Peinliches Erwachen

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Am nächsten Morgen schälte Zoe sich nur schwerfällig aus dem Bett. Sie hatte einen tiefen und erholsamen Schlaf hinter sich, auch wenn es nach all der Euphorie eine kleine Ewigkeit gedauert hatte, bis sie überhaupt eingeschlafen war. Lange hatte sie noch wachgelegen und den Abend immer wieder durchdacht, bis zunächst Millicent mit Pansy und irgendwann auch Daphne in den Schlafsaal gekommen waren. Mit den Klängen der Schicksalsschwestern in den Ohren war die Slytherin schließlich Stunden später aufgewacht.

Leise stand sie auf, um ihre Zimmergenossinnen nicht zu wecken, zog sich an und verließ das Zimmer. Der Gemeinschaftsraum war leer. Die meisten anderen Schüler schienen noch zu schlafen oder waren schon beim Frühstück.

Zoe trottete alleine hinauf, in der Hoffnung, dass Hermine bereits in der Großen Halle war und auf sie wartete. In dem Saal deutet nichts mehr auf die vergangene Nacht hin. Alle Spuren waren mitsamt der Dekoration beseitigt worden und die Haustische standen wieder an ihren Plätzen. Nur der weihnachtliche Schmuck verlieh dem Saal noch sein festliches Aussehen.

Die Slytherin fand ihre Freundin am Tisch der Gryffindors vor. Hermine saß dort fast alleine und las. Ihr braunes Haar war wieder buschig und als sich Zoe zu ihr gesellte, schloss die Gryffindor ihr Buch und sah aus müden Augen zu ihrer Freundin auf. Doch da war auch noch etwas anderes.

„Was ist denn mit dir los?", wollte Zoe wissen, die Hermines trüben Blick aufgefangen hatte. „Du siehst ja aus, wie drei Tage Regenwetter."

„Ich hab' mich mit Ron gestritten, gestern Abend noch", erklärte sie düster und reichte Zoe die Teekanne.

„Wegen Viktor?"

„Ich weiß nicht so genau", gab Hermine grübelnd zu. „Ob es wirklich wegen ihm war ... oder nicht doch vielleicht etwas anderes ..."

„Etwas Anderes?", fragte Zoe stirnrunzelnd, „was meinst du?"

Ihre Freundin schwieg eine Weile und Zoe schenkte sich einen Tee ein, während sie wartete.

„Vielleicht", begann Hermine zögernd, „also ... es kam mir gestern einen Moment so vor ... Aber ich weiß nicht ..."

„Was?"

„Was ist wenn Ron ... wenn er eifersüchtig war?", meinte die Gryffindor.

Zoe starrte sie perplex an und Hermine errötete augenblicklich.

„Du meinst auf Viktor?", fragte Zoe überrascht.

„War nur so ne Schnapsidee", sagte Hermine hastig und lehnte sich zurück.

Erstaunt dachte Zoe ein paar Sekunden nach, während sie an ihrem Tee nippte und meinte: „Aber ... wenn das so ist, warum hat Ron dich nicht gleich gefragt, ob du mit ihm hingehst?", erwiderte Zoe.

„Das hab ich ihm auch gesagt, gestern Abend, als er wieder mit damit anfing ... Aber da hat er kein Wort mehr raus bekommen."

„So ein Blödmann!", meinte die Slytherin nur.

Sie schwiegen eine Weile und Zoe machte sich eine Portion Cornflakes. Unterdessen kamen weitere Schüler in die Große Halle und der Saal füllte sich allmählich wieder mit Leben.

„Aber abgesehen davon, war es gestern richtig toll", meinte Hermine und es stahl sich nun endlich ein Lächeln auf ihre Lippen. „Viktor war wirklich sehr nett und er hat mir einiges von seiner Heimat erzählt und von Durmstrang und von seinen Plänen nach der Schule. Und wir haben viel gelacht. Ich hab ihn ein paar neue Wörter beigebracht." Hermine kicherte bei der Erinnerung daran. „Und wie fandest du es, Zoe?"

Die Slytherin schluckte die Flakes hinunter und lächelte selig.

„Echt schön", sagte sie schließlich, „wäre toll, wenn wir jedes Jahr so einen Ball hätten."

Zoe Dumbledore und das Trimagische TurnierWhere stories live. Discover now