Miss Makellos

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Am nächsten Morgen war das Tuch an ihrem Arm bereits getrocknet und auch die Reizung auf ihrer Haut war schon sehr viel besser geworden. Zoe konnte nur noch, wenn sie ganz bemüht hinsah, einen S-förmigen Streifen auf ihren Unterarm erkennen. Da sie vor ihrem Wecker erwacht war, schliefen die anderen Mädchen noch und Zoe nutzte die Gelegenheit unbemerkt in ihre Schuluniform zu schlüpfen und in den Waschraum zu gehen, um anschließend alleine in die Große Halle zu pilgern.

Dort steuerte sie sofort den Gryffindortisch an und zu ihrer Überraschung, saß Harry schon als einziger am Tisch.

„Guten Morgen", begrüßte Zoe ihren Freund. „Hätte nicht gedacht, dass du schon so früh hier unten bist."

„Ich hab schlecht geschlafen", erwiderte er und goss sich ein Glas Milch ein.

Tatsächlich sah der Gryffindor noch ziemlich verschlafen aus.

„Ich auch", gab Zoe zu, nahm seufzend Platz und schob Harry ein Glas herüber, damit er es ebenfalls füllte.

„Auch schlecht geträumt?", wollte ihr Freund wissen.

Die Slytherin schüttelte den Kopf. Ein paar Sekunden lang lag ihr der Streit mit den Slytherins auf der Zunge, doch nach einem Blick in Harrys mitgenommenes Gesicht, beschloss sie ihn nicht auch noch damit zu belasten.

„Du etwa?", fragte sie stattdessen.

Harry seufzte. Dann trank er einen Schluck und ließ seinen Blick durch die fast leere Halle gleiten, bevor er wieder zu Zoe sah. Er nickte und sagte: „Immer wieder der selbe ..."

Zoe sah ihn besorgt an und runzelte die Stirn, doch der Gryffindor reagierte zunächst nicht darauf.

„Willst du darüber reden?", fragte Zoe leise.

Harry lehnte sich zurück und sah einen kurzen Moment zu der verzauberten Decke hinauf.

„Ich träume von ihm ... Voldemort ..."

Zoe rutschte nervös auf ihrem Stuhl umher und biss sich auf die Lippen, als Harry den Namen aussprach.

„Wurmschwanz ist immer bei ihm", fuhr Harry fort und auf Zoes Armen stellten sich die Härchen auf. „Und ein weiterer Mann und sie schmieden Pläne ..."

„Was für Pläne?", fragte Zoe und senkte die Stimme.

„Mich zu töten."

Die Slytherin sah ihn an und wusste zuerst nicht, was sie dazu sagen sollte.

„Und du träumst immer das gleiche?", fragte sie nach.

Harry nickte, dann erklärte er: „Meistens wache ich dann auf weil ... weil meine Narbe schmerzt."

Zoe sah ihn sorgenvoll an. Ihr Blick huschte für einen winzigen Moment auf seine Stirn, zu der blitzförmigen Narbe.

„Hast du Sirius schon einmal davon erzählt?", fragte sie, weil sie sich an dessen Appell erinnerte.

Harry schüttelte energisch den Kopf.

„Ich hab bisher niemanden davon erzählt", sagte er, „nur dir."

„Findest du nicht, du solltest das tun?", meinte Zoe mit Nachdruck.

„Nein! Er wird sich nur noch mehr Sorgen machen und noch näher hierher kommen."

Sie schwiegen einen Moment und allmählich füllten sich die leeren Plätze an den vier Haustischen.

„Meinst du, dass es etwas zu bedeutet?", fragte Harry nach einer Weile.

„Ich weiß es nicht", gab Zoe zu, „ich habe da auch einen Albtraum, der mich immer mal wieder heimsucht. Meistens wenn es mir sowieso schon schlecht geht."

Zoe Dumbledore und das Trimagische TurnierWhere stories live. Discover now