Die zweite Aufgabe

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Am nächsten Morgen wurde Zoe von Daphne und Tracey geweckt, die mit ihr zum Frühstück gehen wollten. Wie ein verschrecktes Tier sprang die Blonde aus dem Bett, als sie bemerkte, dass sie verschlafen hatte.

„Alles in Ordnung mit dir?", fragte Tracey überrascht.

„Ich bin zu spät!", keuchte Zoe und zog sich den am Boden liegenden Umhang an. „Komm' zu spät?"

„Heute ist keine Schule!", sagte Daphne verwirrt und sah ihre Freundin an. „Schon vergessen, das Turnier geht heute weiter."

„Ich muss zu Harry!", meinte Zoe und sprang in ihre Schuhe. „Hab verschlafen ..."

Die Slytherins versuchten sie nicht aufzuhalten, als Zoe ungewaschen aus dem Schlafsaal lief und auch den Gemeinschaftsraum hinter sich ließ. Wie wenige Stunden zuvor rannte Zoe den Gang hinauf und verlangsamte ihre Schritte erst, als sie die Große Halle erreicht hatte.

Zu ihrer Überraschung, war jedoch keiner ihrer Freunde am Gryffindortisch zu finden. Irritiert ging Zoe zu Ginny und Neville, setzte sich zu ihnen und goss sich Tee in eine Tasse.

„Wo sind die anderen?", wollte sie wissen.

Ginny zuckte mit den Schultern und antworte: „Ich hab' heute noch keinen von ihnen gesehen. Was ist denn mit dir passiert?"

„Wieso?", fragte Zoe überrascht und suchte die Halle nach einem Zeichen ihrer Freunde ab.

„Na, deine Haare!", meinte sie und deutete auf Zoes Kopf.

Abwesend versuchte die Slytherin ihren blonden Schopf mit den Fingern ein wenig zu bändigen. Nervöse stellte sie fest, dass bis zur ersten Turnieraufgabe nicht mehr viel Zeit blieb.

„Wenn ich so Recht überlege", sagte Neville nach einer Weile, „dann fällt mir ein, dass ich Ron schon seit dem Unterricht nicht mehr gesehen habe."

„Und Harry?", wollte Zoe wissen.

„Der war gestern noch im Gemeinschaftsraum", sprach Neville und goss sich Kürbissaft ein.

„Naja, sie werden ja jetzt bald irgendwann eintreffen", meinte Zoe und rührte ungeduldig in ihrem Tee.

Und da fiel es der Slytherin wie Schuppen von den Augen. Wenn ihre Freunde weder im Gryffindorturm noch beim Frühstück waren, dann konnten sie nur in der Bibliothek sein.

Zoe sprang auf, ohne ihren Tee angerührt zu haben und lief wortlos wieder hinaus. Während sie die vielen Treppen bis in den vierten Stock erklomm, hoffte sie darauf, dass Professor Moody Wort gehalten und Dobby das Kraut gefunden hatte. Als Zoe dann die Bibliothek betrat, fand sie Harrys Kopf im hintersten Winkel versteckt, der Rest von ihm war unter dem Tarnumhang verborgen. Sie eilte die letzten Meter auf ihn zu, als mit einem leisen Plop, direkt neben dem Gryffindor ein Hauself in zusammengewürfelter Kleidung erschien.

„Dobby!", rief Zoe erleichtert. „Hast du-"

„Dobby hat!", nickte der Elf eilig und öffnete seine Hand.

Darauf lag ein Knäul getrockneter Pflanzen und Zoe fiel mit einem Mal ein Stein vom Herzen – sie waren gerettet!

„Vielen Dank, Dobby!"

„Dobby würde seinem Harry Potter immer helfen, Missy!"

Die Slytherin trat an ihren Freund heran, stupste ihn sachte an und versuchte ihn zu wecken. Der Gryffindor reagierte jedoch nicht sofort.

„Harry Potter muss aufwachen, Sir!", piepste Dobby in dessen Ohr und rüttelte nun ebenfalls an ihm.

Harry zuckte und schließlich grummelte er: „Hör auf mich zu stupsen-"

Zoe Dumbledore und das Trimagische TurnierWhere stories live. Discover now