Kapitel 58

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Etwas realisieren: etwas erkennen oder begreifen, etwas bewusst werden

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-Jays POV-

Es war Samstag geworden. Heute Abend würde der Ball sein. Ich wollte mit Lily dorthin gehen, aber nach den Ereignissen der letzten Wochen, konnte ich das vergessen. Ich hoffte, dass Lily und ich uns noch irgendwie zusammen rauften, sonst würde die Weihnachtsfeier, die wir mit unseren Familien feierten, sehr unangenehm werden.

Noah, Tyler, ich und ein paar andere der Football-Spieler würden miteinander zum Ball gehen.

Ich zog meine Fliege gerade und verließ mein Zimmer, um Lee Bescheid zu geben, dass ich jetzt schon zu Noah fahren würde.

„Wieso hast du einen Anzug an?" fragte ich Lee, als ich in sein Zimmer kam und ich ihn vor seinem Spiegel vorfand. „Du siehst ja so aus, als würdest du heute zu einem Ball gehen."

Lee hob amüsiert die Augenbraue und legte den Kopf schief. „Tja, das könnte daran liegen, dass ich tatsächlich zu einem gehe" für einen Moment gefroren meine Gesichtszüge, bis ich realisierte von was Lee eigentlich sprach.

„Was? Wieso? Kannst du dich nicht ein einziges Mal aus meinem Leben raushalten?"

„Heul nicht so rum, wenn du dich auch nur einmal in deinem Leben, wie ein erwachsener Mann verhalten würdest, müsste ich mich auch nicht einmischen" sagte er, richtete seine Fliege und ich starrte ihn böse an.

„Von was redest du?" fragte ich und baute mich vor ihm auf, zog die Schultern nach hinten und spannte mein Kiefer an. Ich wusste, dass das Lee nicht beeindrucken würde, aber ich konnte nicht anders.

„Ich rede von Lily, du Volldepp" sagte er. Ich bemerkte selbst, wie sich mein Gesicht bei ihrem Namen zusammenzog. Ich hatte richtig scheiße gebaut und mir war das klar.

Aber wie sollte ich ihr dieses Video erklären? Lee hatte vollkommen Recht; ich war ein Feigling. Ich hatte Angst, dass sie mich noch mehr hassen würde, als sowieso schon und ich hatte Angst, dass sie mich in einem ganz anderen Licht sehen würde. Das konnte ich nicht zulassen.

„Ich gehe jetzt zu meinem Date" sagte Lee und griff von seinem Regal das, in Cellophan-Papier verpackte, Blumenarmband. Es war hübsch, aber nicht Lilys Stil. Es hatte eine große pfirsichfarbene Rose, rosa Perlen mit ein wenig grün herum.

„Lily mag keine Rosen" sagte ich, mein Blick noch immer auf das Armband gerichtet. „Ich denke es wird ihr trotzdem gefallen" meinte er schulterzuckend und lief an mir vorbei.

An der Türe seines Zimmers drehte er sich noch einmal zu mir um, „Die richtigen Blumen kann ja dann ihr Freund zum Abschlussball kaufen" damit drehte er sich um und verließ das Haus.

Noch immer ein wenig geschockt, dass Lee mit Lily zum Ball ging, schaute ich ihm nach. Nachdem ich mich aus meiner Starre gelöst hatte, fuhr ich zu Noah.

„Hey, willst du einen Drink?" fragte Noah, als ich bei ihm angekommen war. „Unbedingt, ich brauche etwas starkes" Noah schenkte mir etwas ein und drückte mir das Glas in die Hand.

Die anderen Jungs trudelten allmählich ein, bevor wir uns auf den Weg zum Ball machten. Als wir in die Halle kamen, waren wir mit stickiger, warmer Luft begegnet.

Die ganze Halle war trotz dem dämmernden Licht mit bunten Farben erleuchtet. Die Tanzfläche war bereits dicht besiedelt, aber ich konnte nur zu der Fotobox schauen, wo Lily mit Lee stand.

Sie sah toll aus, das Kleid unterstrich ihren perfekten, zarten Körper, ihr Make-up hob ihr wunderschönes Gesicht hervor und ihre Haare ließen sie, wie ein Engel aussehen. Ich war unglaublich eifersüchtig auf Lee und das brauchte ich auch nicht zu verstecken.

Auf dem FeldWhere stories live. Discover now