Weihnachten 1/8

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The Day Before Christmas

Pünktlich um 8 Uhr, stand Hermine vor den Räumen ihres Zaubertrank Lehrers und klopfte sachte an die Tür. Hoffentlich war Tobias schon da, denn sie verspürte keine große Lust, alleine mit, der immer schlecht gelaunten, Fledermaus, in dessen Räumen zu verweilen. Keine Sekunde später wurde die Tür aufgerissen und Snape starrte sie aus kalten, schwarzen Augen bedrohlich an. „Miss Granger…“ presste er hervor und knirschte mit den Zähnen. „Professor!“ sagte sie knapp und distanziert. Dann Stille! Keiner von Beiden, wusste wirklich was er sagen sollte und sie wichen den Blicken des jeweils anderen immer wieder aus. Unruhig trat die junge Löwin von einem Bein aufs andere und senkte schließlich ihren Kopf in Richtung Boden. Abermals fragte sie sich, warum sie, trotz diesem Unbehangen, immer wieder hier her kam. Endlich fand Severus seinen Sprach wieder, auch ihm waren ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen. „Kommen sie endlich rein!“ herrschte er sie an und ging einen Schritt beiseite um sie eintreten zu lassen. „Danke“ murmelte sie verhalten und drückte sich an ihm vorbei. Snape schloss hinter ihr die Tür und erneut hatten sie das Gefühl, als hätte sie sich freiwillig einsperren lassen. Wo war der ganze Zauber hin, der sie noch vor ein paar Tagen oder Wochen – sie wusste es nicht mehr genau – umgeben hatte? Was war nun schon wieder zwischen ihnen passiert? Warum war er wieder so kalt und so distanziert?

Dieser man ist und bleibt ein Rätsel, dachte sie frustriert und ließ ihren Blick schweifen, wie sie es so oft tat wenn sie in seine Räume war. Nichts hatte sich verändert. Jedes Mal auf Neue war sie verwundert keinen Sarg in seinem Wohnzimmer vorzufinden. Eigentlich wollte sie nicht mehr so über ihn zu denken, denn er hatte ja bewiesen dass er auch ganz nett sein konnte. Ok! Nett für seine Verhältnisse, aber immer hin sie hatten sich geküsst und es war bei weitem keine schlechte Erinnerung! Aber nachdem er sie, die letzten Tage, so gekonnt ignoriert hatte, viel es ihr schwer, an ihren guten Vorsätzen festzuhalten. „Ist Tobias noch nicht da?“ fragte sie mehr sich selbst, als ihren Lehrer, der sich aber durchaus dazu berufen fühlte, ihr Antwort zu geben. „Nein!“ sagte er knapp und ging zu seinem Schreibtisch. Na wunderbar, dachte Hermine und ließ sich resigniert auf dem Sofa nieder. Einen Moment lang wollte Snape protestieren, denn er hatte sie keines Falls aufgefordert sich zu setzten oder Platz zunehmen, aber dann besann er sich eines Besseren und wandte sich wieder der Korrektur seiner Aufsätze zu und beschloss so zu tun als sei seine kleine Gryffindor gar nicht da. Die Zeit verging ohne dass einer der Beiden nur ein Wort sprach. Hermine hatte sich in zwischen in eins ihrer Bücher vertieft und zu lesen begonnen, während Snape hie und da wütend mit der Feder über einen der Aufsätze fuhr und grummelnd schlechte Noten verteilte. Es war bereits kurz vor der Sperrstunde als es endlich an der Tür klopfte und damit das erscheinen von Tobias angekündigt wurde.

Doch dieser erschien nicht alleine. Hinter ihm tauchte eine große Tanne auf, die definitive Hagrieds Füße besaß. Mühsam hievte der Wildhüter besagten Baum, durch die Tür und hinterließ eine Spur Tannennadeln in Snapes Wohnzimmer. „Am besten hier hin Hagried…“ erklärte Tobias und deutet auf eine freie stelle neben dem Kamin. Der Wildhüter kam der Aufforderung eilig nach und ließ den Baum, an der zugewiesenen Stelle, zu Boden gleiten. „Danke den Rest schaff ich alleine…“ meinte Tobias und begleitete Hagried, der Flucht artig Snapes Räume verließ, noch zu Tür. Wie lange Tobias wohl gebraucht hatte, um ihn davon zu überzeugen, die Tanne in Severus Büro zu bringen? Dachte Hermine und warf einen prüfenden Blick über die Schulter. Der Tränkemeister saß mit düsterer Mine an seinem Schreibtisch und starrte, mit funkelnden Augen, seinen Sohn, mürrisch an. „Was hat das zu bedeuten Tobias?“ herrschte er seinen Sohn an, sobald die Tür hinter Hagried ins Schloss gefallen war. „Weihnachtsbaum?“ fragte der Junge trocken und zuckte mit den Achseln. „Weihnachtsbaum?“ echote sein Vater und starrte ungehalten auf das Grün in seinem Wohnzimmer. „Ja!“ antwortete Snape Junior unschuldig und ging nachdenklich um den Baum herum. „Und was, bei Salazar, verleitete dich zu der Annahme das ich dieses Gestrüpp…“ Snape rümpfte die Nase und machte eine abfällige Bewegung in Richtung Tanne „…in meinen Räumen dulden werde?“ Tobias der immer noch um den Baum herum ging, kratzte sich nun nachdenklich am Kinn und legte leicht den Kopf schief. „Albus und Lucius haben gesagt…“

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...  Where stories live. Discover now