Die Anprobe Teil 2

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Kapitel23



****Die Anprobe Teil 2 ****



Dochgenug der Schwelgereien. Die Kutsche brachte uns bis vor die Stadt zueinem kleinen Geschäft außerhalb von dem eigentlichen Stadtkern. Eswar aber kein kleiner unscheinbarer Ramschladen, sondern man sah soschon, dass er gehobenere Ausstattung hatte. Erstaunt sah ich michhier um, denn ich hätte ja einiges erwartet. Aber doch keinenLuxusladen, auch wenn das einwenig übertrieben klingen mag.


„Duhattest mit einem Hinterwäldler-Lädchen gerechnet, oder?" fragteHaytham mich belustigt. „Ich werde dir sicher keinen Ramsch kaufen,denn ich möchte, dass die Kleider und deine Sachen dir angemessensind. Also müssen wir hierher. Und sollten wir einmal in Londonsein, dann sollten wir auch dort noch einmal für dich einkaufen."er kam ja richtig in Fahrt und ich fand diesen Gedanken, dass erunsere Zukunft plante, so wahnsinnig romantisch, dass ich ihm malwieder einfach nur einen Kuss auf die Wange gab.


„Wofürwar der?" kam es erstaunt von meinem Templer. „DER war fürdeinen Enthusiasmus und deine Freude. Ich liebe das an dir, weißt dudas?" Seine Augen hatten wieder diesen warmen Glanz und saheneinfach zu mir hinunter.


Ernahm meine Hand und führte mich in den Laden. Hier trafen wir aufeine Besitzerin, eine noch recht junge Dame, Mitte 30 schätzte ichsie und sie hatte dunkelblondes schulterlanges Haar unter ihrerHaube. Sie war so groß wie ich selber und hatte ein pausbäckigesrotes Gesicht, mit einem schelmischen Grinsen darauf! „Was kann ichfür euch tun, Ma'am, Sir?" fragte sie mit einem deutschen Akzent.Sollte ich es versuchen?


„Ihrkommt ebenfalls aus Preußen, nehme ich an? Euer Akzent ist wiemeiner." Ich lächelte sie an und sie kam um die Ladentheke aufmich zu. „Das ist richtig, meine Name ist Marianne Fischer. Ichkomme aus der kleinen Stadt Hameln, wenn euch das etwas sagt?" siestrahlte mich gerade an und ich wäre ihr am liebsten um den Halsgefallen. „Das nenne ich doch einmal Zufall, Frau Fischer. MeinName ist Alexandra Frederickson und ich komme aus einer kleinenKurstadt in der Nähe. Das ist mein Verlobter, Master Kenway!" auchich strahlte sie an und Haytham stand mit offenem Mund neben mir,begrüßte aber Frau Fischer höflich wie es sich gehörte. „Ach,ihr kommt aus Bad Pyrmont? Das ist ja wirklich ein Zufall. Wasverschlägt euch denn in diese schrecklichen Kolonien, wenn die Frageerlaubt ist?" fragte sie interessiert.


„Ichbesuche Freunde von mir, die aus Bremen kommen und hierherausgewandert sind. Ich habe sie schon einige Jahre nicht mehr gesehenund nun habe ich auch noch erfahren, dass dort eine Hochzeitansteht." gab ich die Geschichte, die ich auch schon den Templerndamals erzählt habe, wieder.


„Na,was kann ich denn für euch tun, Frau Frederickson?" sie hatteimmer noch ein breites Grinsen im Gesicht. Doch jetzt schaltete sichmein Templer ein.


„Wirbrauchen für diese Hochzeit dringend ein passendes Kleid..." dochich ging mit offenem Mund an ihm vorbei und sah DAS Kleid. Es warrot, nicht leuchtend, sondern etwas gedeckt. Darüber gab es einenextra Rock, welcher mit weißer Spitze abgesetzt war und nach vornehin offen zulief. Dieser Stoff war mit Gold bestickt und der Rest desKleides, sowie das Oberteil waren mit dunkelrotem Faden bestickt inRankenoptik. Es sah umwerfend aus.


„Wieich sehe, habt ihr euch schon entschieden. Aber was sagt ihr dazu,Master Kenway? Meint ihr, eurer Verlobten stünde es und ist auchangemessen für die bevorstehenden Feierlichkeiten?" Jetzt sah siegespannt zu meinem Verlobten, dieser hatte ebenfalls ein breitesLächeln auf den Lippen und sagte nur lachend. „Ja, es istangemessen und ich denke, so wie Mrs. Frederickson sich das Kleidansieht, werde ich sie nicht von einem anderen überzeugen können,geschweige denn ich will es. Es ist wirklich wunderschön!" mitdiesen Worten stellte er sich hinter mich.

Even when your kind appears to triumph ... Part 2Where stories live. Discover now