47. Kapitel

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In another life I would be your girl
We keep all our promises, be us against the world
And in another life, I would make you stay
So I don't have to say you were the one that got away
The one that got away ~katyperry

In einem anderen Leben wäre ich dein Mädchen
Wir würden all unsere Versprechen halten, selbst wenn die Welt gegen uns wäre
In einem anderen Leben würde ich dich dazu bringen zu bleiben
damit ich nicht sagen muss, dass du der warst, der mich verlassen hast

Der, der mich verlassen hat

____

Mollige 25 Grad, trotzdem war mir schrecklich kalt. Angstschweiß bahnte sich seinen Weg über meinen Rücken hinweg. Zitternd zog ich die Knie an meinen Körper, während das Ticken der Uhr mich im Takt schaukeln ließ. Ich riss die Augen auf, als ich den Verdacht bekam, sie wäre stehen geblieben, doch es war alles beim alten. Die Phase in der ich die panische Todesangst äußerlich an den Tag gelegt hatte, hatte ich überstanden, jetzt hingegen brodelte es in mir. Innerlich hätte ich Bäume raus reißen können, während ich nach außen hin wie eine Irre ausgesehen haben muss. Wie eine Psychopathin zog ich mir immer wieder an den Haaren, während meine Augen hektisch das Ziffernblatt musterten. Meine Atmung war flach, mein Rücken drückte sich immer weiter in die Wand hinter mir.

„Mia?“

Schreckhaft sprang ich hoch. Meine Finger krallten sich an das Holz des Türbalkens, bevor ich auf Zehnspitzen Rückwerts schlich. Keiner sollte mich so sehen.

„Mia! Wo bist du?“

Diesmal erkannte ich Nialls Stimme. Er würde mir nur wieder irgendwelche Medikamente verabreichen, um mich ruhig zu stellen. Ich verkroch mich hinter dem alten Kachelofen und presste panisch meine Handflächen gegen meine Ohren. Ich wollte niemanden sehen oder hören. Mir konnte so wie so keiner mehr helfen..

Hören konnte ich kaum etwas, trotzdem spürte ich die Schritte, die langsam über das knarrende Laminat liefen. Er kam näher, sodass ich meine Augenlider mehr und mehr aufeinander presste. Mein Herz raste und machte letztendlich einen kleinen Sprung, als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich verblieb in meiner Position, bis sich die Hände auf meine legten, um sie vorsichtig von meinen Ohren zu entfernen.

„Komm hoch.“, vernahm ich Nialls Stimme, doch ich hatte genug von ihnen. Zumindest für den kurzen Rest meines Lebens sollten sie mich einfach lassen.

„Mia.. bitte...“

Zweifelnd drehte ich meinen Kopf in seine Richtung. Meine Lippen öffneten sich leicht, sodass sich mein Atem beschleunigte. Lag es an meinem Zustand, weswegen mir mein Gehirn Streiche spielte oder sah ich richtig? Lag in seinem Blick etwa Mitleid? Die Situation überforderte mich, sodass Niall mich mühelos zu sich hochziehen konnte. Er schaute mir in die Augen, sodass ich gespannt darauf wartete was er jetzt sagen würde, doch es kam ganz anders. Völlig gegen jede Logik meines Menschenverstandes tat er etwas, womit ich niemals gerechnet hätte.

Er umarmte mich..

Schützend lagen seine Arme um meinen Körper, während ich überhaupt nicht weiter nachdachte und einfach meinen Kopf auf seine Brust fallen ließ. Ich hasste es so sehr von anderen bemitleidet zu werden, doch diesmal war es anders. Es war ein Moment den ich gebraucht hatte, ein Moment, der mich für einen kurzen Augenblick vergessen ließ was los war.. es war jedoch gleichzeitig der Moment, der mich aus dieser sentimentalen, inneren Anspannung löste, die schützenden Mauern umwarf und mich somit wachrüttelte. Ich würde sterben, doch niemand hatte etwas davon gesagt, dass ich deshalb weitere Leben mit in den Tod reißen müsste.

thief of my heart ~stay with me #1Where stories live. Discover now