chapter forty three - the angel, the demon and the human

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And all the angels say oooh, oooh
You are all to blame


Hoseok sehnte sich einfach nur noch nach seinem Bett und einem tagelangen, tiefen Schlaf. Der ganze Tag war ein wahrer Höllenritt gewesen—wortwörtlich. Das Zusammentreffen mit dem Baal hatte jedoch noch einmal eine weitere Wendung hinzugefügt. Hoseok hatte sich bereits in Sicherheit gewiegt, genau wie die Anderen—sie waren fast Zuhause gewesen. Und dann trafen sie auf den beschissenen König der Hölle, in irgendeiner düsteren Spelunke, die jedoch abgesehen von ihm selber, allen anderen bekannt gewesen zu sein schien. 

Die Sache mit Jimin hatte ihm fast den Verstand geraubt. Niemand hatte ihn vorgewarnt, dass sein Freund dafür sterben musste, um ein Dämon zu werden. Keiner hatte zuvor darüber ein Wort verloren—vielleicht hatte Jimin es selber gar nicht gewusst, Hoseok war sich diesbezüglich nicht sicher. Doch als der Baal zu ihnen an den Tisch getreten war und das Genick von Jimin wie ein Streichholz hatte mit Leichtigkeit brechen lassen, war sein Herz stehengeblieben. Jimin war tot gewesen—für mehrere Minuten. Genau genommen für 42 Minuten und 18 Sekunden. Und auch wenn Hoseok versichert worden war, dass Jimin wieder aufwachen würde, hatte er um sein Leben gebangt. Er hatte solch eine Angst gehabt! Jimin war wegen ihm gestorben—und auch wenn er zurück ins Leben gekommen war, fühlte Hoseok sich schrecklich. Er fühlte sich schuldig. Schuldig dafür, dass Jimin nun ein Dämon war. Und auch wenn er wusste, dass er dafür keine Schuld trug, sondern Seokjin der Schuldige war, der ihnen allen das angetan hatte, fühlte er sich furchtbar.  

Jimin verdiente das nicht. Ein unsterbliches Leben, in der er auf Dauer jeden verlieren würde, der ihm etwas bedeutete. Hoseok würde eines Tages sterben, ohne dass Jimin auch nur einen Tag gealtert war. Vielmehr wusste Hoseok gar nicht. Was bedeutete es, ein Dämon zu sein? Er wusste, dass Dämonen ihr Äußeres beliebig verändern konnten, aber ansonsten? Jimin müsste nun in der Lage sein, seine Fähigkeiten einzusetzen—doch was für welche waren das überhaupt? Hoseok hatte keinen blassen Schimmer und auch wenn es ihn neugierig machte, wollte er sie jetzt nur noch nach Hause bringen—sie alle. Auch Yoongi. 

Die Sache mit Yoongi verwirrte ihn unglaublich und er hatte sich für einen kurzen Moment auch verraten gefühlt. Wieso hatte er ihn angelogen? Wieso hatte sich Yoongi ihm als sein Schutzengel vorgestellt, wenn er keiner war? Jedoch war es Hoseok in diesem Augenblick egal—Yoongi war in Sicherheit und bei ihnen. Und der Schutzengel hatte genauso verwirrt auf den funktionierten Sprung reagiert—Hoseok verstand es nicht, genauso wenig wie die Anderen, jedoch war es ihm gleich. Sie waren aus der Unterwelt entkommen und auch wenn Jimin ein gewaltiges Opfer hatte erbringen müssen, waren sie nun auf dem Rückweg—auf den Weg nach Hause. Sie waren alle beisammen und Seokjin hatte sie gehen lassen. 

Aus dem Augenwinkel nahm Hoseok wahr, wie sich Jimin erneut an seine rechte Wange fasste, an die Seite, auf dem zuvor sein gesundes Auge gewesen war. Hoseok hatte gar nicht gewusst, dass Jimin ein schwarzes Dämonenauge besaß, sondern es war erst in der Unterwelt zum Vorschein gekommen—als er es vor Schmerz und Kraftlosigkeit nicht mehr hatte unterdrücken können. Doch jetzt waren beide seine Augen pechschwarz. Verschwunden war das sanfte Schokoladenbraun seiner Iris, mit welchem Hoseok seinen Freund kennengelernt hatte. Zu seiner eigenen Überraschung, störte ihn das selber erstaunlich wenig, wieso auch? Jimin war für ihn immer noch die selbe Person, ganz egal mit welcher Augenfarbe und auch ganz egal mit welchem Äußeren—es war Jimin. Er hatte ihm sein Wort gegeben und das würde er nicht brechen. Auf keinen Fall. 

Und auch wenn ihm die Sache mit Jimin und auch die mit Yoongi nicht aus dem Kopf gehen wollte, konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er wollte wirklich nur nach Hause—Taehyung in eine Umarmung schließen und ihm versichern, dass nun alles gut war und dann endlich schlafen. 

Welcome to the black parade | ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now