Crash (Teil 3)

893 90 164
                                    

Voilà - der dritte und letzte Teil ^-^

Beim letzten Teil haben so viele von euch so mitfiebernd und motivierend kommentiert, dass ich gestern Abend fast vor Rührung geheult hätte. Thank you so much! <3

Kleine Frage:
Dieses Setting macht erstaunlich viel Spaß (höhö). Ich spiele mit dem Gedanken, eine neue Kurzgeschichtensammlung zu erstellen und in diesem dann immer wieder "Episoden" im örtlichen/charakterlichen Setting dieses One Shots zu veröffentlichen - d.h. shippingtechnisch also mit Larry und Ziall und 4everalone-Liam (sry Payno) sowie mit dem lieben Dr. Higgins als mürrischer Ausbilder.
Evtl. würden dort auch Vorgeschichten zu diesem OS hier landen - z.B. das Ziall-Happening, das erste Larry-Treffen, aber ganz allgemein auch ganz neue (Hintergrund-)Stories und neues Drama.

Würde ich dort im gegebenen Falle jemanden von euch wiedersehen? ^-^ Als Rückmeldung reicht auch schon ein einziger Emoji, einfach nur, damit ich weiß, ob sich die Mühe lohnen würde hihi.

Jetzt aber viel Spaß beim Lesen :)

-----------------------------

HARRY

Ich wusste nicht, wie lange ich genau in dieser Position in genau diesem Stuhl verharrte, in den man mich während des Runs in der Notaufnahme verfrachtet hatte. Ich wusste nur, dass ein Großteil der Angehörigen den Wartebereich bereits verlassen hatte, als sich unvermittelt jemand neben mir niederließ und mich sanft an der Schulter berührte.

„Hey." Liams schokoladenbraune Augen musterten mich mitfühlend. „Du bist ja immer noch hier."

Ich versuchte mich an einem Lächeln, scheiterte jedoch kläglich. Anfühlen tat es sich wie ein psychotisches Zähneblecken, wonach es vermutlich auch aussah „Denkst du vielleicht, ich kann mich einfach verdünnisieren, wenn Louis im OP um sein Leben kämpft?"

Liams forschender Blick ruhte auf mir. „Er bedeutet dir wirklich eine ganze Menge."

Ein knappes Nicken war alles, was ich als Antwort zustande brachte.

„Du liebst ihn." Es war ein Statement, keine nachhakende Frage, und als ich wieder nur mit einem bestätigenden Nicken reagierte, stieß Liam in einem Ausdruck ehrlicher Überraschung einen ganzen Schwall Atemluft von sich. „Wow."

„Ja", wiederholte ich tonlos. „Wow."

„Seit wann?"

Schulterzucken. „Ich weiß es nicht genau. Wahrscheinlich ist es mir heute selbst erst wirklich in den Sinn gekommen, dass es so ist. Schon makaber, findest du nicht? Seit Ewigkeiten bin ich mit ihm befreundet, wir sehen uns praktisch jeden Tag, mein ganzer Kopf ist voll mit Gedanken an ihn ... und dann erfahre ich wie aus heiterem Himmel, dass er meine Gefühle womöglich erwidert, und ..."

Ich brach ab, um einen zittrigen Atemzug einzuholen. „Vielleicht hätte ich morgen Abend diesen einen Schritt gewagt, den ich monatelang aus Angst vor einer Zurückweisung vor mir hergeschoben habe. Dieser Unfall, ausgerechnet jetzt ... ich verstehe es einfach nicht. Ist das Karma oder so? Wieso? Sag mir das. Wieso."

„Harry ..." Liams Hand umfasste in einer behutsamen Geste mein Knie. „Du kannst diesen Schritt immer noch tun. Niemand hält dich davon ab."

Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ich hatte die Frage danach, ob und wie Louis es durch den OP geschafft hatte, bewusst aufgeschoben – aus Angst vor dieser einen schrecklichen Antwort, die mich zerstören würde. Was würde ich tun, sollte Liam nun Überbringer von genau dieser Botschaft sein?

Auf keinen Fall würde ich das ohne einen mentalen Breakdown überstehen.

Ich hatte Louis' Anwesenheit als so ... selbstverständlich hingenommen. Jeden Tag vor Schichtbeginn hatte ich mich darüber gefreut, ihn wiederzusehen. Wenn wir uns auf den Gängen begegnet waren, hatte ich ihn mit klopfendem Herzen lächelnd gegrüßt, nur um ihm dann verstohlen über die Schulter hinweg nachzublicken, bis er um die nächste Ecke verschwunden war. Dieses flattrige, warme Gefühl, das er in mir auslöste, die Geborgenheit, die ich in seiner Gegenwart verspürte (wenn ich nicht gerade innere Kämpfe ausfocht, wie ich ihn am besten zu einem Date einladen sollte), ... hatte ich das alles schon zu sehr als Teil meines Alltags empfunden? Es nicht mehr genug geschätzt? Hatte ich Louis als Teil meines Lebens nicht genug geschätzt?

One Shots (Larry, Ziall, Niam, Narry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt