chapter six - milk with honey

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I never meant to cause you any sorrow 

I never meant to cause you any pain

Als Hoseok am nächsten Morgen in der Küche saß und sich einen Tee machte, hoffte er inständig, dass das Ganze gestern Abend ein Traum gewesen war. Doch Jeongguks ständiges niesen erinnerte ihn daran, dass sie den Jüngeren gestern tatsächlich fast eine Stunde lang vor ihrer Haustür hatten warten lassen, während es in Strömen gegossen hatte; und Jeongguk, der Angst gehabt hatte, das Taehyung sauer auf ihn war, weil er am Tag davor wutentbrannt aus der Wohnung gestampft war, hatte nicht zurück zu sich nach Hause gehen wollen - das Fazit war nun, dass sich Jeongguk unüberhörbar erkältet hatte, aber zunächst ließ er wenigstens alle Bazillen bei Taehyung im Zimmer. Da sich Hoseok aber doch ein wenig schuldig fühlte, füllte er eine Tasse mit Milch - nun hatte auch das letzte Tetrapack den Inhalt des Kühlschranks verlassen - und stellte sie in die Mikrowelle. Er wusste, dass Jeongguk unglaublich gerne Heißgetränke trank und er würde sich bestimmt über eine warme Honigmilch freuen, mal abgesehen davon, dass sie ihm wohl gut tun würde.

Während Hoseok darauf wartete, dass die Milch warm wurde und er selber an seinem Früchtetee nippte, schweiften seine Gedanken erneut zum gestrigen Abend, zu dem Gespräch mit Taehyung und Yoongi, so hatte der Schwarzhaarige sich ihnen ja zumindest vorgestellt. Er verstand immer noch nicht, wieso sein bester Freund dem Spinner Glauben schenkte. Am meisten gab ihm die Tatsache zu bedenken, dass Taehyung etwas mit diesem Hexer des zweiten Kreises anfangen konnte, zumindest hatte er ja darauf so geschockt reagiert. Aber wieso? Wieso schien Taehyung nicht nur dem Fremden zu glauben, sondern schien auch genau zu wissen, worüber er gesprochen hatte? Hoseok war über die Maßen verwirrt und er würde Taehyung später beim Frühstück ganz bestimmt darauf ansprechen, denn das konnte er nicht so offen im Raum stehen lassen.

Andererseits war Taehyung ja immerhin so Yoongi losgeworden, denn nachdem er diesem versichert hatte, dass er auf Hoseok aufpassen würde und das er bei ihnen Zuhause wirklich sicher war, hatte sich der angebliche Engel von ihnen abgewandt und hatte sie mit Jeongguk zusammen vor ihrer Haustür stehen lassen, die leider kein wirkliches Vordach besaß, der Grund, wieso der Jüngste von ihnen auch bis auf die Knochen durchweicht gewesen war, als sie nach Hause gekommen waren.

Das schrille Piepen der Mikrowelle machte Hoseok darauf aufmerksam, dass die Milch endlich warm war und er die Tasse vorsichtig am Henkel heraus nahm. Unschlüssig wanderte sein Blick über die Küchenregale, denn in einen dieser müsste sich der Honig befinden, doch sonst war es immer nur Taehyung, der den Honig benutzte, um ihn sich in beinahe jedes Gericht zum süßen rein tat; zumindest kam es Hoseok so vor. Schließlich fand er das halbleere Glas doch in einem der Wandschränke und er tat zwei großzügige Löffel Honig in die Milch, der sich schnell auflöste, nachdem Hoseok ein paar Mal umgerührt hatte. Mit der warmen Tasse in der Hand verließ er die Küche und schlenderte auf Taehyungs Zimmer zu, das am Ende des Flures lag, nahe der Haustür, während sein eigenes Zimmer direkt gegenüber der Küche platziert war; für nächtliche Naschaktionen war das ganz praktisch, da er nicht wie Taehyung erst blind durch den dunklen Flur stolpern musste.

Vorsichtig klopfte er an die Tür und wartete auf eine Reaktion, die auch nach einem kurzen Augenblick kam, weshalb er leise eintrat, falls einer der beiden noch schlafen sollte; was auch der Fall war, denn Taehyung schien noch tief und fest zu schlummern, während Jeongguk wahrscheinlich von seinem niesen selber aufgewacht war.

,,Morgen, Seokie", murmelte er heiser und rutschte ein Stück von Taehyung weg, an dessen Brust gekuschelt er zuvor gelegen hatte, um sich aufzusetzen.

,,Wie geht es dir?" Besorgt musterte Hoseok den Jüngeren, welcher glasige Augen und kaum Stimme hatte. Wortlos reichte er ihm die warme Tasse, welche der Junge mit einem leisen Danke entgegen nahm und sich weiter aufsetzte.

Welcome to the black parade | ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now