26. Kapitel

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„Boah Leute! Muss das hier sein?"

Mein Kopf schreckte, ebenso wie Harrys zur Tür des Wohnzimmers, aus der Louis gerade raus kam und sich, unschwer zu überhören, über uns beschwerte.

„Halt die Klappe Lou!", entgegnete Harry nur, während er mich runter ließ.

„Schon gut, schon gut, ich hab ja überhaupt nichts gesagt.", grinste Louis auf dem Weg zur Küche, wobei er abwegig die Hände in die Luft warf, um seine Unschuld zu beteuern.

Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, bevor ich meinen Mut zusammen nahm und ihm einen Schritt hinterher ging.

„Uhm.. Louis?", rief ich mit deutlicher Nervosität in der Stimme, schließlich hatte ich keine Ahnung, wie er reagieren würde, doch er blieb sofort stehen und drehte sich zu mir um, bevor er mir einen seltsamen Blick zu warf. Er war ebenso überrascht, wie ich selbst.

„Danke.", murmelte ich und ließ meinen Augen auf seine Schuhe hinab senken.

Ungeduldig wartete ich seine Reaktion ab, doch es kam nichts, weshalb ich langsam zurück nach oben schaute. Seine Augen durchbohrten mich förmlich, sein Mund ließ jedoch kein Wort zu. Er wirkte nicht wirklich so auf mich, als wäre er auf der Suche nach den richtigen Worten.. nein es schien eher so, als wüsste er diese längst und erwartete nun von mir, dass ich sie von seinen Augen ablese.

„Müsst ihr nicht los Harry?", wendete Louis seinen Blick von mir ab, bevor er sich umdrehte und endgültig in der Küche verschwand.

„Er hat Recht. Geh nach oben unter die Dusche, ich werde dir Klamotten auf aufs Bett legen. Beeile dich.", entgegnete Harry, während ich ihn verständnislos musterte.

„W..was? Moment, womit hat Louis Recht? Wohin gehen wir denn?", fragte ich verwirrt, woraufhin Harry genervt die Augen rollen ließ.

„Einen Freund besuchen und jetzt mach schon.", trieb er mich weiter an, doch ich stemmte meine Fersen in den Boden. Harrys Freund? Ich schluckte.. also noch so ein Krimineller...

„Harry wieso muss da ausgerechnet ich mit? Kannst du nicht Louis mitnehmen?", beschwerte ich mich, woraufhin dieser schwer seufzte.

„Gute Idee, ich frag ihn gleich, ob er sich in das Kleid zwängt.", entgegnete Harry sarkastisch, bevor er zu grinsen begann. „Außerdem habe ich Will versprochen, dich ihm vorzustellen."

Ich schluckte, bevor Harry mich die Treppe hinauf schob und eigenhändig im Badezimmer absetzte, da das ansonsten heute vermutlich nichts mehr geworden wäre. Ich ließ mich auf dem Rand der Badewanne nieder und beobachtet ihn anschließend dabei, wie er in den Schränken herum kramte und mir ein Handtuch raus holte. Er kam auch mich zu und griff sanft um mein Handgelenk, wodurch er mich zu sich hoch zog. Schweigend stand ich vor ihm, während ich neugierig versuchte seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Harry blickte mich schweigend an, während seine Augen ein wenig das Strahlen begannen.

„Wenn wir heute Abend erfolgreich sind, sind wir einen großen Schritt weiter.", flüsterte er, bevor er meinen Kopf in seine Hände nahm und einen leichten Kuss auf meiner Stirn hinterließ. „Doch dazu musst du dich jetzt etwas beeilen."

Eine Welle an Einsamkeit umgab mich, nachdem Harry von mir abließ und aus dem Zimmer ging. Sprachlos starrte ich ihm nach. Was ist nur los mit mir? Ich brauchte noch ein paar Sekunden, bis ich wieder vollständig bei mir war und mich aus meiner Kleidung schälte. Mein Blick blieb an dem Verband hängen, welcher einzelne rote Stellen aufzeigte, an denen etwas Blut durchgedrungen war. Ich wühlte in den Spiegelschränken, sowie zahlreicher Schubladen, bis ich ein paar Abfalltüten fand aus denen ich mir einen Wasserschutz zusammenschnitt. Klebeband oder ähnliches war nicht aufzufinden, weshalb ich mich mit ein paar Wäscheklammern zufriedenstellen musste. Ich war gerade ziemlich froh darum, dass ich das nicht das erste Mal machen musste, weshalb das ganze eigentlich ziemlich schnell erledigt war.

thief of my heart ~stay with me #1Where stories live. Discover now