Kapitel 27.

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Katie

Ungeduldig klopfe ich auf der Tischplatte herum und blicke aus dem Fenster, in der Hoffnung Tobi auf der Strasse unter mir zu erblicken.
Auch wenn er mir geschrieben hatte, dass er ein wenig zu spät kommen wird, waren inzwischen zwanzig Minuten vergangen und ich hatte mein Ice Coffee beinahe ausgetrunken.

Ich freut mich riesig darauf ihn wieder zu sehen und jede Minute die ich warten musste, schmerzt beinahe.

Gelangweilt rühre ich in meinem Glas herum, als sich jemand im Sessel mir gegenüber niederlässt.
Ich will schon ein breites Grinsen aufsetzten, doch als ich meinen Blick hebe, sitzt da nicht Tobi.
Daniel hat sich an meinen Tisch gesetzt und mustert mich mit einem tadelnden Blick.

„Ich versuch jetzt einfach mal nicht sauer auf dich zu sein", meint er und klaubt sich ein Stück von meinem Cookie.

„Dan... ich... es tut mir total leid, dass ich dir nicht zurück geschrieben habe",äussere ich mich sofort und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich Daniel über mehrere Wochen einfach ignoriert habe. Und dabei habe ich das nicht einmal absichtlich gemacht. Ich hatte nur so wenig Lust auf feiern im Moment, weil sich jeder Tag, den ich mit Tobi verbrachte, angefühlt hat wie eine riesige Party selbst. Und dabei hatte ich nicht einmal einen Kater davongetragen.

„Wenn du nur nicht zurückgeschrieben hättest, wäre es ja das eine. Aber du hast dich überhaupt nirgends blicken lassen nicht einmal deine Freundinnen konnten mir sagen, wo du steckst. Ich dachte, du bist gestorben oder ausgewandert oder so...", Daniel lacht rau, aber ich merke, dass ich ihn verletzt hatte.

„Es tut mir so wahnsinnig leid... ich hätte mich früher melden sollen... ich..."

„Sag nicht du bist immer noch auf deiner „Mission", fragt Dan und malt Gänsefüsschen in die Luft.

„Naja... um ehrlich zu sein, hab ich in einigen Minuten ein Date... Tobi und ich... wir sind -", beginne ich, doch Daniel unterbricht mich.

„Ich kann nicht glauben, wie lange du brauchst, um den Kerl um deinen Finger zu wickeln... wolltest du nicht nach ein, zwei Dates die Fotos haben und ihn dann in dann in die Wüste schicken?", fragt Daniel nun und ich schüttle verwirrt den Kopf.

„Doch, aber jetzt hat sich was geändert und..."

„Ach so... du bist ja noch schlauer als ich dachte", ruft Dan aus und unterbricht mich schon wieder. Verwirrt zeihe ich die Augenbrauen zusammen.

„Du willst, dass er dir noch so lange zur Verfügung steht, bist du genug Bilder hast. Du verknüpfst einfach jedes Date mit einem Fotoshootig und wenn du dann alles hast, was du brauchst, kannst du den Idioten in den Sand setzten, stimmt's?"

Daniel klatscht begeistert in die Hände und ich will zu einer Antwort ansetzten, werde aber von einem lauten Scheppern unterbrochen.
Daniels Augen weiten sich und ich drehe mich auf dem Sessel um.

Tobi steht hinter uns. In einer Hand noch das Tablett, vor seinen Füssen zersplittertes Glas und eine hellbraune Flüssigkeit.

„Du..?", höre ich Daniel leise murmeln, ignoriere ihn aber.

Tobi mustert mich, mit einem Ausdruck im Gesicht, dass mich wie ein Messerstich trifft. Eiskalt und messerscharf mitten in mein Herz.

Tobi sieht so wahnsinnig verletzt aus. Da ist keine Spur von dem fröhlichen Tobi, der Witze reisst und nett zu allen ist.

Er hat alles gehört.

Meine Schultern sacken nach unten und ich suche fieberhaft nach den richtigen Worten, die alles ungeschehen machen sollten. Aber die finde ich nicht. Denn diese Worte gibt es nicht.

Tobi wirft mir einen letzten, enttäuschten Blick zu, macht auf dem Absatz kehrt und geht.




Upss...

Ein guter Tag zum TanzenWhere stories live. Discover now