Z W E I

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Zuhause angekommen rannte ich sofort hoch in mein Zimmer, schmiss meinen Rucksack in eine Ecke und zog mir schnell meinen Bikini an. Endlich schwimmen gehen, darauf hab ich den ganzen Tag gewartet. Erneut sprintete ich die Treppen runter, knapp dabei mir das Genick zu brechen und lief dann etwas langsamer durch das Wohnzimmer bis zum Garten, wo ich dann mit Anlauf in den Pool sprang. Ok, das war vielleicht ein bisschen zu kalt. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungs Phase war es sehr angenehm.
Ich schwamm ein paar Runden und ließ mich vom Wasser treiben. »Darf ich auch rein oder ist das rein Pool?« Francesco, mein bester Freund, betrat den Garten. »Also eigentlich ist das Privatgelände, aber weil du so nett fragst darfst du eine Stunde kostenlos schwimmen« Das ließ er sich nicht zweimal sagen und sprang neben mir ins Wasser, so dass ich die komplette Ladung abbekommen habe. Glücklicherweise war ich schon nass, sonst hätte ich ihn dafür jetzt geschlagen. »Und wie war dein Zeugnis, Einstein?« »Ha ha, ich hab es noch nicht genau angesehen. Aber wie im Halbjahr auch stehe ich in den meisten Fächern auf einer zwei.« »Streber.« Ich streckte ihm die Zunge raus, wofür ich erneut eine Ladung Wasser ins Gesicht bekam. »Das kriegst du sowas von zurück!« lachend spritzen wir uns gegenseitig das Wasser ins Gesicht bis ich irgendwann die Initiative ergriff und ihn mit meiner gesamten Kraft unter Wasser drückte. Da er aber zu stark war, konnte er sich innerhalb weniger Sekunden von mir losreißen. »Hey Ellie, was machst du da?« lachend kam Aurora an den Pool. »Ciao Aurora, ich hab versucht Francesco unter Wasser zu drücken, aber er ist einfach zu fett.«  »Ich bin nicht fett, das sind alles Muskeln.« Aurora und Ich sahen uns vielsagen an. »Und cugina del mio cuore, wie war dein letzter Tag?«  »Cousine meines Herzens? Ich sehe die Schleimspur schon auf dem Boden. Aber um deine Frage zu beantworten, meine Lehrerin hat sich krankgemeldet. Dementsprechend hatte ich heute frei, und wie war dein letzter Tag in der Hölle?« »Naja, Jenny und Carter waren heute mal etwas weniger nervig. Aber das wars auch schon. Ach und Olivia will mich mal besuchen, weil ich gesagt habe, dass wir einen Pool haben.« »Du hast sie doch nicht zu uns eingeladen?« »Denkst du ich bin blöd? Natürlich nicht. Ich bin zwar noch nicht lange hier, aber ich kenne die Regeln und glaub mir, ich will sie nicht mal hier haben. In der Schule kann ich sie ja ab und zu ertragen aber bei Gott den Nachmittag will ich nicht auch noch mit ihr opfern.« Aurora fing an zu lachen, als sie plötzlich verstummte und sich ihre Wangen ein wenig rot färbten. Fragend sah ich sie an bis ich Francesco hinter mir jemanden begrüßen hörte. Nun drehte ich mich auch um. »Ciao Mädels, come va?« Giuseppe kam vom Hintereingang des Gartens. »Gut, ich genieße gerade meine Ferien und wie geht's dir?« Ich sah kurz zu Aurora, die immer noch am Rand des Beckens stand und noch keinen Ton von sich gegeben hat. »Naja könnte besser sein, ich hatte heute morgen schon einiges zu erledigen und hätte Luca als Unterstützung gut gebrauchen können aber er war nirgends aufzufinden. Aurora, weißt du vielleicht wo dein Bruder ist.« Ich blickte zu Aurora die jetzt keine andere Wahl hatte als etwas zu sagen. »Seit er mitbekommen hat, dass unser Privatunterricht ausfällt habe ich ihn nicht mehr gesehen, tut mir leid.«  »Schon gut, der taucht sicher wieder auf. Wie es aussieht schmeißt ihr eine kleine Pool Party. Da ich den Nachmittag frei habe, komm ich jetzt auch dazu. Ich hol nur schnell meine Badehose, bin gleich wieder da.« »Warte ich komm mit und hole meine Musikbox, dann können wir auch ein wenig Musik hören.« Mit diesen Worten verschwanden Giuseppe und Francesco im Haus und ich hatte nun ein wenig Zeit mich zu unterhalten. »Sag mal, stehst du auf Giuseppe?« »Ich steh nicht auf ihn. Er ist der beste Freund meines Bruders und ich verstehe mich auch ganz gut mit ihm. Das ist kein Verbrechen. « »Du verstehst dich ganz gut mit ihm? Aurora dein Gesicht war so rot wie ein Feuermelder. Du kannst mir nicht sagen das du ihn nur als guten Freund siehst.« »Na schön, er gefällt mir. Er ist immer so nett wenn wir uns unterhalten. Zudem sieht er auch echt gut aus.« »Ich wusste es! Ahhh du bist verliiiiebt. Und du möchtest ihn küssen. Ach das ist so süß. Ich werde euch zusammenbringen, das wird meine neue Mission.« »Schrei doch nicht so rum, es muss ja nicht gleich die ganze Welt erfahren. Vor allem nicht meine Eltern, mein Bruder oder er selbst. Das behälst du gefälligst für dich und du wirst auch nichts unternehmen weil er für mich nicht dasselbe empfinden wird. In seinen Augen bin ich doch nur die kleine Schwester seines Kumpels.« Etwas geknickt sah sie auf den Boden. »Denk nicht so. Glaub mir, er sieht nicht nur das in dir und er unterhält sich bestimmt nicht nur mit dir weil du Lucas Schwester bist, sondern weil er dich ehrlich mag. Vertrau mir.« »Vielleicht hast du recht. Naja ich zieh mich dann auch kurz um, ich will ja nicht die ganze Zeit hier am Rand zusehen.« Sie stand auf und machte sich auch auf den Weg ins Haus. Nun war ich wieder alleine.

