Weihnachten 6/8

2.3K 123 4
                                    

Eine schöne Bescherung

Kurze Zeit später saß Tobias kleine Familie, um den reich gedeckten Frühstückstisch versammelt und nahm schweigend ihr Frühstück zu sich. Snape Junior, der heute ausnahmsweise mal keinen überdimensionalen Hunger zu haben schien, schob schon bald seinen Teller von sich und verschränkte, ganz der Vater, seine Arme vor der Brust. „Können wir nicht endlich die Geschenke auspacken?“ er klang leicht genervt und trotzdem aufgeregt. „Dann geh sie mal holen…“ forderte Hermine ihren Ziehsohn auf, welcher sofort aufsprang und zur Tür lief. Kurz bevor er diese erreicht hatte, hielt Hermine ihn zurück. „Bringst du meine bitte auch mit?“ Tobias nickte und setzte seinen Weg eilig fort. Zu Hermins Überraschung erhob sich nun auch Severus und verschwand in Richtung seines Schlafzimmers. Die junge Löwin wusste, dass sie dieses Jahr, bestimmt nicht viel an Geschenken erwarten konnte, denn Ron und Harry sprachen ja kein Wort mehr mit ihr und ihre Eltern… Hermine denk nicht dran! Denkt einfach nicht weiter! Zum Glück tauchte Tobias, mit zwei prall gefüllten Tüten voller Geschenke, wieder ihm Wohnzimmer auf. „Wo ist mein Vater?“ fragte er und sah sich skeptisch um. „Hier!“ ertönte es neben der Tür, durch die Tobias eben wieder erschienen war und Snape stand dort, ebenfalls mit mehr als zwei prallvollen Geschenktüten. „Na dann kann es ja losgehen!“ quiekte Tobias aufgeregt und war nun wieder der kleine Junge, als den Hermine ihn auch sah. „Darf ich anfangen?“ Vor Aufregung überschlug sich seine Stimme. Sein Vater nickte und auch die junge Gryffindor hatte nichts einzuwenden.

Immer wieder aufs Neue schaffte es, der kleine Junge, Hermine zu faszinieren. Eben noch, war er der junge Mann gewesen, der die letzte Nacht, zusammen mit seiner ersten Freundin verbracht hatte und jetzt war er wieder der kleine Neunjährige, der sich tierisch über Weihnachten freute. „Für euch!“ erklang seine Stimme und Hermine wurde ein, mit Kinderhänden, eingepacktes Päckchen unter die Nase gehalten. Auch ihr Lehrer ging nicht leer aus und er schien darüber sehr verwundert. Noch nie hatte er Geschenke bekommen! Wieder machte sich diese Wärme in ihm breit! Sein Sohn hatte an ihn gedacht! Nach allem wie er ihn behandelt hatte, sah er ihn als seinen Vater und war mächtig stolz auf ihn! Sein Herz wollte vergehen, doch er verbot sich derlei Gefühlsausbrüche und so machte er sich, scheinbar unberührt, ans auspacken, seiner Geschenke. Hermine traute ihren Augen nicht! Sie hatte den letzten Rest, des Geschenkpapiers abgewickelt und zum Vorschein kam ein Buch „Das Studium der Zaubertränke Band 1“ Ein leichtes und vor allem warmes Lächeln, schlich sich auf ihre Gesichtszüge. „Danke Tobias!“ damit stand sie auf und umarmte den Sohn ihres Lehrers und warf auch ihm einen dankenden Blick zu, den dieser nickend zur Kenntnis nah. Denn sie wusste, alleine hätte Tobias niemals das richtige Buch gefunden.

Endlich hatte auch Severus es geschafft das Papier von seinem Geschenk abzubekommen und blickte ehrfürchtig auf das kleine, schwarze, gohtische Gebilde in seiner Hand. Es stellte einen Drache da, der von einer, sperrlich bekleideten, Frau bekämpft wurde. Woher zum Teufel hatte sein Sohn das nur gewusst? Er sah ihn offen aber fragend an. „Als ich in deinem Schlafzimmer war, habe ich gesehen dass du sie sammelst!“ erklärte Tobias, auf den ungläubigen Blick, seines Vaters, hin und lächelte ihn stolz an. Auch Hermine kam jetzt erst wieder die enorme Sammlung, von diesen Staturen, in seinem Schlafzimmer, in den Sinn. Nachdem Severus es endlich geschafft hatte sich aus seiner Starre zu lösen, stand auch er auf und klopfte seinem Sohn väterlich auf die Schulter! „Danke!“ murmelte er leise und verlegen! Danke hatte er nicht oft in seinem Leben sagen können, ohne dass er gelogen hatte. Er konnte sich an jedes Danke noch genau erinnern. Denn es waren wirklich nicht viele gewesen.

Tobias hielt es vor Spannung nun kaum noch aus, nervös rutschte er auf seinem Platz hin und her. Hermine und Severus hatten, im gegenseitigen Einverständnis, beschlossen ihn endlich zu erlösen. „Frohe Weihnachten Tobias!“ machte die junge Löwin den Anfang und überreicht ihm ein kleines Päckchen, mit rot / goldenem Geschenkpapier. Snape Junior sah sie leicht fragend an und runzelte die Stirn. Dies waren so gar nicht seine Farben. Zum Vorschein kam, unter lautem quieken von Tobias, ein Besen Pflegeset. „Danke, Danke, Danke!“ Er sprang auf und umarmte seine beste Freundin stürmisch. „So!“ Snape erhob leicht angefressen die Stimme. Ihm passte es so gar nicht, hier einen sentimentalen Weihnachtsmann zu geben. „Das hier müssten von Albus sein…“ begann er zerknirscht und überreichte seinem Sohn eine kleine Schachtel mit allen erdenklichen Süßigkeiten. „Das ist von Hagried…“ griff Hermine dazwischen und überreichte ihm eine schweres mittelgroßes Päckchen. Hoffentlich nichts von seinen Backkünsten, dachte die junge Löwin und schaute gespannt auf den Inhalt. Es war eine kleine Ausgabe von dem Monsterbuch der Monster! Snape ging sofort reflexartig in Deckung. Noch zu gut hatte er dieses Buch, aus seiner eigenen Schulzeit in Erinnerung. Gott sein dank schien diese hier zu schlafen.

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...  Where stories live. Discover now