All I Want For Christmas Is [for] You [to not die] (Larry) - Teil 2

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(Teil 2/2)

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Harry trat das Gaspedal durch, und ich wurde erst in den Sitz und dann gegen die Tür gedrückt, als er das Lenkrad herumriss und den Streifenwagen schlingernd vom Parkplatz schießen ließ. Mit zusammengebissenen Zähnen klammerte ich mich an den Türgriff, lauschte starr vor Nervosität auf die Bestätigungen der anderen Teams.

Als Harry den Wagen um die letzte Biegung vor der entsprechenden Einfahrt lenken wollte, hielt ich ihn zurück. „Moment. Lass mich hier gleich raus. Ich taste mich zu Fuß über die Seitenstraße ran. Vielleicht können wir ihn einkesseln."

„Okay." Harry trat auf die Bremse, brachte das Auto gerade lange genug zum Stehen, dass ich aussteigen konnte. „Viel Erfolg. Mach nichts Dummes."

Finster nickte ich ihm zu. „Gleichfalls. Bis nachher."

Harry ließ den Wagen davonschießen, und als ich zu Fuß in die nächste Gasse sprintete, preschte ein weiterer Streifenwagen an mir vorbei – Liam und Olivia, dem Kennzeichen nach zu urteilen.

Sehr gut. Dann musste ich mir wenigstens keine Gedanken mehr darüber machen, dass Harry dem Kriminellen allein gegenübertreten musste, bevor ich den Tatort erreichte.

Ich hörte das Gebrüll schon von Weitem. Und den Schuss natürlich auch. Zum Glück blieb es bei dem einen, aber der reichte vollkommen, um es mir eiskalt das Rückgrat hinabkriechen zu lassen. Es juckte mich in den Fingern, nochmal die Zentrale anzufunken und zusätzlich Verstärkung anzufordern, aber ich hielt mich zurück, wohlwissend, dass Zayn und Niall die Lage korrekt erfasst und weitergegeben hatten. Die Zentrale würde schon alle Einsatzkräfte schicken, die benötigt wurden.

„... Schritt näher!" Eindeutig ein Typ. „Sonst lege ich sie um! Hey!"

Vorsichtig kämpfte ich mich den steilen, mit Kopfsteinpflaster bedeckten Berg zwischen zwei Häusermauern in Richtung des Marktplatzes hoch, darauf bedacht, ja nicht auf den glitschigen Stellen auszugleiten und zu stürzen. Plötzlich schien mir der Schnee ganz und gar nicht mehr idyllisch zu sein. In diesem Kontext war er verdammt nochmal tückisch. Ein einziges verräterisches Geräusch, und der Bewaffnete würde sofort ahnen, dass man ihn einkesselte.

Das Ende der schmalen Gasse näherte sich, dahinter tauchte eine Reihe geschmückter Bäume auf, deren Lichterketten in den unterschiedlichsten Farben um die Wette blinkten und leuchteten. Übertrieben und kitschig, meiner Meinung nach, aber jetzt hatte ich gerade andere Probleme. Ich musste u-...

Etwas griff nach meinem Bein, und es kostete mich sämtliche Selbstbeherrschung, um nicht laut aufzuschreien. Hektisch sprang ich zurück, die Hand reflexartig an meiner Waffe – doch dann entdeckte ich einen vertrauten blonden Haarschopf auf dem Boden, und sofort stellte ich den Verteidigungsmodus ein.

„Niall, fuck!" Hastig ging ich neben ihm in die Hocke, suchte mit den Augen seinen Körper ab. Es dauerte nicht lange, bis mein Blick an der zerrissenen Stelle an der Oberschenkelpartie seiner Hose hängenblieb. Blut sickerte hindurch, färbte den schneebedeckten, vereisten Boden unter ihm nach und nach rot. „Bist du in Ordnung?"

„Klar." Er rang sich ein Lächeln ab, das mir vom bloßen Hinsehen körperliche Schmerzen bereitete. Ich hatte selbst schon einmal einen Streifschuss am Oberarm abbekommen und wusste, dass der Scheiß wie die Hölle wehtat, ganz gleich, wie gering der Schaden war. „Scheiße, Louis. Gut, dass ihr da seid. Ich bin leider keine große Hilfe mehr. Wo ist Harry?"

„Der kommt offiziell mit dem Wagen." Ich griff nach seiner Schulter, um diese beruhigend zu drücken. „Wir kriegen das hin, okay? Ich bin mir sicher, ihr habt euer Bestes gegeben. Bis dann."

One Shots (Larry, Ziall, Niam, Narry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt