Kapitel 3

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Manipulation: undurchschaubares, geschicktes Vorgehen, mit dem sich jemand einen Vorteil verschafft, etwas Begehrtes gewinnt

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*Ring, ring* ich rollte todmüde und genervt durch mein Bett und suchte mit geschlossenen Augen auf meinem Nachttisch nach meinem Wecker.

Montag. Erster Schultag. Musste ich überhaupt noch sagen, dass ich keine Lust hatte?

Aber mir blieb nichts anderes übrig; ich musste aufstehen. Also zog ich mir meine Schuluniform an, trug Schminke auf, leerte mir Cornflakes und Milch in eine Schüssel und versuchte anschließend beim Essen nicht einzuschlafen.

„Einen wunderschönen guten Morgen" sang Luke, als er in einen Anzug gekleidet, die Küche betrat und sein Eine-Millionen-Dollar-Grinsen auf den Lippen trug. Luke war einfach durch und durch ein Morgenmensch, während ich nur als Morgenmuffel durchging.

Das Hupen vor der Türe machte mich darauf aufmerksam, dass es erstens Zeit war loszugehen in die Schule und zweitens Ben bereits fertig vor der Türe wartete.

Schnell sprang ich auf, rief „Bis später", griff nach meiner Tasche und lief schnellen Schrittes auf das Auto meines besten Freundes zu. Und nur zum Festhalten; Nein, ich war nicht so euphorisch in die Schule zukommen. Aber wer konnte auf eine Autokaraoke mit seinem besten Freund verzichten?

„Auf geht's in ein neues Schuljahr" meinte Ben, als er losfuhr und unsere Playlist mit 'Sweet but Psycho' spielte laut. "Oh, she's sweet but a psycho, a little bit psycho, at night she's scremin', "I'm-ma-ma-ma out of my mind", oh, she's hot but a psycho, so left but she's right though,..." sangen wir synchron.

„Ach so, ich soll dir von Lee ausrichten, dass ihr euch nach der Schule noch bei uns trefft" meinte Ben, als wir auf dem High School Parkplatz aus dem Auto stiegen.

„Wieso? Lee meinte doch am Samstag, dass das Training vorbei ist" Ben zuckte mit den Schultern und wir liefen hoch zur Schule, „Mir hat er nichts gesagt".

Vor der Schule sammelten sich schon all die kleinen Grüppchen aus Schülern. „Hey, ich sehe dich später in Mathe" damit war ich auch schon alleine. Ich ging weiter und versuchte mir einen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen.

„Hey Lily" eine Hand hielt mich an meinem Unterarm fest. Augenblicklich drehte sich mein Kopf in die Richtung der Stimme. Vor mir standen Noah und Kyle, zwei Jungs aus dem Footballteam.

„Bist du morgen wieder beim Training dabei?" fragte Kyle, ein großer, braunhaariger, gutaussehender 12. Klässler.

„Hat euch Jason nicht Bescheid gegeben?" fragte ich überrascht und als die beiden mir ahnungslose Blicke zuwarfen, wusste ich was los war.

Jason wollte mich loswerden; entweder durch ein schwierigeres Tryout oder in der Hoffnung, dass ich es dieses Mal gar nicht erst versuchen würde.

„Ich muss dieses Jahr wieder bei den Tryouts teilnehmen" sagte ich und den Jungs blieb erstmal der Mund offenstehen. Wieso hatte Jason nicht einmal den Mut seinen Freunden zu sagen, dass er mich noch einmal teilnehmen ließ?

„Wieso?" fragte jetzt Noah. Ich zuckte mit den Schultern, „Wenn ihr das wissen wollt, solltet ihr Jason fragen" meinte ich und ging gleichsam in das Schulhaus.

Von dem Unterricht am Vormittag bekam ich reichlich wenig mit, viel zu sehr war ich damit beschäftigt mir, über diesen Deppen von Quarterback, Gedanken zu machen.

Wie froh war ich also, als es endlich zur Mittagspause klingelte und ich endlich in die Mensa stürmen konnte, um Ben zu suchen. Mit meinem Essen in der Hand steuerte ich den Tisch an, an dem wir uns immer trafen.

Auf dem FeldWhere stories live. Discover now