. Ich trat einen Schritt zurück, während ich mich an meine erste Begegnung mit ihm zurückerinnerte. Ich hatte ihm damals nicht meinen richtigen Namen verraten. Es muss trotzdem ein Leichtes für ihn gewesen sein, ihn kurz darauf herauszubekommen.

„Fass sie einmal an und ich bringe dich um!“, vernahm ich Harrys Stimme, welcher durch die Schläge bemüht darin, war die notwendige Härte hervorzubringen.

Cole hingegen schien sich kein bisschen davon beirren zu lassen und steuerte weiter auf mich zu. Mein Atem wurde flacher, mein Herz raste, als er letztendlich vor mir stand. Seine Hand ging nach oben, sodass ich reflexartig die Augen schloss.

„Shh Süße ich tue dir doch nichts.“, flüsterte er, meinem Gesicht dabei ganz nahe. „Was wäre ich denn nur für ein Mensch..“

Ich musste mir auf die Zunge beißen, um ihm zu dieser Aussage keinen unpassenden Kommentar an den Kopf zu werfen.

„Cole lass diese Spielchen. Verpiss dich einfach mit deinem Anhang und wir vergessen das ganze! Wir haben immer noch einen Deal!“

Diesmal reagierte Cole und drehte sich um. Zayn war es, welcher Coles Handlungen eben unterbrochen hatte, während er ebenfalls von zwei Typen festgehalten werden musste.

„Falsch! Wir hatten einen Deal. Ich werde dich wohl nicht an die Regeln erinnern müssen, doch ihr habt euch in meine Arbeit eingemischt und dabei etwas mitgehen lassen, was euch nicht gehört.“ Nach diesen Worten landete sein Blick wieder auf mir. „ …oder besser gesagt einer von euch hat das getan.“ Seine Lippen verzogen sich wieder zu einem Grinsen, während er kurz zwischen Harry und mir hin und her blickte. Dann widmete er sich wieder mir. Seine Hand griff ungehindert in meinen Nacken, sodass ich beinahe gezwungen war zu ihm aufzusehen. Mein Atem wurde augenblicklich panischer, während er sich zu mir beugte. Ich spürte die Unruhe hinter Cole, konzentrierte mich dann jedoch ausschließlich auf seine Worte.

„Was hast du nur mit ihm gemacht?“ Seine leise Frage hörte sich auf Harry bezogen, recht herablassend an. Er sprühte gerade zu vor Sarkasmus, während er mich weiterhin angrinste. Ich hingegen hielt das einfach nicht mehr aus. Mein Blick fiel hinter ihn. Und da war es wieder.. Das Gefühl, welches keinerlei Erklärungen zu ließ. Er schaute mich an, wie Leni es damals beschrieben hatte, er schaute mich an, wie es mir Zayn vor wenigen Minuten noch erzählt hatte, doch mir selbst, wurde das erst in diesem Augenblick klar. Sein Blick enthielt keinerlei Härte, lediglich Sehnsucht..

Ein heller Tränenschleier versperrte mir die Sicht in die Tiefen dieser unglaublich geheimnisvollen Seele. Harry war kein schlechter Mensch, darüber war ich mir in diesem Moment sicherer denn je. Für mich war er das nicht und wird er nie mehr sein.

„Sieh sich das einer an.“, vernahm ich ein Seufzen neben mir. „Wer hätte das gedacht? Dir liegt tatsächlich etwas an diesem schmierigen Gauner.“, stellte Cole eben nebenbei fest, doch er hatte nicht die geringste Ahnung worüber er da gerade eigentlich sprach. Mir hingegen liefen die Tränen weiterhin ungehindert über die Wangen.

„Tja so rührend ich das ganze auch finde, so muss ich euch dennoch daran erinnern, dass das hier keine glückliche Liebesgeschichte ist und von einem Happy End.. davon könnt ihr träumen.“, Coles Stimme war wieder in dieses Harte übergegangen, bevor er seinen Komplizen ein Zeichen gab, woraufhin ich ruckartig in die entgegengesetzte Richtung gezerrt wurde, weg von Harry.

„Nein. Nein! Lass mich los! Lass mich zu ihm! Ihr wisst gar nichts!“, schrie ich hektisch und fuchtelte panisch mit meinen Händen um mich.

