Beauxbatons und Durmstrangs

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Schon nach ein paar Tagen hatte sie der Schulalltag wieder in seinen Klauen. Das Arbeitspensum war im Vergleich zu den Vorjahren spürbar angestiegen, was zweifellos daran lag, dass sie in diesem Jahr bereits auf die Zaubergrade (ZAG's) vorbereitet wurden.
Wie Professor Snape ihnen in einem halbstündigen Vortrag erklärte, würden sie ihre ZAG's zwar erst im nächsten Schuljahr schreiben, diese würden jedoch ihr allgemeines Niveau bestimmen, aus denen sich in den letzten beiden Oberstufen ihre UTZ's (Unheimlich toller Zauberer-Grad) ableiteten. Diese waren essentiell für ihre Berufswahl. Zoe hörte ihm dabei nur mit halbem Ohr zu. Die ZAG's, UTZ's und vor allem ihre Berufswünsche lagen noch in einer fernen Zukunft und angesichts des derzeitigen Arbeitspensums hatte sie alle Hände voll zu tun, die diesjährigen Abschlussprüfungen zu bewältigen.

So war sie damit beschäftigt Zaubertrankzutaten für Gegengifte zu erforschen, Abhandlungen für Verwandlung zu schreiben und lernte Runentabellen auswendig zu lernen.

Für Professor Flitwicks Unterricht mussten sie zudem noch drei zusätzliche Bücher lesen, da sie sich bald mit Aufrufe- und Sammelzauber beschäftigen wollten. Professor Binns verlangte von ihnen wöchentlich einen Aufsatz über die Kobold-Aufstände im achtzehnten Jahrhundert und sogar Hagrid brummte ihnen weitere Aufgaben auf. Sie mussten nun „im Rahmen ihres Projekts" jeden zweiten Abend hinunter zu seiner Hütte kommen, die Kröter beobachten und sich zu ihrem befremdlichen Verhalten Notizen machen. Obwohl sie noch immer nicht herausgefunden hatten, was die Kröter fraßen, wuchsen sie doch erstaunlich schnell und immerhin stellte Zoe im Zuge ihrer „Beobachtungsabende" fest. Dass sich ihre Anzahl allmählich reduzierte. Mit etwas Glück hatte sich das Thema „Knallrümpfige Kröter" bis Weihnachten von selbst erledigt. Zumindest hoffte die Vierzehnjährige darauf.

So kam es, dass Zoe in ihrer Freizeit häufig mit Daphne, Tracey und Hermine in der Bibliothek recherchierte oder sie gemeinsam Hausaufgaben machten.

In der wenigen Zeit, die Hermine zwischen all der Lernerei blieb, fand man sie häufig vor der Großen Halle, wo sie fleißig BELFER-Anstecker verteilte und Leute für ihren Bund anwarb. Die meisten Schüler belächelten die Gryffindor, einige kauften jedoch für zwei Sickel einen der Anstecker, vielleicht, weil sie Hermine mochten, oder aber, weil sie einfach nicht mehr weiter mit dem Thema belästigt werden wollte.

Auch Zoe hatte ihr Versprechen gehalten und bei den Slytherins versucht die Anstecker zu verkaufen. Standhaft hatte sie dabei Dracos Spott überhört und war sogar bei ein paar Erstklässlern Anstecker losgeworden. Sogar Theodore nahm einen, auch wenn Zoe sich sicher war, dass er ihr nur einen Gefallen tun wollte. Dennoch erfüllte es Hermine mit Stolz, und das, obwohl kaum ein Mitglied, mit Ausnahme von Neville Longbottom (der zweifellos damit Diskussionen aus dem Weg gehen wollte), seinen Anstecker auch trug. Vermutlich, weil viele von ihnen dachten, es handele sich bei Hermines Bewegung um einen Witz.

Als es dann so weit war, dass die zweite Stunde in Verteidigung gegen die dunklen Künste bevorstand, betrat Zoe den Klassenraum mit einem deutlich pochenden Herzen.

Insgeheim hatte sie gehofft, dass Professor Moody von seinem Plan, sie als Vorzeigeobjekt zu verwenden, ablassen würde. Doch ihr Lehrer hatte sein Vorhaben keine Sekunde vergessen.
Nachdem Moody der Klasse verkündete, was er vorhatte, entbrannte zunächst reges Geflüster. Unsicher tauschten die Schüler untereinander Blicke aus, bis schließlich eine Ravenclaw den Mut fand und sich meldete.

„Ja Miss Li?", knurrte Moody und kam vor seinen Schreibtisch gehumpelt.

„Sir, Sie sagten, es wäre verboten einen der Unverzeihlichen Flüche gegen einen Mitmenschen zu richten. Bekommt ... die Schule denn keinen Ärger, wenn Sie den Zauber demonstrieren?"

„Gute Frage, Miss Li", antwortete ihr Lehrer sofort, lehnte mit dem Rücken gegen den Schreibtisch und sah sie der Reihe nach an. „Aber seien sie versichert, dass ich hier keine Experimente auf eigene Faust mache. Der Lehrplan und die Lehrmethoden sind mit dem Schulleiter abgestimmt und Dumbledore ist – wie sie alle wissen werden – im ständigen Kontakt mit dem Zaubereiministerium. Sie brauchen also keinerlei Bedenken zu haben."

Zoe Dumbledore und das Trimagische TurnierWhere stories live. Discover now