chapter thirty five - welcome to hell!

625 108 99
                                    

I am not afraid to keep on living
I am not afraid to walk this world alone

🍃

Jimin wusste, dass Hoseok und Yoongi noch viele Fragen hatten. Und er wusste auch, dass er ihnen wohl zuvor mehr hätte erzählen sollen. Jedoch hatte er es nicht wirklich gewagt. Vielleicht hätten die Beiden negativ reagiert. Wie sollte man beichten, dass man die Konkubine des Baals gewesen, und man weiterhin durch einen Deal und einen Bund an ihn gefesselt war? Das war kein Thema für ein Gespräch, welches man zwischen Tür und Angel führte. Und wenn er ehrlich war, hatte er sich vor den daraus folgenden Konsequenzen gefürchtet. Wüssten die beiden die volle Wahrheit, würden sie ihn doch schon gar nicht mehr in ihrer Gegenwart dulden!

Noch viel schlimmer waren die Bedingungen des Deals. Er konnte Hoseok nicht sagen, dass er bei ihnen aufgetaucht war, weil es ihm aufgetragen wurde. Es war seine letzte Chance gewesen, Seokjin zu besänftigen und seinen menschlichen Teil der Seele zu behalten. Das würde nun wohl der Vergangenheit angehören, doch solange er Hoseok retten würde, nahm er dieses Schicksal in Kauf. Den Beiden würde es ohne ihn wohl sowieso besser gehen und sie könnten eine gesunde Beziehung führen, ohne dass Jimin dazwischen fuschte. 

Der Gedanke daran schmerzte. 

Es schmerzte fürchterlich.

Doch als er mit ihnen gemeinsam durch die Tür in die Unterwelt trat, verspürte er keine Zurückhaltung. Heute würde der Tag sein, an dem er Hoseok retten würde; der Tag, an dem er seine Menschlichkeit verlieren und fortan als Dämon leben würde. Der Tag, an dem er Hoseok seine Liebe beweisen würde, nur um ihn im Anschluss für die Ewigkeit zu verlieren. 

Er spürte, wie sich der Griff von Hoseok um seine Hand verstärkte, als sie in die Dunkelheit traten, die nur für einen kurzen Moment anhielt. Jimin erwiderte den Druck, beinahe mit einer beruhigenden Geste, und führte sie dann aus der Dunkelheit hinaus. Aus der Dunkelheit hinaus, hinein in das gedämmte Licht der Unterwelt. 

Das war wohl der größte Unterschied zur Menschenwelt. Das fehlende Sonnenlicht, und die daraus resultierende, karge Landschaft. Es wuchsen keine Bäume, sondern an manchen Orten nur Flechten und Moos; keine Büsche, kein Wald, keine Wiesen. 

Er blieb stehen, als er spürte, dass Hoseok anhielt, wohl um die Umgebung in Augenschein zu nehmen. 

Sie waren aus einem Höhleneingang hinaus getreten, hinein in eine Schlucht aus Fels und Stein. Dieser Ein- und Ausgang in die Unterwelt war einer derjenigen, der selten genutzt wurde. Die wenigsten Dämonen machten sich die Mühe, die Portale in den Klüften zu benutzen, sondern zogen das hauptsächlich benutzte Portal in Nähe des Palastes, inmitten der Stadt, vor. 

Der erste Eindruck, den Hoseok und Yoongi von der Unterwelt haben mussten, war wohl ein ähnlicher zu dem, was sie sich vorgestellt hatten. Trostlose Felswände, gedämmtes Licht, keine Zivilisation. Doch das täuschte. Die Unterwelt war ein vielschichtiger Ort, und auch wenn er sich größtenteils durch die fehlende oder eher veränderte Flora und Faune unterschied, so gab es dennoch faszinierende und atemberaubende Orte in der Unterwelt. Ebenso gab es in der Unterwelt ebenfalls Städte und Siedlungen - es war anders als in der Menschenwelt, und dennoch ähnelte es sich. 

,,Die Umgebung ist sicher. Es befindet sich kein einziger Dämon im ganzen Umkreis."

Soyeon und Moonbyul hatten tatsächlich in der Nähe des Portales auf sie gewartet und traten nun zu ihnen. Jimin entging der giftige Blick von Yoongi nicht, mit dem er die beiden Dämonen begrüßte. Natürlich verstand er das Verhalten des Älteren - er war immerhin ein Schutzengel. Wahrscheinlich wurde ihn seit Tag eins nach ihrer Erschaffung eingetrichtert, wie böse Dämonen waren; wie schlimm die Unterwelt war; dass sie ihre Gegner waren. 

Welcome to the black parade | ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now