chapter two - space master

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Oh! Darling, please believe me
I'll never do you no harm
🍃

Auch wenn Taehyung Hoseoks Geduld nur allzu gerne auf die Probe stellte, so war er doch ein loyaler bester Freund, der den Rotschopf bei seinem Leidensweg mit der Metro hin zur Universität begleitete, obwohl er selber so viel besser hätte mit seinem Rad fahren können. Vielleicht tat er das aber auch um den Älteren zu beschützen, denn er hatte gestern Abend das Gespräch mit dem sonderbaren Fremden mitbekommen. Allerdings glaubte Taehyung nicht, dass sein Freund vor seiner eigenen Unfähigkeit und einem Todesfluch beschützt werden musste, sondern viel mehr vor dem Spinner, der nun Mal nun wusste, wo der Rotschopf wohnte und das bereitete ihm doch in gewisser Weise Sorgen. Somit verbrachte er den Weg lieber an Hoseoks Seite und behielt ein Auge auf ihn. 

Vielleicht hegte Hyunwoo ja wirklich Groll gegen ihn und hatte diesen Verrückten auf seinen Ex-Freund angesetzt um ihn zu terrorisieren? Doch würde der Schwarzhaarige sowas wirklich tun? Taehyung wusste es nicht, so ganz konnte er den Älteren nicht einschätzen, auch wenn er ihn bereits so lange kannte, wie Hoseok mit ihm zusammen gewesen war. 

Jedoch war er der festen Überzeugung, dass Menschen unberechenbar waren, wenn sie psychisch verletzt wurden; und Hyunwoo schien es ja wirklich nicht besonders gut weg zustecken. Gut, vielleicht war Taehyungs Rettungsplan etwas zu unüberlegt gewesen und es hätte wohl harmonischere Dinge gegeben, als Hyunwoo glaubhaft zu machen, dass Taehyung und Hoseok eine Affäre hatten. Doch mit dem Wissen, dass der Älteste der Drei genau wusste, dass die beiden besten Freunde sich Mal geküsst hatten - auch wenn das noch in der Oberschule gewesen war, als sie mit 17 das erste Mal wirklich betrunken auf einer Party gewesen waren und es eine wirkliche Katastrophe gewesen war, sodass sich die beiden anschließend geschworen hatten, das niemals mehr auszuprobieren - hatte Hyunwoo die Lüge ziemlich schnell geschluckt. Doch zu dem Zeitpunkt war Taehyung diese Idee wirklich brillant vorgekommen - nicht dass er sie jetzt bereuen würde, er hätte das Ganze vielleicht nur etwas besser ausfeilen... und vielleicht Hoseok mehr einweihen können. Aber immerhin hatte der Plan das bewirkt was er nun Mal bewirken sollte, denn Hyunwoo und Hoseok gingen nun getrennte Wege. 

Auch wenn Taehyung und der Rotschopf jedes Mal auf dem Campus befürchten mussten, dass Hyunwoos wütender Blick sie in Steinsäulen verwandeln würde - Taehyung würde es wirklich nicht wundern, wenn Hyunwoo zur Medusa mutieren würde, auch er all die Jahre eigentlich ein sehr ruhiges Wesen an den Tag gelegt hatte.

Die monotone Stimme der Metrodurchsage riss Taehyung aus seinen Gedanken und er folgte Hoseok geschwind aus dem stickigen Abteil hinaus, die Treppe hinauf ins Freie. Auch wenn die beiden die morgendliche Rush Hour verpasst hatten, so herrschte um die Station herum doch ein wuseliges Treiben und der Jüngere musste sich beeilen, um mit Hoseok Schritt halten zu können, der sich bestimmt durch die Menschen in Richtung des Campus bewegte. 

Es war Freitag, was für die beiden bedeutete, dass sie nur jeweils eine Vorlesung am Vormittag hatten und den restlichen Tag frei; zumindest von der Uni, denn für Hoseok ging es am Nachmittag noch zu seiner Schicht in dem kleinen Café, in dem er arbeitete, und auch Taehyung würde sich auf dem Weg zu der Firma seines Onkels machen müssen, wo er einige Stunden unterhalb der Woche aushalf. 

Aber so konnten sich die beiden wenigstens die gemeinsame Wohnung leisten, die gar nicht so klein war, wie manche anderen Studentenbuden, die Taehyung und Hoseok im Laufe der letzten Semester kennengelernt hatten, wenn sie auf irgendwelchen Parties ihrer Kommilitonen unterwegs gewesen waren und ihn bewusst geworden war, dass sie es in der Wohnung unterhalb des Yogastudios in dem sie wohnten, gar nicht schlecht hatten - wenn man Mal davon absah, dass mindestens einmal wöchentlich Nachmittags verwirrte, meist ältere Damen an ihrer Tür klingelten, auf der Suche nach ihrem Yogakurs, aber daran hatten die beiden sich in den über zwei Jahren längst gewöhnt. Außerdem war es schon einige Male vorgekommen, dass sich die beiden Damen, welche das Yogastudio betrieben, sich mit Keksen oder Schokolade bei den beiden jungen Studenten für die Unannehmlichkeiten entschuldigten. Und vor allem Taehyung freute sich immer in einem fast lächerlichen Ausmaß, wenn er Schokolade geschenkt bekam, wobei auch Hoseok dabei niemals nein sagte, auch wenn er den beiden Frauen schon mehrmals gesagt hatte, dass es die beiden wirklich nicht störte, wofür er jedes Mal einen bestürzten Blick von seinem besten Freund geerntet hatte; er wollte auf die Schokolade als Entschädigung definitiv nicht verzichten!

Welcome to the black parade | ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now