»Okay, wir spielen jetzt Wasserball. Wir machen einfach Jungs gegen Mädchen. Einverstanden?« Mittlerweile waren noch Teresa und Michele dazu gekommen, weshalb wir uns nun entschieden haben ein Spiel zu spielen. »Gut es geht perfekt auf. Teresa, Aurora und Ellie, ihr geht auf die linke Seite. Giuseppe, Michele und ich auf die rechte. Dann kanns losgehen.« Wir spielten ein paar Runden Wasserball, was echt Spaß gemacht hat, da jede Mannschaft echt gut war und die Entscheidung immer knapp war, wer tatsächlich gewinnen würde. »Lasst uns eine kurze Pause machen Leute, das Wasser wird mir ein wenig zu kalt.« Wir Mädels stimmten Teresa zu, da es echt langsam kalt wurde und ich bestimmt schon blaue Lippen hatte. Ich will in meinem Sommer ja keine Erkältung.
Wir legten uns auf die Liegen, die Jungs blieben noch im Wasser und spritzen sich gegenseitig nass wie Kleinkinder. »Manchmal könnte man echt nicht denken, dass die erwachsen sind.« »Ja da hast du Recht, Ellie. Aber dafür lieben wir sie ja auch.« »Oh mein Gott, du hast es zugegen. Du liebst Michele. Ich wusste es.« Erschrocken, weil sie merkte was sie da von sich gegeben hatte, sah Teresa mich an. »Ich liebe ihn nicht, zumindest nicht so. Ich meinte eher freundschaftlich. Oder liebst du die Jungs etwa nicht?« »In dem Punkt muss ich dir recht geben, ich liebe sie auch. Aber wie Brüder. Du liebst Michele aber auf eine nicht jugendfreie Weise meine Liebe.« »Red doch keinen Unsinn. Wir sind gute Freunde. Klar, wir haben schon etwas miteinander geflirtet. Aber das kann man nicht als Liebe bezeichnen, nicht mal eine Schwärmerei ist das. Aber was hast du schon zu melden. Dich könnte ich ja das gleiche fragen, was da zwischen dir und Francesco ist.« entgeistert sah ich sie an. »Francesco? Bist du auf den Kopf gefallen. Er ist mein bester Freund. Wie ein Bruder eben. Niemals könnte ich mit etwas mit ihm vorstellen, dazu ist er 23 und damit viel zu alt für mich.« »Was nicht ist kann ja noch werden, Kindchen.« Gerade wollte ich Teresa widersprechen, als Luca den Garten betrat.
»Hey Brüderchen, da bist du ja.« »Ehm, ja hey Leute. Ich bin gerade ein wenig im Stress, tut mir leid. Aber Ellie, mein Vater hat gesagt du sollst trainieren kommen. Jetzt.« Und damit war auch schon wieder weg.

Na wenn das so ist, auf gehts zum Training.

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Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. Ich freue mich über eure Meinungen und Verbesserungsvorschläge.

Teela

P R O M I S E SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt