Kapitel 49

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Protective

"Gabriel!", rief ich. "Geh raus!"

"Beantworte mir meine Frage."

Ich wurde nervös. Sehr nervös. Was sage ich ihm denn jetzt? Mir muss ganz schnell eine Ausrede einfallen, denn mein Bruder starrte mich abwartend an. Hatte ich denn wirklich so laut geredet?

"Hast du mich etwa belauscht?", fragte ich ihn, in Hoffnung, es würde ihn ablenken.

"Lenk nicht vom Thema ab, Davina." Er seufzte. "Hab' im Flur darauf gewartet, dass das Badezimmer frei wird und hab dich dann gehört. So, und jetzt bitte eine Antwort auf meine Frage." Er verschränkte seine Arme von seiner Brust.

"Ich habe mit Chelsea telefoniert", war das Erste, was mir einfiel. "Darf ich meiner besten Freundin nicht sagen, dass ich sie liebe?"

"Ach echt?" Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. "Ich vertraue dir, aber darf ich zur Sicherheit sehen, mit wem du zuletzt telefoniert hast?" Er ist gut. Wie ich das hasse. Jetzt ist ganz sicher nicht der richtige Zeitpunkt, ihm von Ace zu erzählen. Andererseits möchte ich ihn nicht weiter anlügen.

"Es ist so... äh." Er wartete immer noch auf meine Antwort. Ich atmtete tief durch. "Okay, ja ich habe einen Freund." Meine Stimme zitterte. Woah, habe ich das gerade wirklich gesagt? Zu meinem Bruder? Wollte ich das überhaupt sagen?

Er atmete gleichmäßig ein und aus. Seine Mimik hatte sich nicht verändert. Er starrte mich nur mit einem neutralen Blick an, aber der machte mir mehr Angst, als sein sonst böser Blick. "Wer ist es?"

"Das sage ich dir noch nicht."

"Davina-"

"Nein. Sei kurz froh darüber, dass ich dir überhaupt gebeichtet habe, dass ich einen Freund habe. Ich hatte mir das eigentlich ganz anders vorgestellt, aber ich wollte dich nicht weiter belügen."

"Ich kenne ihn also, ja?" Ich antwortete ihm nicht. "Du weißt, früher oder später finde ich es heraus."

"Ja, aber ich möchte, dass du es von mir erfährst. Dass ich von mir selbst aus zu dir komme und ihn dir vorstelle und nicht du versuchst es aus mir herauszuquetschen. Außerdem, ist das denn so schlimm, dass ich einen Freund habe? So, wo liegt das Problem?"

"Du bist meine kleine Schwester."

"Das ist für mich keine ausreichende Antwort. Es ist nur eine Feststellung." Nun verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust. "Ich werde achtzehn dieses Jahr. Ich bin kein kleines Mädchen mehr."

"Ich möchte dich nur beschützen", seufzte er. "Schließlich liegt es in meiner Verantwortung, auf dich aufzupassen."

"Wer sagt das?", fragte ich verwirrt.

"Dad." Es war still. Keiner von uns sagte mehr etwas, für einige Sekunden. "Er sagt mir jedes Mal, dass ich auf dich aufpassen soll."

"Ich verstehe." Nachdenklich schaute ich auf den Boden. "Aber ich kann dir zu hundert Prozent versichern, dass mein Freund mich sehr gut behandelt." Ausgenommen natürlich die Zeit, bevor wir zusammengekommen sind. Aber da war ich auch scheiße zu Ace. Gabriel muss das ja nicht wissen. "Wenn du mir so sehr vertraust, dann glaubst du mir jetzt."

Er kam auf mein Bett zu und setzte sich neben mich. Gabe schaute mir ins Gesicht. "Okay. Ich glaube dir." Dann umarmte er mich, was ich erwiderte. "Und wann darf ich ihn kennenlernen?"

"Bald."

***

Heute war der erste Schultag im neuen Jahr. Ich war nicht aufgeregt oder so. Bei mir war wieder alles in Ordnung mit meinen Freunden, also musste ich mir um nichts Sorgen machen, außer um-

basically wrongNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