Ärger mit den Löwen

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Hermine war nach dem Streit mit Snape fluchtartig davon geeilt und hatte erst auf gehört zu laufen, nachdem sie mehr als 3 Stockwerke, zwischen ihn und sich gebracht hatte. Dieser Mann war doch echt das letzte! Sollte er doch in seinen Kerkern verrotten. Wütend stampfte sie in die Bibliothek in der Hoffnung zumindest Tobias dort anzutreffen, doch der schien anderweitig beschäftigt zu sein. Vermutlich krabbelt der wieder durch irgendwelche, neu entdeckten, Geheimgänge. Die junge Gryffindor musste bei diesem Gedanken, breit grinsen. Was sein Vater wohl dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass sein Sohn schon, vor Schulbeginn, jegliche Möglichkeiten der Flucht und des Versteckens auskundschaftet hatte. Die würden das irgendwann mal echt schwer haben, den kleinen Wirbelwind zu finden. Dabei verhielt er sich eigentlich sehr ruhig! Er hatte zwar schon nähere Bekanntschaft mit Filch und Mc Gonnagall gemacht, aber alles in allem war er eigentlich niemand, der Chaos oder Unruhe stiftet. Trotzdem war sich die kleine Löwin sicher, dass er ohne Zweifel ein Slytherin werden würde. Er war einfach viel zu intelligent und gerissen, um in irgendein anderes Haus zu passen. Vielleicht sollte, sie seinem Vater das bei ihrem nächsten Streit erzählen um ihn etwas zu besämpftigen?

Apropos Snape! Wegen dem saß sie ja jetzt hier und brütete über einem, 2 Meter langen, Aufsatz über Respekt und angemessenes Verhalten. Bastard! Ja sie hatte ihn geküsst! Verdammt! Aber als ob er sich akorat verhalten hätte. Er war der ältere! Er hätte sich wegdrehen müssen! Er hätte das gar nicht erst zulassen dürfen! Er war der Lehrer und sie seine Schutzbefohlene und nicht umgekehrt! Aber wie immer, musste die junge Löwin feststellen, dass ihr Lehrer, vom Verhalten her, eigentlich eher auf dem Stand seines Sohnes war und nicht auf dem eines achtunddreißigjährigen Mannes. Wie konnte jemand nur so stur und verbohrt sein? Bockig wie ein klein Kind! Hermine schüttelte leicht den Kopf! Er würde wohl nie in der Lage sein, aus sich raus zukommen! Es musste doch jemanden geben der ihn aus seinem Schneckenhaus raus holen konnte? Ihre Hoffnung dass sein Sohn es schaffen würde, war eigentlich schon fast gescheitert. Eine Frau vielleicht? Welche Frau wäre denn so lebensmüde Hermine? DU! Verdammt! Schluss jetzt! Ich sollte den Aufsatz schreiben! Na warte Severus Snape, du wirst dich noch umgucken! Wenig später saß sie, recht zufrieden mit sich selbst, über ihrem fertigen Aufsatz und grinste hinterhältig vor sich hin. Den Aufsatz würde er so schnell nicht mehr vergessen! Eilig packte sie ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Rückweg zum Gryffindorturm. Gerade als sie die Marmortreppe hinaufsteigen wollte, drang eine laute und handfeste Auseinandersetzung an ihre Ohren.

Severus hatte endlich die Tür hinter Lucius, Draco und Tobias schließen können und ließ sich nun, in seiner wohl verdiente Stille, wieder in seinem Sessel nieder und griff erneut zu seinem Whiskey. Verdammt! Wenn das so weiter ging, war er in wenigen Tagen alkoholabhängig. Entnervt ließ er die Flasche sinken und lauschte in die Stille. Sein Blut rauschte durch seine Ohren und die Kopfschmerzen kamen immer stärker und er hatte das Gefühl, dass in seinem Kopf verdammt viele, kleine, Gnome eine Party feierten. Wie kam sein Sohn denn gerade dazu fliegen zu wollen? Ob er Kontakt zu Potter hatte? Bei dem Gedanken verzog sich sein Magen schmerzhaft und er beschloss, wenn dies der Fall sein sollte, Potter um die Ecke zu bringen. Das war ihm Askaban alle male wert. Severus du kannst nicht einfach einen Schüler töten! Und wie ich das kann, erklärte er sich selber und schaute finster auf den Platz wo Lucius, bis eben, noch gesessen hatte. Aber tief in sich, wusste er dass er Potter wirklich nicht einfach so umbringen könnte. Er würde es nicht ertragen, diese grünen Augen noch einmal sterben zu sehen. Mist die ganzen Tage hatte er Ruhe gehabt, von den Gedanken und Emotionen an Lilly, die ihn so quälten. Die Erinnerung an sie schmerzte.

Er nahm nun doch einen tiefen Schluck Whiskey und genoss das brennende Gefühl was für kurze zeit, all seine Gefühle, Gedanken und Emotionen runter brannte und eine wunderbare Leere hinterließ. Dem ersten Folgte ein zweiter und dritter Schluck und dann folgte seine Besinnung! Wütend knallte er die Flasche auf den Tisch und verfluchte sich erneut für seine nicht vorhandene Willensstärke. Jetzt fing ihn auch noch die kleine, nervige Stimme wieder an zu piesacken, es war zum verrückt werden! Stopp Severus! Verrückt bist du schon! Dich lässt Hermine Granger einfach nicht mehr los, du musst verrückt sein! Völlig übergeschnappt! Wütend griff er erneut nach der Flasche! Sind wir etwa abhängig? Da war sie wieder, nervig und penetrant wie eh und je! Nein sind wir nicht, knurrte er seine Gedanken an und fragte sich ob er langsam schizophren wurde, immerhin sprach er mit sich selber von WIR! Resigniert schloss er die Augen und lehnte seinen schmerzenden Kopf zurück in den Sessel, doch diese Ruhe war nicht von langer Dauer! Kaum hatte er die Augen geschlossen, vernahm er, unweit seiner Kerker, einen riesen Krach und Tumult.

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein umso mehr...  Where stories live. Discover now