Endlich verstehe ich diese Zeilen!

13 2 0
                                    

Kapitel27


***Endlich verstehe ich diese Zeilen! ***



Haythamverabschiedete sich also nach dem Frühstück und machte sich auf denWeg zu Master Pitcairn. Auf ihn war ich ja dann doch schon gespannt,denn ich hatte nur über ihn gelesen. Morgen würde ich dannhoffentlich Gelegenheit dazu bekommen.


Ich gingmit einer frischen Tasse Kaffee in das Arbeitszimmer meines Verlobtenund ging an den Reihen mit den Büchern entlang. Meine Fingerstrichen ehrfurchtsvoll darüber hinweg, ich bin da ein wenigeigenartig. Aber Bücher sind mein ein und alles und man muss sie gutbehandeln.


Mir fieldann eine Ausgabe von Kants „Der Zardig" in die Hand. Ich hattediesen kleinen Roman irgendwann mal während meiner Schulzeit lesenmüssen, war aber damals nicht so begeistert davon. Jetzt dachte ichmir einfach, geb ich dem Ganzen noch eine Chance. Ich nahm mir dasBuch mit meiner Kaffeetasse, ging nach draußen und steuerte auf dieFortmauer zu und setzte mich dort in die Sonne. Es war einwunderschöner Tag und ich konnte zum ersten mal hier in dieser Zeiteinfach genießen. Ich musste an nichts denken, nur vielleichtnachher an die Anprobe, aber ansonsten konnte ich tun und lassen wasich wollte.


Ich fingan zu lesen und was soll ich sagen? Ich hatte gut daran getan, demRoman noch einmal eine Chance zu geben. Denn vermutlich hatte ich inmeinen Teeniejahren noch nicht diesen feinen Sinn für das zwischenden Zeilen lesen!


Plötzlichtippte mir jemand Räuspernd auf die Schulter. Es war Mrs. Wallaceund fragte, ob ich schon einmal ohne Master Kenway essen wolle.Erstaunt sah ich zu ihr auf, ich hatte die Zeit völlig vergessen!Dieses Buch war doch fesselnder als ich dachte, ging es mir durch denKopf. Doch es hatte mich auch auf einen ganz anderen Gedanken,bezüglich der Vorläufer gebracht.


Aberich sagte Sybill, dass ich lieber auf meinen Verlobten warten wollte.Bei dieser Bezeichnung lächelte sie mich warm an. „Ihr glaubt garnicht, wie sehr ich mich für euch und Master Kenway freue. Und wenndann erst die Hochzeit ansteht... Das wird ein Fest werden." meintesie voller Vorfreude. „Habt ihr euch schon über einen TerminGedanken gemacht?" fragte sie und sah mich wartend an. Was sollteich denn jetzt sagen? Ich bin bald wieder weg und erst indrei Jahren wieder hier? Ichbeließ es bei „Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen, Mrs.Wallace, um ehrlich zu sein! Ich bin noch so überrascht von seinemAntrag, dass ich wohl auch noch ein bisschen Zeit brauche!" lachteich sie an.


„Ohnatürlich, das kann ich verstehen. Aber... ich freue mich füreuch!" rief sie mir über die Schulter hinweg zu, während siewieder in die Küche ging.


Auchich ging jetzt wieder ins Haus und in Haythams Arbeitszimmer. Dortnahm ich mir Papier und Feder und fing an, meine Gedankenaufzuschreiben. Diese Cherubin ließen mich nicht in Ruhe aus demRoman. Sie waren entweder an Gottes Seite oder auch einfachübernatürliche Wesen, welche den Menschen in unterschiedlichsterForm begegnen konnten.


Dasfand ich faszinierend, ich hatte denselben Eindruck auch bei diesenIsu! Und waren es vielleicht, wie die Erzengel, unterschiedlichePersönlichkeiten? Oder so etwas wie die Todsünden? Ich erinnertemich an das Wesen, welches meinen Templer besetzt hatte. Das wäreeindeutig der Hass oder Zorn gewesen!

Even when your kind appears to triumph ... Part 2Where stories live. Discover now