„Cole du weißt, dass du keine Chance gegen mich hast! Die hattest du nie! Du hast immer den kürzeren gezogen und seien wir mal ehrlich, die Tatsache das du deine Truppe erweitern musstest, um mir überhaupt nur gegenüber treten zu können, beweist alles! Ich werde Mia so oder so zurück holen, doch wenn du sie sofort gehen lässt, besteht noch eine geringe Chance für dich das ganze hier zu überleben!“

Cole machte ein erneutes Zeichen, woraufhin der Russe, welcher mich noch immer in seinem Griff hatte wieder mit mir stehen blieb. Ich keuchte schnell, während ich abwartend zu Cole blickte. Sein Gesichtsausdruck war emotionslos, dennoch konnte man ihm förmlich ansehen, wie sein Hirn durch Harrys Worte zu Rattern begann. Wortlos setzte er sich in Bewegung. Zentimeter vor Harry blieb er stehen, welcher seine Hände die ganze Zeit über zu Fäusten geballt hatte.

„Weist du Harry, deine Reaktion eben hat mich ins Grübeln gebracht.“ Er machte eine Pause, in der er provozierend vor ihm auf und ab lief. „Ich sehe es nicht als eine Bedrohung, eher als eine Herausforderung.“ Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Was hatte er vor? „Ich hätte ja niemals gedacht, dass es jemals ein Mädchen geben würde, dass es schafft, dir den Kopf zu verdrehen, doch die süße Mia scheint dir tatsächlich etwas zu bedeuten, was das ganze irgendwie recht reizvoll für mich macht.“ Er grinste, während nun alle Aufmerksamkeit voll und ganz auf ihm lag. „Lass uns ein Spielchen spielen.“ Ich zog scharf die Luft ein. In Coles Augen erkannte man sofort diesen kranken Wahnsinn. Er hatte sich jedes folgende Detail nun genaustens zurecht gelegt.

„Was hast du vor?“, zischte Louis nun und machte einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu.

Coles Grinsen wurde breiter.

„Dan! Bring sie her.“ Ich verlor den Boden unter den Füßen, während ich die wenigen Meter zu Harry und Cole hinüber getragen wurde. Dieser Dan ließ mich nicht gerade sanft runter, sodass ich auf meinen Knien landete.

„Pass gefälligst auf!“, knurrte Harry den Russen an, bevor er sich mir widmete. Ich streckte die Hand zu ihm aus, bevor mich ein plötzlicher Schmerz durchzog. Schreiend griff ich nach oben, um die Hände von meinem Kopf zu entfernen, welche mich gerade an den Haaren nach oben zogen. Ich vernahm Harrys Rufe in meinem Hinterkopf, doch meine eigene Stimme übertönte gerade alles.

„Na los, sag es ihm! Sag Harry wie weh das tut und das er dir helfen soll! Zeig ihm dein Leiden!“ Es war absolut krankhaft wie Coles Worte durch mein Gehirn schossen, gemischt mit den brutalen Drohungen von Harry und den andern Jungs. Ich schloss verkrampft die Augen und versuchte mich vergebens zusammenzureißen. Cole, er benutzte mich nun voll und ganz um Harry zu verletzten, um ihn zu provozieren und an seine emotionalen Grenzen zu zwingen. Er wusste dass er Harry verletzte, in dem er mich verletzte..

„Ich bring dich um!“ Es war der pure Hass, welchen Harry Cole entgegenbrachte. Ich wusste Harry war an einem Punkt angekommen, an dem ihm nicht einmal mehr zwei festhalten konnten. Cole schien das bemerkt zu haben und ließ mich los. Mein Herz raste, während ich zu Boden ging. Egal wie weh mir alles tat, ich versuchte mich zusammenzureißen. Harry durfte keine Schuldgefühle bekommen, nicht wegen mir.. es machte ihn verwundbar.

„Ich gebe dir eine kleine Chance. Du weist, dass ich auf der Gesuchten Liste der Bullen ziemlich weit oben stehe. Aber trotz meiner Geschäfte fehlt mir das nötige Kleingeld, um für eine Weile unterzutauchen. Mein Gesicht ist inzwischen bekannt. Ihr hingegen seid noch unbekannt.“

„Was willst du?!“, schrie Niall und zwang Cole damit endlich zum Punkt zu kommen.

„Wenn ihr der Kleinen helfen wollt, besorgt ihr mir ein paar saftige Millionen, ansonsten wars das. Und hofft erst gar nicht auf eine zweite Chance...

...ihr habt drei Tage Zeit!“