42. Kapitel

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Harry.. er hatte mich überrumpelt. Die Tatsache, dass die Möglichkeit bestand, dass ich zurück nach Amerika kommen könnte, zurück zu meiner Familie und zu Robin, ließ mich alles andere vergessen, weshalb ich nun also neben ihm her lief, während Louis uns mit seinem piepsenden Gerät aus diesem Stück Wald heraus lotste. Ich freute mich jetzt schon auf die Zivilisation, denn nicht nur mein Magen war am verrückt spielen. Genauso mein Schlaf ließ zu wünschen übrig, doch am dringendsten brauchte ich eine Dusche. Ja so eine schöne heiße Dusche wäre jetzt genau das richtige... und hinterher in ein weiches, warmes Bett kuscheln.. traumhaft.

Ich seufzte, während ich gedankenverloren vor mich hin träumte. Zurück ins Hier und Jetzt kam ich dann jedoch schnell, nachdem ich bereits das dritte Mal über einen Ast gestolpert war. Harry hatte erneut rechtzeitig nach meinem Arm gegriffen, sodass ich keine Bekanntschaft mit dem Boden machen musste.

„Was ist denn los mit dir?“, fragte er harsch und klang dabei ein wenig gereizt. „Pass auf wo du hin trittst.“ Mit diesen Worten ließ er seine Hand von meinem Arm abwärts wandern, wo er seine Finger mit meinen verschränken wollte, bevor ich meinen Arm jedoch weg zog.

Seine gute Laune hatte anscheinend in letzter Zeit zu lange angehalten, weshalb er jetzt wieder das Arschloch raus hängen lassen musste, aber auf dieses hin und her würde ich mich nicht wieder einlassen.

„Was ist los?“ Verständnislos starrte Harry mir in die Augen, nachdem er sich vor mich gestellt hatte, um mich somit abzubremsen.

Ich verschränkte die Arme und musste anschließend wie ein beleidigtes Schulmädchen ausgesehen haben, während ich mir die richtigen Worte im Kopf zurecht legte.

„Was los ist? Du.. Nein das tue ich mir jetzt nicht an.“, erwiderte ich im Gegenzug und stapfte an Harry vorbei, welcher mich jedoch sogleich wieder am Arm packte.

Seine Handlungen waren schnell, sodass ich mich Sekunden später mit dem Rücken an einem Baumstamm vorfand.

„Was sollen diese Spielchen?“, fragte er rau, dennoch neugierig mit diesem Schimmer an Skepsis.

„Spielch... Ich? Das ist jetzt ein Witz hoffe ich.“ Ich zog die Augenbrauen zusammen und blickte in Harrys Augen.

„Ey hört auf rumzumachen und bewegt euch!“, vernahm ich plötzlich Louis Stimme, welche auf ihre typische Weise durch den Wald schallte.

Mein Blick richtete sich zurück zu Harry, der mich noch immer an den Oberarmen fest hielt und mich dabei anschaute, als hätte er Louis überhaupt nicht gehört.

„Der einzige, der hier irgendwelche Spielchen spielt und dabei einen Scheiß darauf gibt wie andere sich fühlen bist ja wohl du! Und jetzt lass mich los.“, entgegnete ich und entriss mich aus seinem Griff, bevor ich ziemlich überrascht von mir selbst auf Louis zu ging. Ich hatte das Gefühl der Kontakt zu Harry ließ mich selbstbewusster werden, trotzdem war ich mir sicher, wäre Louis nicht hier, wäre ich Harry nicht so glimpflich davon gekommen.

Danach dauerte es auch überhaupt nicht lange, bevor ich wieder Schritte hinter mir vernahm. Ich wusste, Harry würde das ganze nicht so stehen lassen und in der nächsten sich bietenden Situation darauf zurück kommen. Aber ich war ja selbst Schuld. Was regte ich mich auch so auf? Es war doch nun wirklich nichts weltbewegendes was er getan hatte. Seine Stimmung schien einfach wieder einmal nicht die beste zu sein, doch das war ja nichts von Seltenheit. Trotzdem war er in den letzten Tagen so völlig.. anders zu mir. Verstohlen warf ich einen Blick zu ihm rüber. Seine Augenbrauen hingen eng zusammen, während seine Hände zu Fäusten geballt waren.

Was machte ihn also jetzt wieder so.. angespannt und wütend?!

Nachdenklich schaute ich auf das Laub unter meinen Füßen. Meine Gedanken kreisten um die Anfangszeit mit ihm, meine erste Begegnung mit ihm.. Er stand damals einfach so in meiner Wohnung, tauchte somit in mein Leben ein, als wäre dies von keinerlei Bedeutung, doch da lag er falsch.. für mich bedeutete es nämlich vieles.. es hatte alles verändert.

thief of my heart ~stay with me #1Where stories live. Discover now