Protecting Him (Niam/Side Larry - TEIL 1)

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Kurz vorweg zum Abchecken: Gibt es hier Leute, die auch gern NARRY lesen würden? *-*

Die Einladung zu meiner neuen Ziall-Story "The Spy" steht btw übrigens auch noch *grins* Eigenwerbung *grins*

In dieser "Kurz"-Geschichte: Detective-Liam, der im Rahmen seines aktuellen Falles privat Drohungen bekommt, die seine Familie (= Niall WEN SONST :D) betreffen.

Ich freue mich wie immer total über jeden einzelnen Read sowie über Sternchen und Kommentare :))

Viel Spaß beim Lesen!

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LIAM

Je länger ich das Stück Papier in meiner Hand anstarrte, desto mehr verschwammen die Buchstaben, die in schwarzer Tinte dort standen. Sie deuteten anklagend auf mich, lachten mich aus, ließen mir das Blut in den Ohren rauschen und meinen Verstand taub werden.

Ich hatte den Fetzen nach Feierabend nichtsahnend zusammen mit der anderen Post und ein paar Werbeprospekten aus unserem Briefkasten geholt, und hatte ihn aufgrund seines schäbigen Aussehens schon fast achtlos wergwerfen wollen.

Hätte ich vielleicht genau das tun sollen? Dann würde ich nun nicht hier an unserem Küchentisch sitzen und mit einer Panikattacke kämpfen.

Die computergetippte Botschaft war kurz, aber unmissverständlich:

„BEENDEN SIE DIE ERMITTLUNGEN IM FALL HALE, WENN IHNEN ETWAS AN IHRER FAMILIE LIEGT. KEIN WORT ZU NIEMANDEM. SIE STEHEN UNTER BEOBACHTUNG."

Mein Sichtfeld flimmerte. Wenn Ihnen etwas an Ihrer Familie liegt.

Zittrig sog ich einen Atemzug ein und schloss die Augen, während sich meine Faust unwillkürlich um das mittlerweile schon recht zerknitterte Papierquadrat zusammenballte. Am liebsten hätte ich das Knäuel aus dem Fenster geschleudert. Es verbrannt. Oder es zumindest in kleine Fetzen zerrissen.

Bernard Hale war der derzeitige Hauptverdächtige in der Untersuchung einer Reihe scheinbar zusammenhangsloser Morde, wobei man bei dreien der Opfer nach näherem Hinsehen Verbindungen zu Hale hergestellt hatte.

Soll heißen: Ich hatte sie hergestellt.

Und ich war dann auch der Kriminalbeamte gewesen, der Hale persönlich ins Präsidium einbestellt und die Befragung durchgeführt hatte. Hale hatte sich als geschniegelter Kotzbrocken erwiesen – ein typischer feiner Herr der Oberschicht mit teurem Hemd und noch teurerer Krawatte, straff zurückgegelten sandfarbenen Haaren und blank polierten Businessschuhen.

Und ein Schleimscheißer von Extraklasse. Er war noch keine zwanzig Sekunden im Präsidium gewesen, da hatte er schon unsere Sekretärin mit seinem Charme um den kleinen Finger gewickelt gehabt. Die war nach dem Verhör ganz verwundert gewesen, was genau uns dazu bewegte, diesen freundlichen Herren als Serienkiller zu verdächtigen.

Jener freundliche Herr war auch die gesamte Befragung hindurch ekelhaft nett gewesen, hatte mit Höflichkeitsfloskeln um sich geworfen, meinem Kollegen Zayn zum neuen Dienstrang gratuliert und war scheinbar komplett arglos mit betonter Unwissenheit auf jede unserer Fragen eingegangen.

Natürlich hatte er für alle fünf Morde ein wasserdichtes Alibi, das ihm immer eine andere Person aus seinem Bekanntenkreis pflichtbewusst bestätigen konnte. Es war zum Kotzen, wie er bei jeder Fangfrage aufs Neue seinen Kopf aus der Schlinge gezogen hatte.

Frustration und Ärger hatten mich anschließend zum Arbeitstier werden lassen. Ich hatte Akten gewälzt, alle seine Kontakte abgeklappert, war bei ehemaligen Arbeitgebern aufgetaucht, hatte ihn sogar außerhalb meiner Dienstzeiten beschattet. Wann immer ich Hales schleimig lächelnde Visage zu Gesicht bekam, und sei es nur auf der Aufzeichnung einer Überwachungskamera, stieg Brechreiz in mir auf.

One Shots (Larry, Ziall, Niam, Narry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt