chapter thirteen - his master

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With the lights out, it's less dangerous
Here we are now, entertain us
🍃


Als Jimin seine Wohnung betrat, merkte er sofort, dass er nicht alleine war. Wieso hatte er bloß Hoseoks Angebot ausgeschlagen, mit zu ihm zu gehen? Wieso hatte er darauf bestanden, zu sich nach Hause in die Wohnung zu gehen? Ohne groß weiter drüber nachzudenken, wandte er sich zurück zu der Haustür und kaum hatten seine Finger den kühlen Türknauf umfasst, ertönte hinter ihm eine sanfte Stimme, die ihn zusammenfahren ließ. 

Jimin wusste ganz genau, was ihm nun blühen würde: mit der Deaktivierung seiner Rune hatte er seinen Meister hintergangen. Und in dessen Gunst war er zuletzt sowieso steil hinabgerutscht. Mit dem Ausschalten der Rune hatte er vermeiden wollen, dass sein Meister weder zu ihm, noch er selber zu seinem Meister gerufen werden konnte; und genau wie Chaerin es ihm gesagt hatte, hatte er sich damit verdammt tief in die Scheiße geritten. Es war nicht nur ein Verstoß in seinem Kodex, dass er seinen Meister in keinem Fall hintergehen durfte, sondern auch, dass er damit die Position seines Meisters in Frage gestellt hatte - und Jimin wusste ganz genau, dass den jungen Mann, der in seinem Türrahmen lehnend ihm gegenüber stand, nichts mehr provozierte, als wenn jemand seine Macht in Frage stellte; nicht dass dies oft der Fall war - zu viele Menschen und Dämonen hatte sein Meister einfach kaltblütig das Zeitige segnen lassen. Sein Meister trug nicht umsonst die Bezeichnung des Teufels. Als die Stimme seines Meisters erneut seinen Namen aussprach, gefror Jimins Blut in seinen Adern.

,,Jimin", fing sein Gegenüber an und Jimin vernahm die auf ihn zukommenden Schritte, wobei er seinen Blick gesenkt hielt; er wagte es nicht, seinem Meister in die Augen zu blicken, nachdem er ihn hintergangen hatte.

,,Kleiner dummer Jimin", ertönte es erneut aus dem Mund seines Meisters, welcher unmittelbar vor Jimin stehen blieb, dessen Kinn umfasste und seinen Kopf mit einem sanften Ruck nach oben zog.

,,Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede", hauchte er, doch Jimin ließ sich nicht von der sanften Stimme des Älteren täuschen. Er wusste genau, was sich dahinter. Viel zu gut wusste er es und es machte ihm unsagbare Angst.

,,Wieso hast du das getan, hm?", erklang die sanfte Stimme erneut und nun trafen Jimins braune Augen das erste Mal die seines Gegenübers - die tiefschwarzen Augen des Älteren durchbohrten ihn und Jimin musste schlucken.

,,I-Ich", fing er stammelnd an, verstummte aber sogleich wieder. Die Angst hielt ihn fest in seinen Klauen und all seine Gedanken schienen still zu stehen, während er versuchte den Blick seines Meisters standzuhalten. Wie hatte er Gegenüber Chaerin noch so optimistisch sein können, dass er es schaffen würde, ihn wieder um seinen Finger zu wickeln? Jimin fühlte sich gerade zu gar nichts in der Lage, erst recht nicht dazu, seinen Meister wieder rum zu bekommen. Jimins Befürchtung, dass sein Meister diesmal wirklich Ernst machte, bestätigte sich, als zwei Gestalten aus dem dunklen Schatten der Küche traten und sich an der Tür positionierten, an der zuvor lässig sein Meister gelehnt hatte.

,,Du weißt genau, dass ich dir nicht immer alles durch gehen lassen kann, auch wenn du mein kleiner Liebling bist, Jimin. Auch du musst bestraft werden, wenn du dich mir widersetzt und meinen Status in Frage stellst. Sag mir, Jimin...", sein Meister legte seinen Kopf schief und musterte immer noch eingehend sein Gesicht, welches er immer noch nach oben gedrückt hielt, ,,glaubst du, dass du dich mir einfach so widersetzen kannst, ohne Konsequenzen? Denkst du wirklich, dass du mir so viel bedeutest, dass ich einfach so tun würde, als hättest du nicht einfach deinen Kodex gebrochen? Unseren Bund? Wenn ich ehrlich bin, hat mich das ganz schön enttäuscht." Sein Meister blinzelte einige Male, ehe er fortfuhr: ,,Ich hätte das nicht von dir erwartet. Du warst doch sonst immer so bereitwillig, mir zu zeigen, wie unterwürfig du mir gegenüber bist. Wie ergeben." Der Mundwinkel des Älteren zuckte beinahe unmerkbar, als er wohl an die vielen Stunden zurück dachte, die er mit dem Jüngeren verbracht hatte.

Welcome to the black parade | ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt