Fußball One Shots (1) || boyxboy

74. Kimmich x Werner

Mein Blick schweifte zu meinem Freund, der gerade auf der Couch saß und sich wieder einmal diese blöden Kommentare auf Instagram durchlas. Ich wusste das, ohne dass ich seinen Display sehen müsste. Ich tippte noch kurz den angefangen Satz der Mail zu Ende, bevor ich meinen Stuhl vom Tisch schob und mich auf den Weg zu Timo machte.
„Warum machst du das?", hauchte ich ihm ins Ohr und lehnte mich hinter der Couch zu ihm vor. Ertappt sah er mich an und schaltete sofort sein Handy ab.
„Keine Ahnung", gab er zu. Ich küsste ihn kurz hinter dem Ohr und seufzte schließlich.
„Die haben keine Ahnung, das weißt du! Du hast einmal diese Schwalbe gemacht, danach nie wieder! Die sind bloß eifersüchtig, dass du so gut bist!", versuchte ich ihn aufzumuntern, auch wenn ich diese Worte schon tausende von Malen zu ihm gesagt hatte. Wirklich etwas bewirkt hatten sie noch nie. Ich war auch schon dem ein oder anderem Shitstorm ausgesetzt gewesen, zwar nie so lange wie Timo, aber auch aus diesen kurzen Erfahrungen wusste ich, wie schrecklich es war und das es schwer war, den ganzen Kommentaren keinen Glauben zu schenken. Vor allen Dingen, wenn sie sich so häuften, wie sie es bei Timo taten. Er hatte damals den Fehler der Schwalbe direkt eingesehen, dennoch trug er die Last bis heute mit sich mit. Mich verletzte es, vor allen Dingen, weil ich Tag für Tag Zeuge war, wie sehr in das in die Knie zwang.
„Babe", murmelte er und drehte seinen Kopf in meine Richtung.
„Hmm?", fragte ich, mit meinem Gesicht vergraben in seinen blonden Haaren.
„Falls ich nach England wechsle, was bedeutet das für uns?", fragte er unsicher. Sofort nahm ich mein Gesicht aus seinen Haaren und sah ihn überrascht an. Ich hätte nie erwartet, dass dieses Thema gerade jetzt aufkommen würde. Natürlich wusste ich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Timo diese Saison Leipzig verlässt, sehr hoch war, aber wirklich darüber gesprochen, hatten wir bislang noch nicht.
„Das bedeutet, dass wir eine Fernbeziehung über noch größere Distanz führen werden!", erklärte ich: „Möchtest du etwa nach England?"
Timo biss sich auf die Unterlippe und zuckte mit den Achseln.
„Liverpools Angebot ist verlockend und ganz ehrlich, auf Bundesliga habe ich nicht mehr wirklich los. Die Schwalbe werde ich hier nie wieder los und ich habe keine Lust, dass mich das bis zum Ende meiner Tage verfolgt!", gab er offen zu. Ich konnte ihn dahingehend vollkommen verstehen und begann zu Lächeln.
„Aber wenn das eine zu große Hürde für sich ist und unsere Beziehung, dann bleibe ich sofort hier in Deutschland!", fügte er schnell hinzu. Ich lächelte noch ein bisschen breiter.
„Es ist keine zu großen Hürde!", hauchte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Ich mag England, ich fände das cool!", fügte ich hinzu und brachte mit diesem Kommentar uns beide zum Lachen.