epilogue

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Will you defeat them
Your demons and all the non-believers?

Das kleine Windspiel im Eingangsbereich des Cafés wurde durch die laue Sommerbrise hin und her geschaukelt und erzeugte einen angenehmen Ton, den Hoseok jedoch kaum noch wahrnahm—so sehr hatte er sich in den vergangenen Wochen daran gewöhnt. Er hatte in den letzten Monaten deutlich mehr gearbeitet als früher, was daran lag, dass er den Sommer genutzt hatte—da er sowieso nicht mehr zurück in das Semester letzten Winter gefunden hatte—und deswegen mehr im Café gewesen war, bis das nächste Semester anfangen würde und er endlich zurück in sein Studium kehren konnte. Er hatte es vermisst und sogar bedauert, dass er sein Studium pausieren musste, aber bald war es wieder soweit—und er freute sich darauf. 

Dennoch hatte er auch die letzten Monate genossen, in denen er unglaublich viel Zeit mit Jimin verbracht hatte. Er wohnte eigentlich nicht offiziell bei ihnen, jedoch benahm er sich mittlerweile wie Jeongguk in ihrer Wohnung und war dementsprechend ein permanenter Mitbewohner geworden. Und das gefiel Hoseok. Ihm gefiel es, dass er nun immer jemanden um sich hatte, dass er sogar den selben Job wie Jimin hatte und ihn ständig auf der Arbeit sah, wenn sie sich Schichten teilten—dennoch schien etwas zu fehlen, doch Hoseok konnte nicht benennen, was es war. Er fühlte sich unvollständig, obwohl Jimin bei ihm war und kaum von seiner Seite wich. Sollte er sich nicht mit seinem Freund bei sich vervollständigt fühlen? Hatte er nicht endlich jemanden gefunden, bei dem er sich wohl fühlte, der ihm Komfort und Aufmerksamkeit schenkte, wenn er sich danach sehnte, und der ihn liebte? Jimin war so gut zu ihm—und dennoch fühlte sich Hoseok, als wäre immer noch ein Teil seines Herzen leer.

Er konnte es sich nicht erklären, er verstand nicht, wieso er so empfand. Jimin gab ihm alles, was er brauchte—und dennoch konnte Hoseok ihm im Gegenzug nicht einmal sein ganzes Herz schenken. 

Er wollte so sehr mit Jimin glücklich sein, denn eigentlich war er es. Jimin machte ihn glücklich, zauberte ihm stehts ein Lächeln auf die Lippen, ließ ihn Schmetterlinge und Wärme im Bauch spüren und gab ihm das Gefühl wertgeschätzt und ehrlich geliebt zu werden. Das war all das, was sich Hoseok je gewünscht hatte. 

Und dennoch schien es nicht zu genügen. 

Hoseok verstand es einfach nicht, doch am heutigen Tag schien es aus irgendeinem sonderbaren Grund anders zu sein, wobei er es sich nicht erklären konnte. Er war wie jeden Morgen in Jimins Armen aufgewacht, sie hatten zusammen gefrühstückt—Taehyung und Jeongguk hatten ihnen Gesellschaft geleistet—und anschließend hatten sie sich auf den Weg zum Café gemacht, da sie heute gemeinsam arbeiteten. 

Es war alles normal. Der ganze Tag war bisher wie immer abgelaufen—dennoch fühlte Hoseok sich heute anders. Er konnte es nicht einmal in Worte fassen, er spürte es einfach. Doch als das stressige Mittagsgeschäft endlich abgeklungen-, und sie auch die Kuchenzeit überstanden hatten, war immer noch nichts ungewöhnliches passiert. Es waren einige der üblichen Stammgäste da gewesen, selbst Soyeon hatte sich für einige Minuten blicken lassen und hatte Kuchen abgeholt—für sich und Moonbyul. 

Und dennoch war alles wie immer und Hoseok hatte eigentlich keinen Grund, ein anderes Gefühl zu haben. 



Jimin riss ihn schließlich aus diesen Gedanken, die im Nichts verliefen. Es machte keinen Sinn, sich über etwas den Kopf zu zerbrechen, was anscheinend nicht geschah—wobei Hoseok ja nicht einmal wusste, auf was er wartete—oder auf wen

,,Soll ich dir auch etwas zu trinken machen? Wir scheinen einen Moment Ruhe zu haben, das sollten wir ausnutzen und eine kurze Pause machen." Jimin hatte seine Arme von hinten um ihn geschlungen und Hoseok spürte den heißen Atem seines Freundes, der ihm im Nacken kitzelte. Er nickte—etwas zu Trinken klang gut—, doch anstatt dass sich Jimin von ihm löste, spürte er seine warmen Lippen in seinem Nacken, wie sie ihn sanft küssten. 

Welcome to the black parade | ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now