Die Erinnerungen werden reichen müssen!

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Haytham befreitemich von meinem Kleid, stand dann aber vor mir und sah mich einfachnur an. Langsam schritt ich auf ihn zu und nahm sein Gesicht in meineHände und plötzlich sah ich, dass er Tränen in den Augen hatte.Mein Verlobter schloss sie und schlang seine Arme um mich, hob michhoch und trug mich zum Bett.


Seine Art warplötzlich weder fordernd, noch hart... es kam einfach nur diesesGefühl rüber, dass wir nur noch diese Nacht für sehr, sehr langeZeit haben werden! Seine Lippen erkundeten jeden Zentimeter von mirund umgekehrt konnte mein Mund auf Wanderschaft gehen. Es war ruhig,völlig losgelöst, so als würden wir beide diesen nächsten Tag vonuns schieben wollen.


Doch irgendwannkonnte sich Haytham nicht mehr zurückhalten und ich bekam meinenTempler, ich bekam seine Befehle und ich befolgte sie, als gäbe eskein Morgen. Doch dieser brach plötzlich an, erschrocken sahen wiruns an und mussten beide grinsen. Die letzte Nacht war vorbei!


Ich hatte aber eineErinnerung, die mir sicherlich über einige schwere Nächte helfenwürde! Auch Haytham prägte sich alles noch einmal ein. Es war einewirklich schlaflose Nacht, doch es war mir egal. Als die Sonne schonfast aufgegangen war, schlief ich zum letzten Mal für lange Zeit inseinen Armen wieder ein!


Es waren diese Armedie sich plötzlich bewegten und mich weckten. Die Sonne waraufgegangen und schien durch die Fenster. „Ich mag noch nichtaufstehen, es ist viel zu früh, mi amor!" gab ich maulend von mir.Ein Kuss auf meine Stirn ließ mich aufsehen und diese warmen grauenAugen sahen auf mich hinunter.


„Leider wirst dunicht drum herum kommen. Du kannst schlecht splitternackt wieder nachHause reisen, das könnte einen falschen Eindruck hinterlassen!"grinste er mich an.


Also schön, wennes sein muss. Ich pellte mich aus diesen warmen kuscheligen Armen unddem Bett und schmiss mir Wasser ins Gesicht. Verdammt, war das kalt!Aber ich war wenigstens wach und als ich im Spiegel meine Augenränderund meine demolierte Nase betrachtete, dachte ich auch nur „BeiOdin, Schlaf ist doch nicht überbewertet."


Ich spürte seinenBlick in meinem Rücken! „Haytham, was ist? Ich kann regelrechtfühlen, was du gerade mit deinen Augen machst!" langsam drehte ichmich um und lehnte mit verschränkten Armen vor der Brust an derKommode.


„Das will ichhoffen, ich will ja nicht immer alles erklären müssen, mi sol. Aberhat dir schon mal jemand gesagt, dass dein Hintern fantastischaussieht?" Sein breites Grinsen brachte mich zum kichern. „Nein,nicht das ich mich daran erinnern könnte. Danke fürs Kompliment, miamor! Und dank deiner Hände hat er sogar eine gesunde Hautfarbeangenommen!" und ich wurde rot.


„Komm her!" undHaytham hielt mir seine Hand hin und deutete mir, zu ihm zu kommen.Langsam schritt ich wieder auf das Bett zu und blieb davor stehen.Mein Verlobter saß auf der Bettkante und legte seine Hände auf meinerwähntes rot gefärbtes Hinterteil und ließ seinen Kopf auf meinenBauch sinken! Vorsichtig fuhren meine Hände durch seineverwuschelten Haare und für einen Moment blieb die Zeit wiederstehen. Doch leider nicht für lange, denn Mrs. Wallace klopftevorsichtig und sagte, dass alles im Esszimmer bereit sei, dannentfernten sich Ihre Schritte langsam.


Widerwillig lösteich mich von Haytham. „Ich sollte mich jetzt anziehen und ... meineSachen packen!" ich ging ins Ankleidezimmer und fing an mich inmeinen Ornat zu schmeißen, aber es wollte nicht so recht sitzen.Irgendwie war alles ... scheiße! Ich fluchte wie ein betrunkenerPirat und wurde immer ungehaltener.


Dann schmiss ichmeine Habseligkeiten einfach nur noch in meine Tasche und denSeesack. Dabei fielen mir wieder die Tagebücher in die Hände. Ichhielt sie fest und sah dann, dass mein Verlobter ebenfalls frustriertan seiner Kleidung herumwerkelte. Ich trat neben ihn und legte dieBücher einfach auf den Schreibtisch. „Ich werde sie jetzt nichtmehr benötigen, Haytham. Es sind deine und sie bleiben hier. Wennich wieder da bin, werde ich sie lesen, aber nicht vorher und nichtOHNE dich!"


Kopfschüttelndseufzte er nur, aber er widersprach mir nicht. Als alles verstaut warund wir einigermaßen passabel aussahen, gingen wir hinunter. ImEsszimmer wartete bereits Familie Cormac auf uns und sie sahen unsetwas mitleidig an, als wir eintraten.


„Sag nichtsFaith, sonst garantiere ich für gar nichts mehr!" warnte ich meineFreundin, denn meine Augen drohten überzulaufen.


Wir genossen dasletzte gemeinsame Frühstück und es dauerte auch nicht lange, dahatten wir ein paar Themen, die mich von meiner Abreise ablenkten.Als Mrs. Wallace zum Abräumen erschien, bat ich sie kurzerhand umdieses Rezept für die Brötchen. Entgeistert sah sie mich an. „Ihrwollt euch selber an den Herd stellen? Das ist doch viel zu vielAufwand, ich werde euch einfach ein paar mitgeben." ich lächeltesie nur an. „Sybill, ja ich möchte sie selber backen, auch wennich kein großes Talent zum Backen oder Kochen habe, ausprobierenmöchte ich es. Und mein Sohn war so begeistert, dass ich ihmversprochen habe, sie selber zu machen!"


„Also schön, ichschreibe euch das Rezept gleich auf. Master Kenway, wenn ihr Papierund Feder für mich hättet?" fragte sie an meinen Verlobtengewandt. „Sicher doch, ihr wisst ja wo alles ist. In meinemArbeitszimmer!"


„Haytham, daliegen noch meine Aufzeichnungen!" fiel es mir siedendheiß ein undich sprang auf und stürmte regelrecht an Sybill vorbei. Ich sammeltedie losen Papiere zusammen und nahm sie an mich und ließ dann dieKüchenfee schreiben.

Even when your kind appears to triumph ... Part 2Where stories live. Discover now