Hermine vermittelt

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Hermine war aufgesprungen und rannte Tobias hinterher, aber nicht ohne Snape einen bitterbösen Blicke zu zuwerfen, den er gekonnt ignorierte. Stattdessen schnaubte er wütend und verschränkt, immer noch im Gras sitzend, die Arme vor der Brust. Sollte sie ihm doch hinterherlaufen, sie schien ja prima mit ihm klar zu kommen. Ist da etwa einer eifersüchtig? Meldetet sich die kleine, gehässige Stimme, in seinem Kopf, wieder zu Wort. Ach halt doch endlich Klappe! Fauchte er und starrte wütend den Baum an, an dem sein Sohn bis vor wenigen Minuten noch gesessen hatte. Er verspürte keine große Lust sich nun weiter mit seinem Sohn auseinander zusetzten  Denn Tobias hatte, in seinen Augen, keinen Funken Anstand und Respekt schon mal gar nicht. Er war ihm zwar Äußerlich verdammt ähnlich, auch einige Angewohnheiten und Blicke waren definitive die seinen, das konnte er nicht leugnen, wie er missmutig feststellen musste und doch meldete sich irgendwo her einen Art von väterlichem Stolz, die sein Herz zum pochen brachte. Aber der Großteil seines Verhaltens, war der eines Gryffindors, wie er sie im Unterricht rauen weise aushalten musste. Nein nicht eines Gryffindors, einer Gryffindor, seiner Gryffindor! So jetzt ist sie wieder deine Gryffindor ja? Spottete die kleine Stimme, ihm ins Ohr. Bei Salazar. Fauchte er zurück. Jetzt ist aber Schluss damit! Ich setze jetzt meine Gott verdammte Maske wieder auf, gehe ihnen hinterher und nehme beide einfach wieder mit nach Hogwarts. Immerhin trage ich die Verantwortung für diese beiden Kinder! Erklärte er der kleinen Stimme in seinen Gedanken, die das Stänkern aber nicht unterlassen konnte. Und wer benimmt sich hier gerade wie ein Kind? Fragte sie giftig und schien ihn auszulachen. Verdammt jetzt hatte diese nervige, penetrante Stimme auch noch Recht! Hermine übernahm gerade die Verantwortung, für seinen Sohn! Und für dich und deine Inkompetenz! Stichelte die Stimme weiter. Im Gegensatz zu seinem Vorhaben, ihnen nach zugehen, blieb er stur sitzen und versuchte die lästige Stimme zu ignorieren.

Hermine hatte Tobias fast eingeholt, sie war ihm den ganzen Weg zurück zum Abrisshaus gefolgt und stand nun unschlüssig in seinem Zimmer. Er selber hatte sich in die hinterste Ecke verzogen und sich auf seine Matratze fallen lassen. Unentschlossen was sie nun tun sollte, ging sie näher auf ihn zu und ließ sich schließlich, ihren Ekel überwindend, neben ihm nieder. Tobias sah nicht auf sondern starrte weiter auf den Boden zu seinen Füßen. „Was willst du noch von mir?“ fragte er in einem besonders gelangweilten Ton. „Mit dir reden… Woher sprichst du eigentlich so gut Englisch?“ Hermine hatte beschlossen das Gespräch erst mal auf neutralen Themen weiter zu führen. „Wie gesagt meine Mutter kam wohl auch aus England…. Ich bin Zweisprachig aufgewachsen…“ antwortete er monoton und zuckte erneut mit den Achseln. Die Geste musste er wohl von seiner Mutter haben, bei seinem Vater hatte Hermine das noch nie gesehen und konnte sich auch nicht vorstellen dass sie von ihm sein sollte. „Du vermisst deine Mutter sehr oder?“ begann Hermine vorsichtig das Gespräch von vorhin wieder aufzunehmen. Tobias sah sie einen Moment durchdringend an bevor er zum reden ansetzte. „Hat ER…“ das letzte Wort betonte er besonders angewidert „…Dir gesagt, das du mir hinterher laufen sollst?“ gab er als Gegenfrage zurück und musterte sie scharf. „Nein“ Hermine schüttelte mit dem Kopf und versuchte ihm die Ehrlichkeit ihrer Worte begreiflich zu machen.

Die nächsten Worte mussten nun wohl bedacht sein, das war Hermine klar und auch das es vielleicht von Vorteil war nun ohne Snape mit Tobias reden zu können. „Warum bist du dann hier?“ unterbrach Tobias  ihren Gedankengang und Hermine konnte immer noch das Misstrauen in seiner Stimme deutlich hören. „Es geht mir um dich!“ sagte sie und versuchte seinen Blick einzufangen, der für einen kurzen Moment so etwas wie Überraschung zeigte. Warum sollte sich jetzt jemand für ihn interessieren? Dachte er verbittert während er Hermine weiter, nun aber unschlüssig, ansah. Das hat die letzten neuen Jahr doch auch niemand getan! Aber die Ehrlichkeit in ihren Augen entging ihm nicht und so beschloss er es zumindest auf einen Versuch ankommen zu lassen. Aber leicht würde er es ihr bestimmt nicht machen, so viel stand fest. „Du kennst mich doch gar nicht…“ sagte er, nun sogar eine spur versöhnlicher, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Innerlich atmete Hermine leicht aus, sie war auf dem richtigen Weg. Doch bevor sie antworten konnte vernahm sie deutlich die Veränderung auf seinem Gesicht. „Ich brauche kein Mitleid!“ brauste Tobias wieder auf, denn er schien durch ihr Schweigen zu dem Schluss gekommen zu sein, dass es das war, was sie dazu gebracht hatte ihm nachzulaufen. Das war jetzt sehr schlau Hermine, nun lass dir schnell was einfallen! „Hör zu Tobias…“ begann sie nun ebenfalls lauter um seinen Wutausbruch zu übertönen „…ich bin bestimmt nicht aus Mitleid hier…“ fuhr sie fort und stellte zu ihrer Erleichterung fest das Tobias ruhiger wurde „…trotzdem kannst du mir nicht erzählen das du hier glücklich bist!“ Endete sie nun wieder freundlicher und sah sich demonstrative in seiner Behausung um.

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...  Where stories live. Discover now