Die Wege trennen sich

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Nachdem sie, ihrem Großvater voraus, in den Krankenflügel traten schrie Mrs Weasley lauthals auf.

„Harry! O Harry!"

Auch alle anderen anwesenden, darunter Ron und Hermine, Bill und Madam Pomfrey kamen besorgt auf sie zugeeilt. Doch noch bevor Ronalds Mutter den Gryffindor erreicht hatte, nahm Dumbledore ihr den Wind aus den Segeln, indem er sagte: „Molly, bitte hören Sie mir einen Augenblick zu. Harry hat heute Abend Schreckliches durchlitten. Und er musste es eben für mich noch einmal in allen Einzelheiten schildern. Was er jetzt braucht, ist Schlaf, Ruhe und Frieden. Wenn er möchte, dass ihr alle bei ihm bleibt dann tut es. Aber ich will, dass ihr ihm erst Fragen stellt, wenn er bereit ist zu reden, und gewiss nicht mehr heute Abend."

Mrs Weasley, deren Gesicht unnatürlich farblos war, nickte schließlich. Dann wandte sie sich zu ihren Söhnen und Hermine um, und scheuchte sie zurück. Nur Madam Pomfrey blieb bei ihnen stehen, doch sie sah pikiert zu dem schwarzen Hund hinunter.

„Direktor", sprach sie ungehalten, „darf ich fragen, was –?"

„Dieser Hund wird eine Weile hier bleiben", erklärte Dumbledore sofort. „Ich versichere Ihnen, er ist sehr gut erzogen. Harry – ich warte so lange, bis ihr im Bett seid."

Im Gegensatz zu Harry wiedersetzte sich Zoe augenblicklich, als sie die Hand ihres Großvaters im Rücken spürte.

„Ich will nicht ins Bett!", sagte sie sofort, „nicht jetzt!"

„Du kannst dich auch nur ein wenig ausruhen", sprach ihr Großvater darauf.

Madam Pomfrey, die Harry zu einem der Krankenbetten begleitet hatte entschärfte die Situation, indem sie sagte: „Wir richten einfach schon einmal alles her und dann sehen wir weiter, Miss Dumbledore!"

Mit einem Wink ihres Zauberstabes zogen sich die gefalteten Laken und Bezüge auf den Betten über die Matratze und die Plumeaus. Zoe lehnte sich an das Fußende ihres Bettes und kraulte den schwarzen Rüden tröstlich hinterm Ohr.

„Ich werde noch einmal mit dem Minister sprechen", erklärte Dumbledore, „und danach zurückkommen. „Morgen werde ich ein Wort an alle Schüler von Hogwarts richten, und bis dahin möchte ich, dass ihr beiden hier bleibt, in Ordnung?"

Er sah Zoe ernst an, doch die Slytherin nickte nur geistesabwesend. Sie war furchtbar dankbar, dass Sirius hatte bleiben dürfen.

Madam Pomfrey zog geräuschvoll den Wandschirm um Harrys Bett, damit dieser sich umziehen konnte und nach wenigen Minuten war er schon ins Bett gekrabbelt. Dumbledore nickte zufrieden und verabschiedete sich, um Fudge aufzusuchen.

Kaum hatte der Schulleiter die Tür hinter sich geschlossen, kam Hermine herüber und legte ihr tröstlich einen Arm um die Schulter, während die anderen Näher an Harrys Bett rückten und auf Stühlen Platz nahmen, die Madam Pomfrey beschworen hatte.

„Mir geht's schon besser", sprach Harry auf die besorgten Blicke hin. „Bin nur müde."

Sirius leckte Zoe über die Handfläche, dann ging er zu Harrys Bett und legte den Kopf auf dessen Matratze. Aus den Augenwinkel, sah sie, wie Hermine nervös von Harry auf Zoe blickte und wieder zurück. Doch sie hatte nicht lange Zeit darüber nachzugrübeln, denn kurz darauf kam Madame Pomfrey aus ihrem Büro. In den Händen hielt sie eine Tasse und eine Flasche mit einer purpurnen Flüssigkeit. Nachdem sie Harrys Bett erreicht hatte, sagte sie: „Das musst du ganz austrinken, Harry. Es ist ein Trank für einen traumlosen Schlaf."

Der Gryffindor gehorchte und er hatte die Tasse noch keine Minute abgestellt, da wurden auch schon seine Lider ganz schwer. Mollys strich die Bettdecke glatt, und noch bevor sie richtig damit fertig war, schien Harry schon eingeschlafen zu sein. Vorsichtig nahm sie ihm die Brille von der Nase und legte sie auf den Schreibtisch.

Zoe Dumbledore und das Trimagische TurnierWhere stories live. Discover now